Endlich Sonntag! (Allgemein)

Schlumpfine, Sonntag, 04.01.2009, 09:12 (vor 5598 Tagen)

Guten Morgen, liebe MMs!

Ausgeschlafen und endlich frei von Erkältungssymptomen sitze ich heute früh guten Gewissens am PC und freue mich auf einen Tag ohne dringende Arbeiten.

Der Wäschekreislauf läuft wieder rund. Das lag mir nach der langen Krankheit sehr am Herzen.
Die Werkstattordnung in der Küche, in der Waschküche und im Bad (wo ein Großteil der Putzutensilien zuhause ist) ist wieder hergestellt - auch das war mir sehr wichtig.

Das Zitat von Lincoln, das du, liebe Micha <a href=8663.htm>hier[/link] gestern eingestellt hast, spricht mir aus der Seele:

>„ Wenn ich acht Stunden Zeit hätte um einen Baum zu fällen,
[quote]würde ich sechs Stunden die Axt schleifen. ”
Abraham Lincoln
[/quote]

Ich kannte es aus meiner Ausbildungszeit. Mein Ausbilder und seine Mitarbeiter haben stets großen Wert auf tadelloses Werkzeug und eine funktionale Ordnung gelegt. Die Übertragung dieser bewährten Prinzipien auf mein derzeitiges Arbeitsgebiet "Hauswirtschaft" ist mir erst spät gelungen. Ich hatte meinen Ein-Personen-Haushalt sehr lange nicht als Arbeitsbereich, sondern als lästiges Ärgernis wahrgenommen.

Weder war ich - wie im Job - stolz, wenn ich eine Herausforderung gemeistert oder eine Routineaufgabe zügig und professionell erledigt hatte, noch war ich bestrebt, mich weiterzubilden und meine Verantwortung gegenüber Kunden und/oder Kollegen anzunehmen. Ich habe den ganzen Kram verabscheut und mich davor gedrückt, wann immer es möglich war. Kollegen mit so einer inneren Haltung hatte ich auf der Arbeit auch manchmal. Aber nicht lange. Die haben dann von unserem Chef schnell die Chance bekommen, in einer anderen Firma mehr Freude an ihrer neuen Tätigkeit zu finden.

Er ist ein wirklich kluger Mann, mein Ausbilder. Als ich vor mehr als 25 Jahren bei ihm in die Lehre ging, war er der Inhaber einer kleinen Klitsche, die er von seiner verwitweten Mutter geerbt hatte. Er hatte keine zehn Mitarbeiter - uns drei Azubis mit eingerechnet. Heute ist er mehrfacher Millionär und hat aus der Klitsche eine Firma mit mehreren hundert Mitarbeitern gemacht.

Noch so'n Spruch von ihm (wie der von Lincoln) war: "Ich bezahle euch nicht, damit ihr abends müde seid. Ihr sollt euch nicht quälen. Ich bezahle euch,damit ihr 'was schafft. Und ihr könnt nur etwas schaffen, wenn ihr mit der richtigen Einstellung und mit dem richtigen Werkzeug an die Arbeit geht." und "Eigentlich bezahle gar nicht ich euch, sondern unsere (!!!) Kunden. Ist der Kunde zufrieden, bin ich es auch. Denn zufriedene Kunden zahlen gerne und empfehlen unsere Firma weiter. Wenn du beim Kunden bist, ist es deine Aufgabe, ihn zufrieden zu stellen. Dafür bezahlt der Kunde dich. Und verlangt das nächste Mal wieder nach dir. Und genauso sorgst du du für deinen sicheren Arbeitsplatz."

Diese innere Einstellung war so weit entfernt von allem, was ich zuvor über Arbeiten im Allgemeinen und diese Art Arbeit im Besonderen gehört hatte, dass ich mir für mein Berufsleben (das mich später durch viele verschiedene Branchen geführt hat) diese Grundsätze als Credo mitgenommen habe. Was sich auf meinen Gehaltszetteln und in meinen Arbeitszeugnissen stets vorteilhaft bemerkbar gemacht hat und sicher stellte, dass ich immer gerne und mit vollem Einsatz das getan habe, was ich beruflich zu tun hatte.

