Off Topic: Die vielen Schritte - und erst der Letzte bleibt unerledigt.. (Allgemein)

MarLe, Dienstag, 30.09.2008, 10:57 (vor 5710 Tagen)

Guten Morgen,
'off Topic' weil es ein spezieller Fall ist.
Im Grunde ist dabei allerdings ein Muster und das wiederrum ist dann doch wieder 'on Topic'.
Urteilt selbst.

Der Fall, der mich heute beschäftigt hat:
Ziemlich zum Anfang des Monats mußte ich "zu einem Arzt" außerhalb.
Dort wurden 10 € fällig.
Mir wurde jedoch erklärt, wenn ich eine Überweisung nachreiche, dann
wird mir das Geld zurück erstattet.
Das war also der 1. Schritt.
(1 Tag. an einem Mittwoch)

Der 2. Schritt:
Zuhause beim Arzt vorstellig werden. Das empfand ich noch als relativ einfach,
versuchte es per Telefon.
- mehrere Versuche waren fällig.
D.h. es blockierte mich eine ganze Weile, denn ich wollte das erledigen.
Es ersteinmal verschieben und anderes tun, hätte geheißen, inkauf zu nehmen, es zu vergessen.
An dem Tag war ich handlungsmäßig ziemlich eingeschränkt.

Der 3. Schritt:
War zum einen, dem Arzt zu erklären, warum ich nicht zuerst bei ihm war. *seufz
...und zum anderen die Überweisung abzuholen.
Bei der Abholung: Es war kein Überweisungsformular, sondern ein Rezept.
Wobei mir niemand sagen konnte, ob das ausreicht, lediglich: Mein Arzt hat keine Überweisungsformulare. (*seufz*)
(Schritt 2 + 3 einen Tag)

4. Schritt:
Überlegen, planen.
Was tun?
Das Rezept abgeben?
Wenn es nicht angenommen werden kann, zur Krankenkasse?
...mhm... Vielleicht erstmal (!) anrufen, ob das Rezept ausreicht!

5. Schritt:
Anruf und Abklären.
Es ist in Ordnung mit einem Rezept.
Und dann blieb noch, abzuklären, WIE man die Sache handhabt.
(Die Fahrkosten, um das hinzubringen sind so hoch, daß am Ende noch 3 Euro überbleiben)
Es gab einen Lösungsvorschlag. [image]
(1 ganzer Tag = und da das Durchkommen per Telefon nicht einfach war, blieb anderes auf der Strecke!)

6. Schritt:
Um an meine 10 € zu kommen, und nicht das Geld in Fahrgeld umzusetzen, sollte ich die entsprechenden
Einzahlquittungen und das Rezept kopieren und dann die Orginale zuschicken.
OK. Einzahlungsquittung suchen.
(1 Tag)

7. Schritt:
Kopieren gehen
(Verschieben 3 Tage, 1 Tag kopiert)

8. Schritt:
Einpacken, Anschreiben machen, Kopien (findbar) wegräumen, (verschoben 1 Woche, erledigt 1 Tag)

9. Schritt:
Zur Post bringen und Briefmarke kaufen.
(dazu erstmal zur Bank...)
(Verschoben fast 1 Woche, erled. 1 Tag)

Bilanz:
Die Aktion dauerte (mit Wochenenden) nun 21 Tage (!).
Hat mich sehr belastet, und ist ja auch noch nicht zuende.
Bisher ist ja bloß erledigt, was ich dazu tun konnte, mußte.

Am allerschlimmsten war der letzte Schritt.
Einpacken in einen Briefumschlag und kurzes Anschreiben dazu, sowie zur Post bringen und endgültig loslassen!

In Gedanken war alles schon längst erledigt.
Und ehrlich gesagt, war ich ganz nahe dran, das Geld doch in Fahrgeld umzusetzen.
Irgendwie wäre es einfacher gewesen, schneller außerdem.
Nur: Dann hätte ich's auch bleiben lassen können, denn es kostet ja auch Zeit und das,
was über bleibt steht in keinem Verhältnis dazu.
Bleibt die Frage: Hat sich das nun gelohnt?

Vielleicht, wenn nicht der Extragang zum Kopierladen gewesen wäre?

Im Grunde aber ist mir schon völlig klar: In dem Moment, wo es eine Lösung gab,
spätestens ab da, war die Angelegenheit für mich schon irgendwie erledigt.
Die Schritte kopieren, wegschicken, hatten nicht mehr Priorität und waren gedanklich
zwar immer da (eben auch belastend) und doch nicht so mächtig, als das sie erledigt
wurden. Mit der Aufregung um eine Lösung und dem entstandenen Dilema ab da hatte
Aufwand und Ergebnis nicht mehr die notwendige Gewichtung.
-------------------
Wenn ich mir überlege, wie oft (!) ich Probleme mit dem letzten Schritt habe,
als Beispiel nur das Wäsche-Vielallei, dann frage ich mich: Wieso erst beim letzten Schritt?

Ich meine, bis dahin ist doch der meiste Aufwand schon erledigt.

Ist es wirklich so, dass der bis dahin betriebene Aufwand das Ergebnis übersteigt?

...entschuldigt mich, noch nass vom letzten Schritt,
aber glücklich über dessen Erledigung (wenn auch schon Quartalsende ist.
Nachdenkliche Grüße
Marlene


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