Betreuer, Therapie... Fortsetzung (Allgemein)

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 17:32 (vor 5978 Tagen)

@alle, die meinen Fall bisher verfolgt haben und bisher für mich da waren.

Ich bin gerade etwas verzweifelt und durcheinander, und brauch ein wenig Rat (oder Trost). Man glaube es kaum, mein Ex hat sich zurückgemeldet: Mit Diagnose und Neugigkeiten über den Betreuer.

Die Betreuerschaft wurde sehr kürzlich neu geprüft. Der Betreuer sah mittlerweile ein, dass dieser Fall (Zitat) "seine alleinigen Kompetenzen überschreitet". Eine ambulante Therapie wurde - soweit ich das Verstand - vom Gericht nun angeordnet bzw. miteinbezogen, und einige andere Kleinigkeiten. Ich sollte eigentlich erleichtert sein, zumal es beweist, dass ich mir viele Dinge nicht nur so zu recht gelegt habe, sondern Recht behalten sollte.

Ich bin aber nicht erleichtert. Ganz im Gegenteil. Warum? Die Diagnose! Er hatte ja schon einige im Laufe der Jahre, doch nie sah ich eine, die UNPASSENDER ist! Oh man! Muss ich schon wieder an allem nörgeln und kritisieren? Ich will das nicht. Aber es ist so... offenkund! Bitte um Eure Meinungen!

Nun habe ich ja schon an mehren Stellen gelesen, dass es keine Therapie für Messi's gibt, und Therapeuten da auch gerne mal experimentell im Dunklen stochern. Zum Beispiel las ich im Internet komplette Vorlesungen von Psychologen, die ihre Doktorarbeit zum Thema Messi machten, und vor der Unbekanntheit des Syndrom bei Therapeuten warnen. Das sorgt ja nicht gerade für ein sicheres Gefühl!

Ich möchte ein paar Beispiele meiner Zweifel nennen:

Es wurde - neben dem Messi - eine Abhängigkeits-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Dies Grundsymtpome sind Klammern, Verlustlängste, Unterwürfigkeit, Nachgiebigkeit, das Übernehmen von unangenehmen Tätigkeiten für die Person der Abhängigkeit, Zurückstellen sämtlicher eigene Bedürfniss und Ansprüche, Unentschlossenheit, ständiges Rateinholen, starkes Bedürfnis nach Körpernähe und Zärtlichkeiten, ständig Rückversichungen ob man noch geliebt werde, Angst vor dem Allein-Sein.

Nun habe ich schon öfters gelesen, dass Messi oft nicht "Nein" sagen können und sich gerne mal ausnutzen lassen. Und dass sie das Gefühl für das Selbst. Im Kontext dieser Diagnose aber wird es wohl so gewertet, dass man aus Verlustangst zu einer Bezugsperson immer "Jaja" sagt, quasi dass man sich absichtlich zurückstellt, obwohl man weiß was man will.

Keine Entscheidungen treffen zu können... ja, auch das ist ein Messi-Syndrom. Aber bei dieser Diagnose geht es so weiter, dass man andere die Entscheidungen treffen lässt, dass man ständig Rat von anderen einholt. Zumindest mein Messi aber nimmt gar keine Ratschläge an. Und er trifft zwar selbst keine Entscheidungen, nimmt aber die andere für ihn nicht an. Das ist doch ein Unterschied?! Es ist doch ein Unterschied ob man sich unterdrückt, weil man Angst hat jemanden zu verlieren oder ob man sich selbst nicht lebt, weil man sich selbst nicht wahrnimmt. In Fall meines Ex war es nämlich ganz im Gegenteil so, dass er GAR KEINE unangenehmen Tätigkeiten übernahm, selbst wenn es noch so nötig war. Lieber Frau aufgeben und verlieren. Das war sicherlich KEINE Verlustangst. Und es war auch so, dass wenn er mal einen Anspruch/Bedürfnis hatte, er es rücksichtslos und egoistisch durchsetzte. Es ließt nicht andere entscheiden oder suchte auch keinen Rat. Er nahm grundlegend nichts dergleichen an. Usw.

Versteht Ihr was ich meine? Ähnlichkeiten in der Auslegungen! Einige Dinge, die durcheinander gehen. Aber andersseits auch furchtbar widersprüchlich. Das krasste Beispiel ist das Klammern und Furcht vor dem Allein-Sein, dass mit der Störung einher geht. Er war der letzte der Klammerte, und wie vielleicht für manche Messi üblich, wollte er lieber alleine bleiben. Messi bedeutet u.a. Isolation, in die man sich selbst begibt. Niemanden an sich ranlassen. Sich hinter dem Mess verstecken. Ist das nicht das genau Gegenteil von Klammern? Klammern nur an Gegenstände, aber nicht an Personen. Unter Klammern verstehe ich auch so etwas wie "nähesüchtig", mein Ex war aber extrem nähephob!

Hoffe, Ihr versteht meine Verwirrung. Klammern Messis im Sinne von Verlustängsten, wenn sie sich hinter ihrem Mess verstecken udn niemanden an sich heranlassen? Hä?

Oder übertreibe ich? Das wird mir oft unterstellt. Aber siehe den Fall mit dem Betreuer: Es beweist sich am Ende dann doch immer wieder.

Gruß,
Astarte


PS: Ich hab sein Aussprache/Versöhnung-oder-Waffenstillstandsangebot (whatever) übrigens erst mal deutlich abgelehnt, aufwühlend ist es natürlich trotzdem.

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

BigBird, Sonntag, 10.08.2008, 18:02 (vor 5978 Tagen) @ Astarte

Was ich mich bei der ganzen Sache frage: was willst DU eigentlich? Willst Du ihn zurück? Willst Du ihn bessern? Fühlst Du Dich für ihn verantwortlich?

Du hast hier im Forum so viel über ihn gejammert, und ihr seit ja anscheinend auch definitiv getrennt - was ist es, daß Du solche Verantwortung fühlst, Dinge richtig stellen zu müssen?

