Mein Albtraum (Allgemein)

Dani, Samstag, 25.09.2010, 13:18 (vor 5125 Tagen)

Albtraum. Ganz kurz, weil ich's verdrängen muss.
Gestern bat ich meine Kinder für die Altkleidersammlung die Sachen in der Garage so zu platzieren, dass man sie schnell und unkompliziert auf die Straße stellen kann.

Ich war nicht zuhause und als ich heimkam, habe sie ca. vier Säcke ins Haus gestellt. Die waren doch monatelang in der Garage versteckt, bis wieder Altkleidersammlung ist und ich Zeit habe mich davon zu lösen!.

Ich habe die Kinder gebeten, die Säcke wieder hinauszutragen und mich in ein Zimmer verkrochen.

Als ich rauskam, hatten sie nur ein paar Jacken drübergelegt, damit man sie nicht sehen kann.
Ich habe die Säcke aber gesehen als ich die Kinder nochmals bat sie rauszubringen taten sie es einfach nicht.
Ich fragte meine Sohn ob er in die Säcke reingesehen hätte.
Er sagte ja und dass die Sachen ja noch gut wären, und er nicht verstehe warum ich die weggebe.
(Übrigens meine Kinder haben null Probleme, besonders mein Sohn eigentlich, Dinge wegzuwerfen)


Da war's vorbei. Ich bin ausgeflippt und habe stundenlang geheult, ich konnte erst um zwei Uhr nachts schlafen.
Wie kann man so was zu mir sagen? Ich glaube, die haben nicht ansatzweise kapiert wie es mir geht.
Scheinbar finden sie die Kleiderberge normal.

Ich habe so mit mir gekämpft, so sehr gekämpft. den Gedanken an die Kleider in den Säcken zu verdrängen.
Sie wurden da reingetan um weggegeben zu werden. Nein, nicht mehr reinschauen, nicht dran denken.

Ich habe mir den Wecker gestellt und die Kinder am nächsten morgen wieder gebeten, die Säcke rauszutragen.
Sie haben es gemacht und ich habe mich drei Stunden in ein Zimmer verkrochen um nicht mitzukriegen, wann die Säcke geholt werden.
Es schmerzt. Ja und dann? Zehn Minuten nachdem ich aus dem Zimmer rauskam in dem ich mich verkrochen hatte, sah ich zufällig aus dem Küchenfenster und ja genau da wurden die Säcke geholt und ich habe es gesehen. Mein ganzes Verkriechen hat nichts genützt. Aber ich bin stark geblieben. Ich habe versucht keinen Schmerz aufkommen zu lassen. Es ist irgendwie gegangen.

Leider zwar nur teilweise, weil ich eigentlich vorhatte, noch einen, einen, einen kleinen Sack Altkleider zu packen! Nach dem Spruch von meinem Sohn war es jetzt leider vorbei. Wenn ich mich gefangen habe, irgendwann, geht es weiter.

Ist zwar nicht besonders schön geschrieben, aber es musste raus. Sonst flippe ich aus, ich will auch heute nicht an meinen Worten feilen, ich bin viel zu müde. Müde vom Kampf gegen meine Wäscheberge.

Liebe Grüße Dani
die auch schon wochenlang auf der Couch schlafen musste, weil Wäscheberge mein Bett in Beschlag genommen hatten.

Re: Mein Albtraum

Buchling, Samstag, 25.09.2010, 15:07 (vor 5125 Tagen) @ Dani

Liebe Dani,

mit Wäsche wegwerfen habe ich auch so meine Probleme. Gerade hatte ich eine Bluse in der Hand - die war mal ganz toll, dann wurde sie unmodern und ich habe sie gerne noch im Haus und Garten getragen. Dann hab ich Wachsflecken reingemacht... und ich überlege immer noch (nur ein Beispiel - es wimmelt hier von solchen angeschlagenen Teilchen).

