Flow vs. Mess – Xandrias Gedanken (Allgemein)

Xandria, Dienstag, 20.01.2009, 13:15 (vor 5582 Tagen)

Liebe MMs,[image]

Bin auf einem guten Weg! [image]

Es geht was – zwar nicht jeden Tag – aber kontinuierlich. Und das schon seit einiger Zeit.

Zugegeben, bin bei vielen Dingen noch mittendrin – aber ein gewaltiges Stück weiter als sonst!

Um mich herum ist zwar immer noch Chaos, aber kein Verwahrlosungs-mir-egal-ich-kann-nicht-mehr-Chaos, sondern ein Bin-dran-am-arbeiten-Chaos. Chaos in Prozess, sozusagen.

Wie kams?

Ich habe Anfang des Jahres beschlossen dieses Jahr in Urlaub zu fahren – und habe auch gebucht!!!! Mein erster Urlaub seit 12 Jahren. [image]

Die Aussicht auf einen schönen Urlaub hat mir einen Motivationsschub gegeben.

Das ging:

Übersicht über meine Fixkosten erstellt [image]
(weil ich wissen wollte, wie und ob ich das für den Urlaub notwendige Geld zusammenbekomme[image])

Kleiderschrank ausgemistet[image]
(weil ich wissen wollte, welche Sachen noch zu gebrauchen sind und ob ich neue brauche – nicht nur für den Urlaub)

Einkaufsplan erstellt [image]
(keine oder so wenig wie möglich Imbiss-Essen – Sparen für den Urlaub[image])

Ausgaben-Tagebuch geführt [image]
(Sparen für den Urlaub[image]! Schreibt sich momentan fast wie von selbst – Gott was hab ich früher damit gekämpft!)

Übersicht über die bestehenden sowie in den letzten 2 Jahren verlorengegangenen Versicherungen bekommen[image]
(da kam mir der Zufall zu Hilfe, meine Versicherungskauffrau [image]hat mich diesbezüglich um einen Termin gebeten)

Übersicht und Hilfe bei dem Versicherungsdesaster meiner Mutter[image]
(hab mit meiner Versicherungskauffrau[image] direkt auch einen Termin bei meiner Mutter vereinbart[image], der ist heute)

Mega-Papiertiger teilweise gebändigt [image]
(zur Vorbereitung auf den heutigen Termin)

Muss noch:

Den PT (betr. Haushaltshilfe u. a.) für meine Muddi weiter bändigen[image]
(Damit sie auch während der 2 Wochen, wo ich nicht erreichbar sein werde, gut versorgt ist. Sie hat mir zwar versprochen, für diesen Fall vorübergehend in ein Heim zu gehen, aber ob das wirklich so klappt? Sie will auf jeden Fall (noch) nicht, also muss ich sie anders absichern)

Ich habe im Moment echt das Gefühl, dass die sonst so festen Blockaden weg sind. Hab ich mich vielleicht in der Vergangenheit immer an den falschen Zielen orientiert? Eine aufgeräumte Wohnung zu haben ist zwar auch ein schönes Ziele, aber man hat im Hinterkopf immer die viele Arbeit! Mit dem Urlaub vor der Nase läuft alles viel einfacher.[image]

Sogar zur Arbeit fahre ich mittlerweile gerne und bin auch nicht so zickig wie sonst! Gestern Abend hab ich doch tatsächlich gedacht: „Eigentlich macht mir mein Job doch Spaß!“[image][image]

Werd versuchen diese positive Stimmung weiter beizubehalten.
[image]


Gruß Xandria [image]

Re: Flow vs. Mess &8211; Johannas ganz andere Gedanken dazu

Johanna2, Dienstag, 20.01.2009, 15:02 (vor 5582 Tagen) @ Xandria

Hallo ihr Lieben,

ich hatte heute schon früher am Tag diese Überschrift gelesen und meine ganz eigenen Gedanken dazu entwickelt, die gar nicht mit Xandrias Posting zusammenhingen, da ich nur ganz kurz im Forum war und ihr Posting gar nicht gelesen hatte.

