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Thema : Entscheiden (Allgemein)

Micha @, Freitag, 24.07.2015, 11:17 (vor 3355 Tagen)

ein Hallo an alle Mitlesenden ,

Ich fange mit diesem Thema ein neuen Thread an ,
weil ich hier die verschiedenen Möglichkeiten sammeln möchte .

Wie löst ihr eine Aufgabe / Problem , bei der / dem es mehrere Möglichkeiten gibt ?
Nicht was hab ihr mal gelesen oder gehört , sondern welche Methode(n) wendet ihr wirklich an ?

re......Re: Thema : Entscheiden

Urlaub1, Freitag, 24.07.2015, 11:27 (vor 3355 Tagen) @ Micha

Moinsen Micha,

das kommt drauf an, mal nen Beispiel hier bitte geben, wenn du magst, sonst kann man kaum was dazu sagen,

Aufgabe ist nicht immer gleich Problem.

Aufgabe ist z. B. Müll raustun, das stellt für mich kein Problem dar, außer im Winter heißt es passt auf da ist Schnee und, oder Glatt. andere Möglichkeit dabei es nicht rauszutun.

Wo es mehrere Möglichkeit gibt: erst mal Brainstorming machen, ist ja allgemein bekannt das Teil, oder?

Ich teste dann viel mit mir selbst, Wenn Plan A nicht funzt, dann Plan B

was soll noch dazu meinen, zu allgemein ist nix.

Geht es um was best. aufzuräumen? Um behalten oder fort damit?

Schöne Tag noch wünscht urlaub1


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ein Hallo an alle Mitlesenden ,
Ich fange mit diesem Thema ein neuen Thread an ,
weil ich hier die verschiedenen Möglichkeiten sammeln möchte .
Wie löst ihr eine Aufgabe / Problem , bei der / dem es mehrere Möglichkeiten gibt ?
Nicht was hab ihr mal gelesen oder gehört , sondern welche Methode(n) wendet ihr wirklich an ?

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Brainstorming ... ( Re: Entscheiden )

Micha @, Freitag, 24.07.2015, 12:23 (vor 3355 Tagen) @ Urlaub1

Wo es mehrere Möglichkeit gibt: erst mal Brainstorming machen

https://de.wikipedia.org/wiki/Brainstorming
Ist ja eher eine Gruppen-Arbeit ... *imho* .mehrere Kopfe werfen ihre Ideen zusammen .

https://de.wikipedia.org/wiki/Brainwriting = Schriftliche Ideensammlung
https://de.wikipedia.org/wiki/Problemlösen#Methodische_Problemlösung

Ich habe einmal schriftlich die Vor- bzw. Nachteile der einzelnen Ideen aufgeschrieben .

Aber seltsamerweise ist mir diese Methode zu aufwendet ,
dabei (ver)braucht das Nachdenken nicht weniger Zeit .

Geht es um was best. aufzuräumen? Um behalten oder fort damit?

Zum Beispiel deine "PapierTüte mit Unterlagen" die du mit nimmst :
wie wählst du aus , was du mitnimmst ? Was machst du dann damit ?

re.....Re: Brainstorming ... ( Re: Entscheiden )

Urlaub1, Freitag, 24.07.2015, 13:16 (vor 3355 Tagen) @ Micha

Moinsen Micha,

immer noch hier am Strand am working und zwischendurch mal reinschaue, also doppelt tätig.

Ja die PT, schaue durch, was kann davon noch gebrauche, also Werbung, wird durchgesehen, weg damit.

Dann behalte mir Artikel wie :

Immobilien mit Datum (dann weiß man wie alt es ist), alles zu Astronomie (Mein Hobby, forschen nach UFOs, nee) aber so halt, dann Börse, dann für meine Patientenunterlagen med. Artikel, auch alles mit Datum dabei, für mein pers. Interessengebiet zum Gewichtreduzieren, aber das hab schon etwas Erfolg, mit der 2. Runde damit und der Rest wandert in die PT Tonne.

