Re: 17.01.2009 - 13:50 Uhr Wiederhg. Stern TV-Reportage (hier mit reinkop. Text) (Allgemein)

Eva, Mittwoch, 14.01.2009, 08:58 (vor 5588 Tagen) @ Micha

17.01.2009 - 13:50 Uhr
stern TV-Reportage

Wenn die Wohnung überquillt...! - Messies

Zeitschriftenstapel, die bis an die Decke reichen. Die Schränke vollgestopft bis in die letzte Ritze. Der Boden bedeckt mit Dingen, die an sich wertlos sind. In der Wohnung sind nur noch Gänge frei, um die nötigsten Wege zurücklegen zu können. Messies kennen jedes noch so kleine Teil, das sie in ihrer Wohnung horten, verbinden eine Erinnerung damit, einen Zweck, alles scheint ihnen wertvoll, nützlich, kostbar. Messies können nichts wegwerfen. Sie leiden unter Sammelzwang, oft auch Kontrollzwang, können ihr tägliches Leben nicht mehr organisieren, haben kaum Freunde, leben isoliert. Nach Schätzungen der Selbsthilfegruppe 'Anonyme Messies' leben bis zu 1,8 Millionen Betroffene in Deutschland.

Brigitte lebt mit ihrer Tochter Samantha und Hündin Cindy in einer 67 Quadratmeter großen Drei-Zimmer-Wohnung in der Nähe von Zürich. Alles ist vollgestopft, nur wenige Wege sind frei - Brigitte ist ein bekennender Messie: Vor vier Jahren outete sie sich vor ihrer Familie und vor ihren Freunden. Viele haben seither den Kontakt zu ihr abgebrochen. 'Mit diesen Konsequenzen kann ich leben, auch wenn es traurig ist.' Brigittes Leben war nicht einfach: Im Alter von 33 Jahren lernte sie ihren Mann kennen und heiratete ihn. Schon bald entpuppte er sich als starker Alkoholiker, der sie regelmäßig schlug. Die junge Frau zog sich immer mehr in Tagträume zurück. Damit begann der Sammelwahn: Papiere, Erinnerungsstücke und Vorräte jeglicher Art häufte sie in ihrer Wohnung an. Das Kaufen und Sammeln wurde zur Flucht aus dem Alltag. Jetzt sind in der Wohnung nur noch Gänge frei, die Sachen stapeln sich bis unter die Decke. In der Küche kann man nicht mehr sitzen. stern TV-Reportage begleitet Brigitte zum Therapeuten, von dem sie sich endlich Hilfe erhofft.

Ina aus Hamburg wachsen die Dinge in ihrer Wohnung buchstäblich über den Kopf. Als Kind musste sie auf vieles verzichten, sie wuchs in bitterarmen Verhältnissen auf und das, so sagt sie heute, hat sie geprägt. Vor 30 Jahren begann ihre Sammelsucht: Als sie genug eigenes Geld verdiente, fing sie an, alles zu kaufen und zu horten, was sie interessierte. Vor allem Bücher, Kleider und Zeitschriften und sie warf nichts mehr weg. In der Wohnung ist es eng geworden: 'Ich kann mich kaum mehr bewegen', sagt sie selbst. Seit knapp drei Jahren hat Ina zu Hause keinen Besuch mehr empfangen. Jetzt hat sie sich Hilfe gesucht: Mit Unterstützung eines Messie-Coaches will sie ihre Wohnung endlich entrümpeln. Aber wird sie sich überhaupt von etwas trennen können?

stern TV-Reportage begleitet auch eine Entrümpelungsfirma in Süddeutschland. Ein Messie-Haus muss zwangsgeräumt werden. Die Eigentümerin will das Haus verkaufen. Und das geht nur, wenn es in gutem Zustand ist - und leer. Die bisherige Bewohnerin hat 40 Jahre dort gelebt und nicht nur das Haus, sondern auch das ganze Grundstück 'zugemüllt'. Jahrelang hat sie schon keine Miete mehr bezahlt. Alle Versuche, mit der Bewohnerin eine friedliche Einigung zu erzielen, sind gescheitert. Also bleibt nur die Zwangsräumung des Messie-Hauses.

aus: http://www.vox.de/magazine_2358.php?artikel_id=886004

(toll, liebe Siggi, dass du nun anklickbare Link's hast ...)

LG Eva


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