Seitdem ich keine bezahlte Arbeit mehr habe, war meine Freude daran, gut und gerne und mit einer professionellen Herangehensweise das zu tun, was der zahlende Kunde von mir erwartet, aus meinem Leben verschwunden. Die Hauswirtschaft war diesbezüglich keine Herausforderung für mich. Was da zu tun war und jeden Tag wieder zu tun ist, ist mit den interessanten Dingen, die ich beruflich gemacht habe, überhaupt nicht zu vergleichen. Und so quäle ich mich widerwillig durch die Tage, und mache mir das Leben durch Aufschieben, Lustlosigkeit und unprofessionelles Gefummel mit miserablem Werkzeug und einer noch miserableren inneren Einstellung selbst schwer.

Mein Single-Haushalt in der 27m²-Ein-Zimmer-Wohnung war - im Vergleich zu den beruflichen Anforderungen, denen ich mich als junge Frau gestellt habe - wirklich nur ein kleines, lästiges Ärgernis.

Unser Vier-Personen-Haushalt über drei Etagen, mit Garten und Garage und zwei Autos und drei Fahrrädern ist kein lästiges, kleines Ärgernis, das irgendwie nebenbei mitlaufen kann. Das Zusammenleben von vier ganz verschiedenen Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen so zu organisieren, dass alle satt und sauber werden können und sich in dem gemeinsamen Zuhause wohlfühlen können ist eine echte Herausforderung. Und was Rieke <a href=8645.htm>hier[/link] gestern schrieb:

>Irgendwie ist "Ordnung haben" wohl eher ein ständig laufender Prozess und
[quote]nicht ein statischer Zustand, der einmal auf den Punkt gebracht, sich dort hält.
[/quote]

ist eine Einsicht, die mir persönlich auch erst eingegangen ist, als ich längere Zeit krank war, und diese Ordnung - wieder mal - völlig verloren ging.

Seit ich wieder gesund bin, arbeite ich montags bis freitags etwa acht bis neun Stunden täglich. Wenn ich bei der Großen Vokabeln abhöre, mit ihr über eine allgemein verträgliche Lautstärke für Musik und eine passende Uhrzeit für's Nachhausekommen verhandle und den Kleinen bespaße oder hinter ihm aufräume, nachdem er mir 'geholfen' hat oder ihn bade, abtrockne, eincreme und anziehe, zähle ich die so verbrachte Zeit ebenfalls als meine Arbeitszeit. Ich versuche kollegial und freundlich meine Mitbewohner dazu zu motivieren, den Tisch zu decken, die Spülmaschine auszuräumen oder den Müll 'rauszubringen. Nicht verärgert oder unterwürfig. Einfach so, wie ich im Job auch mit Kollginnen und Kollegen zusammengearbeitet habe.

Vor allem aber sehe ich mich in der Verantwortung dafür, dass alles klappt. Denn dese habe ich de facto. Ob es mir passt oder nicht. Das heißt, dass Dinge, die ich nicht für wichtig halten, einfach liegenbleiben. Das heißt aber nicht, dass ich alles alleine tun muss. Oft reicht es schon, die anderen daran zu erinnern: "Morgen wird die blaue Tonne abgefahren. Wenn du deinen Papierkorb leeren willst, wäre heute ein guter Tag dafür." Ich habe solche Termine innerlich "auf dem Radarschirm" - die anderen haben da andere Dinge und sehen einfach nicht, was dran ist. Das haben mir die letzten Wochen wieder einmal sehr deutlich gezeigt.

Und es ist nicht "Nichts" was ich tue, wenn hier alles klappt.

Selbst dann nicht, wenn ich "nur" organisiere, delegiere und "mein Team" motiviere, das zu tun, was gerade dran ist.

Das können die anderen drei nicht alleine. Das war mir gar nicht klar, bevor ich wegen dieser hartnäckigen Erkältung so lange hier herumlag.

Im Job war mir immer klar, dass meine Fähigkeit, Prozesse zu analysieren, Aufgaben in sinnvolle Teilschritte zu zerlegen, Prioritäten richtig zu setzen und für jede Teilaufgabe zur passenden Zeit den passenden Mann bzw. die passende Frau zu finden, der bzw. die gut und gerne und vor allem rechtzeitig das schaffen kann, was gerade am wichtigsten ist, eine Gabe ist, die nicht jeder hat.

Es war mein Verantwortungsbewusstsein, mein Organisationstalent und meine Fähigkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, die mir lange Jahre ein gutes bis sehr gutes Einkommen beschert hat. Die Fachkenntnisse und die körperliche Kraft hatten viele andere auch. Aber die Gabe, Arbeitsabläufe sinnvoll zu strukturieren und Menschen so anzusprechen, dass am Ende alle zufrieden sind: Die Kunden, die Kollegen und die Vorgesetzten, diese Gabe haben nur wenige.