Die Artikel schneide ich ordentlich, kopiere sie (kann man auch auf Tablet Fotomachen, aber ich weiß nicht wie viel Speicherplatz drauf ist), dann kommts in Ordner, die Kopien mal lose aufm Haufen.

Aber du wirst wahrscheinlich anderes draus behalten aus den Zeitungen, nehme ich an.

Schöne Grüße und WE wünscht Urlaub1

Nehme am Mo. wieder ne Tüte mit, mehr nicht, zuviel Gewicht zum Tragen

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Wo es mehrere Möglichkeit gibt: erst mal Brainstorming machen >https://de.wikipedia.org/wiki/Brainstorming

Ist ja eher eine Gruppen-Arbeit ... *imho* .>mehrere Kopfe werfen ihre Ideen zusammen .
https://de.wikipedia.org/wiki/Brainwriting = Schriftliche Ideensammlung
https://de.wikipedia.org/wiki/Problemlösen#Methodische_Problemlösung
Ich habe einmal schriftlich die Vor- bzw. Nachteile der einzelnen Ideen aufgeschrieben .
Aber seltsamerweise ist mir diese Methode zu aufwendet ,
dabei (ver)braucht das Nachdenken nicht weniger Zeit .

Geht es um was best. aufzuräumen? Um behalten oder fort damit?

Zum Beispiel deine "PapierTüte mit Unterlagen" die du mit nimmst :
wie wählst du aus , was du mitnimmst ? Was machst du dann damit ?

Re: Thema : Entscheiden

Kirschblüte, Freitag, 24.07.2015, 12:28 (vor 3355 Tagen) @ Micha

Hallo Micha,

das ist ein wirklich schwieriges Thema.
Ausprobiert habe ich schon einiges.
Verschiedene Möglichkeiten auf Zettel schreiben und Lose ziehen z.B. Allerdings war ich dann oft nicht mit dem Ergebnis zufrieden, das habe ich also wieder aufgegeben.
Vor- und Nachteile auf einen Zettel schreiben. Aber auch das bringt mir wenig, weil man nicht einfach die Möglichkeit mit dem meisten Argumenten nehmen kann, weil manchmal ein Argument auf der einen Seite viel schwerer wiegt, wie 6 Argumente auf der anderen Seite.
Mit jemandem darüber sprechen und der Person die Vor- und Nachteile erklären. Kann manchmal was bringen, aber manchmal auch erschweren, wenn die Person schnell eine eigenen Meinung dazu hat und einem das - ihrer Meinung nach -Beste unbedingt nahe bringen will.
Für mich persönlich ist es oft am besten, wenn ich ausreichende Zeit zur Verfügung habe und die Möglichkeiten durchspielen kann. (Z.B. gestern, als mehrere Besuchskinder hier übernachten wollten. Früher habe ich bei solchen Dingen sofort geantwortet, mittlerweile sage ich, ich würde es mir überlegen, und melde mich später nochmal.)
Manchmal kann man sich auch vorbereiten/informieren (wenn ich bspw. in ein mir unbekanntes Restaurant eingeladen werde, schaue ich mir schon mal online die Speieskarte an.)

Viele Grüße
Kirschblüte

ein Hallo an alle Mitlesenden ,
Ich fange mit diesem Thema ein neuen Thread an ,
weil ich hier die verschiedenen Möglichkeiten sammeln möchte .
Wie löst ihr eine Aufgabe / Problem , bei der / dem es mehrere Möglichkeiten gibt ?
Nicht was hab ihr mal gelesen oder gehört , sondern welche Methode(n) wendet ihr wirklich an ?

Entscheiden

Esmeralda, Freitag, 24.07.2015, 16:08 (vor 3354 Tagen) @ Micha

Hallo Micha,

leider bin ich nicht immer Entscheidungsfreudig und kann Dir auch keine wirklich helfende Antwort geben.