Viele Grüße,
Christine

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 19:02 (vor 5978 Tagen) @ BigBird

Was ich mich bei der ganzen Sache frage: was willst DU eigentlich? Willst Du ihn zurück? Willst Du ihn bessern? Fühlst Du Dich für ihn verantwortlich?
Du hast hier im Forum so viel über ihn gejammert, und ihr seit ja anscheinend auch definitiv getrennt - was ist es, daß Du solche Verantwortung fühlst, Dinge richtig stellen zu müssen?
Viele Grüße,
Christine

Coabhängigkeit? *Hmmpff*

Hab mir auch viele Gedanken gemacht, was ich will, und es ist nicht leicht zu beantworten. Ich möchte auf jeden Fall Gerechtigkeit. Denn diese sehe ich nicht als gegeben: Denn wer hier gerade auf derbste Weise den ganzen Mist ausbaden muss, bin ich! Ich mußte deswegen (genauer: zum Wohle des Kindes) umziehen. Mein Studium habe ich nun abgebrochen. Ich mußte meine Freunde aufgeben. Meine so sehr geliebte Stadt. Die letzten paar Freiheiten, die ich noch hatte. Meine Unabhängigkeit. Alles das, was IHM nichts bedeutet, aber mir so unendlich viel. Er "genießt" nun seine Freiheit. Das macht mich wahnsinnig. Er sollte in dieser Situation hier sein, nicht ich! Wohne an dem für mich schrecklichsten, denkbarsten Ort. Ich kann hier nicht gesund werden. Mich zwar von IHM befreien, ziehe mir aber nachweislich viel schlimmere Wunden zu, und komme aus der Situation nicht mehr raus.

Die richtige bzw. ehrliche Antwort auf deine Frage lautet also: Er wäre das kleinere Übel. Punkt.

Was ich will? MEIN LEBEN ZURÜCK. Was immer das genau bedeuten soll. Das hier ist auf jeden Fall nicht mein Leben. Und ja, das ist der vielleicht alberne Punkt an all den Wirrungen: Ich will das ER mir mein Leben zurück gibt. Schließlich hat das ganze auch so verbockt. Das soll aber nicht heißen, dass er mir was abnehmen soll. Nicht weltlich. Aber im seelischen Bereich soll er mir diese Bürde, die mir die Trennung auferlegte, nehmen. Das könnte z.B. schon durch ein liebes Wort geschehen, dass ein paar Dinge ins richtige Licht rückt...

Ins richtige Licht rücken... das Leben der Wahrheit statt der Lüge... das ist es, was ich mir sowohl für ihn als auch für mich wünsche. Jetzt, nachdem er wieder ankam, zeigt sich auch, was ich die ganze Zeit mir schon dachte: Die aktue Psychose ebbte ab, und nun sieht er einiges wieder ganz anders und klarer. Ich habe ihm nicht wirklich geglaubt obwohl ich mich dazu zwingen wollte. Ich behielt recht, wie sich nun zeigt.

Oder noch anders formuliert: Man kann an der aktuellen Situation defakto nichts mehr ändern. Punkt. Aber heißt das, dass man vergessen und loslassen soll? Nein, die Frage ist noch immer, ob das hier eine Sackgasse oder ein Schritt auf dem Weg zum Ziel ist. Und das ist sehr essentiell wichtig für meine eigene Motivation, den Hintern hoch zu bekommen. Es ist ein Unterschied zwischen "alles aus sich selbst herausholen und kämpfen, kämpfen, kämpfen" oder "völlig aufgeben". Und diese Frage, diese grundlegende Frage, die allem anderen voran gestellt ist, ist noch nicht beantwortet.

Na ja, und dann noch ganz profan, so dass es selbstverständlich ist: Die Frage mit dem Umgang mit dem Kind ist noch nicht geklärt! Bis das sich eingependelt hat, ist klar, dass man sich damit noch beschäftigt. Zwar war sie zwischenzeitlich geklärt: "Kontaktverbot bis das..." , doch nun hat er alle Bedingungen erfüllt.

Und dann gibt es noch die lange Liste der Dinge, die ich definitiv nicht möchte. Das Pferd von hinten aufgezäumt. Ich möchte KEINE Freundschaft. Entweder/oder. Entweder ganz oder dass er für immer aus MEINEM Leben verschwindet, was aber wegen Kind nicht geht. Ich möchte dabei aber nicht die Dumme sein, die weiterhin WEGEN IHM in dieser Situation leiden muss, und ihm dann auch noch zuspielt und die eigene Psyche damit schädigt.

Und so weiter und so fort. Du siehst, so einfach ist die Frage gar nicht.

LG,
Astarte

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

BigBird, Sonntag, 10.08.2008, 20:45 (vor 5977 Tagen) @ Astarte

Was ich mich bei der ganzen Sache frage: was willst DU eigentlich? Willst Du ihn zurück? Willst Du ihn bessern? Fühlst Du Dich für ihn verantwortlich?
Du hast hier im Forum so viel über ihn gejammert, und ihr seit ja anscheinend auch definitiv getrennt - was ist es, daß Du solche Verantwortung fühlst, Dinge richtig stellen zu müssen?
Viele Grüße,
Christine

