(war : Kleidung ) (Allgemein)

Micha , Samstag, 17.05.2008, 14:09 (vor 6086 Tagen) @ Sakem

Olivia

Sakem

Vielleicht ist das nicht das wirkliche Hauptziel unseres Messieseins,
sondern nur eine Vorstellung davon, was wünschenswert wäre.

Richtig. Der Mess steht mir aber bei meinen eigentlichen Zielen im Weg.
Er (be)hindert mich am Leben.

Ein geordnetes Leben ist vielleicht nicht so attraktiv wie der Wunsch,
dass sich nicht so viel ändert und dass wir alles behalten können, was ins gehört.

Vielleicht ist uns schon soviel von außen,
von verschiedenen Ereignissen "genommen" worden.
Irgendeinen Sinn muss es doch haben, dass wir so viel aufbewahren.

Auch richtig. Der Mess war/ist mir eine Überlebenshilfe.
Eine Krücke. So wie jede andere Sucht auch.
Ich habe mich für das Kaufen, Sammeln, Horten,
Lagern usw. (unbewusst) entschieden.
Ein Ersatz für das Eigentliche.

Du hast ja schon viel weggeworfen. Allein 17 kg Reiseprospekte und co.!

Da kommt noch das ein oder andere Teil dazu.
Die Reiseprospekte sind da nur ein Bruchteil.
Bin ja schon ein Weilchen dabei.
Aber trotzdem vielen Dank für die anerkennenden Worte.
Das motiviert für die nächtste Entsorgung der Altlasten.

Das hätte ich nicht geschafft.

Warum bindest du dich selbst durch diese Verneinung?
Wer weiß, was noch für Kräfte in dir schlummern...
"Das habe ich (noch) nicht geschafft" klingt doch hoffnungsvoller!

Unser Leben findet immer in der Gegenwart statt. Egal, ob wir uns
mit Dingen aus der Vergangenheit umgeben oder an die Zukunft denken.

Sehe ich anders. Klar, gelebt wird heute. Aber wirklich?
Be-hindern mich nicht die ganzen unerledigen Sachen,
die Altlasten, der Ballast am Vorwärtskommen,
am eigentlichen Leben?

Ich hebe viele Sachen auf, die ich noch irgendwann mal machen möchte.
Hobbies zum Beispiel. Aber was davon tue ich wirklich? Jetzt?
Ich habe soviel Geschirr. Wann hatte ich den letzten Besuch?
Wozu Kleidung aufheben deren MHD bereits weit überschritten ist?

DIESES ist die ganze Zeit schon das Leben, was wir führen.
Und aus irgendeinem Grund ist es schon das Bestmögliche,
was uns unter den jetzigen Bedingungen möglich ist.

Das heißt nicht, dass ich es JETZT nicht ändern könnte.

Es muss nicht so bleiben wie es ist.
Bis jetzt konnte/wollte ich nicht anders leben.
Wenn ich anders leben möchte, muss ich anders leben/handeln!
Ansonsten kriege ich immer die gleichen Antworten auf die gleichen Fragen.
Also muss ich anders fragen: was kann ich HEUTE tun?

Also ist jedes Hadern, jeder Selbstvorwurf sinnlos. Wenn es besser ginge, täten wir es.

"Der Geist ist willig und das Fleisch ist schwach" kommt
einer Kapitulation gleich. Was hindert uns am Tun?
Können tun wir schon aber wollen wir können?

Das Unbewusste, das Automatische, das Bauch gehirn ist eh
viel klüger als unser planende und kontrollierende Verstand.

Sollten wir nicht unsere Gefühle dem Verstand unterordnen?
Ich kann mich entscheiden. Ich habe den freien Willen.
Nur wollen müssen wir selbst.

Was will ICH an meiner Situation ändern?
Will ICH etwas an meiner Situation ändern?

Wenn ja, dann muss ich auf die Handlungsebene gelangen
und meine Ursachen für den Mess von innen bearbeiten,
so dass der Mess überflüssig wird.

Und ich keinen Grund mehr habe zu sammeln, zu horten, festzuhalten.
Beides! Innen und außen ordnen. Unser Leben "in die Hand nehmen"!
Verantwortung übernehmen. Aktiv werden.

Sich selbst überwinden. (klingt so nach Dalei Lama...)
Dennoch!!!