Dass ich mit dieser Kompetenz "das bischen Haushalt" (inklusive verteilter Kinderbetreuung in Tgaeseinrichtungen und bei Verwandten - auch im Krankheitsfall oder während Dienstreisen) jahrelang nebenbei mit organisiert habe, während ich im Job ganz andere Aufgaben bewältigt habe, heißt ja nicht, dass diese Organisation "Nichts" war. Nur weil es nicht extra bezahlt wird. Diese Einsicht hat mir mein langes Krankenlager am Ende des Jahres 2008 beschert. Mal sehen, was sich daraus im Jahr 2009 noch alles ergibt.

Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung, wenn ich ernsthaft in unserem Haushalt arbeite und ich genieße ebenso den Feierabend und die Sonn- und Feiertage, wenn nur wenig zutun ist und ich das bischen so verteile, dass es für keinen zuviel wird. Jetzt z. B. werde ich an einen gedeckten Frühstückstisch mit Kaffee, frischen Brötchen und weichgekochten Eiern gerufen - und habe dafür selbst keinen Finger gerührt. Weil heute Sonntag ist, und weil ich das letzte Woche mit "meinem Team" so verhandelt habe. Dieses Frühstück kann ich guten Gewissens genießen und das BB anschließend kann ich auch organisieren.

Uns allen einen schönen, erholsamen, sonnigen Sonntag wünscht

[image] Schlumpfine

Re: Endlich Sonntag! *Wow*, das liest sich gut, liebe Schlumpfine! Gratuliere, d (n/t)

Eva, Sonntag, 04.01.2009, 09:23 (vor 5598 Tagen) @ Schlumpfine

- kein Text -

Re: Endlich Sonntag! *Wow*, das liest sich gut, liebe Schlumpfine! Gratuliere, d

Eva, Sonntag, 04.01.2009, 09:30 (vor 5598 Tagen) @ Eva

ass es soo fließt (wurde nicht mehr angenommen) [image]

Eva, [image] zum Frühstückstisch, [image]

Danke für das tolle Posting.....´´all in´´.....

Odille, Sonntag, 04.01.2009, 10:16 (vor 5598 Tagen) @ Schlumpfine

Huhu Liebe Schlumpfine,

Du hast ja so recht - im Prinzip "weiss" ich das -aber auf den Punkt gebracht: wenn ich bei meinen Kunden die Arbeit so tun würde wie zu Hause, hätte ich keine Kunden mehr.

Danke für diesen gedanklichen Ansatz.

Erinnert mich an meine "All in-Philospophie" - egal was Du machst, mach es richtig. Das schliess auch entspannen ein. Wenn ich entspanne, dann auch "richtig". Wenn ich Haushalt mache, dann eben aber auch nicht nur "nebenbei". Sondern diese 15 Minuten z.B. die ich mir fürs Küche-BBen Zeit nehme, aber auch mit aller Aufmerksamkeit darauf.

Lieben Gruss und auch Dir einen schönen Sonntag wünsche,

Odille *heftig-winke*

ps: kannst du mir per Mail nochmal Deine Kontaktdaten senden? Hab sie komplett verboselt.

Danke, liebe Schlumpfine, du sprichst mir aus der Seele

Sanne, Sonntag, 04.01.2009, 12:59 (vor 5598 Tagen) @ Schlumpfine

obwohl ich keine langjährige aushäusige bezahlte Arbeit hatte, wo ich derartige Schlüsse ziehen könnte, bei mir war es wohl die lektüre und das hineinhorchen in mich.

Meine Arbeit hier sehe ich nicht mehr so defizitbehaftet, weil ich SEHE wie es besser wird, durch die vielen laaaaaaaaaaaangen Kleinkindjahre ist mir duch mangelnden Schlaf soviel Lebensfreude und Selbstbewusstsein bzw. Selbstsicherheit abhandne gekommen, welche sich erst jetzt wieder aufbaut und direkte Folge auf meinen HHa hat, dem ich dieses Jahr endgültig eine wichtige Rolle zuweisen werde, aber mein Leben wird durch Freude bestimmt, nicht durch Mangel (Ordnung, Geld, mich in Frage stellen).

dies also mein Wort zum Sonntag.

ich wusste lange zeit nicht, wie gut ich mich fühlen kann.

das ist ein herrliches Geschenk.

