das hoffe ich jeden Tag.
Also, mit dem Spruch täte ICH mich unheimlich schwer. Denn wenn ALLES anders werden soll, ist ja MOMENTAN ALLES auch "falsch" und das glaube ich nicht.
Ich halte viel mehr davon, mir GENAU vorzustellen, was und wie ichs will. Beispiel: wenn ich denke: "ich will nicht mehr diese Unordnung", "diese Unordnung soll anders werden" --> dann denke ich immer noch viel zu viel AN DIE UNORDNUNG.
Also lieber:
- ich wills schön haben
-wohltuende Ordnung für mich selbst, in mir und um mich herum.
Das fühlt sich für mich viel besser an. Und wenn auch nicht alles perfekt ist - boah - da ist ne ganze Menge, was ich an mir schon gut finde. Du bestimmt auch. Also denk doch mal drüber nach diesen Spruch "Alles wird Anders" gegen einen anderen Leitsatz auszutauschen
Ich tue mich, wie immer, unheimlich schwer meine Pläne umzusetzten.
Achte mal auf diese kleinen Einschubworte. "wie immer habe ich den Zug verpasst." "wie immer war das natürlich schon ausverkauft, als ich endlich zum Laden kam." "Natürlich hatte ich mein Portemonnaie vergessen"...all das sind Sätze, mit denen wir uns auch darauf programmieren IMMER dies oder jenes zu tun, was wir nicht wollen. Ich achte mittlerweile sehr genau darauf, wie ich solche Sätze zu mir selbst oder anderen sage.
Ausserdem lasse ich mich auch sehr gerne ablenken. Meist vom Sachen, die völlig nebensächlich sind.
vielleicht sind sie ja gar nicht sooo nebensächlich für Dich.
Als Beispiel: in unserer Nachbarschafz wird ein Haus verkauft. Es ist nicht besonders schön und muss grundlegend
renoviert weden.
Wir habe kein Geld und kein Interesse dieses Haus zu kaufen, trotzdem mache ich mir Gedanken, ob diese "Entscheidung" richtig ist.
Wenn kein Geld da, ist auch keine Entscheidung möglich. Da Du trotzdem drüber nachdenkst - hm - überleg mal, was Dir an Deiner jetztigen Wohnsituation nicht gefällt.
Mit ähnlichen Gedanken lenke ich mich gerne von meiner Situation ab.
Ich habe Probleme mit meinem Gewicht, meinem Haushalt, meinem Geld , meinem Studium,>Aber nach aussen spiele ich die starke Frau, die alles im Griff hat. Bloss nicht angreifbar werden. Besser unabhängig untergehen, als Hilfe suchen und annehmen.
Kenn ich irgendwoher. Ich hab es hart lernen müssen, auch mal anderen gegenüber nein zu sagen und um Hilfe zu bitten. Das erstaunliche: wenn ich mal um Hilfe bat, wurde sie mir herzlich und freundlich entgegengebracht - oftmals mit den Worten "endlich kann ich auch mal was für Dich tun".
Was ich lernen muss ( will, kann): Mich selbst wichtig nehmen. Verantwortung abgeben. Perfekt ist nicht immer das beste. Auch Kinder können Aufgaben erledigen. Ich habe das Recht auf Freiraum. Ich habe ein Recht auf Ordnung und Anerkennung (auch durch mich selbst)
Fein. DAs ist doch schon mal das Wesentliche auf den Punkt gebracht!
So fange ich heute an. Mein Studium ist wichtig. Ich brauche Zeit zum Lernen. Ich werde heute lernen.
Und sonst nichts ausser Selbstversorgung.
Jeden Tag <s>üben</s> es tun , bis es Routine ist mich um MICH zu kümmern.
So kann ich auch den Mess besiegen
Der ist - meiner persönlichen - natürlich unmassgeblichen Meinung nach - eh keine "Sache für Sich" - sondern "nur" ein Symptom, eine Ausprägung von seelischen Problemen bzw. ungelösten Stolpersteinen. Von denen hab ich auch noch einige im Gepäck, aber - oh wunder - sie werden weniger. Früher dachte ich immer, ich hätte fest angeschmiedete Eisenkugeln an Händen und Füssen, mittlerweile hab ich erkannt - das ist "nur" ein Rucksack voll mit Steinen, die ich nach und nach ausräume. Irgendwann ist der Rucksack dann leer und ich kann ihn endgültig ablegen.
LG, Odille