Für mich ist es so:

- ich schaffe es selten ein Flow-Erlebnis zu haben, sei es bei der Arbeit, beim Putzen, Räumen oder beim Sport
- ich verschiebe Dinge und wenn ich sie dann erledige, kann ich mir ja gar kein Flow-Erlebnis mehr gönnen, denn das wäre ja schon vor drei Tagen nötig gewesen, ich kann mich also nicht mehr darüber freuen.
Oder ich setzte die Belohnung vor die Arbeit, auch in diesem Fall gibt es bei der Arbeit später kein FLow-Erlebnis mehr, da ich ja schon ein schlechtes Gewissen beim ERledigen habe, bzw. das Gefühl nicht mehr rechtzeitig fertigzuwerden. In diesem Druck gelingt es mir selten, ganz bei dem zu sein, was ich tue.

Xandrias Titel schien mir so völlig logisch.

Wenn ich es nicht schaffe, Flow-ERlebnisse bei anstrengenden Tätigkeiten zu haben, so werden sie immer ANSTRENGEND bleiben. Weil diese Anstrengung dann für mich dauerhaft nicht gut bewältigbar ist, stehe ich da mit dem Mess.

Wann habt ihr Flow-Erlebnisse?
Was empfindet ihr als wirklich anstrengend?

Ich merke auch, dass bei der Arbeit, wenn ich wirklich mit Herz dabeibin, die Zeit ganz schnell vergeht, eine Stunde was auch immer tun also gar nicht schlimm ist. Wenn ich aber nicht DABEI bin, sehe ich alle zwei Minuten qualvoll auf die Uhr und eine Stunde Arbeiten erscheint mir grausam und unerträglich.

Ich sehe ein, dass man nicht immer Flow-Erlebnisse haben kann, manchmal sind Dinge einfach eher mühsam und anstrengend. Was ich mir jedoch wünschen würde, ist mehr Freude bei dem was ich tu und mehr Zufriedenheit in der Freizeit.

Ich empfinde bisher Arbeit und Messbeseitigung immer als mühsam und Freizeit als unentspannend, weil die Unzufriedenheit mich dann nicht los lässt. Ich bleibe in der freien Zeit beim Arbeiten (geistig) und in der Arbeitszeit bin ich nicht produktiv (konzentriert auf die ARbeit).

Ist das ein typisches mess-Problem?

Liebe Grüße

Johanna

Re: Flow vs. Mess Nachgedanken

Xandria, Dienstag, 20.01.2009, 16:40 (vor 5582 Tagen) @ Johanna2

Hallo Johanna,

Für mich ist es so:
- ich schaffe es selten ein Flow-Erlebnis zu haben, sei es bei der Arbeit, beim Putzen, Räumen oder beim Sport
- ich verschiebe Dinge und wenn ich sie dann erledige, kann ich mir ja gar kein Flow-Erlebnis mehr gönnen, denn das wäre ja schon vor drei Tagen nötig gewesen, ich kann mich also nicht mehr darüber freuen.
Oder ich setzte die Belohnung vor die Arbeit, auch in diesem Fall gibt es bei der Arbeit später kein FLow-Erlebnis mehr, da ich ja schon ein schlechtes Gewissen beim ERledigen habe, bzw. das Gefühl nicht mehr rechtzeitig fertigzuwerden. In diesem Druck gelingt es mir selten, ganz bei dem zu sein, was ich tue.

Ging und geht mir genauso.

Wann habt ihr Flow-Erlebnisse?


Ich hatte dieses Flow-Erlebniss ganz überraschend erst bei einer anderen Zielsetzung!

Meine Ziele waren nicht:

Ich will überblick über meine Finanzen,
ich will einen aufgeräumten Kleiderschrank

sondern:

Ich will unbedingt in Urlaub!
Ich will wissen, ob ich mir den Urlaub leisten kann und wenn ja wie.
Muss,kann,darf ich mir dafür neue Klamotten erlauben? Was ist noch Brauchbares im Schrank.

Die ersten beiden Ziele dienen der Messbewältigung. Also entsprechen genau unserem Hauptproblem!