Wie löst ihr eine Aufgabe / Problem , bei der / dem es mehrere Möglichkeiten gibt ?

Ich vergleiche das Für und Wider, bespreche es mit meinem Mann. Er hat zu manchen Themen einen anderen Blickwinkel und wirft Möglichkeiten ein, an die ich überhaupt nicht gedacht habe.
Ich glaube letztendlich entscheide ich mit meinem Bauchgefühl, wenn ich eine Entscheidung treffen muss und habe dabei Bauchschmerzen ist es meist nicht die Richtige.

Es geht nicht darum, wer den Müll rausbringt, welche Farbe die Bluse hat oder welche Blumen gepflanzt werden.

Allerdings fällt mir das Entscheiden beim aussortieren von Klamotten, Zeitungen, usw. schwer, obwohl es soooo einfach wäre/ist.

LG Esmeralda

Re: Thema : Entscheiden

Odille, Freitag, 24.07.2015, 18:38 (vor 3354 Tagen) @ Micha

Huhu liebe Micha,

Nicht was hab ihr mal gelesen oder gehört , sondern welche Methode(n) wendet ihr wirklich an ?

Hihi, guter Nachsatz in einem Forum wie hier
Also ich mach das so:

1. Wichtige Entscheidungen, die eine gewisse Tragweite haben
--> bespreche ich mit meinem Partner, mit guten Freunden, beleuchte das Für und wieder. Wichtig: nicht zu lange darauf herumkauen.
--> schaue ich, was sagt mein Bauchgefühl dazu, auch zu dem, was mir mein Gegenüber rät
--> wäge dann alles gegeneinander ab und Fälle einen Entschluss, den ich auch nicht sofort wieder umwerfe. Entschieden ist entschieden.

2. eher unwichtige Entscheidungen
--> Bauchgefühl
--> zeitliches drumherum (manchmal tue ich Dinge nicht, das Nichtstun - wie sich z.B. nicht um eine Verabredung, die man treffen möchte kümmern ist dann auch schon eine Entscheidung, nämlich nicht aus dem Haus zu gehen
--> ich spüre in mich hein, sage laut die jeweilige Alternative und schaue, was mein Körper dazu sagt. Sagt Dir Kinesiologie etwas? Kann man auch mit sich selbst machen, ich verwende dabei meist Daumen und Zeigefinger einer Hand, die ich aufeinanderpresse. Klingt jetzt esoterischer als es ist

Wichtigstes vorneweg: es ist eine Illusion, zu meinen sich nicht entscheiden zu müssen. Auch Nichtstun - siehe oben - stellt eine Entscheidung dar.

Nur mal mein kurzer Senf zum Thema...wobei ich da noch einiges mehr beizusteuern hätte - gab glaub ich hier auch mal n längeren Post zu dem Thema Entscheidung. Ich hab z.B. mal ein
Seminar für Frauen zum Thema Entscheidung entworfen und gegeben. Wenn ich die nächsten Tage Zeit finde, schreib ich dazu nochmal etwas.

LG, Odille

Re: Thema : Entscheiden

Wolfram, Freitag, 24.07.2015, 19:34 (vor 3354 Tagen) @ Micha

Hi Micha,

da muß ich unterscheiden, was das für Entscheidungen sind.
Das meiste läuft bei mir auf "keine Veränderung" hinaus. Darum bleibt ja auch alles liegen.
Wenn ich entscheiden muß, wo was hinkommt, dann kommt es einfach dahin, wo Platz ist. Solche Entscheidungen sind nicht schwer, weil ich das auch wieder ändern kann. Beim Wegwerfen fällt mir die Entscheidung schwerer, weil weg ist weg und kann nicht wiederbeschafft werden. Da ziehe ich gedankliche Grenzen, was weg kann und was nicht.
Manchmal guvke ich ins Internet und mache mch schlau für Entscheidungen.
Jetzt stehe ich z.B. vor der Entscheidung, ob ich mir 4 Zähne ziehen lassen soll. Vor 6 Jahren sollten 2 Zähne gezogen werden, habe ich aufgeschoben und nun, keine Ahnung, lauter widersprüchliche Angaben. Das Ziehen soll eine Entzündung verhindern, wann soll die denn auftreten, in 100 Jahren? Dann hätte ich doch noch Zeit.
Meine Warum Fragen geben mir meine Entscheidung. Kein Ergebnis heißt keine Änderung.