Ich will nicht übergriffig sein, aber was sind das bei dir für Gedanken, die dich so blockieren? Mich erinnern diese Kleidungsstücke immer an Erlebnisse - es ist fast wie Fotos wegzuwerfen.
Ich habe einen kleinen Trick für mich - ich gebe die Teile meinen Schwestern, die alle gerne schneidern und eine ähnliche Figur wie ich haben.

Sie wissen ja um mein Problem - ich denke, daß sie viel entsorgen - evtl. nur Knöpfe oder so noch raustrennen.

Ich trenne mich leichter, wenn ich weiß, wohin das Zeug kommt. Auch wenn ich es dann doch nicht wirklich weiß, denn meine Schwestern kennen da keine Gnade [image] - nur ist das dann irgendwie leichter für mich.

Liebe Grüße

Buchling

Re: Mein Albtraum

Dani, Samstag, 25.09.2010, 18:50 (vor 5125 Tagen) @ Buchling

>Ich will nicht übergriffig sein, aber was sind das bei dir für Gedanken, die dich so blockieren? Mich erinnern diese Kleidungsstücke immer an Erlebnisse - es ist fast wie Fotos wegzuwerfen.

Liebe Buchling, übergriffig ist deine Frage keinesfalls. Ich bin ja froh, wenn ich solche Fragen gestellt bekomme. Ich möchte ja an mir arbeiten.
Außerdem bin ich ja sehr am Austausch mit "Leidensgenossen", auch wenn die vielleicht ihre Schwachstelle nicht gerade bei der Wäsche haben, interessiert.

Die Sachen tun mir einfach leid, weil ich genau weiß, dass das meiste davon eh keiner mehr will. Für mich haben die Dinge alle irgendwie eine "Seele".
Wahrscheinlich auch Erinnerungen an vergangene Tage. Ich habe auch sehr viel gebrauchte Kindersachen geschenkt bekommen, von denen ich nicht so viel verwendet habe, weil sie halt altmodisch und abgetragen waren. Auch das liegt im Keller, weil mir die Sachen halt leid tun, kann ich sie nicht weggeben. Gott sei Dank, schenkt mir jetzt keiner mehr was.

>Ich habe einen kleinen Trick für mich - ich gebe die Teile meinen Schwestern, die alle gerne schneidern und eine ähnliche Figur wie ich haben.
[quote]Sie wissen ja um mein Problem - ich denke, daß sie viel entsorgen - evtl. nur Knöpfe oder so noch raustrennen.
Ich trenne mich leichter, wenn ich weiß, wohin das Zeug kommt. Auch wenn ich es dann doch nicht wirklich weiß, denn meine Schwestern kennen da keine Gnade [image] - nur ist das dann irgendwie leichter für mich.
Liebe Grüße
Buchling[/quote]

Das würde bei mir auch funktionieren, aber leider habe ich keine solchen Schwestern.
Bei neuer Kleidung, die ich mir (also nur für mich) bewußt mit dem Gedanken kaufe, sie wegzuwerfen, wenn sie schadhaft und unansehlich geworden ist, da klappt es jetzt.Da bin ich froh drum.

Aber alles ältere an Kleidung oder aber immer noch Kleidung von den Kindern, da geht das einfach nicht. Meine große Tochter ist von mir beauftragt, sich um ihre Sachen selbst zu kümmern und wegzugeben (natürlich so, dass ich es nicht mitkriege). Sie kann das gut. Aber an alles Alte und meine Sachen darf sie nicht.

Und ganz allgemein, kaufe ich bewußt sehr wenige Dinge ein, weil ich genau weiß, dass ich sehr schlecht wegwerfen kann. Aber mit vier Kindern kommt "automatisch" wahnsinnig viel ins Haus. Da brauche ich selbst gar nichts zu kaufen. Es ist so schlimm.

