Hallo Maze,
jetzt bin ich (m) 39 Jahre, und das noch bis Sonntag vormittag>Irgendwie dreh' ich seit Wochen sinnlos am Rad - mir wird - wieder mal - bewusst,
Das geht wahrscheinlich fast allen Menschen so. Die 40 scheint irgendwie eine magisce Grenze zu sein. Einen kleinen Vorgeschmack auf diese Gefühle gibt es ja schon, wenn man die 30 erreicht. Das hat wohl mit dem Jugendlichheitswahn zu tun. Obwohl man sich noch wie 20 fühlt, sagt der Paß, der Lebenslauf und irgendwann früher oder später die erste Falte was anderes. Und wenn eine Ü30-Party irgendwie noch kultig erscheint, fühlt sich Ü40-Party schon irgendwie ergrauter an.
Hinzu kommt, dass bei den Personalchefs die "Alte-Eisen-Grenze" immer weiter nach unten geht. Mittlereweile liegt sie schon bei 30! Das finde ich schon ziemlich pervers. Mit 30 ist man doch gerade erst mal (halbwegs?) erwachsen. Die Volljährigkeit mit 18 bedeutet doch nichts anderes, als dass man ohne Aufsicht üben kann erwachen zu sein bzw. zu werden.
wieviel Zeit ich die letzten Jahre 'verschwendet' habe.
Bin grad etwas 'durch den Wind' - verhalte mich dysfunktional in fast allen Bereichen -
scheint mir als wollte ich der Zukunft & Vergangenheit nicht ins Auge blicken.
Vielleicht hast Du die Umwege gebraucht, um das zu erreichen, was Dir wichtig ist bzw. dort zu stehen wo Du jetzt bist. Die Leute mit gradlinigen Lebensläufen haben vielleicht bessere Bedingungen angetroffen, z.B. Menschen die im richtigen Moment Tipps gaben für den richtigen Weg oder die richtige Entscheidung. Vielleicht standen Dir die Informationen, die Du gebraucht hättest, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, nicht zur Verfügung, oder sie waren für Dich unerreichbar. Denn zu der Zeit, als Du den Schulabschluß gemacht hattest, gab es noch kein (allgemein für jedermann zugängliches) Internet. Und nicht jeder hat finanziell die Möglichkeit um sofort zu studieren. Oder sofort das Glück, einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu bekommen. Manchmal braucht man auch genau diese Umwegen, um das Wissen und die Erfahrungen zu sammeln, die man für das was man später macht oder machen will dringend benötigt.
Ich liebe mein Chaos soweit - aber es lähmt auch.
Vielleicht fängst Du mit den Stellen an, die Dich am meisten stören. Dann hast Du den Anteil Chaos weg, der dich lähmt. Und den Rest Chaos kannst Du so gestalten oder auch lassen, dass Du ihn genießen kannst.
Was hab' ich schon an sozialen Kontakten verschlafen,
nur weil mich das scheiss 'Archiv' hier, bzw. seine Bereinigung, wie magnetisch an die Wohnung zieht!
Wenn Dein Archiv einigermaßen gut sortiert ist, kann es Dir auch Freude bereiten. Wofür möchtest Du das Archiv verwenden? Schaust Du wirklich im Archiv nach, wenn Du bestimmte Informationen suchst? Ich habe auch ein Archiv mit Zeitungsausschnitten von Themen die mir wichtig sind. Mir würde mein Archiv fehlen, wenn es nicht mehr da wäre. Vielleicht kannst festlegen, wieviel Zeit Du maximal in die Archivpflege stecken willst. Evtl. kannst Du die Archivpflege in Deinen Terminkalender eintragen, und auch die Zeit, wo Du soziale Kontakte pflegst.
