Guten Abend,

Müll weggebracht ? den Postkasten kontrolliert ? den Himmel gesehen ?

Vielleicht schaffe ich es, mich dazu zu bringen zur Abendessen-AHA zu gehen ...

die Waschmaschine gefüllt und angestellt ? Geschirr gespült ? im Bad geputzt ?

Heute keine WaMa und auch mit dem Geschirr fange ich heute Abend nicht mehr an.

Morgen Mittag bin ich erst für mich und dann als Taxi unterwegs, also wenn nicht jetzt, wann dann?

Müll weggebracht den Postkasten kontrolliert den kurz Himmel gesehen und jetzt mit dem Auto zur AHA

Micha

Huhu guten Morgen liebe Sonne,

es ist faszinierend was du alles erledigt
und das mit deiner Erkrankung.

Ich bin jeden Tag selber überrascht und denke oft daran,
dass mir das Klinikum keine drei Wochen mehr gegeben hat,
als die mich am 30.06.2019 entlassen haben.
Ich nehme diese guten Tage gerne noch mit. So viele wie es eben noch gibt.

Aber du kannst gerne weiterschreiben, mich stört es nicht.

Das freut mich zu hören.

Simsala

Huhu Micha,

alle Kleidung, die für den Altkleidercontainer aussortiert wurden, zusammengesucht für ein letztes Mal zur Prüfung

Als ich das in deinem 1 Teil gelesen habe, dachte ich gleich: ohoh, genau das sollte man nicht machen, wenn man den Aufräumprofis glauben kann, die sagen nämlich, was aussortiert wurde, soll man sofort aus dem Haus bringen, damit man nicht nochmals drüber nachdenkt und/oder ins Grübeln kommt.

Ja das kann ich nur bestätigen. Durch schnelle Zu- und Abnahme wechselte mein Kleiderschrankinhalt auch sehr häufig.
Dazu kommt noch, meine Schwester hat das gleiche Problem mit ihrem Gewicht, wir haben also auch noch Kleidung hin- und hergetauschtDie Kleidung war noch nicht wirklich für die Altkleidersammlung gedacht, sollte aber aus dem Kleiderschrank verschwinden,
weil es deprimierend ist, ständig Dinge anzuziehen, die man dann weil nicht passend wieder ausziehen muss.

Erst jetzt habe ich mich dazu entschlossen, sie wirklich wegzugeben, denn es ist an der Zeit dafür.
Mein Gewicht wird sich nicht mehr verändern.

Die andere Hälfte mache ich morgen mit meiner Schwester zusammen, da wird es hoffentlich einfacher.

Das ist in meinen Augen eine sehr gute Idee, weil sie dich kennt und dir darum wirklich hilfreiche Rückmeldung geben kann und - um meinen Gedanken von oben aufzugreifen - die aussortierten Sachen danach auch gleich mit nehmen könnte

Das hat gut funktioniert, ja. Sie hat sich drei Hosen herausgesucht, ich mir eine und 5 große Beutel finden morgen den Weg in den Container,
das wird von Hase übernommen.

Nicht nur, dass ich mich schlecht von Klamotten trennen kann, >>In meinem Zustand kommen leider noch andere Gedanken dazu: Wenn >>Ihr dürft mir ruhig sagen, falls Ihr Euch verängstigt fühlt von derartigen Äußerungen, >Falls jemand damit nicht klar kommt, hat er zwei Möglichkeiten, in meinen Augen, entweder die Absätze überspringen oder ganz darauf verzichten deine Postings anzuklicken. Für mich ist es kein leichtes Thema, das gebe ich offen zu, aber ich weiß, das das Thema zum Leben dazu gehört ... Ob Testament, Patientenverfügung, Organspende ... man kann sich damit auseinandersetzen, versuchen es nach seinen eigenen Wünschen zu regeln. Man kann sich auch z.B. entscheiden, sein Erbe mit warmen Händen weiterzugeben ... oder man verweigert sich den Themen Demenz, Tod, Beerdigung etc

Ja das stimmt was Du sagst, man muss mich ja nicht lesen.
Trotzdem ist alleine schon mein Name vielleicht ein Trigger. Ich wollte nur nachhören, ob ich jemandem Ungut tue, gerade vielleicht
weil ich eher eine sehr offene Art habe, damit umzugehen und zu schreiben-
Ich habe mich übrigens zu folgendem Weg entschieden:
Da ich wegen meiner Erkrankung keine Organe spenden kann, wird mein Körper nach meinem Ableben der Uniklinik Köln gestiftet,
zu Ausbildungs- und Lehrzwecken. Das ist alles schon geregelt. Allerdings darf ich meine Hornhaut noch spenden,
trotz meiner Erkrankung und ohne danach nicht mehr für Lehrzwecke gebraucht werden zu können. Also gleich nach meinem Tod hat mein Umfeld eine Telefonnummer,
dort wird angerufen und die kümmern sich dann um alles weitere, wie z.B. den Transport. Bin ich ausreichend gebraucht worden von der Universität, werden meine Überreste namenlos und anonym bestattet.

Simsala

Liebe Uschi,

Das Chaos sollte ich vorher beseitigen!

Solche Gedanken habe ich auch.
So komisch das auch klingt, ich wunder aus dem Krankenhaus entlassen mit den Worten:
Machen Sie sich noch ein paar schöne Tage.
Und eine Ärztin fügte hinzu: Sie müssen keine Fenster mehr putzen.

Aber genau solche Dinge möchte ich gerne noch tun, bevor ich gehe.
Mein Haus in Ordnung bringen, eine heilere Welt hinterlassen.
Und es macht mir jetzt auch Spaß, das zu tun.
Es ist kein "Gezwungenermaßen" mehr, sondern ein Ziel.
Hätte ich vorher nicht gedacht.
Wenn mir vor drei Jahren jemand mein baldiges Ableben vorhergesagt hätte,
hätte ich gedacht: wenigstens muss ich jetzt keine Fenster mehr putzen!

Liebe Grüße
Simsala

Liebe Donna,

ich finde das in Ordnung. Und finde, wir können dabei einiges von dir lernen: auf den Körper hören; das machen, was geht, und dann wieder Pausen; sich freuen an dem, was möglich ist.

Ich fühle mich sehr geehrt, wenn ich als Beispiel dienen darf.
Ich fühle mich wirklich sehr wertvoll, wenn ich das bin.
Dankeschön, wenn ich es sein darf.

Liebe Grüße
Simsala

Liebe Donna,

Zitat:

Liebe Simsala,
ich finde das in Ordnung. Und finde, wir können dabei einiges von dir lernen: auf den Körper hören; das machen, was geht, und dann wieder Pausen; sich freuen an dem, was möglich ist.
Alles Liebe weiterhin
Donna

End des Zitats

Du hast es wunderbar formuliert und sprichst damit auch mir aus dem Herzen – Dankeschön!

Liebe Grüße

Uschi