eure Babuschka Sanne

zitat v.b.m.´menschen ~s~i~n~d~ , damit sie freude haben können´

Anneliese, Montag, 05.01.2009, 09:35 (vor 5597 Tagen) @ Sanne

danke, liebe schlumpfine für dein zitatbestätigendes wort zum sonntag.

und nun frag ich in die runde: ist +f+r+e+u+d+e+ zücht- und abrufbar, auch inmitten vieler parallellaufender unangenehmer,trauriger und gedulderfordernder geschehnisse ????......wenn J~A..... W~I~E ????

gegim anneliese, die mir und euch allen ein durchaus mögliches freudejahr wünscht.[image] mit der linken hand

Meine Arbeit hier sehe ich nicht mehr so defizitbehaftet, weil ich SEHE wie es besser wird, durch die vielen laaaaaaaaaaaangen Kleinkindjahre ist mir duch mangelnden Schlaf soviel Lebensfreude und Selbstbewusstsein bzw. Selbstsicherheit abhanden gekommen, welche sich erst jetzt wieder aufbaut und direkte Folge auf meinen HHa hat, dem ich dieses Jahr endgültig eine wichtige Rolle zuweisen werde, aber mein Leben wird durch Freude bestimmt, nicht durch Mangel (Ordnung, Geld, mich in Frage stellen).
dies also mein Wort zum Sonntag.
ich wusste lange zeit nicht, wie gut ich mich fühlen kann.
das ist ein herrliches Geschenk.
eure Babuschka Sanne

Re: zitat v.b.m.´menschen ~s~i~n~d~ , damit sie freude haben können´

MarLe, Montag, 05.01.2009, 10:27 (vor 5597 Tagen) @ Anneliese

Guten Morgen Anneliese,
bitte, was bedeutet die Abkürzung "v.b.m." ?

Und, woher ist dein Zitat?
(Denn ich hab's weder in Sanne's Text, noch bei Schlumpfine gefunden.)

-----
Deine Frage in die Runde vermag ich nicht zu beantworten.
Zu weit gefächert ist der Bereich darum, als das eine
Antwort mit "ja" oder "nein" beantwortet werden könnte.
Meine Meinung.

Freude = ist ein Gefühl, eine Empfindung.
Dabei verhält es sich: 'Ohne Sonne kein Regen',
oder 'ohne Sonne kein Schatten' usw.

Freude hat auch etwas mit der eigenen Wahrnehmung zu tun.
Genau so, wie mit dem Blickwinkel.

Wobei es sicher Situationen gibt, in dene das Gefühl
einfach nichts zu suchen hat.
Wenn ein lieber Freund stirbt, dann ist das einfach
eine ganz traurige Zeit.
Die anderen Gefühle sind eben auch da und wollen auch
durchlebt werden.

Freude züchten ?

Freude abrufbar ?
Ist sicher manchmal möglich. Je nach Situation, Blickwinkel.Dazu gab es hier schon manchen Thread.
Erinnert sei z.B. an:
'Das Notfallköfferchen.'
'Dinge die mir gut tun'.
'Winterzeit'
usw.

Z.B. wird bei Depressionen sportliche Betätigung,
vor allem aber Bewegung, empfohlen.
Die Wirkung dessen auf den depressiven Menschen ist
wissenschaftlich belegt.
Aber auch ohne diese Erklärung zu verstehen.
Das kleine erreichte Ziel zum Beispiel
(Ich habe es geschaft mich draußen aufzuhalten. z.B.)
Oder die Endrophinausschüttung während der körperlichen
Leistung.
Oder, oder, oder.

..auch inmitten vieler parallellaufender unangenehmer,trauriger und gedulderfordernder geschehnisse ????..."

Du schreibst es, "unangenehm" und "traurig"
Empfindungen!
"gedulderfordernd" = es erfordert Geduld.
Das innerhalb der von dir geschriebenen Zeiten,
auch mal ein Moment der Freude zwischenkommen
kann, dass glaube ich ganz bestimmt.
Vielleicht nicht mit der sonst vertrauten Kraft oder Wucht.
---------
Deine Frage, so generell, vermag ich nicht zu beantworten.
Ständig Freude empfinden ...mhm... ist (denk ich)
nichtmal mit Psychopharmaka möglich.

Wenn du aber wissen möchtest, ob man mit nur einer
Hand, mit der linken, trotzdem Freude haben kann,
[image] kann man !
Das kann ich dir beantworten.
Und Freude, trotz Einschränkungen/Beschränkungen und
Schmerzen!