Liebe Grüße Dani

Kleider, die ich nicht mehr tragen kann

rieke, Samstag, 25.09.2010, 21:02 (vor 5125 Tagen) @ Dani

in deren Geweben aber so viel hängengeblieben ist, wovon ich mich nicht trennen kann,
oder was ich noch nicht loslassen möchte,
liebgewordene Erinnerungen
oder sinnvolle Hinweise, da sei noch etwas zu klären und zu bearbeiten,
die türmten sich bei mir lange in allen verfügbaren Schränken, Unterbettkommoden,
Koffern und sonstigen Verwahrmöglichkeiten.
Es wurden immer mehr. Erstickende Berge.
Liebe Dani, ich verstehe Dich ja so gut.

Inzwischen hab ich meinen Weg gefunden - sicher nur einer von vielen Wegen.
Vor allem hab ich akzeptiert, dass es in manchen Fällen für mich sinnvoll ist,
etwas noch begreifbar, betastbar in Händen zu halten, weil ich für mich
dann besseren Zugang zu manchem hab, was wirklich mit "Wegwerfen" für mich
schwieriger würde, zu erreichen.
Patchwork, Quilt... das wurde für mich zu einem Weg.
Ein, zwei Stoffstreifen oder Quadrate aus dem Kleidungsstück geschnitten,
vielleicht den einen oder anderen Knopf abgetrennt,
aufgehoben in meiner speziellen Blechkiste für "mein ganz privates Archiv",
das hilft mir weiter.
Erinnerungen - zerschnitten, auseinandergenommen und neu zusammengesetzt, frisch zum Zusammenhalten gebracht...., gepatcht und gequiltet eben.
Das Kleidungstück kann nun in den allerallermeisten Fällen von mir ohne weitere Schwierigkeiten
entsorgt werden. Manchmal brauch ich aber doch mehrere Stoffstücke, wenns mit einem allein noch nicht zum Wegwerfen reicht.

Und es gibt nur diese eine Blechkiste . Ist sie voll, hab ich genug Stoff für meine ganz persönliche
Erinnerungsdecke. Und da ist es auch gleichgültig, ob die Auswahl und Anordnung allgemeinen künstlerischen Anforderungen genügt, oder gar den nähtechnischen. Es sind Stücke ganz allein für mich, die ich da näh(t)e.
Ich folge da meiner ganz persönlichen Chronologie. So hab ich Tröste-Quilts mit Stoffen aus guten Zeiten und Tränenquilts aus Stoffen, die ich in bedrängten, noch nicht wirklich abgehakten Zeiten getragen hab.
Auf diese Trennung achte ich aber: die guten Erinnnerungen nicht mit den noch nicht erledigten zu vermischen.
Denn irgendwann hab ich dann schon den einen oder anderen Tränenquilt überwunden und auch loslassen können.

So kam ich ans Quilten und hatte viel Gelegenheit, zu üben.

Klar hab ich inzwischen viele neue Stoffe für andere Quilts verwendet.
Es ist meine ganz spezielle Art von Meditation geworden, das Neu zusammenfügen und zusammenhalten der kleinen Stücke aus Stoff.


Auf dieser Website ist ein Bild, das gradezu von mir sein könnte... zu viele Reste
[image]
http://www.colourwash.de/html/nix_ist_wertlos__scrap_quilt.html

liebe Grüsse
rieke

Re: Kleider, die ich nicht mehr tragen kann

Buchling, Sonntag, 26.09.2010, 12:59 (vor 5124 Tagen) @ rieke

Hallo ihr,

das mit den Quilts ist eine tolle Idee, auch hat sich eine meiner Schwestern mal in Zeiten der Arbeitslosigkeit etwas Geld dazu verdient, indem sie sich mit einer Puppenmacherin angefreundet hat und diesen Puppen Kleider geschneidert hat.

Dazu braucht es aber Lust zum Schneidern, vielleicht auch etwas Begabung - Dinge die ich nicht habe.
Vielleicht hilft es schon, die Dinge in ein Sozialkaufhaus oder direkt in die Kleiderkammer zu bringen, wenn sie wirklich noch gut sind. Das könnte doch tröstlich sein, daß sich eine alte arme Frau dort einen warmen Pullover holen kann, den sie sich sonst nicht leisten könnte - oder Kinder noch ganz hübsche Sachen bekommen, die sich deren Eltern nicht leisten können.