bei Reisen entscheide ich, dass ich nur das Notwendigste mitnehme, um nicht soviel tragen zu müssen. da geht es dann nach Priorität.
Wenn es mehr gute Fernsehsendungen gleichzeitig gibt als ich Fernseher habe, entscheide ich nach Nützlichkeit.

Danke Micha

viele Grüße
Wolfram

Re: Thema : Entscheiden - lang

Sonne, Samstag, 25.07.2015, 07:56 (vor 3354 Tagen) @ Micha

Hallo Micha,

das ist für mich ein sehr heikles Thema im Moment, bei mir gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1.) bei Kleidung - dort habe ich oftmals das Problem, ich weiß nicht ob sie mir stehen
oder nicht - kommt auf die Farbe oder den Schnitt an, aber da habe ich eine gute
Lösung/Entscheidungshilfe gefunden:

ich nehme die Kleidung dann mit zu einer Freundin und probiere sie dort an oder sie kommt
zu mir, wenn´s für mich auch bauchmäßig stimmig ist kommen sie in die Tüte zum weggeben,
wenn nicht nehme ich sie noch mit zu einer anderen Freundin und ich probiere sie dort nochmals
an, denn jede Freudin hat ihren eigenen Geschmack und das muss nicht unbedingt meiner sein !
oder
ich suche mir die Teile raus, bei denen ich unsicher bin ob ich sie behalten soll/will oder
eher nicht, ziehe sie an und gehe raus und fühle mich den Tag über wie es mir mit der
Kleidung geht - wie ich mich darin fühle...... - ob ich unsicher werde und mich unwohl darin fühle
oder mich wohlfühle und eine positive Energie empfinde - danach entscheide ich dann wenn ich
nach Hause komme, wohin damit in die Tüte oder behalten.

das geht mittlerweile ganz gut so - manchmal bestehe ich auch auf einige Kleidungsstücke, die
Beide nicht gut finde - ich sie aber trotzdem !
wenn beide dann sagen - nein geht gar nicht - dann akzeptiere ich das teilweise aber immer mit
Nachfrage warum denn nicht, denn für mich selbst fällt es mir immer wieder schwer - zu entscheiden
ob mir etwas steht oder nicht - ich habe dafür einfach nicht den Blick und bei einigen Sachen
die nicht gehen, da heißt es dann einfach - die sehen altmodisch aus und es passt einfach nicht
mehr in die Zeit !


***

2.) bei Spielsachen/Gesellschaftsspiele

da bin ich jetzt in der Zwickmühle, würde sie gerne alle behalten - aber leider geht das auch
nicht, denn es sind einfach zu viele, teilweise sind da Spiele dabei, die ich mit meinen Kindern
als die noch klein waren spielen wollte, leider hat das damals nie gepasst, aber die Spiele habe
ich mir trotzdem gekauft, für Zeiten da ich Besuch einladen kann und wir gemeinsam spielen können !
Meine eine Freundin meinte gestern einfach - ich sollte fünf BrettSpiele behalten und den Rest
weggeben, da rebelliert alles in mir, denn ich würde doch so gerne spielen und damit hätte ich ja
keine Möglichkeit mehr alle Spiele auszuprobieren und die Angst ich komme dabei zu kurz - mir
entgeht etwas - ich will - ich will - ich will - ist da sehr ausgeprägt, ausserdem müsste ich
auch meinen Traum beerdigen, eine tolle Spielerin zu sein und gemeinsam mit EnkelKindern oder
Erwachsenen spielen zu können !

