Outen... ein Moment der Befreiung ((M)Essies)

airam, Donnerstag, 02.09.2004, 23:41 (vor 7181 Tagen) @ Vici

Hallo, liebe Vici,

viel Erfolg wünsche ich dir.
Und den ersten großen Schritt hast du ja jetzt getan: Das OutenDa führt kein Weg mehr zurück *grins*
Wer will das auch!!

Als ich vor längerer Zeit auch mal ruckizucki mich entschlossen hatte,
mein Gewicht hier zu schreiben,
da wusste ich,
dass ich einen großen Schritt in die 'Freiheit' getan hatte...
MEINE Freiheit.

Nämlich FREI zu sein von Scham und schlechtem Gewissen.
Nachdem ich erkannt hatte,
dass das Gewicht zwar AN MIR sich befindet,
aber ICH NICHT nur 'das Körper-GEWICHT' bin,
konnte ich schrittweise auch wieder 'loslassen',
was ich mir so an Körpermasse in gewissen Zeiten
(quasi als Schutz/Abwehrmauer) zugelegt hatte.

Weil ich mich nicht mehr dahinter verstecken mag.

Wobei es doch noch ein langer Weg bis zur 'Freiheit' istIch erinnere mich noch daran,
dass ich während meiner ersten festen Beziehung (mit 21-23 Jahren)
mal 54 Kg wog (166cm)
(die Hälfte meiner kürzlichen Pfunde!!)
und ständig dabei war, 'abnehmen' zu wollen --

Heute weiß ich, dass das eine große innere Unsicherheit war und ist,
wenn Frau immer wieder 'an sich herummodeln' will;
vielleicht weil die eigenen Augen und die des Partners durch Medien und anerzogene ästhetische Werte ein bestimmtes Bild projizieren.

Dieses Bild ist wohl immer unfertig.
So wie alles in Bewegung ist, die Beziehung, die eigenen Wünsche usw.
Vieles lässt sich nicht leicht verändern - oder ist einem zu beschwerlich.
An 'Abnahme-Programmen' aller Art ist jedoch kein Mangel
Das ist die eine Seite meiner kritischen Sicht.

Die andere ist eben jene innere Wut,
die auch mit Schlumpfines Erkenntnissen sich deckt,
dass eine großangelegte Industriemaschinerie daran verdient,
dass wir erst mit ungesunder Esserei uns mästen und dann mit teuren Euros die ÜPF wieder runterhungern oder down-lighten sollen.
Alle Abnahmegruppen eingeschlossen ;) -

Besonders schwerwiegend ist dabei die Tatsache, dass auf das Konto jener 'tröstenden' Stress-Drogen wie Schoko & Co.+ Alkohol eine gehörige Portion Mitschuld zu packen ist.
Wobei dann die Frage auftaucht:
Wie kommt es wohl, dass die VERURSACHER von Stress so leicht davonkommen?
Viele Momente, die zu jenen Trösterlis greifen lassen,
sind aus Situationen entstanden,
die im gesamtgesellschaftlichen Rahmen als 'normal' und 'unabwendbar' oder schlimmer noch: als 'selbstverschulded' dargestellt werden
Ob das jetzt die Frau ist, die sich aus Unzufriedenheit wegen ihrer Überlastung mit Haushalt, Kindern und nicht hilfsbereitem Ehemann mit Schokoriegel tröstet, bis die nächste BILDderFrau-Diät erscheint, oder das dicke Kind, das Cola-Dosen und die mit Süßspeisen gefüllte Vesperdose zur Schule schleppt, weil sich zuhause niemand so richtig um vernünftige Ernährung kümmern kann, denn beide Eltern MÜSSEN arbeiten gehen, und es bleibt oft nur der süße Trost als Erinnerung an Mamas Fürsorge..

Ja.. was ich damit sagen wolltees ist gut, auch manchmal die Werte zu sehen, die SCHLANK-SCHÖN-DICK-HÄSSLICH verkörpern.
Dann kann es leichter fallen,
mit dem Gewicht und dem Abnehmen UND DEM GEWICHT HALTEN unverkrampfter umzugehen.

Liebe Grüße
von
airam

die auch immer wieder an o.g. arbeitet ;)


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