Wegwerfen ist jetzt nicht so mein Hauptproblem. Trotzdem hat mir das Fotografieren geholfen. Mit diesen Digitalkameras sieht man die Sachen inzwischen ja nur selbst und die Fotos kosten nichts.

Du hast ein Andenken an die "verschwundenen" Sachen - Ich benutze es gerne als Vorher-/Nachervergleich. Auf Fotos sieht Unordnung merkwürdigerweise noch gruseliger aus als in Natura.

Nur so einige Gedanken dazu - vielleicht ist ja was für irgendjemand mit dabei.

Liebe Grüße und einen wunderschönen Sonntag

Buchling

Re: Kleider, die ich nicht mehr tragen kann

Dani, Sonntag, 26.09.2010, 21:26 (vor 5124 Tagen) @ Buchling

Hallo Buchling,

mir tut der Austausch von Gedanken mit euch sehr, sehr gut. Schon das Hallo ihr tut gut. Ich bin froh, dass ich mich jetzt wieder traue hier zu schreiben.
Das letzte Mal habe ich nur kurz hier im Forum geschrieben und bei mir ging nichts mehr weiter. Ich dachte nicht, dass das Schreiben
mich so weiterbringen würde. Aber ich denke, dass das vielleicht mein Weg ist. Gedankenmuster die ich so entwickelt habe zu durchbrechen.

Viele Grüße Dani

Re: Kleider, die ich nicht mehr tragen kann

Buchling, Sonntag, 26.09.2010, 21:45 (vor 5124 Tagen) @ Dani

Hallo Buchling,
mir tut der Austausch von Gedanken mit euch sehr, sehr gut. Schon das Hallo ihr tut gut. Ich bin froh, dass ich mich jetzt wieder traue hier zu schreiben.
Das letzte Mal habe ich nur kurz hier im Forum geschrieben und bei mir ging nichts mehr weiter. Ich dachte nicht, dass das Schreiben
mich so weiterbringen würde. Aber ich denke, dass das vielleicht mein Weg ist. Gedankenmuster die ich so entwickelt habe zu durchbrechen.
Viele Grüße Dani


Ach mönsch Dani,

Ich bin selbst lange nur stille Leserin gewesen, habe mir dann für mich selbst Tagespläne gemacht usw.
Das ist aber nicht das Gleiche, wenn man keine Rückmeldungen bekommt. Ich könnte mich auch mit meinem vollen Namen hier melden, denn erpressbar bin ich nicht. Daß ich chaotisch bin, manche Dinge nicht auf die Reihe bekomme, daß weiß jeder, der mich kennt [image]

Und auch wenn ich nicht das Hauptproblem "Wegwerfen" habe, denke ich doch, daß wir Messis einander sehr gut nachfühlen können.

Das hat mich dazu bewogen hier auch zu schreiben - und nach monatelangem Stillstand geht wieder etwas.

Liebe Grüße

Buchling

Re: Kleider, die ich nicht mehr tragen kann

Dani, Sonntag, 26.09.2010, 22:28 (vor 5124 Tagen) @ Buchling

Ach mönsch Dani,
Ich bin selbst lange nur stille Leserin gewesen, habe mir dann für mich selbst Tagespläne gemacht usw.
Das ist aber nicht das Gleiche, wenn man keine Rückmeldungen bekommt. Ich könnte mich auch mit meinem vollen Namen hier melden, denn erpressbar bin ich nicht. Daß ich chaotisch bin, manche Dinge nicht auf die Reihe bekomme, daß weiß jeder, der mich kennt [image]
Und auch wenn ich nicht das Hauptproblem "Wegwerfen" habe, denke ich doch, daß wir Messis einander sehr gut nachfühlen können.
Das hat mich dazu bewogen hier auch zu schreiben - und nach monatelangem Stillstand geht wieder etwas.
Liebe Grüße
Buchling

Liebe Buchling,
wieder tut mir deine Reaktion gut. Ja den Stillstand, den will ich auch beenden.
So und jetzt kuschle ich mich in mein Bett, denn das ist auch ein Bereich in meinem Leben, den ich ändern muss. Ich bin bisher immer viel zu spät ins Bett gegangen und ich glaube, ausreichend Nachtruhe wird auch mehr Schwung in mein Leben bringen.