jetzt werde ich mir mal alle Spiele auf den Tisch legen - zählen wieviele es genau sind und
dann entscheiden, jedes 3. Spiel kann weg (in der ersten Runde) - die Restlichen kommen wieder in
den Schrank und dann wird wirklich mal regelmäßig an einem Tag im Quartal gespielt - für den Anfang,
liebend gerne würde ich einmal im Monat spielen, vielleicht komme ich dort auch mal hin !


***

3.) Haushaltsgegenstände

da versuche ich mich zu entscheiden, wieviele davon habe ich und welches ist am besten
z.B. ich brauche keine 5 Dosenöffner, wenn ich zwei behalte reicht das !

Plastikschüsseln - jede Größe eine Schüssel, von klein bis groß - die passen ja alle ineinander
und stehen bei mir auf´m Küchenoberschrank - denn im Schrank ist dafür kein Platz - muss dann
zwar immer auf einen Hocker steigen, aber so oft brauche ich sie ja auch nicht !


***

bei manchen Entscheidung geht es schon gut und bei anderen frage ich oftmals nach und lasse
mich von Anderen beraten, habe dann aber auch immer das Problem - was will ich wirklich, jetzt
bei der gebrauchten Couch, eine Freundin sagt - sie sieht gut dort aus - die andere Freundin sagt
nein geht gar nicht und für mein Bauchgefühl war es auch nicht stimmig - egal wie es ausgesehen
hat und ich habe dann entschieden - nein will ich nicht behalten, ist mir trotzdem sehr schwer
gefallen und vor allem zu meiner Entscheidung zu stehen !

genauso mit dem neuen Esszimmerschrank - Freundin sagte: ach wie altmodisch und hässlich - aber da
habe ich auch für mich entschieden - sicherlich ist es nicht der neueste Trend - aber mir gefällt er und
deshalb habe ich ihn und er bleibt, denn es ist immer noch meine Wohnung !


und wenn ich das jetzt selbst so lese, merke ich erstmals wie oft ich aus dem Bauch heraus entscheide
was ich will und wie ich mich dabei fühle !
vor Allem wie oft mir eingeredet wird und früher wurde, ich weiß ja nicht was für mich gut ist und meine
Entscheidungen sind schlecht und stimmen nicht, aus diesem Grund habe ich heute bestimmt immer noch
solche Schwierigkeiten damit........ - auch zu einer Entscheidung zu stehen und nicht alles immer wieder
zu hinterfragen und vor Allem bei meiner Entscheidung zu bleiben !

jetzt ist es doch viel länger geworden als geplant !


Liebe Grüsse

Sonne

Re: Thema : Entscheiden - lang

Schlumpfine, Samstag, 25.07.2015, 09:08 (vor 3354 Tagen) @ Sonne

> wie oft ich aus dem Bauch heraus entscheide was ich will und wie ich mich dabei fühle !
[quote]vor Allem wie oft mir eingeredet wird und früher wurde, ich weiß ja nicht was für mich gut ist und meine
Entscheidungen sind schlecht und stimmen nicht,
[/quote]

Liebe Sonne,

ich wünsche dir den Mut, viel öfter auf deinen Bauch zu hören.

Diese Sprüche "ich weiß ja nicht was für mich gut ist und meine Entscheidungen sind schlecht und stimmen nicht" scheinen fester Bestandteil der weiblichen Erziehung zu sein. Ich weiß nicht, wie oft ich das als Mädchen selbst gehört habe und wie sehr ich innerlich schon mit 7 oder 8 Jahren dagegen rebelliert habe. Daher wahrscheinlich auch mein Dogmatismus bezüglich "Kinder sollen aus den Folgen ihres Tuns lernen und selbst spüren, was ihnen schadet." - gerade im Umgang mit meiner damals noch kleinen Tochter.