Lieben Gruß
Marlene
(auch mit der Linken winkend, weil meine rechte Schulter
gebrochen ist.)

Avatar

Re: zitat

Micha @, Montag, 05.01.2009, 12:19 (vor 5597 Tagen) @ MarLe

Guten Morgen ... woher ist dein Zitat?

„Adam fiel, damit Menschen sein können, und
Menschen sind, damit sie Freude haben können.“
(2 Nephi 2:25.)

[image] ~ Micha

Danke micha,

MarLe, Montag, 05.01.2009, 13:54 (vor 5597 Tagen) @ Micha

Danke Micha,
unter Berücksichtigung des Zitates also nochmal
einen ganz anderen Ansatz zur Frage,
"ist Freude züchtbar bzw. abrufbar".

Lieben Dank und einen herzlichen Gruß
Marlene

Avatar

Re: ist Freude ... abrufbar ... ?

Micha @, Montag, 05.01.2009, 14:30 (vor 5597 Tagen) @ MarLe

Hallo MM´s !

JA

Man kann sich zum Lächeln zwingen / bringen .
Erst ist es ein Müdes , dann wird es ein Echtes .
Zumindestend sagt das - [image] - die Wissenschaft .

Re: zitat

Kirschblüte, Mittwoch, 07.01.2009, 10:08 (vor 5595 Tagen) @ Micha

Guten Morgen ... woher ist dein Zitat?

„Adam fiel, damit Menschen sein können, und
Menschen sind, damit sie Freude haben können.“
(2 Nephi 2:25.)
[image] ~ Micha


Danke fürs Zitatherausfinden.
Damit ist aber meine Neugier erst recht geweckt, denn "Nephi" sagte mir so gar nichtsGegoogelt, aha, das Buch Nephi ist Bestandteil des Buches Mormon.
Und wer sind die Mormonen eigentlich?
http://de.wikipedia.org/wiki/Mormonen
Aha.

Viele Grüße
Kirschblüte

Re: zitat v.b.m.´menschen ~s~i~n~d~ , damit sie freude haben können´

Anke, Montag, 05.01.2009, 11:41 (vor 5597 Tagen) @ Anneliese

Hallo Anneliese,

oh, Deine Frage ist sehr allgemein - und ich denke nicht, dass sie so allgemein zu beantworten ist. Meiner Meinung nach kommt es immer darauf an, WORÜBER man sich freuen kann; wenn man beispielsweise gelernt hat, sich an kleinen und unscheinbaren Dingen zu freuen, wird man sicherlich öfter einmal die Gelegenheit dazu haben, als wenn immer erst große Dinge geschehen müssen, damit man Freude empfindet.

Aber "abrufbar" oder "züchtbar" ist Freude m.E. nicht - und das ist auch gut so. Freude ist ein Gefühl, und Gefühle sind selten vom Kopf her bestimmbar.Außerdem glaube ich, dass man Freude nur dann richtig empfinden kann, wenn man auch andere, dunkle Momente kennt. Sonst würde man sie vielleicht als selbstverständlich hinnehmen. So aber kann man darauf hoffen, dass es immer wieder (bei manchen häufiger, bei manchen weniger oft) freudvolle Zeiten gibt, aber dazu gehört es eben auch, andere Zeiten zu durchleben.

LG Anke

@anke,marle, micha...menschen ~s~i~n~d~ , damit sie freude haben können´

Anneliese, Mittwoch, 07.01.2009, 08:22 (vor 5595 Tagen) @ Anneliese

hallo anke
danke für deine ehrliche stellungnahme zu meiner freudefrage.......... auch wenn sie mich nach dem ersten lesen entmutigt hat....siehe zitat von dir:"aber "abrufbar" oder "züchtbar" ist freude m.e. nicht- und das ist auch gut so"

für mich aber nicht , deshalb hab ich ja die frage in den raum gestellt...weil sie hoffnung in sich birgt. ich habe bereits freudesamen gesät....ob sie aufgehen werden weiß ich noch nicht......weil sie noch nach aussen unsichtbar in der "erde" stecken.wenn sie in einigen monaten anfangen zu keimen, dann hast du recht gehabt.

was bedeutet die abkürzung m.E. ?

und nun noch ein zitat von dir, das meiner meinung nach im gegensatz steht zum obigen:"hallo anneliese, oh, deine frage ist sehr allgemein - und ich denke nicht, dass sie so allgemein zu beantwortenist. meiner meinung nach kommt es immer darauf an, WORÜBER man sich freuen kann, wenn man beispielsweise gelernt hat, sich an kleinen und unscheinbaren Dingen zu freuen, wird man sicherlich öfter einmal die gelegenheit dazu haben, als wenn erst große Dinge geschehen müssen, damit man Freude empfindet"

weil diese zeilen meiner hoffnung entgegenkommen , heb ich 5 worte heraus" wenn man beispielsweise g e l e r n t hat,......"

also , wenn für dich freude nicht zücht-und abrufbar ist, dann aber doch l e r n b a r ?