Coabhängigkeit? *Hmmpff*
Hab mir auch viele Gedanken gemacht, was ich will, und es ist nicht leicht zu beantworten. Ich möchte auf jeden Fall Gerechtigkeit. Denn diese sehe ich nicht als gegeben: Denn wer hier gerade auf derbste Weise den ganzen Mist ausbaden muss, bin ich! Ich mußte deswegen (genauer: zum Wohle des Kindes) umziehen. Mein Studium habe ich nun abgebrochen. Ich mußte meine Freunde aufgeben. Meine so sehr geliebte Stadt. Die letzten paar Freiheiten, die ich noch hatte. Meine Unabhängigkeit. Alles das, was IHM nichts bedeutet, aber mir so unendlich viel. Er "genießt" nun seine Freiheit. Das macht mich wahnsinnig. Er sollte in dieser Situation hier sein, nicht ich! Wohne an dem für mich schrecklichsten, denkbarsten Ort. Ich kann hier nicht gesund werden. Mich zwar von IHM befreien, ziehe mir aber nachweislich viel schlimmere Wunden zu, und komme aus der Situation nicht mehr raus.
Die richtige bzw. ehrliche Antwort auf deine Frage lautet also: Er wäre das kleinere Übel. Punkt.
Was ich will? MEIN LEBEN ZURÜCK. Was immer das genau bedeuten soll. Das hier ist auf jeden Fall nicht mein Leben. Und ja, das ist der vielleicht alberne Punkt an all den Wirrungen: Ich will das ER mir mein Leben zurück gibt. Schließlich hat das ganze auch so verbockt. Das soll aber nicht heißen, dass er mir was abnehmen soll. Nicht weltlich. Aber im seelischen Bereich soll er mir diese Bürde, die mir die Trennung auferlegte, nehmen. Das könnte z.B. schon durch ein liebes Wort geschehen, dass ein paar Dinge ins richtige Licht rückt...
Ins richtige Licht rücken... das Leben der Wahrheit statt der Lüge... das ist es, was ich mir sowohl für ihn als auch für mich wünsche. Jetzt, nachdem er wieder ankam, zeigt sich auch, was ich die ganze Zeit mir schon dachte: Die aktue Psychose ebbte ab, und nun sieht er einiges wieder ganz anders und klarer. Ich habe ihm nicht wirklich geglaubt obwohl ich mich dazu zwingen wollte. Ich behielt recht, wie sich nun zeigt.
Oder noch anders formuliert: Man kann an der aktuellen Situation defakto nichts mehr ändern. Punkt. Aber heißt das, dass man vergessen und loslassen soll? Nein, die Frage ist noch immer, ob das hier eine Sackgasse oder ein Schritt auf dem Weg zum Ziel ist. Und das ist sehr essentiell wichtig für meine eigene Motivation, den Hintern hoch zu bekommen. Es ist ein Unterschied zwischen "alles aus sich selbst herausholen und kämpfen, kämpfen, kämpfen" oder "völlig aufgeben". Und diese Frage, diese grundlegende Frage, die allem anderen voran gestellt ist, ist noch nicht beantwortet.
Na ja, und dann noch ganz profan, so dass es selbstverständlich ist: Die Frage mit dem Umgang mit dem Kind ist noch nicht geklärt! Bis das sich eingependelt hat, ist klar, dass man sich damit noch beschäftigt. Zwar war sie zwischenzeitlich geklärt: "Kontaktverbot bis das..." , doch nun hat er alle Bedingungen erfüllt.
Und dann gibt es noch die lange Liste der Dinge, die ich definitiv nicht möchte. Das Pferd von hinten aufgezäumt. Ich möchte KEINE Freundschaft. Entweder/oder. Entweder ganz oder dass er für immer aus MEINEM Leben verschwindet, was aber wegen Kind nicht geht. Ich möchte dabei aber nicht die Dumme sein, die weiterhin WEGEN IHM in dieser Situation leiden muss, und ihm dann auch noch zuspielt und die eigene Psyche damit schädigt.
Und so weiter und so fort. Du siehst, so einfach ist die Frage gar nicht.
LG,
Astarte

Das alles, was Du hier beschreibst, hat aber mit seinem Messie-Dasein nichts zu tun. Das ist mindestens in 50% der Scheidungen ähnlich. Selbst da, wo man es nie vermuten würde, verwandeln sich vorher liebevolle Ehepartner in Monster.

Ich lese aus Deinen Zeilen so ein bischen den Wunsch nach Rache - keine direkte Rache, aber Gerechtigkeit in Deinem Sinne. Du bist zornig, weil ER Dein Leben zerstört hat. Das hätte aber auch auf andere Weise geschehen können. Wärst Du auch wütend auf ihn, wenn er gestorben wäre und Dich zurückgelassen hätte? Oder dann auf jemand anderen? Dein Leben wird jetzt - mit Kind - nie mehr so sein wie vorher. Aber Du kannst etwas daraus machen, wenn Du Dir bewußt wirst, daß Du es selbst in der Hand hast.

Du hast dich jetzt zu Deinen Eltern 'gerettet', weil das der einzige Platz war, der im Moment in Frage kam. Du wolltest eigentlich nicht da hin, und willst da nicht bleiben. Du hast die Möglichkeit, das zu ändern - nicht von Heute auf Morgen, aber es gibt Wege, wenn Du Dir Hilfe suchst. Dann wird Dein Lebhen wieder Dein eigenes, selbstbestimmtes sein.

Die entscheidende Frage ist: Sind andere schuld an meiner Lage? Oder habe ich die Möglichkeit, die Umstände selbst zu beeinflussen?

Viele Grüße,
Christine

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 21:49 (vor 5977 Tagen) @ BigBird

Wenn er gestorben wäre, wäre ich auf niemanden sauer, denn ich dazu bin zu spirituell. Kurzgefasst. Und ja, es wäre mir - so hart es klingt - manchmal sogar lieber gewesen.

Du hast Recht, vieles trifft auch auf normale Scheidungen zu, aber ich bezweifele, dass wir eine "normale" Ehe hatten. Ist schwer in der Kürze zu formulieren, in einer Zeit, da die Ehe nichts mehr Wert ist und Scheidungen an der Norm sind. Er war ja von heute auf morgen weg. Ganz weg. ALS OB er gestorben wäre. Gewaltsam aus meinem Leben gerissen bzw. vom Weg gerissen sozusagen. Bloss dass er noch weiter sein Unwesen trieb. Das ist - meiner Meinung nach - schlimmer als der Tod, sich das mitansehen zu müssen.

Die entscheidende Frage ist: Sind andere schuld an meiner Lage? Oder habe ich die Möglichkeit, die Umstände selbst zu beeinflussen?

Ja, ich kenne diese Frage und habe sie mir sehr oft gestellt. Ich sehe mich sehr für die Beziehung mitverantwortlich, ganz ohne Frage, aber definitiv nicht für deren abrupten Abbruch und die Art und Weise des Abbruchs. Für mich ist eine andere Frage entscheidet:

Wenn jemand (so nachweislich) psychisch krank ist, kann man dann noch von einem normalen freiem Willen sprechen? Hat man da noch die Möglichkeit etwas zu beeinflussen? Ist dann eine Person schuld oder die Krankheit? Ist die Krankheit ein Teil der Persönlichkeit oder steht sie zwischen der eigentlichen "echten" Persönlichkeit und derem Ausleben dazwischen?