Die letzten 3 Ziele habe gar nichts mit Mess zu tun, sondern mit etwas worauf ich mich mit ganzem Herzen freue - Urlaub! Und das noch nicht mal als gesetzte Belohnung (erst der Mess, dann ich), sondern als mein gutes Recht! (Das tut mir gut - das gönne ich mir. Weg mit allem was mir dazu im Wege ist)

Was empfindet ihr als wirklich anstrengend?

Ständig das Gefühl zu haben AUFRÄUMEN zu MÜSSEN und mir dann etwas leisten zu dürfen!

Seien wir doch mal ehrlich, die Hausarbeit hört nie auf! Bei uns nicht und auch bei Cleanies nicht. Da müssen kleine "Entspannungs-Oasen" einfach her. Keiner kann Dauerstress aushalten.

Ich sehe ein, dass man nicht immer Flow-Erlebnisse haben kann, manchmal sind Dinge einfach eher mühsam und anstrengend.

Stimmt! Sie werden durch VORFREUDE aber erträglicher!

Ich empfinde bisher Arbeit und Messbeseitigung immer als mühsam und Freizeit als unentspannend, weil die Unzufriedenheit mich dann nicht los lässt.(LÄSST DU! SIE DENN LOS?) Ich bleibe in der freien Zeit beim Arbeiten (geistig) und in der Arbeitszeit bin ich nicht produktiv (konzentriert auf die ARbeit).
Ist das ein typisches mess-Problem?

Zumindest habe ICH das Problem AUCH!

Eine aufgeräumte saubere und einladende Wohnung zu haben, ist sicher ein lohnenwertes Ziel! Das steht außer Frage! Aber ist diese Zielsetzung bzw. Zielformulierung auch die richtige für UNS (bzw. mich)?

Kann ich nicht durch eine andere ZielFORMULIERUNG auch eine schöne lebenswerte und einladende Wohlfühl-Umgebung schaffen?

Gruß Xandria

Prioritäten setzen?

QueenShesu, Dienstag, 20.01.2009, 17:15 (vor 5582 Tagen) @ Xandria

Bei mir ist "Flow" entstanden, als ich mir eingestehen musste, dass ich nichts anderes bin als ein NERD. Also einer dieser pickeligen, dick bebrillten, schlecht gekleideten, blassen Computerheinis, die bereits bei einer Verlangsamung der Online-Geschwindigkeit Schweißausbrüche und Existenzängste bekommen.

Ich habe also mein "Versagen", einen ordentlichen Haushalt zu führen, in einen "Sieg" umgewandelt - ich bin ein NERD, NERDs sind so und Wohnung definiert sich als einen Platz, wo die Rechner nicht naß werden.

Der Leidensdruck ist seit einigen Jahren weg. Der Flow hat genau dann begonnen, wo eine aufgeräumte Wohnung NICHT mehr mein Ziel war, sondern ich dazu stehen konnte, was ich bin, erkennen konnte, wo meine Grenzen liegen.

Seltsamerweise ist es seitdem relativ aufgeräumt. Ich kann spontan Besuch empfangen, ohne mich entschuldigen zu müssen. JEDER im Kollegenkreis weiß ja, wo meine Prioritäten sind. Ich muss mich nicht mehr verstecken, versuchen, die Rolle einer "guten Mutter und Hausfrau" zu spielen, die mir überhaupt nicht liegt.

War schon eine riesige Befreiung - die Befreiung von den Ansprüchen, was ich sein soll und was nicht.

Und seitdem folge ich dem Spruch: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!

Liebe Grüße
Angie

Danke für die Erinnerung!

Donna @, Mittwoch, 21.01.2009, 13:02 (vor 5581 Tagen) @ QueenShesu

Hallo Xandria und Angie,

ihr habt mich wieder daran erinnert, dass es mir viel besser ging, als ich nicht mehr das Ziel hatte, eine ordentliche Wohnung zu bekommen. Dafür hab ich mich auf Sachen konzentriert, die mir Freude machen. Und da ging es auch der Wohnung besser!

Ich werde das hehre, aber für mich unerreichbare Ziel der schön aufgeräumten Wohnung fahrenlassen. Ich bin nun mal ein Schlamperle, das aber ganz schön was hinkriegt, wenn es sich nicht auf Ordnung trimmen muss!

Danke für eure Erinnerung!

LG
Donna

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