über den unterschied denke ich nach und würde mich freuen, eine antwort auf meine folgende frage zu bekommen....ganz ehrlich ...
hast du bereits gelernt, dich an kleinen und unscheinbaren dingen zu freuen? wenn ja.....wie....mit welchen ersten sogenannten"baby-steps" ?

Hallo marle
danke auch dir für dein zeitgeschenk, das mir zeigte, wie wichtig auch dir das thema freude ist. die antwort auf deine frage bezüglich der herkunft des Zitates, "menschen sind, damit sie freude haben können" hat dir bereits micha gegeben....und nun zitiere ich d i c h :

"deine frage, so generell, vermag ich nicht zu beantworten. ständig freude empfinden...mhm...ist (denk ich) nichtmal mit psychopharmaka möglich"

da denke ich wie du und deshalb hab ich nicht die frage gestellt, ob man ständig freude haben kann, sondern ob sie zücht- und abrufbar ist.

und nun zum zweiten zitat von dir

"wenn du aber wissen möchtest, ob man mit nur einer Hand, mit der linken, trotzdem freude haben kann,[image]kann man!das kann ich dir beantworten. und Freude, trotz einschränkungen/beschränkungen und schmerzen"

magst auch du dir nochmals mir zuliebe zeit nehmen, eine frage zu beantworten ? ist die freude trotz der schmerzen allein gekommen, oder hast du sie gedanklich abgerufen?

interessiert mich als schmerzkollegin, die inzwischen gelernt hat, die tastatur hauptsächlich mit der linken hand zu verwenden.....deshalb auch die kleinschreibung...

hallo micha
danke.....upps ....ich schau auf die uhr....ich bitte dich um verständnis...muss schnell weg...will wichtigem termin nachkommen und pfeif grad auf die procrastination.

danke vielmals für deine aufschlussreichen nachforschungen..

gegim anneliese

Avatar

„meines Erachtens“ ... Re: m.E. (n/t)

Micha @, Mittwoch, 07.01.2009, 22:06 (vor 5594 Tagen) @ Anneliese

Re: @anneliese: Stichwort Freude

Rumpel, Donnerstag, 08.01.2009, 00:54 (vor 5594 Tagen) @ Anneliese


hallo anke
danke für deine ehrliche stellungnahme zu meiner freudefrage.......... auch wenn sie mich nach dem ersten lesen entmutigt hat....siehe zitat von dir:"aber "abrufbar" oder "züchtbar" ist freude m.e. nicht- und das ist auch gut so"

was bedeutet die abkürzung m.E. ?

Wenn du nicht weißt was m.E. bedeutet, solltest du nicht die Abkürzung 'gegim' in den Raum stellen

weil diese zeilen meiner hoffnung entgegenkommen , heb ich 5 worte heraus" wenn man beispielsweise g e l e r n t hat,......"
also , wenn für dich freude nicht zücht-und abrufbar ist, dann aber doch l e r n b a r ?

Freude kannst du nicht lernen, aber du kannst sie abtrainieren. Und wenn sie dir abtrainiert wurde gibst du das gerne weiter.
Beobachte mal Kinder, wenn sie sich mit Sachen beschäftigen die kein Geld kosten, also reines Spiel in der Natur, und du siehst wo die Freude empfinden, wenn sie sie nicht von sogenannten Erwachsenen vermiest kriegen.

Was fühlst du wenn du einen kleinen Jungen lustvoll in die Pfütze stapfen siehst, oder wenn kleine Kinder versuchen Tauben zu fangen? Wann hören die endlich mit diesem Unsinn auf?