Liebe Grüße und Gute Nacht wünscht Dani [image]

Re: Kleider, die ich nicht mehr tragen kann

Dani, Sonntag, 26.09.2010, 21:16 (vor 5124 Tagen) @ rieke

Hallo Rieke,

tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber ich habe jetzt erst ins Forum geschaut.


in deren Geweben aber so viel hängengeblieben ist, wovon ich mich nicht trennen kann,
oder was ich noch nicht loslassen möchte,
liebgewordene Erinnerungen
oder sinnvolle Hinweise, da sei noch etwas zu klären und zu bearbeiten,
die türmten sich bei mir lange in allen verfügbaren Schränken, Unterbettkommoden,
Koffern und sonstigen Verwahrmöglichkeiten.
Es wurden immer mehr. Erstickende Berge.
Liebe Dani, ich verstehe Dich ja so gut.

Danke liebe Rieke, das tut mir sooo gut, dass es da draußen Menschen gibt, die mich verstehen können.

Das mit dem Quilten ist eine sehr schöne Idee. Vielleicht ist das tatsächlich was für mich, aber das muss noch reifen in mir, weil
ich im Moment noch so "am Rudern" bin. Irgendwie, will ich allgemein neben dem äußeren Chaos auch wieder Struktur in mein Leben bringen.
Rituale entwickeln und "gute, neue" Gewohnheiten in mein Leben bringen an denen ich mich orientieren und festhalten kann.

Das alles ist mir nämlich abhanden gekommen und ich Hetze und Hetze.
Deshalb finde ich deinen Satz Es ist meine ganz spezielle Art von Meditation geworden, das Neu zusammenfügen und zusammenhalten der kleinen Stücke aus Stoff. besonders schön und motivierend. Danke für den schönen Link.

Viele Grüße Dani

Re: Mein Albtraum

Andrea, Samstag, 25.09.2010, 21:45 (vor 5125 Tagen) @ Dani

Er sagte ja und dass die Sachen ja noch gut wären, und er
nicht verstehe warum ich die weggebe. (...)
Wie kann man so was zu mir sagen? Ich glaube, die haben
nicht ansatzweise kapiert wie es mir geht.

Wenn er das so gesagt hat und das alles war, war es vollkommen
akzeptabel. Ich will damit nicht sagen, daß es unbedingt inhaltlich
richtig war oder das, was Du hören wolltest, aber so etwas muß
man sagen können dürfen.

Die Lösung kann meiner Meinung nur darin bestehen, daß Du an Dir
selber arbeitest (nötigenfalls auch mit externer Hilfe), um
solche akzeptablen Aussagen ertragen zu können.

Du darfst nicht von Deinen Kindern verlangen, ganz nachvollziehbare
Gedanken und Fragen nicht auszusprechen. Das könnte Deine Kinder
und die Beziehung zu ihnen beeinträchtigen.

Ein angemessene Reaktion wäre es meiner Meinung nach, Deinem Sohn
in ruhigem Ton zu erklären, warum Du die Sachen weggeben willst
oder vielleicht auch die Frage mit „Das ist doch wohl meine Sache.“
kurz abzufertigen und dann zu vergessen.

