Re: Meine Mutti kann nicht mehr (Angehörige)

jana, Freitag, 12.09.2003, 15:07 (vor 7524 Tagen) @ conny

Liebe Conny,

erstmal rege ich mich mal ein bißchen auf: offenbar bist Du emotional in einer ziemlichen Notsituation, aber anstatt Dir, wie zu den meisten Beiträgen üblich, zumindest mal eine Antwort zu geben, scheinen das genau die Leute, die sich hier sonst seitenlang selbst verwirklichen, nicht wichtig zu finden.

Komisch, ansonsten wird hier ohne Ende "Weisheit ausgekippt" - nur bei Deinem Hilferuf rührt sich nichts... dazu kann ich nur sagen: ein ganz schwaches Bild der ach-so "Wissenden" und "ich-hab´-den-totalen-Durchblick-Kandidaten" hier im Forum!

Aber zu Deiner Frage: wenn Du Dich durch´s Forum liest, wirst Du immer wieder feststellen, dass regelmäßig die Antwort auf Deine oder ähnliche Fragen lautet "Nichts." D.h., der Zwangsaufbewahrer muss selbst die Motivation zur Veränderung aufbringen, um eine dauerhafte Veränderung bewirken zu können. Nicht gerade eine tolle Antwort für jemanden in Deiner Situation, der sieht, wie Deine Mutter langsam kraftlos wird, hm? Vielleicht hilft es aber, wenn nicht Dein Vater, sondern zuerst einmal Ihr selbst Euch professionelle Hilfe holt - mir hat damals eine Therapeutin sehr geholfen, die mir half, die eigenen Schuldgefühle, die ich hatte, weil sich meine Freundin langsam zumüllte, in den Griff zu kriegen.
Ich erinnere mich noch gut an die ständigen Streitereien um das Wegwerfen oder Noch-brauchen (z.B. wurden alte Kaffeemaschinen und Fahrräder gesammelt, die irgendwann (= nie) repariert werden sollten...) - es war hart, einzusehen, dass ich auch mit ständigem Wegschmeißen die eingehende Sachenflut nur erhöhte.

Mir hat damals nur die Trennung geholfen, aber eine Trennung von Deiner Mutter kommt wohl eher nicht in Betracht, auch scheint sie sich nicht von deinem Vater trennen zu wollen, was aber wohl die einzige Möglichkeit wäre, der Situation zu entkommen... also: sucht Euch selbst Hilfe, über sozialen Dienst der Stadt (Branchenbuch!!), Kirche, Psychologen, egal - Hauptsache, jemand, der zuhört und evtl. etwas von "Messietum" versteht!

Sollte Deine Mama nicht dazu bereit sein (ist ihr ja vielleicht irgendwie "peinlich", dass sie ihren Mann nicht "in den Griff bekommt"), kannst Du vielleicht Hilfe über einen vertrauensvollen Lehrer bekommen (weiß nicht, wie alt Du bist??), der Dir dann, z.B. über einen Schulpsychologen, weiterhilft. Sorgt für Euch, es hilft Deinem Vater nichts, wenn Ihr auch noch die Kraft verliert!! Denn die braucht Ihr in jedem Fall noch!

Alles Gute!
Jana


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