Vielleicht könnt ihr mir folgendes erklären:

Wie die letzte Woche gezeigt hat, bin ich sehr wohl in der Lage lange und intensiv Ordnung zu schaffen - BEI ANDEREN - NICHT BEI MIR!

Ich bin mir sicher, es geht vielen von euch genauso.

Nur warum das so ist, darauf konnte ich mir noch keine Antwort geben.

Mangelndes Selbstwertgefühl? Gut irgendwas nagt immer an meinem Selbstwertgefühl, aber ich werde überwiegend schon als selbstbewusst eingeschätzt.

Warum

bin ich beim Anblick der Unordnung bei meiner Mutter so schockiert und
kann meine eigene Unordnung so gut ignorieren?

Warum

bin ich bei meiner Mutter handlungsfähig und
bei mir so blockiert?

Hat irgendeiner von euch eine Erklärung dafür?

Xandria

Hi Xandria,

ob das "typisch" Messie ist, weiß ich auch nicht,
aber mir persönlich geht es so, daß bei meinem eigenen Kram der Ablenkungsfaktor einfach größer ist.

Bei jedem Teil das ich in die Hand nehme, denke ich drüber nach,
wo gehört das hin,
gibt es einen besseren Platz dafür,
brauch ich das überhaupt noch, und wenn nicht, wegwerfen (in welche Sorte Abfall gehört das denn), verkaufen, verschenkem (wem?)
ach, das hab ich ja schon gesucht, damit wollte (muß ich doch sofort!)noch irgendwas machen
zu dem Teil gehört doch noch...und ... wo hab ich die doch nur
das gehört in die Schublade, o die ist ja so voll, die muß ich (sofort!) auch noch aufräumen usw.
Bei anderen geht es wirklich nur nach "gleiches zu gleichem", das kann ich sogar bei meinen Kiddies besser

Früher haben meine Schwester und ich ab und zu mal getauscht, das hat gut funktioniert
(Leider wohnt sie jetzt zu weit weg, sonst könnten wir das jede Woche machen)

Gruß Katta

Vielleicht könnt ihr mir folgendes erklären:
Wie die letzte Woche gezeigt hat, bin ich sehr wohl in der Lage lange und intensiv Ordnung zu schaffen - BEI ANDEREN - NICHT BEI MIR!

bin ich bei meiner Mutter handlungsfähig und
bei mir so blockiert?
Hat irgendeiner von euch eine Erklärung dafür?

Hallo Xandria,

ich merke, dass es sich bei meinen Sachen um "beseelte Gegenstände"
handelt. Ich habe einen emotionalen Bezug zu den Dingen.
Sie stehen für etwas anderes: Erinnerungen, Hobby als Verdrängung/Flucht,
persönliche Beziehung zu anderen Menschen(Nachlass)
Oder für nicht gelebtes Leben.
Reisekataloge statt selbst verreisen.
Rezepsbücher satt Kochkurs oder selbst gut für sich kochen.

Die Sachen sind ein Ersatz für das Eigentliche.
Was das Eigentliche ist habe ich noch nicht ergründet.
Damit will ich ein inneres Loch, die innere Leere füllen.
Vergleichbar dem Überessen oder Naschen.
Hilft nur nicht.
Vielleicht hat es was mit Beziehungsersatz zu tun.

Materielles statt Zuwendung.
Ersatzmittel.

Und bei den Gegenständen anderer Leute besteht diese emotionale Bindung nicht.
Der Locher auf der Arbeitsstelle lässt mich völlig kalt.
Aber der Locher zu Hause, ein Erbstück von meinem Vater, löst Erinnerungen an meine
Kindheit und meinen Vater aus.
Genauso ist es mit der Schneiderschere von meiner Oma.
Auch wenn sie schon stumpf oder beschädigt wäre würde ich sie nicht wegschmeißen.
Zwei Kriterien, die man bei der Schere von jemand anderem geltend machen würde.

Ich betrachte nicht nur den Gegenstand, sondern sehe auch die Geschichte dahinter.
Wenn du verstehst was ich meine...?

lg Sakem

Hallo Sakem, hallo Katta,

danke für eure Antworten. Die Gründe, die ihr ansprecht (beseelte Gegenstände, nicht wissen wohin damit) sind gut. Nur treffen sie nicht wirklich auf mich zu!

Bei mir ist es so:

Ich kann wegwerfen/loslasssen - nicht bei allen, aber bei den meisten Dingen.
Ich weiß im Großen und Ganzen wo ich was entsorgen kann. Styropor kommt bei mir z. B. in die Gelbe Tonne......bis jetzt hat sich keiner darüber beschwert.

Mein Problem: ICH FANGE EINFACH NICHT AN! Jedenfalls nicht, wenn kein zwingender Grund (einer wäre z. B. mein Actiontag) besteht. Wenn ich denn mal anfange, habe ich auch bereits eine Routine (Erst der Müll, dann die Wäsche zum Schluss das Geschirr....).

Vielleicht

bin ich zu erschöpft von meinem täglichen Leben? - aber wo soll ich da noch Energie sparen?
ist mir meine Ruhezeit mehr wert als eine aufgeräumte Umgebung? Kann man sich in einer unaufgeräumten Wohnung überhaupt richtig ausruhen?
habe ich immer noch den Grundgedanken "ich habe keine Zeit dafür!" zu sehr in mir verankert?
ist es alles zusammen?

Aber wie kriege ich das in den Griff??

Ich hetze durch meine Leben - bin anscheinend immer auf der Flucht!

Nur warum? und wohin will ich denn fliehen?

Xandria

und vor allem VOR WAS FLIEHE ICH ÜBERHAUPT?

Xandria

Hallo Xandria !

Warum ... kann ... [ ich ] >>> meine eigene Unordnung so gut ignorieren?

Warum bin ich
bei mir so blockiert?

Mein Problem: ICH FANGE EINFACH NICHT AN!

und ... VOR WAS FLIEHE ICH ÜBERHAUPT?

*seuftz* ich weiß keine Antwort(en)
- stehe aber vor den gleichen Fragen
Vogelstrauß-Taktik = Kopf in den Sand .
Was ich nicht sehe , muss ich nicht beachten .
Ich sehe mir dabei zu und weiß es ist nicht richtig .

Aber ...
~ Micha

Warum ... kann ... [ ich ] >>>> meine eigene Unordnung so gut ignorieren?

Warum bin ich
bei mir so blockiert?

Mein Problem: ICH FANGE EINFACH NICHT AN!

und ... VOR WAS FLIEHE ICH ÜBERHAUPT?

*seuftz* ich weiß keine Antwort(en)
- stehe aber vor den gleichen Fragen

Hallo,

ich denke die "Warum-Fragen" bringen einen wirklich nicht weiter.
Eher die Wozu-Fragen.
Wozu vermeide ich bestimmte Aufgaben?
Welchen Gewinn habe ich davon?

Es muss doch für mich einen bestimmten Vorteil bringen,
wenn ich meiner Verantwortung ausweiche und Aufgaben nicht erledige.
Welches unterbewusste Lebensmotto (mir darf es nicht gut gehen o.a.)
oder welches Ziel verfolge ich (ich will bemitleidet werden o.a.).

Während man über diese Fragen nachsinnt
kann man ja trotzdem schon mal etwas aufräumen!
Zumindest anfangen.
Nur ein Teil.
Eine Mini-Aufgabe.
Das Naheliegende.
JETZT.

Sakem