Wie oft habe ich mir schon eine Neue Zeit ausgerufen - und die Zeit rinnt wie Sand>Theorie in Praxis umsetzen, ja
Veränderungen brauchen ihre Zeit. Und ein Jahr ist nichts, das geht viel zu schnell. Bei den vielen Verpflichtungen, die man hat (Beruf, Haushalt, Umgang mit Behörden, Weiterbildung, Ehrenamt), ist es nur zu normal, dass die Zeit rast wie nichts. Darum ist es gut, darüber nachzudenken, wie man mit der Zeit, die man hat, umgeht.
Die Hoffnung lebt: Es wird gelingen.
Genau, das ist wichtig, immer die Hoffnung bewahren.
Schritt für Schritt, in Deinem Tempo, wird es Dir gelingen. ![[image]](http://bilder23.parsimony.net/forum46830/ja.gif alt=ja)
Mein SZ is ne Rumpelkammer, im Keller stapelt sich Nostalgie vom Umzug vor 10 Jahren,
Nostalgie kann doch auch Freude bereiten. Vielleicht kannst Du bei Gelegenheit Deine Nostalge-Schätzchen so sortieren, dass sie Dir noch mehr Freude bereiten. (evtl. nach Themen oder Zeitabschnitten ordnen)
das Bad meistens angesifft, meine Küche winselt förmlich nach BB (weil ich 'gern' alles liegenlass),
BB war auch bei mir einer der ersten Schritte zur Besserung. Und es ist, wenn man sich dran gewöhnt hat, ganz einfach, man macht es nebenher, ohne es zu merken.
mein WZ ist gerad noch so ne Oase, doch selbst hier liegen Papierstapel & meine geliebten Tonträger kreuz & quer herum.
Ein Wohnzimmer heißt Wohnzimmer, weil dort gewohnt wird. Also ist es auch normal, dass in einen bestimmten Maß Gegenstände, die man gerade benutzt hat, herumliegen. Wenn man diese Gegenstände jedoch vor einer Woche zuletzt in der Hand hatte, ist wohl doch mal aufräumen angesagt. Wenn Du einen Beruf oder ein Hobby hast, wo Du viel Papier bewegst, ist es normal, dass auch mehr Papier in Deiner Wohnung liegt.
Und Du schreibst, dass Du Deine Tonträger liebst. Dann solltest Du sie auch behalten. Vielleicht kannst Du Dir ja überlegen, wie Du sie besser aufbewahren kannst. Wenn Deine Platten-, Casetten- und CD-Sammlung übersichtlich aufwahrt ist, wirst Du auch noch mehr Freude daran haben. Vielleicht kannst Du Dir überlegen, wie das ideale Regal dafür aussehen muß, sowohl praktisch als auch vom Design her. Dir wird sicher etwas dazu einfallen.
Ich habe in der Zeitung gelesen, dass der Trend wieder zurück geht zum Vinyl, weil viele Menschen den Klang von den Platten als wärmer empfinden und die großen Plattenhüllen schöner finden als eine mickrige Plastikbox. Oft lese ich hier im Forum, dass MM's ihre Mix-Tapes aus den 70ern und 80ern wegwerfen. Dabei haben gerade diese doch etwas ganz persönliches, weil man eine Zusammenstellung der persönlichen Lieblingssongs aufgenommen hat. Und während heute mal eben ein paar Songs aus dem Netz gepflückt werden, hat man in den 70ern und 80ern (und ich in den 90ern) vor dem Radiorecorder gesessen wenn Hitparade war und sehnsüchtig auf den Lieblingssong gewartet. Diese Vorfreude und das Jagdfieber, all das liegt noch heute in den alten Mix-Tapes. Und wehe wenn der blöde Moderator-Kasper mal in den Song reingelabert hat
Auch mal 'schwach' sein dürfen.
Genau, gerade die Schwächen machen einen Menschen doch erst richtig symphatisch.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Aufräum- und Putzaktionen und ein schönes Wochenende.
Grüße, ![[image]](http://bilder23.parsimony.net/forum46830/smiley5.gif alt=winke)
Sabine