Beobachten kannst du nur, wenn du nicht wahrgenommen wirst, also ein normaler Bestandteil der Umgebung bist, unbekannt, irgendeiner. Also nicht als Spanner hinterm Busch lauernd, auf der Bank spähend, oder als Onkel/Tante zu versuchen den kurzen beizubringen wie man spielt. Einfach mal fremden Kindern zusehen wenn sie glauben unbeobachtet zu sein. Da kannst du was lernenUnd lernen mußt du wohl, oder glaubst du du hättest das richtige gelernt?
Wenn, dann wärst du nicht unzufrieden mit deinem Leben, abgesehen von Arbeit und Einkommen.

Überlege dir mal, wo dir die Freude abtrainiert wurde, von wem.
Lust- und Leibfeindlichkeit der katholischen Kirche und der amerikanischen Kirchen spielen dabei eine große Rolle.
Nicht umsonst sind die USA sowohl der größte Produzent als auch Konsument von Porno. Porno hat nichts mit gesunder Sexualität zu tun, sondern mit verklemmter, sonst wäre USA nicht der weltgrößte Markt
Wenn dir die Fähigkeit Freude zu empfinden abtrainiert wurde, mußt du halt rausfinden wann und wie das stattfand, wann und wo du etwas das andere als freudiges Ereignis sehen ablehnst, und warum du das ablehnst.
Weil es nicht sein darf, du das schon immer abgelehnt hast? Finde raus, wer dir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, und wie du ihn los wirst. Kannst mir gerne Tips geben, wenn du das geschafft hast.

Mir hilft weder vor- noch nachbeten, ich muß das für mich richtige finden. Ich erkenne schnell was faul ist, aber ich sehe leider wenig gesundes, oder was richtig ist.

gegim anneliese

m.E. heißt meines Erachtens, neudeutsch (denglisch) heißt das 'imho' = 'nach meiner bescheidenen Meinung'
Aber was zum Teufel heißt 'gegim'?
Und weswegen erwartest du daß ich oder andere das wissen wenn du schon gängige Abkürzungen nicht kennst?

http://www.google.de/search?q=gegim
<a href="http://www.wie-sagt-man-noch.de/synonyme/gegim.html>http://www.wie-sagt-man-noch.de/synonyme/gegim.html[/link]
<a href="">http://www.google.com/search?q=gegim+anneliese[/link]

HTH Rumpel

Re: @anneliese: Nachtrag Stichwort Freude (Linkkorrektur)

Rumpel, Donnerstag, 08.01.2009, 00:58 (vor 5594 Tagen) @ Anneliese

Re: zitat v.b.m.´menschen ~s~i~n~d~ , damit sie freude haben können´

Kirschblüte, Mittwoch, 07.01.2009, 11:01 (vor 5595 Tagen) @ Anneliese

Hallo Anneliese,

und nun frag ich in die runde: ist +f+r+e+u+d+e+ zücht- und abrufbar, auch inmitten vieler parallellaufender unangenehmer,trauriger und gedulderfordernder geschehnisse ????......wenn J~A..... W~I~E ????
gegim anneliese, die mir und euch allen ein durchaus mögliches freudejahr wünscht.[image] mit der linken hand

Abrufbar?
So auf Knopfdruck an und aus?
Auf Wunsch, auf Befehl, so JETZT will ich von einer Sekunde zur anderen fröhlich sein, obwohl ich eigentlich gerade traurig oder wütend oder ängstlich oder... bin?
Nein - für mich nicht vorstellbar.
Dann wäre der Mensch ja eine Maschine.
Was ist Freude eigentlich?
http://de.wikipedia.org/wiki/Freude
Aha, also eine spontane Reaktion.
Nicht abrufbar und nicht züchtbar.

Aber vielleicht geht es Dir gar nicht um dieses spontane Gefühl?

Wie wäre es z.B. mit Zufriedenheit?
http://de.wikipedia.org/wiki/Zufriedenheit
Zufriedenheit denke ich, kann man schon steigern.
Und somit "züchten", vergrößern, vermehren.

Viele Grüße
Kirschblüte

Re: zitat v.b.m.´menschen ~s~i~n~d~ , damit sie freude haben können´

Schlumpfine, Freitag, 09.01.2009, 07:03 (vor 5593 Tagen) @ Anneliese

Liebe Anneliese,

ich glaube dass wir (Menschen und höhere Tiere) alle mit der Fähigkeit und inneren Bereitschaft, glücklich zu sein, uns zu freuen und unser Leben zu genießen, auf die Welt kommen.