Ich fand mal eine Definition von psychischer Krankheit, neben dem Leidensdruck: Wenn man am Ausleben des eigenen Lebensplan gehindert ist. Wenn man z.B. genau weiß, was man eigentlich will, aber unfähig ist, dies umzusetzen.

Gruß,
Astarte

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Peter, Sonntag, 10.08.2008, 18:17 (vor 5978 Tagen) @ Astarte

Hallo Astarte,

ich kann verstehen, dass dich all diese Dinge, die als Ungerechtigkeit erlebst, belasten. Ich würde aber nicht allzuviel auf Diagnosen geben. Mal ist es eine Psychose, dann eine Persönlichkeitsstörung, mal diese, mal jene. Mach dich nicht verrückt damit. Gutachter/Psychiater können auch irren und es ist auch nicht so leicht und auch nicht damit getan, eine Diagnose zu stellen. Wenn er eine Persönlichkeitsstörung hat, ist eine Therapie eh sehr langwierig und eventuell vergeblich.

Das Wichtigste ist ja, dass du nicht mehr unter dem Mann leidest. Du hast eh schon genug gelitten. Ich würde versuchen, mich nicht mehr soviel mit dem Thema zu befassen.
Wie BigBird schon fragt, frage ich dich auch: was ist dein Ziel? Möchtest du den Besuchskontakt zu eurem Kind einschränken?

Peter

Re: Nachtrag zur Diagnose

Peter, Sonntag, 10.08.2008, 18:29 (vor 5978 Tagen) @ Peter

Wahrscheinlich packt dich auch die Wut, weil die abhängige PS so lieb und unschuldig klingt, während sie doch massiv euer Leben beeinträchtigt hat. Sie ist aber wie alle PS keineswegs hamrlos, sondern immer eine schwere Belastung für die anderen, während der Betroffene selber weniger darunter leidet. (denn sie ist ja seine Persönlichkeit und für ihn "normal").

Wenn du diesem Link folgst, siehst du verschiedene Kriterien dieser Störung. Dort wird auch betont, dass nicht ALLE Merkmale zutreffen müssen.

Was du auch noch berücksichtigen solltest, ist die Tatsache, dass auch eine Störung gefunden werden musste, um die weitere Betreuung zu begründen, und dazu eignet sich eine Störung, bei der ein Mensch unfähig ist, Verantwortung für sich zu übernehmen, doch besonders gut. [image]

Freu dich, dass DU diese Verantwortung nicht mehr übernehmen musst!

Peter

Re: link vergessen, bin schon auf dem Sprung zur ´´ AHA ´´

Peter, Sonntag, 10.08.2008, 18:30 (vor 5978 Tagen) @ Peter

hier ist er:
[http://www.sgipt.org/diagnos/dependk.htm]

Re: Nachtrag zur Diagnose

Birgit, Sonntag, 10.08.2008, 20:14 (vor 5977 Tagen) @ Peter

Hallo Peter,

nur, um es dir noch einmal in Erinnerung zu rufen, was wir bereits mehrfach thematisiert hatten: So nett gemeint es von dir auch sein mag, hier anderen deinen Fachmännischen Rat angedeihen zu lassen, lass es bitte nicht zu kurz kommen, dich auch dem deinen wieder zuzuwenden, und dich deinem Mess wieder zu widmen.

(lediglich zur Erinnerung, bitte nicht direkt wieder angegriffen fühlen.)

Re: Nachtrag zur Diagnose

Peter, Sonntag, 10.08.2008, 21:42 (vor 5977 Tagen) @ Birgit

Hallo Peter,
nur, um es dir noch einmal in Erinnerung zu rufen, was wir bereits mehrfach thematisiert hatten: So nett gemeint es von dir auch sein mag, hier anderen deinen Fachmännischen Rat angedeihen zu lassen, lass es bitte nicht zu kurz kommen, dich auch dem deinen wieder zuzuwenden, und dich deinem Mess wieder zu widmen.
(lediglich zur Erinnerung, bitte nicht direkt wieder angegriffen fühlen.)

Hallo Birgit,

nein, ich fühle mich nicht angegriffen, und es ist ok, dass du mich erinnerst. Ich hatte heute vergessen, dass ich ja selber vor einigen Tagen mir hier vorgenommen habe, mich nicht mehr auf dieser Seite zu diesem Problem zu äußern. (auch weil es ein Angehörigenthema ist)

Hallo Astarte,

auch im Angehörigenforum möchte ich mich vorläufig zu diesem Thema heraushalten. Einerseits habe ich alles geschrieben, was ich dazu meine und zum anderen ist das Thema zu komplex und würde mich zu sehr zeitlich beschäftigen, wenn ich weitere fundierte Antworten geben wollte.

Viele Grüße
Peter

Re: Nachtrag zur Diagnose

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 22:02 (vor 5977 Tagen) @ Peter

Hallo Astarte,
auch im Angehörigenforum möchte ich mich vorläufig zu diesem Thema heraushalten. Einerseits habe ich alles geschrieben, was ich dazu meine und zum anderen ist das Thema zu komplex und würde mich zu sehr zeitlich beschäftigen, wenn ich weitere fundierte Antworten geben wollte.
Viele Grüße
Peter

Ja, geht klar. Ich entschuldige mich ja auch. Siehe den Beitrag "zweiter Versuch:Konkrete Messi-Fragen", das war das, worauf ich eigentlich hinaus wollte, und bin dann wieder mal völlig vom roten Faden abgewichen. Ich möchte das mit meinem Mann so konkret hier eigentlich auch gar nicht mehr diskutieren. Denn mir geht es nicht um Beziehungsprobleme in diesem Sinne, sondern meistens nur: "Was meinen andere Messi's dazu?" Deswegen sollte ich mich auch auf das Messi-Problem konzentrieren.

Re: Nachtrag zur Diagnose

Peter, Montag, 11.08.2008, 00:55 (vor 5977 Tagen) @ Astarte

Hallo Astarte,

alles klar, kein Grund, dich zu entschuldigen, ist doch normal, dass dich das alles noch sehr beschäftigt.

Ich wünsche dir einen guten Ausgang der Sache!

