Wut und Hilflosigkeit (Angehörige)

Taw, Donnerstag, 20.09.2012, 08:53 (vor 4248 Tagen)

Hallo.

meine Mutter ist ein Messie. Ich bin mit ihr allein aufgewachsen und früher war es noch nicht so schlimm, aber seit ich ausgezogen bin, wurde es immer schlimmer.
Einerseits ist sie kaum in der Lage , Dinge loszulassen und dazu ist sie noch sehr perfektionistisch, also entweder, es wird richtig gemacht oder gar nicht. Also oft gar nicht, denn zum "richtig" fehlt die Kraft.
Die Wohnung ist jetzt nicht dreckig oder so, aber voll, vor allem mit Papier. Sie möchte Hilfe von mir. Ich habe ihr gesagt, dass sie mich jederzeit anrufen kann, wenn sie praktische Hilfe benötigt. Sie will aber mit meiner Hilfe ihrem Problem auf den Grund gehen. Nun, ich weiß schon, wo ihre Probleme liegen, aber einerseits möchte sie das dann doch nicht hören, andererseits fühle ich mich viel zu emotional verbunden, als dass ich das sachlich auseinandersetzen könnte.

Wenn sie mich besucht- ich bin auch nicht ordentlich, aber auch kein Messie- dann fängt sie dauernd an Sachen weg-und umzuräumen, obwohl ich sie gebeten habe, dies nicht zu tun, oder wenigstens zu fragen... Ein harmloses Beispiel: Ich tue auch Töpfe in die Spülmaschine. Vorgestern hat sie einen Topf und eine Schüssel wieder rausgeholt und gespült. Dadurch habe ich aber abends die Spülmaschine nicht angestellt. Es ist eins meiner Rituale morgens, die Spüma auszuräumen. Nun habe ich sie erst später angestellt, aber nicht direkt ausgeräumt und da mein Mann dies nicht gesehen hatte, hat er sie nochmal laufen lassen... Also hat diese Aktion einen Rattenschwanz an Folgen nach sich gezogen (nicht zum ersten Mal) . Wenn ich ihr so etwas beschreibe, ist sie beleidigt, und macht munter weiter. Wenn ich dagegen zu ihr gehe und nur irgendwo auf einen Chaoshaufen gucke, meckert sie sofort.

In mir entsteht dann so eine Wut- sie könnte ein so schönes Leben haben, genug Geld ist auch vorhanden, aber sie steht sich selbst so im Weg! Ich schaffe es einfach nicht, immer ruhig zu bleiben. Ich würde gerne einfach darüber wegsehen können und die gemeinsame Zeit mit ihr harmonisch verbringen. Sie ist jetzt etwas über 60. Ich wünschte mir so sehr, sie käme raus aus diesem Sumpf und ich könnte lernen, mich von diesem Sumpf nicht so runterziehen zu lassen. Aber wie??


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