Und ich sehe es ähnlich wie Rumpel, dass das, was die Erwachsenen "Erziehung" nennen, in den meisten Menschenkindern diese Fähigkeit nach und nach zum Erliegen bringt - bis aus den vormals glücksfähigen Kindern ebenfalls freudlose, strenge Erwachsene geworden sind, die glauben, dass man Kindern mit Zwang und Liebesentzug, mit Strafen und Verboten gutes Benehmen und das Einhalten von Regeln beibringen muss, weil sie es anders nicht lernen.

Das finde ich sehr schade. Nein, das Wort "schade" ist zu schwach. Das ist eine Tragödie, an der nicht nur ungezählte Kinderseelen zugrunde gehen, sondern an der letzten Endes - aus einem zunehmenden Mangel an Einfühlung, Verantwortungsbewusstsein und Zufriedenheit auf Seiten der freudlosen, gierigen und machtgeilen Befehlshaber und ihrer freudlosen, gierigen, gehorsamen Manovriermasse - die Welt, wie wir sie kennen und wie sie für unsere Spezies und viele verwandte Arten passend ist, zugrunde gehen wird.

Die Erde wird überleben, das Leben als solches wird überleben. Desinfizieren werden die Mitleidlosen den Globus nicht - aber er wird schon sehr bald kein Ort mehr sein, an dem Menschen und andere warmblütige Säugetiere ihr Dasein in der ursprünglichen Fülle natürlicher Freuden und Schätze genießen können, die noch vor 150 Jahren selbstverständlich war.

Artensterben und Klimawandel ist kein Problem, das die Erde oder die Natur haben - die haben schon Schlimmeres überstanden. Es ist ein Problem, das unsere Art zu leben und uns rücksichtslos über alle natürlichen Gefühle und Bedürfnisse - schon bei den Allerjüngsten - hinwegzusetzen und als Ersatz für die freudlose Lebensweise bis zur BEwusstlosigkeit und/oder Handlungsunfähigkeit zu konsumieren zwangsläufig erzeugt hat und unter dem vor allem die warmblütigen Säugetiere, zu denen auch unsere Art gehört, leiden und in Zukunft noch mehr leiden werden.

Ein Baby, das einfach nur an der Brust seiner Mutter einschlafen und aufwachen will, ein lernfähiges, soziales Kind, das menschliche Nähe, fröhliche Gesichter und begreifbare Vorbilder braucht, in einem Gitterbett abzulegen, es nach der Uhr zu füttern und grausamen Schlaf-lern-Ritualen zu unterwerfen, es in Kinderwagen mit eingeschränkter Sicht auf einen grauen Himmel herumzufahren und es an Spieluhren, Schnuller, Kuscheltiere, Fernsehserien und Süßigkeiten, Kinderspielplätze, Kindertagesstätten und Schulen zu gewöhnen - das ist der "Sündenfall", der uns in unersättliche und freudlose Konsumenten verwandelt - auch wenn an dem Schund, mit dem nicht nur wir Messies unsere Wohnungen zumüllen, um die Freudlosigkeit zu überspielen, diese Welt als unser Lebensraum zugrunde geht. Hauptsache, das Wirtschaftswachstum ist positiv und die Bilanzen stimmen.

So sehe ich das.

Traurige Grüße

Schlumpfine

Re: Endlich Sonntag!

Mila, Sonntag, 04.01.2009, 13:37 (vor 5598 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Schlumpfine,

das hört sich bei dir alles sehr gut u. durchdacht an.

Ehrlich gesagt, hab ich meine Hochphasen, wenn ich ne Weile krankheitsbedingt nicht viel machen konnte, außer nachdenken. Dabei kristallisiert sich immer wieder heraus, ich muss alles anders organisieren. Es muss besser werden. Es kann doch nicht sein, dass ich das nicht in den Griff bekomme!

Aber schnell holt mich der Trott wieder ein u. oft bin ich super genervt von dem ganzen Haushaltsscheiß, besonders wenn ich sehe, wie andere Frauen es gut im Griff haben u. es scheinbar nebenher erledigen.
Es ist wirklich nicht so, dass es mir gar keinen Spaß macht. Ich koche gern, ich backe gern, ich putze sogar gern, aber dieses Wissen, es scheint nie ein Ende zu nehmen, das macht mich oft richtig fertig.

Ich hab einfach noch so viele andere Interessen, die ich nicht richtig ausleben kann, weil es immer was anderes zu erledigen gibt. :-(

Übrigens denke ich jetzt die ganze Zeit drüber nach, welcher Millionär dein ehemaliger Chef ist. [image]

So, u. nun geh ich Wäsche aufhängen.

LG
Mila

powered by my little forum