>solche Schwierigkeiten damit........ - auch zu einer Entscheidung zu stehen und nicht alles immer wieder zu hinterfragen und vor Allem bei meiner Entscheidung zu bleiben !

Aus meiner Sicht spricht absolut nichts dagegen, Entscheidungen zu revidieren, die sich nicht bewährt haben und mit deren Folgen wir uns nicht wohl fühlen.

Die Evolution funktioniert nach der Universalregel: "Survival of the fittest".
D. h. Es überlebt die am besten an die jeweiligen Umstände angepasste Art bzw. das Individuum mit den passendsten, günstigsten Umständen.

Mein Streben danach, flexibel zu bleiben, das Undenkbare für Möglich zu halten und das mir Mögliche (nicht mehr, nicht weniger) zu tun um Bewährtes und Geliebtes zu erhalten, ist meine individuelle Interpretation dessen, was sich in der Natur seit Jahrmillionen bewährt hat und was mir persönlich im fortgeschrittenen Alter mehr Genüsse und Freiheiten gewährt, als ich mir als junge Frau habe vorstellen können.

Liebe Sonne, bitte gönn dir, was dir gut tut!

Herzlichst [image] Schlumpfine

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Re: Survival of the fittest (n/t)

Micha @, Samstag, 25.07.2015, 14:58 (vor 3354 Tagen) @ Schlumpfine

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Re: Thema : Entscheiden

Schlumpfine, Samstag, 25.07.2015, 08:45 (vor 3354 Tagen) @ Micha

>Wie löst ihr eine Aufgabe / Problem , bei der / dem es mehrere Möglichkeiten gibt ?

Ich male mir aus, was schlimmstenfalls passieren könnte, wenn ich dieses tue oder jenes lasse.
Ein Worst Case Szenario das zu Tod, Verstümmelung oder anderen bleibenden Personenschäden führen könnte ist für mich ein K.O.-Kriterium.

Fahren in einem Auto mit defekten Bremsen oder unter Alkoholeinfluss fällt damit gleich zu Beginn flach.

Die wachsende Erkenntnis, dass die überwältigende Mehrzahl meiner Entscheidungen gar keine bleibenden Schäden anrichten kann und in ihren Folgen eher trivial ist, gibt mir dann viel innere Freiheit, in solchen Fällen einfach spontan das zu tun was mir persönlich mehr Freude macht und/oder vielleicht etwas mehr nützt.
Falls ich mich mal so entscheide, dass ich selbst weniger Nutzen habe, als ich gehofft hatte, geht davon die Welt auch nicht unter.
Menschen machen Fehler. Ich bin ein Mensch. Niemand ist an meinem Fehler gestorben. So what?

Wenn der Kleine auf dem Weg zur Schule ist und sein Pausenbrot liegt noch auf dem Küchentisch, dann wird er schlimmstenfalls in der Pause nur eine Schulmilch trinken und beim Mittagessen mehr Hunger haben als sonst. Dann entscheide ich nach Lust und Laune, ob ich meine Morgenroutine mit Duschen, Ankleiden, Schminken und ins Büro Fahren etwas komprimiere und an der Schule vorbeifahre oder ob mir wichtiger ist, pünktlich an meinem Arbeitsplatz zu sein. Das hängt dann auch davon ab, was im Job gerade anliegt.

Als meine Tochter (20) noch klein war, hätte ich daraus eine Grundsatzentscheidung gemacht.
Ganz dogmatisch: "Kinder müssen aus Folgen lernen. Wer sein Brot vergisst, muss eben Kohldampf schieben. Ich darf nicht ihre Vergesslichkeit belohnen."
Oder: "Mein Kind braucht das Schulbrot, um den Vormittag zu überstehen. Ich muss ihm das Vergessene nachbringen. Ich darf mich nicht zuerst um meine Arbeit kümmern. Das Kind geht immer vor." Stundenlang haben wir als Mütter um solche Details im Alltag gerungen.

