Messiehaus-Ausstellung (Allgemein)

Sakem, Samstag, 17.05.2008, 10:37 (vor 5846 Tagen)

Waste Not Der chinesische Künstler Song Dong baut ein Haus im Haus
Installation
14.03.-18.05.2008 Das Foyer im Haus der Kulturen der Welt (in Berlin) ist täglich (außer montags) von 10 - 21 h geöffnet.
Song Dong baute seine Installation „Waste Not“ im Foyer des Hauses der Kulturen der Welt auf. Es ist das Haus seiner Eltern, das der Stadtentwicklung in China zum Opfer gefallen ist, und das mit seinem kompletten Inventar im Foyer rekonstruiert wurde.

‚Waste not’, im chinesischen ‚Wu jin qi young’, umschreibt die Lebensphilosophie einer ganzen Generation einfacher Menschen in China, die mit Krieg, Vertreibung, Hunger und Mangelwirtschaft groß geworden sind.
Zu dieser Generation gehört Song Dongs Mutter, und man kann erahnen, wie viel sich in ihrem Haus über die Jahrzehnte angesammelt hat. Als sein Vater 2002 stirbt, und seine Mutter darüber so verzweifelt ist, fasst Song Dong zusammen: „’Kunst’ war meine letzte Hoffnung. Da meine Mutter mir bei meiner künstlerischen Arbeit geholfen hat, konnte sie sich langsam von ihrem Kummer lösen.“ Und so arbeitete er gemeinsam mit ihr an der Konzeption zu „Waste Not“. Dadurch wurde es der Mutter nicht nur möglich, ihren Kummer zu verarbeiten, sondern sich auch vom überbordenden Hausstand zu trennen.
Das Ergebnis ist beeindruckend und bedrückend zu gleich: Wie inventarisiert reihen sich in der Installation scheinbar unzählige Kinderspielsachen, Kleidungsstücke, Knöpfe, Kugelschreiber, Schränke, Stoffreste, Taschen, Töpfe, Tröge, Zahnpastatuben etc. aneinander; ein vielschichtiges Archiv obsoleter chinesischer Produkte und vergangener Lebensumstände.

Song Dong, 1966 in Beijing (China) geboren, machte 1989 seinen Abschluss im Bereich der Bildenden Künste an der dortigen Normal University. Er stellte in China, Europa, den USA und Japan aus und ist einer der zentralen Künstler in der Entwicklung der chinesischen Konzeptkunst seit den frühen 1990ern. Seine Arbeiten umfassen Performances, Fotografien, Projektionen, Videos und Installationen. 2000 erhielt er das UNESCO-Aschberg Stipendium. Song Dong lebt und arbeitet in Beijing.


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