Ein anderes Problem ist es, daß Deine Kinder Deinen Wunsch nach
einer Umlagerung der Säcke nicht erfüllt haben. Es ist akzeptabel,
wenn Du erwartest, daß sie im Haushalt etwas mithelfen. Wenn sie
in einem Ausnahmefall einmal die Mitarbeit verweigern, würde ich
das aber auch noch tolerieren. Wenn sie diese regelmäßig verweigern,
sollte man den Grund dafür aber erforschen.

Re: Mein Albtraum

Dani, Sonntag, 26.09.2010, 22:17 (vor 5124 Tagen) @ Andrea

Hallo Andrea,

eigentlich antworte ich der Reihe nach, doch deine Antwort habe jetzt erst gesehen.
Nicht dass du denkst, weil sie kritisch ist, ich wäre beleidigt. Vielen Dank, auch für deine Antwort[image].

>Er sagte ja und dass die Sachen ja noch gut wären, und er
[quote][quote]nicht verstehe warum ich die weggebe. (...)
Wie kann man so was zu mir sagen? Ich glaube, die haben
nicht ansatzweise kapiert wie es mir geht.
[/quote][/quote]

>Wenn er das so gesagt hat und das alles war, war es vollkommen
[quote]akzeptabel. Ich will damit nicht sagen, daß es unbedingt inhaltlich
richtig war oder das, was Du hören wolltest, aber so etwas muß
man sagen können dürfen.
[/quote]
Du hast ja Recht, dass ich das ertragen lernen muss, so etwas zu hören. Übrigens die Sachen waren mit Sicherheit in Ordnung,
denn mir ist eingefallen, dass wahrscheinlich der Inhalt dieser Säcke aus dem Kleiderschrank meines Mannes stammen, denn
der hat seinen Schrank ausgemistet. Leider ist er an diesem Wochenende nicht zuhause und er konnte mir nicht helfen.

>Die Lösung kann meiner Meinung nur darin bestehen, daß Du an Dir
[quote]selber arbeitest (nötigenfalls auch mit externer Hilfe), um
solche akzeptablen Aussagen ertragen zu können.
Du darfst nicht von Deinen Kindern verlangen, ganz nachvollziehbare
Gedanken und Fragen nicht auszusprechen. Das könnte Deine Kinder
und die Beziehung zu ihnen beeinträchtigen.
[/quote]
An mir arbeiten tue ich ja. Externe Hilfe meinst du vielleicht Psychologen? Die brauche ich wirklich nicht, das wäre vertane Zeit und für mich nicht der/mein Weg.
Die Beziehung zu meinen Kindern wird dadurch nicht beeinträchtigt, und zwar deshalb, weil ich sie sehr lieb habe und sie mich.
Und mein Sohn mich oft, auch mal drückt, einfach so in den Arm nimmt.

>Ein angemessene Reaktion wäre es meiner Meinung nach, Deinem Sohn
[quote]in ruhigem Ton zu erklären, warum Du die Sachen weggeben willst
oder vielleicht auch die Frage mit „Das ist doch wohl meine Sache.“
kurz abzufertigen und dann zu vergessen.
Ein anderes Problem ist es, daß Deine Kinder Deinen Wunsch nach
einer Umlagerung der Säcke nicht erfüllt haben. Es ist akzeptabel,
wenn Du erwartest, daß sie im Haushalt etwas mithelfen. Wenn sie
in einem Ausnahmefall einmal die Mitarbeit verweigern, würde ich
das aber auch noch tolerieren. Wenn sie diese regelmäßig verweigern,
sollte man den Grund dafür aber erforschen.
[/quote]

Mit ausgeflippt, meine ich nicht, ich hätte geschrien, falls du das vielleicht so interpretieren könntest. Nur geweint, dass meine ich mit "ausflippen". Nicht mehr und nicht weniger und das ist eine ehrliche Antwort.

Ich habe ja geschrieben, dass ich "nicht an meinen Worten feile". Ich habe mich ins Schlafzimmer verkrochen. Mein Sohn kann das schon ab, er ist erwachsen.

