Re: Sonntag (Allgemein)

Kirschblüte, Montag, 12.01.2009, 14:57 (vor 5590 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Schlumpfine,

>>>>>>>Heute ist Sonntag,

eigentlich ja ein Ruhetag (und aus gutem Grund ein Ruhetag.)[/i]

Liebe Kirschblüte,
so "ruhig" wie du deinen Sonntag beschreibst, sehen meine "Ruhetage" hier auch aus.

Nein, das war kein Ruhetag, das war ein Arbeitstag für mich!
Manches Mal nehme ich mir den Sonntag schon bewusst als ruhetag (soweit eben möglich), aber gestern war kein Ruhetag.
(Ich hatte mir dafür ja den Samstag "frei genommen")

Das ist genau der Grund, warum ich mich so unwohl gefühlt habe, als ich solange ernsthaft krank im Bett gelegen habe: Die Arbeit bleibt einfach liegen und wird mehr. Ich kann gut verstehen, dass du deinen Sonntag genutzt hast, um dir die kommenden Werktage zu erleichtern. Bleibt nur die Frage: Wann ruhen wir aus? Ohne Koch- und Aufräumroutine und ohne unvorhersehbare Ereignisse?

Liebe Kirschblüte,
danke für dein penibles Auflisten dessen, was wir ganz nebenbei ständig tun, wenn wir eigentlich nichts tun, weil ja Sonntag oder ein Feiertag ist.

Wenn ich das alles ganz nebenbei ständig tun würde, ich glaube, dann würde ich hier kaum noch mitschreiben(Heute sieht meine Liste bis jetzt bspw. so aus:
1. Kind in KiGa
2. Katzen gefüttert
3. Kind abgeholt
4. gekocht
Mehr nicht. Nicht gelüftet, nicht den frühstückstisch abgeräumt und abgewischt und auch sonst gar nichts....)

Ich finde, du hast gestern eine Menge geschafft. Auch wenn man davon wenig sieht, denn:
Eltern, Kinder, Gäste und Haustiere sind satt - "wie immer".
Fußböden und Möbel, Bäder und Küche sehen auch aus "Wie immer".

Tja, was ist "wie immer"?
(Meine Küche bspw. sieht aktuell so aus: rechts der Spüle gespültes und getrocknetes GEschirr, was nur noch in die Schränke muss, links der Spüle schon wieder benutztes GEschirr, in schöner Eintracht mit den zum Kochen benutzten Gewürzen, drei vollen Konservendosen, die bald ablaufen und deshalb dort stehen, damit ich sie bald verwende, irgendwo dazwischen liegt noch eine Spülbürste, auf der Arbeitsplatte steht ein Blumenstrauß noch in Orginalverpackung in einem Wasserglas, der sollte in einer Vase im Wohnzimmer stehen, daneben stehen Olivenöl und Essig, die so groß sind, dass sie nur in ein Schrankfach passen, in dem schon andere Dinge sind, das ich aber schon seit Monaten mal ausräumen will, ausserdem liegen da Kastanien, die wir im Oktober zum Basteln sammelten, ein Autorad eines Spielzeugs und viele andere Dinge, die eigentlich einen Platz haben wie z.B. der Flaschenöffner oder der Honig, achja und die Fotoecken liegen auch da, die habe ich extra gekauft, damit ich endlich meine HOchzeitsbilder einklieben kann, ich bin ja auch erst 10 Jahre verheiratet, immerhin innerhalb dieser 10 Jahre weiß ich das erstemal, wo das Album die Fotos und die Fotoecken liegen - natürlich in drei verschiedenen ZImmernWeitere Beschreibungen erspare ich mir jetzt...)

Es gibt genug saubere Kleidung, Wäsche, Handtücher für alle in den üblichen Schränken und Schubladen - "wie immer".
Kompost, Altpapier etc. sind draußen, Zeitung und Post sind drinnen - "wie immer".

Okay, Einkauf, Kochen, Wäsche, Müll, Kinder- und Tierversorgung läuft bei mir auch. (ABer alles, was darüber hinausgeht, ist oft schwer...)

Auffällig wird der ewiggleiche Ablauf nur, wenn etwas nicht "wie immer" läuft, wenn plötzlich Milch, Klopapier, saubere Sportkleidung oder Handtücher fehlen.
Wenn alles "wie immer" läuft, fällt die Arbeit, die dahintersteckt ebensowenig auf, wie der Geschmack des eigenen Speichels, das bewegen Können der eigenen Hände oder das Vorhandensein von Strom oder Trinkwasser. Nur dass für Müllabfuhr, Strom etc. Geld an die entsprechenden Ver- und Entsorger fließt, während im "Hotel Mama" der Service diskret und kostenlos funktionieren soll.
Und wenn etwas nicht ganz so rund läuft, fühlt Mama sich unzulänglich und schuldig und heult sich im Messie-Forum aus.
Nur weil der Drei-, Vier-, Sechs-, Zehn-Personen-Haushalt mit oder ohne Haustiere nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit so aussieht, wie in der Margarine- oder Waschmittel-Werbung oder wie in einem Hotel mit jeder Menge Personal:
- Empfang und Telefondienst
- Buchhaltung und Schriftverkehr
- Führen der kindlichen und Koordinieren der erwachsenen Terminkalender
- Chauffeur und Kurierdienst
- Zimmerservice
- Küche
- Einkauf
- Nass- und Trockenreinigung
- Entsorgungsfachkraft Mülltrennung
- Tierpflegerin
- Wäscherei
- Bügelservice
- Gartengestaltung und -pflege (inkl. Winterdienst und Grabpflege)
- Erste-Hilfe- und/oder Dauerpflege-Fachkraft und/oder Altenpflegefachkraft und/oder Sozialarbeiterin für jung und alt
- Heilpraktikerin und Masseurin für Mensch und Tier
- Personal Coach, Nachhilfelehrerin und Frühförder-Fachkraft für die Kinder
- Escort-Service mit Niveau und erotischer Anregung für den GöGa
- Streitschlichterin
Das alles in Personalunion!

Danke für die Auflistung!

Dabei immer schön darauf achten, dass die Prioritäten richtig gesetzt werden, damit kein Kind traumatisert, kein Steuertermin vergessen wird und auch sonst niemand zu Schaden kommt durch Schimmelpilze, Nahrungsmittelallergien oder Parasiten. Und regelmäßig die Fenster putzen, die Außentreppe reinigen, den Vorgarten pflegen, die Nachbarn grüßen und deren Nachwuchs bewirten, damit sich alle Familienmitglieder im Wohnumfeld wohlfühlen können.

Das ist fast alles schon wieder Bonus(Meinen Vorgarten habe ich inzwischen komplett aufgegeben - weil ich es nicht regelmäßig auf die Reihe kriege.
Und selbst beim Hintergarten habe ich dieses Jahr resigniert... Tulpenzwiebeln und all die anderen Frühblüher gammeln jetzt wohl im SChuppen vor sich hin statt in der Erde zu sein...)

Uff! Das ist viel!! Und es sieht aus wie nichts, wenn alles "wie immer" funktioniert.
Danke fürs Auflisten, liebe Kirschblüte!
Uns allen wünsche ich viel Kraft und Liebe zum Weitermachen im Multi-Tasking-Dauereinsatz und viiieeel mehr Mut zur Lücke bzw. zum Hilfe zulassen!

Ja, danke, die Kraft und den Mut brauche ich heute wohl, damit noch wenigstens ein bißchen was geht
Heute frustrierte Grüße
Kirschblüte


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