Ciao

Peter [image]

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 19:14 (vor 5978 Tagen) @ Peter

Das Wichtigste ist ja, dass du nicht mehr unter dem Mann leidest. Du hast eh schon genug gelitten.Ich würde versuchen, mich nicht mehr soviel mit dem Thema zu befassen.
[quote]Wie BigBird schon fragt, frage ich dich auch: was ist dein Ziel? Möchtest du den Besuchskontakt zu eurem Kind einschränken?
Peter
[/quote]

Hallo Peter!

Ich habe unten schon ausführlich auf BigBirds Frage geantwortet. So gut sie zu beantworten ist. Hier noch mal konkreter:

Der springende Punkt ist der, dass ich unter meiner aktuellen Situation und der Trennung MEHR leide als ich während der Ehe mit ihm gelitten habe. Ja, ich habe unter ihm gelitten. Aber jetzt leide ich deutlich, deutlich noch mehr...

Partnerwahl heißt bekanntlich Problemwahl. Ich bin zwar zunächst erst mal so in diese Messi-Sache reingestolpert, aber für mich klar, dass ich dazu auch stehe. Stehen will. Dass eine Krankheit niemals ein Scheidungsgrund sei. Dass ich auch in schlechten Zeiten zu einem Partner stehe. Dass eine Ehe eben kein Wegwerfgut ist, und man auch zurück stecken muss usw. All dies meinte ich aus tiefster Seele ernst. Zwar waren die ersten Schritte stolprig, doch dann entschied mich ganz bewußt dafür. Vor allem, weil es genau zu mir passt. Zu MEINEM Weg. Weil ich selbst daraus so viel gewinnen kann. Beispielsweise der Messi als eine Art Aufbearbeitung der Kindheit unter einem sehr viel schwerer erträglichen Extrem-Cleanie. (Natürlich war dies nicht der einzige Grund! Das versteht sich von selbst!) Kurzerhand sind alle seine Fehler meiner Stärken und umgekehrt. Es passt wie die Faust auf Auge. Und das ist in meiner Lebensphilopshie der Sinn und Zweck einer Ehe/Liebe. Wirklich wahr! Ich bin keiner dieser Träume, die sich eitlen Sonnenschein wünschen! Ich bin jemand der an sich arbeiten möchte. Partnerschaft heißt von - und miteinander zu lernen. Reibung. Reifung. Den Diamanten schleifen. Das ist nicht immer leicht. Das Leben ist kein Ponyhof. Wichtig ist für eine Ehe ist nicht, wie gut man sich versteht. Sondern wie gut man Krisen meistert.

Verstehst Du? Der Punkt war nie der, dass ich unter seinem Messitum gelitten habe. Dafür habe ich mich bewußt entschieden. Der Punkt ist der, dass ich unter der unfreiwilligen Trennung und die Konsequenzen, die es für mich hat, NOCH MEHR leide, dies aber nicht "mein Leid" ist, für das ich mich als Weg entschied, sondern ein aufgedrängtes Leid, dass nicht zu mir passt.

Astarte

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

BigBird, Sonntag, 10.08.2008, 20:55 (vor 5977 Tagen) @ Astarte

Das Wichtigste ist ja, dass du nicht mehr unter dem Mann leidest. Du hast eh schon genug gelitten.Ich würde versuchen, mich nicht mehr soviel mit dem Thema zu befassen.

Wie BigBird schon fragt, frage ich dich auch: was ist dein Ziel? Möchtest du den Besuchskontakt zu eurem Kind einschränken?
Peter [/i]

Hallo Peter!
Ich habe unten schon ausführlich auf BigBirds Frage geantwortet. So gut sie zu beantworten ist. Hier noch mal konkreter:
Der springende Punkt ist der, dass ich unter meiner aktuellen Situation und der Trennung MEHR leide als ich während der Ehe mit ihm gelitten habe. Ja, ich habe unter ihm gelitten. Aber jetzt leide ich deutlich, deutlich noch mehr...
Partnerwahl heißt bekanntlich Problemwahl. Ich bin zwar zunächst erst mal so in diese Messi-Sache reingestolpert, aber für mich klar, dass ich dazu auch stehe. Stehen will. Dass eine Krankheit niemals ein Scheidungsgrund sei. Dass ich auch in schlechten Zeiten zu einem Partner stehe. Dass eine Ehe eben kein Wegwerfgut ist, und man auch zurück stecken muss usw. All dies meinte ich aus tiefster Seele ernst. Zwar waren die ersten Schritte stolprig, doch dann entschied mich ganz bewußt dafür. Vor allem, weil es genau zu mir passt. Zu MEINEM Weg. Weil ich selbst daraus so viel gewinnen kann. Beispielsweise der Messi als eine Art Aufbearbeitung der Kindheit unter einem sehr viel schwerer erträglichen Extrem-Cleanie. (Natürlich war dies nicht der einzige Grund! Das versteht sich von selbst!) Kurzerhand sind alle seine Fehler meiner Stärken und umgekehrt. Es passt wie die Faust auf Auge. Und das ist in meiner Lebensphilopshie der Sinn und Zweck einer Ehe/Liebe. Wirklich wahr! Ich bin keiner dieser Träume, die sich eitlen Sonnenschein wünschen! Ich bin jemand der an sich arbeiten möchte. Partnerschaft heißt von - und miteinander zu lernen. Reibung. Reifung. Den Diamanten schleifen. Das ist nicht immer leicht. Das Leben ist kein Ponyhof. Wichtig ist für eine Ehe ist nicht, wie gut man sich versteht. Sondern wie gut man Krisen meistert.
Verstehst Du? Der Punkt war nie der, dass ich unter seinem Messitum gelitten habe. Dafür habe ich mich bewußt entschieden. Der Punkt ist der, dass ich unter der unfreiwilligen Trennung und die Konsequenzen, die es für mich hat, NOCH MEHR leide, dies aber nicht "mein Leid" ist, für das ich mich als Weg entschied, sondern ein aufgedrängtes Leid, dass nicht zu mir passt.
Astarte

Eine (oder mehrere) Frage drängt sich mir hier noch auf. Ihr wart verheiratet? Wie habt ihr Euch kenengelernt? Wer von Euch war die treibende Kraft?

