Re: Mangel vs. Fülle (war: Artikel *aussortiert*) (Allgemein)

Schlumpfine, Donnerstag, 25.02.2010, 10:05 (vor 5330 Tagen) @ Eva

>Wenn ich an Mess denke, "bin ich im Mangelbewusstsein". Die Einsicht, dass ich, wenn ich aussortiere, zwar weniger habe, dennoch aus der "Fülle [http://www.kinesiologie-rhein-main.de/interessantes_fuelle.htm] schöpfen" kann, weil ich klarer in mir bin und mehr lebe, kam auch.
[quote]Das dazu...
LG Eva
[/quote]

Liebe Eva,
mit dieser knappen Zusammenfassung hast du mpMn den Nagel auf den Kopf getroffen!
Genau das erlebe ich derzeit beim radikalen Ausmisten nachdem mein No-Ma ausgezogen ist.

Weiter, klarer, übersichtlicher und geräumiger wirkt unsere Wohnung.
Wohnlicher, gemütlicher und einladender.
Gestern waren fünfundzwanzig (25!!!) Gäste zu einer Familienfeier hier. Es war Platz genug für alle.
Auch wenn die kleinen Kinder beim Essen auf dem Schoß ihrer Eltern sitzen mussten und wir die Mahlzeiten überhaupt nur schichtweise (auf 8 Stühlen an einem Tisch) einnehmen konnten.

"Geduldige Schafe gehen viele in einen Stall", sagt der Volkmund.
Unsere Gästen waren durchweg verträglich, hilfsbereit und fröhlich.
Es fiel mir leicht, Hilfe beim Auf- und Abtragen der Speisen und des Geschirrs, beim Zwischendurch-Handabwasch (weil die Spülmaschine zu langsam war), beim Gemüseputzen und Kaffee kochen anzunehmen. "Viele Hände schaffen schnell ein Ende".

Die tiefe Weisheit der von mir zitierten Sprichwörter konnte ich früher nicht annehmen, weil ich zuviel Angst hatte, "ertappt" zu werden: Als unfähige Mutter, lieblose Ehefrau, schlampige Hausfrau, unaufmerksame Gastgeberin ... was weiß ich ... als "Messie" eben, die ihr Leben nicht im Griff hat.

Mit der Unterstützung von Freunden und Verwandten hat sich mein Selbstbild (und das Aussehen meiner Wohnung) in den letzten 11 Monaten drastisch verändert. Und ich spüre, wieviel von meinem "Messie"-Selbstentwertungs-Denken einfach die Projektion von Leuten war, die ihren Selbstwert nur mit Hilfe von Abwertung und auf Kosten von "Versagern" nähren können. Es ist bitter, zu erkennen, dass Menschen, von denen ich mir Trost, Liebe und Unterstützung gewünscht hätte, diese Art der Selbstbestätigung so nötig haben, dass sie dafür die Liebe zu ihren nächsten Verwandten opfern müssen.
Bitter und befreiend zugleich.
Denn das ist nun wirklich deren Problem. Als sie auf dieses dünne Brett geraten sind, gab es mich noch gar nicht ... Ich kann nichts dafür und ich kann es nicht ändern. Ich ziehe mir die entsprechenden Schuhe jetzt nicht mehr an. Was mein Leben enorm erleichtert hat und stetig weiter erleichtert. Ebenso wie das Loslassen des Krempels, den ich teils geerbt und teils selbst angehäuft habe.

Danke für den Artikel, liebe Eva udn für eure Rückmeldungen dazu, liebe MMs.

GlG *winke* Schlumpfine


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