Mit der Worst Case Prüfung haben sich solche Alltagsentscheidungen für mich sehr entspannt. Darüber diskutiere ich auch nicht mehr groß.

Heute denke ich:
Wir alle müssen sterben. Das steht fest. Alles andere kann ich nicht wissen.
Die Zeit bis zu meinem Tod will ich genießen, so gut ich kann.
Ich will mich nicht wegen Kleinigkeiten verrückt machen, wenn ich statt dessen den Tag genießen kann.
Kein Mensch muss müssen. Außer er muss mal. ;)

Im Zweifelsfall gehe ich zuerst aufs Klo bevor ich mich um die Angelegenheiten anderer Menschen kümmere.
Auch das habe ich jahrelang anders gemacht. Das bringt nichts. Außer Verdauungsproblemen.

Indem ich schwerwiegende, nicht wieder gut zu machende Folgen nach bestem Wissen und Gewissen vorab ausschließe, kann ich mich den verbleibenden, trivialen Alltags-Entscheidung mit einer gewissen Gleichgültigkeit widmen. Zugleich bin ich mir bewusst, dass der Tod jeden Menschen jederzeit <a href=http://www.philipp-missfelder.de/>mitten aus dem Leben[/link] holen kann. Ein guter Job, genug Geld, Sport oder der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel kann Wahrscheinlichkeiten ändern. Seinem persönlichen <a href=http://www.welt.de/politik/deutschland/article143904632/CDU-Politiker-Philipp-Missfelder-mit-35-Jahren-gestorben.html>Schicksal[/link] entgeht niemand.

Derzeit bin ich allein zu Hause. Seit heute ist die Deckenleuchte in der Küche defekt.
Ich habe mich entschieden, erst dann etwas dagegen zu unternehmen, wenn ich nicht mehr allein bin.
Schlimmstenfalls könnte ich von der Leiter fallen und sehr lange verletzt und hilflos auf dem Küchenboden liegen.
Damit fällt die Variante, dass ich sofort, selbst und allein das Leuchtmittel wechsle, kategorisch aus.

Falls ich wirklich nachts in die Küche muss, kann ich auch meine Taschenlampe mitnehmen.
Üblicherweise schlafe ich nachts und tagsüber ist es im Sommer hell genug, um in der Küche ohne Deckenleuchte zu arbeiten.

Eine Taschenlampe liegt immer am Bett bereit.
Falls der Strom irgendwann mal ausfällt, soll das kein Grund sein, im Dunklen die Treppe zum Sicherungskasten hinabzustolpern.
Die Entscheidung, dass ich an meinem Schlafplatz regelmäßig nicht nur eine Wasserflasche, sondern auch eine funktionierende Taschenlampe haben will, traf ich schon vor Jahren. An diese Entscheidung halte ich mich sowohl unterwegs als zu Hause. Mit der Entscheidung geht es mir gut. Auch wenn andere meinen Spleen belächeln mögen.

Ich denke, ich habe noch mindestens bis Mitte September Zeit, Ersatzleuchtmittel für die Deckenleuchte und einen schwindelfreien Helfer zu organisieren.
Am kostengünstigsten, wenn ich meine Tochter oder einen ihrer Freunde bitte, auf die Leiter zu steigen und das Leuchtmittel zu wechseln.

Keine Lösung - aber eine Entscheidung, mit der ich heute gut meinen freien, kinderlosen Samstag genießen kann, ohne mir wegen der Küchenlampe Sorgen oder Vorwürfe zu machen.

Ein erholsames Wochenende wünscht uns
[image] Schlumpfine

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Danke für´s Antworten (n/t)

Micha @, Montag, 27.07.2015, 11:51 (vor 3352 Tagen) @ Micha

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