Viele Grüße,
Christine

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 21:37 (vor 5977 Tagen) @ BigBird

Eine (oder mehrere) Frage drängt sich mir hier noch auf. Ihr wart verheiratet?

Wir sind es noch. Nun ja, getrennte Wohnungen (Grund dürfte klar sein), also "offiziell getrennt lebend" auf dem Papiert sind wir schon seit 5 Jahren. Scheidung ist weder durch und nicht beantragt, weil ich trotz getrennter Wohnungen auf ein reguläres Trennungsjahr bestehe. Dieses Jahr hätten wir den 10.Hochzeitstag

Wie habt ihr Euch kenengelernt?

Vor über 12 Jahren. Beim Zelten. Er wohnte damals noch bei seinen Eltern. Dort war zwar z.b. sein Zimmer zwar sehr vollgestopft, aber da Muttern alles in Ordnung hielt, war das Messitum nicht ersichtlich. Sofern man überhaupt gewußt hätte, was es ist.

Wer von Euch war die treibende Kraft?

Bezüglich dem Kennenlernen, Heiraten oder während der Beziehung?

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

BigBird, Sonntag, 10.08.2008, 21:45 (vor 5977 Tagen) @ Astarte

Wer von Euch war die treibende Kraft?
Bezüglich dem Kennenlernen, Heiraten oder während der Beziehung?

alles drei?

Viele Grüße,
Christine

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 21:58 (vor 5977 Tagen) @ BigBird

Wer von Euch war die treibende Kraft?

Bezüglich dem Kennenlernen, Heiraten oder während der Beziehung?

alles drei?
Viele Grüße,
Christine [/i]

Vermutlich ich. Allerdings mißfällt mir der Ausdruck "treibende Kraft" weil er sehr mißverständlich ist. Deswegen sicherheitshalber: Er hat nicht nur "jaja" gesagt. Den genau das befürchtete ich zwischendurch eine zeitlang und habe es dann ausführlich geprüft und mein entsprechend Verhalten verändert, z.B. in dem ich nicht immer vorgefertige detailierte Vorschläge unterbreitete, sondern mich so lange gedulden lernte, bis er von sich aus auf etwas kam.

Die Trennung kam exakt zu dem Zeitpunkt als wir wieder zusammenziehen wollten. Dahinter war ER die treibende Kraft. Wollte den Mess endlich hinter sich lassen, bei uns sein. Hatte genug von den einsamen Abend in der zugemüllten Bude. Und gemeinsam hätte er eine Motivation gehabt und erst mal "nur einen kleinen Bereich" für sich selbst, für den er Verantwortung hätte übernehmen können. Sein Zusammenbruch kam exakt an dem Tag, als an die ersten tatkräftigen Vorbereitungen des Umzugs gehen sollte. Es war u.a. vermutlich eine Angstreaktion, für die sogar mittlerweile Verständnis entwickelte. Nur eben nicht für dem, wie man damit umgang und was daraus wurde.

LG,
Astarte

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

BigBird, Montag, 11.08.2008, 03:23 (vor 5977 Tagen) @ Astarte

Wer von Euch war die treibende Kraft?
Bezüglich dem Kennenlernen, Heiraten oder während der Beziehung?

alles drei?
Viele Grüße,
Christine [/i]

Vermutlich ich. Allerdings mißfällt mir der Ausdruck "treibende Kraft" weil er sehr mißverständlich ist. Deswegen sicherheitshalber: Er hat nicht nur "jaja" gesagt. Den genau das befürchtete ich zwischendurch eine zeitlang und habe es dann ausführlich geprüft und mein entsprechend Verhalten verändert, z.B. in dem ich nicht immer vorgefertige detailierte Vorschläge unterbreitete, sondern mich so lange gedulden lernte, bis er von sich aus auf etwas kam.
Die Trennung kam exakt zu dem Zeitpunkt als wir wieder zusammenziehen wollten. Dahinter war ER die treibende Kraft. Wollte den Mess endlich hinter sich lassen, bei uns sein. Hatte genug von den einsamen Abend in der zugemüllten Bude. Und gemeinsam hätte er eine Motivation gehabt und erst mal "nur einen kleinen Bereich" für sich selbst, für den er Verantwortung hätte übernehmen können. Sein Zusammenbruch kam exakt an dem Tag, als an die ersten tatkräftigen Vorbereitungen des Umzugs gehen sollte. Es war u.a. vermutlich eine Angstreaktion, für die sogar mittlerweile Verständnis entwickelte. Nur eben nicht für dem, wie man damit umgang und was daraus wurde.
LG,
Astarte

Warum ich frage: manches was du schreibst erinnert mich an das Buch 'Wenn Frauen zu sehr lieben' von Robin Norwood. Du kannst ja mal schauen, ob Du das Buch irgendwo kriegst, und ob Du Dich darin wiederfindest.

Viele Grüße,
Christine

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Montag, 11.08.2008, 12:35 (vor 5977 Tagen) @ BigBird

Warum ich frage: manches was du schreibst erinnert mich an das Buch 'Wenn Frauen zu sehr lieben' von Robin Norwood. Du kannst ja mal schauen, ob Du das Buch irgendwo kriegst, und ob Du Dich darin wiederfindest.
[quote]Viele Grüße,
Christine
[/quote]

Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich liebe oder liebte (je nachdem) ihn ja auch zu sehr. Die Schwierigkeit ist nur, dass es auch umgekehrt und wechselseitig so war. Beispielsweise seine aktuelle Diagnose unterstellt ihm im Grunde ja das gleiche. Das warf für mich schon immer "philosophische" Fragen auf, beispielsweise könnte man viele angebliche wahren Lieben, wie man sie z.b. aus der klassischen Literatur kennt durchaus als "gegenseitige Hörigkeit" bezeichnen, wenn man dies wollte, aber kann eine Hörigkeit gegenseitig sein oder wird es durch die Wechselseitigkeit ab adsurdum geführt? Und so weiter. Hier verstecken sich viele allgemein-gesellschaftliche Meinungsunterschiede, zum Beispiel auch über die Polyamorie, die gesellschaftlich nicht anerkannt wird, und deswegen sehr oft einen falschen Eindruck erweckt.

