Verzerrte Wahrnehmung - Messie-Freundin (Angehörige)

Ratlos2010, Mittwoch, 01.09.2010, 14:51 (vor 4998 Tagen)

Hallo Alle!
Ich bin ratlos, was ich tun soll, um einer meiner Freundinnen zu helfen. Ich kenne sie seit Jahren und hab sie bereits als Messie kennengelernt, allerdings wird das Chaos immer schlimmer.
Sie lebt in einer 3-Raum-Wohnung, das WZ ist komplett voller Sachen, in den anderen Räumen gibt es schmale Wege, zum Herd, zum Kühlschrank, zum Eßtisch, an dem eine Person mit Mühe sitzen kann, zum WC, zur Wanne, zum Bett. - Sie sammelt Zeitschriften Prospekte, Werbung, Bücher, Kleidung, von ihr so bezeichnete Trödelware -Bruch und Plunder- und da bald Oma ein Zimmer voller Babysachen.
Wenns ihr schlechter geht sammelt sie auch Lebensmittel(die Whg hat 3 Kühlschränke, die oft erbärmlich stinken), schafft es nicht mehr, Essen wegzuwerfen, bevor es fault und schimmelt. Oft hebt sie frische LM auf, um erst alte, halb verdorbene zu verbrauchenSie hat 3 Katzen, eine davon hat ständig Junge, d.h. die meiste Zeit sind 5-10 Katzen im Haus, die Klos stinken gewaltig, weil meine Freundin es nicht schafft, regelmäßig sauber zu machen. Manchmal befindet sich Katzendreck unterm Bett oder zwischen den gehorteten Sachen. Sie bemüht sich zwar um Sauberkeit, das ist aber bei der Menge an Material nur schwer und mir großem Zeitaufwand möglich.
Immer wieder kommt es dazu, daß es im Treppenhaus nach Katzenklo, Müll und verfaulten Lebensmittel stinkt.
Inzwischen ist sie einer anderen Mietpartei ein Dorn im Auge, die lauthals über sie herziehen, in sehr beleidigender Art und Weise.
Meine Befürchtung ist, daß diese oder auch andere Nachbarn die Behörden einschalten und meine Freundin, wenn nicht entgegenkommend, unter Betreuung gestellt wird.
Sie verharmlost die Situation sehr, meint, die Nachbarn sind im ganzen Haus unbeliebt, haben mit vielen Mietern Streit, und leugnet die Tatsache, daß es immer wieder aus ihrer Wohnung stinkt.
Meines Wissens ist das zwangsweise Eingreifen von Ordnungsamt/Gesundheitsamt davon abhängig, ob eine hygienische Gefährdung vorliegt oder die Massen die Statik des Hauses gefährden. Kennt sich jemand damit genauer aus?
In meinen Augen ist die Sutuation grenzwertig. - Hat sie ne schlechte Woche, ist von Verwahrlosung zu sprechen.
Sie spricht zwar offen mit mir über das Messie-Thema, hat aber wohl eine total verzerrte Wahrnehmung. - Sie ist überzeugt, ihre Wohnung wäre in einem Zustand, der ihre Privatangelegenheit ist. Alle Warnungen schlägt sie in den Wind. Ich denk ehr mit Glück kann sie an Zwangsmaßnahmen vorbeikommen, sollte sie erst mal in den Fokus der Aufmerksamkeit von Behörden und Sozialdienst geraten.
Wie kann ich ihr die Augen öffnen, damit sie das wirkliche Ausmaß ihres Problems erkennt???
Ich hab auch schon versucht, mit ihr aufzuräumen, aber sie räumt die Dinge von einer Ecke in die andere statt in den Müll, kann Mode-Hefte von vor Jahren nicht weggeben.
Aussortieren geht so langsam, daß ein Bruchteil der Masse in den Müll wandert, die sie in Kürze neu in die Wohnung schafft.
Sie ist ein herzensguter und intelligenter Mensch, der sehr freiheitsliebend ist. Zwangsmaßnahmen wären für sie auch aufgrund ihrer Vorgeschichte traumatischer als für viele andere, schätze ich.
Kann mir jemand raten?
Vielen Dank


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