Die Mitarbeit meiner Kinder[image] im Haushalt, stelle ich nicht in Frage, die ist schon so in Ordnung.
Wir sind, was das Zwischenmenschliche angeht, und was die Mithilfe von Kindern im Haushalt betrifft, eine normale Familie, wie sie es zu Tausenden in Deutschland gibt.

Viele Grüße Dani (wieder nicht an meinen Worten "gefeilt", weil dann würde ich wahrscheinlich hier gar nichts schreiben)

Re: Mein Albtraum

Andrea, Montag, 27.09.2010, 00:23 (vor 5124 Tagen) @ Dani

Mit ausgeflippt, meine ich nicht, ich hätte geschrien, falls du das
vielleicht so interpretieren könntest. Nur geweint, dass meine ich
mit "ausflippen". Nicht mehr und nicht weniger und das ist eine ehrliche
Antwort.

Das Weinen der Mutter als Reaktion auf eine Äußerung könnte für ein Kind
vielleicht genauso verstörend sein wie Schreien. (Für den Fall, daß Dein
Sohn diese Reaktion beobachtet haben sollte.)

An mir arbeiten tue ich ja. Externe Hilfe meinst du vielleicht Psychologen?

Manche Mechanismen laufen vielleicht unbewußt ab. Das heißt, daß diese
Mechanismen für die Beteiligten gar nicht sichtbar (erkennbar) sind. Ein
Außenstehender kann sie dann aber manchmal doch erkennen. Daher sprach
ich zuvor „externe Hilfe“ an.

Aber natürlich sind meine Gedanken nur Spekulationen. Ich will nicht
behaupten, daß sie tatsächlich auf Dich und Deine Situation zutreffen.

zurück gemeldet (war: Albtraum)

MarLe, Dienstag, 28.09.2010, 01:47 (vor 5122 Tagen) @ Dani

Rückmeldung:
Danke fürs posten, Dani.
Damit hast du den Grundstein für den Thread gelegt,
der auch mich sehr anspricht.

Das Thema, das erste Posten, die Antworten darauf: danke.

Lieben Gruß
Marlene

Re: zurück gemeldet (war: Albtraum)

Dani, Samstag, 02.10.2010, 10:45 (vor 5118 Tagen) @ MarLe

Rückmeldung:
[quote]Danke fürs posten, Dani.
Damit hast du den Grundstein für den Thread gelegt,
der auch mich sehr anspricht.
Das Thema, das erste Posten, die Antworten darauf: danke.
Lieben Gruß
Marlene
[/quote]

Das freut mich zu lesen [image].

Liebe Grüße Dani
(PS. Hatte dir eine PN geschrieben, aber ich glaube das hat nicht funktioniert :-(( )

Gedanken: Neu und alt... (lang) - (war: Albtraum)

MarLe, Donnerstag, 07.10.2010, 21:36 (vor 5113 Tagen) @ Dani

Guten Abend,
alles hat seine Zeit.
[image]
Ich hab es geschafft, eine Rückmeldung zu geben.
*freu*
Siehe da, das hat schon geholfen.
Ich habe mich mit dem Thema in aller Ruhe und immer
wieder beschäftigen können.
"Altes" anschauen, nachspüren"Neues" bemerken, anschauen---
Dani's Albtraum hat mich erinnert.
[image] Meine Erfahrungen hab ich ins Forum gepostet.
Mitteilen, sortieren und dann loslassen.
Und bei Bedarf wieder zu finden.
Genau das habe ich dann auch gemacht.
Nach meinem Posting geschaut.
Was mir spontan eingefallen war, war der Sommermantel.

Ja, das ist mir immer noch geläufig, alles.
Und ja, ich beachte es so gut es geht.
*oh, schon so lange her?
Hat sich anders angefühlt.
---
Was mache ich inzwischen mit Kleidung?

