Re: wo fängt Messie an und wo ist noch Normalität (Angehörige)

anna, Montag, 29.10.2012, 10:58 (vor 4209 Tagen) @ Rainer

hallo Rainer,

also ich finde auf jeden Fall, dass du es zu eng siehst. Du schreibst nur was nicht funktioniert, aber du solltest dich auch mal fragen, ob du deine Partnerin überhaupt noch liebst. Ich finde es ganz normal, das in einer guten Partnerschaft die Aufgaben verteilt werden, und zwar danach wieviel Zeit der jeweilige Partner zu Hause verbringt und was ihm liegt und Spaß macht. Mein Mann zb hat keinen Spaß daran, Papiere wegzuheften, ich dagegen habe damit keine Probleme und mir macht es Freude das Ordnungssystem bei den Papieren immer mal wieder zu optimieren. Also verwalte ich unseren ganzen Papierkram. Wenn ich nun 10 Std außer Haus bin weil ich arbeite und mein Mann ist früher zu Hause, ist es selbstverständlich für ihn, das er wichtige Aufgaben mit übernimmt. Wenn er mehr Zeit hätte, würde er nach Wohnungen schauen und überall anrufen, und wenn ich mehr Zeit hätte würde ich das tun. Man muss ja nicht alles gemeinsam machen. Ich übernehme zb sämtliche Telefonate mit Behörden und eben allem was anliegt, weil mein Mann nicht gerne telefoniert. Ich kaufe nicht gerne ein und mein Mann hat Spass daran ( obwohl es ja meist andersrum ist)- also kauft er ein. Und so machen wir das mit allem. Mein Mann ist jemand, der eine einzelne Aufgabe besser und schneller bewältigen kann als ich , weil er körperlich fitter ist. So putzt er das komplette Bad schneller und gründlicher, ich würde dafür den ganzen Tag brauchen und schnell aufgeben. Oder er macht unser Grundstück an einem Tag picobello. Was ich auch nicht könnte. Dafür ist er wieder jemand, der gerne alles liegen lässt und dem man alles hinterher räumen muss. Er nimmt zT gar nicht wahr, wenn es unordentlich ist oder wird. Daher räume ich jeden Tag alles auf, weil ich damit widerum keine Probleme habe und es auch meistens gerne tue. Es ist, wie du siehst, also ein nehmen und geben. Wenn deiner Freundin die Papiere nicht liegen, dann biete ihr doch an, dich darum zu kümmern und ein System zu erstellen, alles einmal richtig abzuheften, so das man alles schnell wiederfindet.Ich weiß ja nicht ob und wie lange du arbeitest. Aber bei einem 10-14 Std Tag kann man einfach nicht mehr, da fehlt auch die Motivation sich auch noch um den Haushalt zu kümmern, das kann ich absolut verstehen. Und ich finde, ihr solltet euch gegenseitig Arbeiten abnehmen statt immer nur in "deine Sachen" und "meine Sachen" aufzuteilen.Ich bin jetzt 22 Jahre mit meinem Mann zusammen, es gab immer Höhen und Tiefen. Und natürlich haben wir auch viel Zeit mit dem Streitthema "Haushalt" verschwendet. Das ist ein langer Lernprozess, das man die Schwächen des Partners akzeptieren lernt und einfach mal die Unordnung mit wegräumt. Dafür macht der Partner dann wieder andere Dinge, die dem anderen widerum nicht so liegen und ihn entlasten.Und wir haben wirklich viel durch, auch Schicksalschläge. Meinungsverschiedenheiten wegen unterschiedlichen politischen oder sonstigen Meinungen? Das ist lächerlich. Wegen sowas trennt man sich doch nicht. Die Basis ist immer noch Liebe und alles andere findet sich.


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