Letztendlich - nach vielen Jahren vieler allgemeiner Diskussionen zu Themen wie "Was ist eigentlich Liebe? Wo sind die Grenzen etc." - kam ich zu dem Schluss eines SOWOHL-ALS-AUCH. Das eine schließt das andere nicht aus. Echte Liebe kann auch Abhängigkeit mit sich bringen. Abhängigkeit kann aber auch zur falschen Liebe werden. Aber nur weil eine Abhängigkeit o.ä. verhanden ist, kann man nicht automatisch rückschließen, ob es nicht noch mehr gab oder gibt. Unter dem Strich bleibt aber, dass sie so oder so ein Störfaktor ist und bearbeitet werden muss. Und das ist es eigentlich was zählt. Es sagt nur eben nichts über die Richtung aus.

Über meine Beziehung kann ich daher erst mal nur sagen, dass sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprach. Weder hinten noch vorne. Und dass es nicht funktionierte. Aber das lässt wiederum nicht den Schluss zu, dass es nur deshalb nicht funktionierte, weil man "anders" war. Das anders sein schützt ja auch nicht davor, dass manche Teilaspekte trotzdem ganz normal verlaufen. So wie es schon hieß: Scheidungen sind für alle schwer und folgen irgendwelchen geheimnissvollen Drehbücher, weist sehr viele Ähnlichkeiten auf. Aber die Gründe, die dazu führten, können sehr, sehr unterschiedlich sein.

*bitter-schmunzel*

Ich weiß, dass ich wieder so viel schreibe. Sorry. Mir fehlen solchen "philsophischen Gespräche", die allerdings einerseits auch mit ein Grund für meinen Anteil des Mess waren: Wie oft saßen mein Mann und ich da, auch nach 12 Jahren in die schönsten Gespräche über Gott und die Welt vertieft, und ermunternden uns dadurch indirekt gegenseitig, den Haushalt etc. nicht anzugehen. Wenn er um 2 Uhr kam um mich zum Einkaufen abzuholen (hab kein Auto), saßen wir um 19.30 noch da und quatschen, um dann kurz vor Ladenschluss in Hektik zu fallen.

LG,
Astarte

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Sakem, Sonntag, 10.08.2008, 18:31 (vor 5978 Tagen) @ Astarte

Hallo Astarte,

Da das Meesie-Syndrom nach meinem Wissen noch nicht als Krankheit anerkannt ist
müssen vielleicht andere Diagnosen herhalten,
damit die Therapie von der Krankenkasse bezahlt wird.
Vielleicht gibt es für diese Diagnose viele Stunden bewilligt?
.
Wie dem auch sei.
§1: Jeder macht sein`s!
Seit ihr nicht getrennt?

Auch wenn das Kriegsbeil noch nicht begraben scheint und noch viele Verletzungen offen klaffen,
sollte man im Beisein des Kindes vielleicht auf eine sachliche Ebene zurückfinden.
Vielleicht ist auch ein Abschiedsgespräch mit einem Mediator (Ehe-und Familienberatung)
eher angebracht, als sich allein weiter zu bekriegen?

Es sollen keine Rat-SCHLÄGE sein.
Nur ein Zeichen meines Mitfühlens.
.
Sakem

Re: Betreuer, Therapie... Fortsetzung

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 18:42 (vor 5978 Tagen) @ Sakem

>Hallo Astarte,
[quote]Da das Meesie-Syndrom nach meinem Wissen noch nicht als Krankheit anerkannt ist
[/quote]

Nicht? Ich meine... nicht? Mir ist klar, dass sich damit noch oder nur wenige wirklich auskennen und es auch keine geeignete Heilungsmethode gibt, aber ich dachte wenigstens, es sei klar, dass es eine psychische Erkrankung ist?!

Auf der sachlichen Ebene waren wir während mittlerweile mehrmals miteinander telefonierten. Aber ich kam zu dem Schluss, dass ich nicht neutral sein kann oder will. Sicher, ich werde es dem Kind bezüglich runterschlucken, aber jedesmal wenn ich wieder einmal ein Gefühl verdrängen und runterschlucken muss - was mich ja erst so krank machte - werde ich ihn dafür insgeheim hassen obwohl ich das gar nicht möchte.

Vor allem hasse ich dabei auch die Rolle der alleinerziehenden Frauen, und habe diesbezüglich einiges an Gesellschaftskritik in peto. Beispielsweise ist es ja quasi gesetzlich so geregelt, dass ein Ex-Mann seine Frau psychisch fertigmachen darf, auf ihren Gefühlen rumtrampeln, und sie muss ihm trotzdem auch noch verpflichten helfen, Möglichkeiten einräumen, damit er beim Kind gut dasteht. Das Wohl der Mutter ist irrelevant, obwohl doch jeder Menschenverstand sagt, dass eine gesunde Bezugsperson (vor allem wenn es die Einzige ist) wichtig für das Kind ist. Zumindest wichtiger, als wenn da ein Vater alle 2 Wochen nur zum Spielen vorbei kommt. Geht es dabei dann wirklich um das Wohl des Kindes? Alle 2 Wochen 3 Spielstunden mit Herrn Papa sollen es aufwiegen, den Rest der Zeit eine psychischkranke Mutter zu haben?

Ehm... ich spreche da jetzt von bestimmten Fällen und Gesetzestexten, die ich gelesen habe. Trifft natürlich nicht auf alle zu. Versteht sich.

Astarte

Neuer Versuch: Konkrete Messi-Frage(n)

Astarte, Sonntag, 10.08.2008, 19:27 (vor 5978 Tagen) @ Astarte

Neuer Versuch. Bitte verzeiht. Durch meine emotionale Aufgewühltheit (Chaos im Kopf) bin ich so ziemlich am Thema vorbei geschrammt, weswegen ich dies alles hier überhaupt schreiben wollte:

Ist von starken Verlustängsten geprägtes Klammern nicht ein Widerspruch zu dem, was man eigentlich von Messi kennt? Ist es nicht ein Widerspruch, wenn hier so oft von Isolation und Schutzwallen gesprochen wird? Klammern ist doch das genaue Gegenteil. Ja, man klammert an Gegenständen. Aber an Personen? Ist es nicht eher so, dass in den schlimmsten Fälle der Mess das Leben so beherrscht, dass die Gegenstände wichtiger werden als die Personen?