Viel geändert hat sich nicht. *seufz*
Es gilt immer noch, raus -> zurechtstellen -> Kleidercontainer.
Und dazwischen liegt Zeit. [image]

Aber es gibt auch noch andere Wege.
Einiges kann ich ganz schnell und kurzentschlossen gleich
in die Mülltonne werfen.
Ohne großes Nachdenken.
Ohne Knöpfe oder Reisverschlüsse rauszutrennen,
ohne zu prüfen, ob es als Putzlappen noch geht,
ohneWeg. Und das so schnell es geht. *grins*
Sicher ist sicher!
Defekte Kleidung, zu groß/zu klein, ... das geht schon. *denk
(Nicht leicht)
Schwierig wird es mir jedoch bei 'gefällt nicht oder nicht mehr'.
Schwer, aber es ist machbar = wenn es die anderen Familienmitglieder betrifft, deren Kleidung.
Schwer und mit viel Kraft und Aufwand, mit langer Trennphase =
meine eigene Kleidung.
Warum? Weil da Gefühle und Erinnerungen mit im Spiel sind. *denk
---
Als ich mich mit all dem wieder beschäftigt habe,
wurde mir etwas aus einer anderen Richtung bewußt.

Vor ein paar Jahren brauchte ich unbedingt neue Kleidung,
eine 'Grundausstattung'.
Ich habe auf den Preis geachtet und mir Dinge besorgt,
die mir gefielenDie Anschaffungen waren nicht auf einmal möglichFrisch von der Leine gleich wieder angezogen.
Einige Teile, der Wechsel ging gut.
Zudem ging's in den Sommer
Ich bemerkte, wie sehr ich es möchte, die Teile
schnell wieder anziehen zu können.
Mit den wenigen Teilen kam ich sehr gut zurecht.
<font size=-1>War die erste Erkenntnis.</font>
Als die Jahreszeit wechselte, wurde auch die Garderobe
verändert.
So wurden verschiedene Kleidungsstücke gar nicht mehr
getragen.

Meine zweite Erkenntnis fand ich dann, als z.B. wieder
der Frühling begann.
Ich merkte, dass ich die "alten" Teile zwar immer noch
gerne trug, aber sie doch irgendwie alt waren.
Nicht aus der Mode, sondern eher ...mhm... sattgesehen,
sattgetragenBei Pullis war es sogar noch besser zu bemerken.
Durch ständiges Waschen und Tragen waren die Sachen
auch schon in Mitleidenschaft gezogen.
Nicht so sehr, dass die Dinge zu entsorgen gewesen wären,
aber doch so, das ich es merkte.

Was bedeutet das für mich?
Ein paar wenige Teile, die mich sehr erfreuen.
Und die müssen nicht noch ein Jahr überstehen.
Es reicht vollkommen aus, wenn sie mich eine Jahreszeit
über erfreut haben.
Im Grunde haben sie damit ihren Zweck voll und ganz erfüllt. *denk
Ich könnte sie danach sogar entsorgen,
bzw. aussortieren.
Es macht schließlich auch Freude, etwas sehr schönes
neu zu haben.
Und für mich ganz (!) wichtig: mich selber zu beschränken.
Etwas darf neu kommen, wenn es mir besonders ist.
Wenn ich es getragen und geliebt habe, darf es auch gehen
und vielleicht andere erfreuen, oder es macht ganz einfach
Platz für weitere angenehme Gefühle.

Ich will meinen Kleiderschrank noch öfter als bisher
durchsehen und gnadenlos ausräumen.
Die Fragen die ich mir bisher dabei gestellt habe, werden
um einige ergänzt.
z.B. hab ich mich darin satt gesehen?

Noch fällt mir dieser neue Umgang schwer.
Die alten Muster sitzen tief.
Einige Teile habe ich nicht loslassen können,
entweder mit der Begründung: Das ist noch o.k,
dass kann ich nochmal anziehen,
oder auch, das habe ich sooo gerne angezogen, kann doch
nicht jetzt einfach so weg.
Da muss ich noch sehr dran arbeiten.
Vom Kopf ins Herz und in die Tat.

Meine Gedanken.
Liebe Grüße
Marlene

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