sohn total überfordert (Angehörige)

christoph, Montag, 26.02.2007, 21:44 (vor 6279 Tagen)

Hallo,
eingangs eine kurze situationsbeschreibung:
ich bin mit meiner mutter und schwester, welche vom down-syndrom betroffen ist, ohne vater groß geworden. die wohnung meiner mutter kannte ich immer nur als unordentlich. ich erinnere mich, dass ich dies unterschiedlich mal als normal, wenn auch unschön, dann wieder als reinste plage und dann wieder als grausames schwerverbrechen gegenüber dritten (was zwar irrational ist, mir jedoch von meiner mutter so suggeriert wurde) betrachtet habe. Nun redete mir meiner mutter ein, ich sei maßgeblich dafür verantwortlich und nahm mich immer mehr schon mindestens seit ich sechs jahre alt war (womöglich auch schon früher) in eine völlig absurde verantwortung für ihr chaos. einige male sind wir nur knapp dem auffliegen entkommen, was mich aufgrund meiner angst vor ämtern, die mir anerzogen war - und noch heute ist - zu tränenreicher verzweifelung führte. keinesfalls hätte ich als kind gesagt, dass der situation mit hilfe von außen beizukommen sei. die außenwelt nahm ich stets als bedrohung war. dann kam ich glücklicherweise mit 14 auf ein internat, wo ich lang entbehrte soziale kontakte erhielt und lernte mit diesen adäquat umzugehen. als ich aufgrund persönlicher schwierigkeiten/störungen sitzen blieb, und das jugendamt, welches von der sammelsucht meiner mutter keinen schimmer hatte, den geldhahn abdrehte, kam ich nach zwei jahren wieder zurück in die wäschewüste meiner mutter. nicht allzu lange und doch viel zu lange hielt ich es dort aus, bis ich ohne lösungsideen verzweifelt ausriss und mittels des jugendamtes mit anfang 18 zuhause auszog. derweil bin ich wieder in einem internat und wohne am wochenende bei menschen, denen ich mich anvertraute und die mich mit diesem problem auch immer wieder konfrontierten, mir meine wachsende eigene verantwung, mit derweil 20 jahren verdeutlichten, gerade meiner schwester gegenüber, welche derweil anfang 20 ist und vor dem fernseher verrottet.

da ich mich aber völlig überfordert sehe, und jeder versuch, meiner mutter zu helfen fehlschlug, sie sich immer wieder in ihr schneckenhaus zurückzieht, hoffe ich nun hier lösungsideen, sinnvolle ansätze zu finden.
ist es ratsam, einen sozialarbeiter, einen pfarrer oder sonstige vertrauenspersonen, angemeldet oder unangemeldet zu meiner mutter einzuladen?
sollte ich menschen meines vertrauens hinzuziehen, die bei ihr aufräumen oder ihr zumindest einen plan vorschreiben, was sie wann und wie zu erledigen hat?
sollte ich sie in die ferien schicken und ihr eine entrümpelte wohnung bei ihrer heimkehr präsentieren?
kann ich ihr unverholen das wort "messie" an den kopf werfen, ein wort das in diesem haushalt, ebenso wie "sammelsucht" noch nie verwendet wurde, oder wäre dies kontraproduktiv?

ich danke für das lesen und die hoffentlich baldigen antworten,

christoph


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