Wie gewichtig ist der Unterschied zwischen "eigene Bedürfnisse nicht wahrzunehmen" und "eigene Bedürfnisse bewußt unterdrücken" für eine richtige Diagnose?

Bedeutet Unentschlossenheit (sich z.B. nicht entscheiden zu können, sich von etwas zu trennen)auch emotionale Unentschlossenheit?

Ist das Sammeln Zeichen einer Verlustangst? Aber wäre das nicht paradox, weil doch eben das Messitum meist erst recht in die Isolation führt. Der "freiwillige Rückzug" aus Beziehungen, Kontakten, manchmal sogar von der aktiven Teilnahme am Leben?

Diese Fragen sind es die mich beschäftigen und verwirren.

*Gedanken sortierend*

LG,
Astarte

Re: Neuer Versuch: Konkrete Messi-Frage(n)

BigBird, Sonntag, 10.08.2008, 20:49 (vor 5977 Tagen) @ Astarte

Neuer Versuch. Bitte verzeiht. Durch meine emotionale Aufgewühltheit (Chaos im Kopf) bin ich so ziemlich am Thema vorbei geschrammt, weswegen ich dies alles hier überhaupt schreiben wollte:
Ist von starken Verlustängsten geprägtes Klammern nicht ein Widerspruch zu dem, was man eigentlich von Messi kennt? Ist es nicht ein Widerspruch, wenn hier so oft von Isolation und Schutzwallen gesprochen wird? Klammern ist doch das genaue Gegenteil. Ja, man klammert an Gegenständen. Aber an Personen? Ist es nicht eher so, dass in den schlimmsten Fälle der Mess das Leben so beherrscht, dass die Gegenstände wichtiger werden als die Personen?
Wie gewichtig ist der Unterschied zwischen "eigene Bedürfnisse nicht wahrzunehmen" und "eigene Bedürfnisse bewußt unterdrücken" für eine richtige Diagnose?
Bedeutet Unentschlossenheit (sich z.B. nicht entscheiden zu können, sich von etwas zu trennen)auch emotionale Unentschlossenheit?
Ist das Sammeln Zeichen einer Verlustangst? Aber wäre das nicht paradox, weil doch eben das Messitum meist erst recht in die Isolation führt. Der "freiwillige Rückzug" aus Beziehungen, Kontakten, manchmal sogar von der aktiven Teilnahme am Leben?
Diese Fragen sind es die mich beschäftigen und verwirren.
*Gedanken sortierend*
LG,
Astarte

Mir scheint, Du siehst 'Messie' wie 'Diabetiker' als ein genau umschriebenes diagnostizierbares Krankheitsbild an. Aber so ist es nicht. Die Ursachen sind vielfältig, genau wie die Ausprägungen. Da gibt es zum Beispiel ADS, schwere Verluste oder Traumata, psychische oder körperliche Krankheiten. Du siehst, daß Dein Ex Messie ist, und Du siehst an ihm bestimmte Charakterzüge - es muß dabei aber keine Ursache-Wirkung-Beziehung bestehen. Und schon gar nicht gibt es diese Ursache-Wirkung-Beziehungen allgemeingültig für alle Messies.

Viele Grüße,
Christine

Re: Neuer Versuch: Konkrete Messi-Frage(n)

Astarte, Montag, 11.08.2008, 17:28 (vor 5977 Tagen) @ BigBird

Mir scheint, Du siehst 'Messie' wie 'Diabetiker' als ein genau umschriebenes diagnostizierbares Krankheitsbild an. Aber so ist es nicht. Die Ursachen sind vielfältig, genau wie die Ausprägungen. Da gibt es zum Beispiel ADS, schwere Verluste oder Traumata, psychische oder körperliche Krankheiten. Du siehst, daß Dein Ex Messie ist, und Du siehst an ihm bestimmte Charakterzüge - es muß dabei aber keine Ursache-Wirkung-Beziehung bestehen. Und schon gar nicht gibt es diese Ursache-Wirkung-Beziehungen allgemeingültig für alle Messies.

Nun, zunächst einmal ist überhaupt gar kein psychisches Krankheitsbild jemals genau umschrieben exakt definierbar. Das schließt sich irgendwie per se aus.

Ich denke, das alles ist ein sehr schwieriges Kapitel. So heißt es einerseits, es sei noch gar nicht als Krankheit anerkannt. Über die Ursachen wisse man am wenigstens. Ich wäre mir deswegen noch nicht mal sicher, ob es vielfältige Ursachen gibt, weil eben noch nicht sicher ist, ob es eine eigenständiges Symptom oder eine Begleiterscheinung verschiedener anderer Störungen sein kann.

Und doch hatte ich - je mehr ich mit anderen Messis-Kontakt hatte und mich umhörte - den Eindruck, dass es durchaus einige immer wiederkehrende Parallelen gibt, und zwar ganz unabhängig von potentiellen Ursache.

Anders formuliert sehe ich es wie Kopfschmerzen und Schnupfen. Es ist so allgemeingültig, dass viele Krankheiten dahinter stecken können. Grippe, eine Allergie, zwei verschiedene Dinge, die zusammen spielen. Getrennt betrachend oder einzeln. Und doch kann man über an den Ablauf eines Schnupfens etwas sagen. Nicht erklären, aber beschreibend.

Klar ist auch, dass selbst wenn es ein eigenständiges Krankheits wäre, niemals ALLE Symptome gleichzeitig zu treffen und es Unterschiede in der Intensitität gibt. Ich persönlich habe den Eindruck, je schlimmer/ausgeprägter der Messi, um so ähnlicher werden sie sich.

Na ja, wiederum anders gesagt, wollte ich nur klar stellen, dass ich nicht wirklich ein starres Bild habe, sondern schlichtweg aus meiner Sicht mit Wahrscheinlichen agiere.

Isolation halte ich z.B. für etwas, dass auf viele zutreffend wird, um so mehr, je ausgeprägter es ist. Es muss aber nicht zwangsweise, aber es ist eben auffällig häufig. Deswegen halte ich es für ein wahrscheinliches Merkmal unabhängig von den Ursachen.
Astarte

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