Eine "Antwort von der anderen Seite" ... Re: man möchte helfen , aber ... (Angehörige)

Micha ( Textcopie ), Donnerstag, 19.09.2002, 06:34 (vor 7889 Tagen)

Hallo,

Ich bin Messie und erlebe jeden Tag, wie sehr mein Mann unter meinem Chaos leidet und es belastet mich. Ich möchte es selbst in den Griff bekommen.
Wie oft fluche ich selbst über meine Unordnung, wenn ich Dinge, die ich eben noch in der Hand hatte suchen muß, will es wirklich ändern, doch es ist kaum zu schaffen.
Ich möchte ihnen sagen, was mir hilft und was mir nicht hilft das Chaos zu bewältigen, vielleicht finden sie dann eine Möglichkeit, besser mit den Chaos und ihrem Partner umzugehen.

Das was mir hilft mein Verhalten zu verändern ist, wenn mein Mann NICHT hinter mir herräumt, sondern mich ruft. Dann erst merke ich, daß ich die Obstschale nicht in den Müll geworfen sondern auf dem Tisch liegengelassen habe. Ich habe es vorher nicht registriert. Mein Problem ist es, daß ich arbeiten nicht fertig mache, weil ich durch irgend einen Impuls abgelenkt werde und bereits die näch-ste Arbeit anfange. Dadurch geht es sehr schnell, Chaos zu bekommen. Leider merke ich das Sprin-gen von einer Arbeit zu anderen erst, wenn ich daran erinnert werde oder zufällig wieder an den Punkt komme (z.B. Abwaschwasser, das inzwischen kalt ist, weil ich Geschirrtücher holen wollte und dazwischen durch Betten machen, Blumen gießen usw abgelenkt worden bin) oder wenn ich nach 3 Stunden arbeiten erschöpft feststelle, daß ich nichts geschafft habe und überall Chaos ist.

Dann kommt auch schnell die Feststellung "Am besten du machst garnichts, dann entsteht kein Cha-os, aber damit ist man auch nicht glücklich.

Es hilft einen festen Rhythmus einzuüben, bestimmte Arbeiten zu festen Zeiten zu erledigen. Wichtig ist auch, mit ihrem Partner für die Dinge einen festen Platz zu suchen, wo sie immer hingeräumt wer-den. Ich schaffe es nicht, Dinge, die keinen festen Platz haben irgendwo in den Schrank zu räumen, denn da gehören sie nicht hin. Also bleiben sie draußen und machen es unordentlich. Ich weiß, daß es unlogisch ist, ich könnte es ja später an eine andere Stelle legen. Das bekomme ich aber nicht hin.

Messies sind oft Perfektionisten. Ihre Vorstellungen und Wünsche sind so hoch, daß sie es nur selten schaffen, ihre Pläne umzusetzen. Entweder man fängt mit Elan an und schafft es nicht, gibt auf und hat Chaos oder man schafft es und alles andere bleibt liegen und hat auch Chaos.
Man merkt nicht, daß Aufwand, Zeit und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen. Man be-kommt auch nicht mit, daß man z.B. Geld ausgeben muß für Regale und Schränke, dafür kann man das was man braucht auch neu kaufen! Leider will man es nicht registrieren. Die Denkweise von Messies ist oft unlogisch. Das ist mir besonders in einer Selbsthilfegruppe aufgefallen und ich merke es nur bei anderen. Mir fällt es bei mir nur dann auf, wenn jemand direkt sagt, "sag mal spinnst du. 3 Std. Arbeit und für 10,00 DM hättest du es neu gekauft."
Vorher war es logisch die Arbeit zu machen ohne nachzudenken, ob es sich lohnt. Man kommt nicht auf die Idee es in Frage zu stellen.

Vergeßlichkeit, Ablenkbarkeit und Konzentrationsmangel spielen auch eine große Rolle. Ich habe mal 1/2 Std. meinen Schlüssel gesucht. Ich wußte, daß er am Spiegel liegt, habe meine Tasche ge-nommen, wollte gehen und an der Haustür fiel mir ein, daß ich der Kollegin etwas mitbringen sollte. also bin ich noch mal ins Haus und dann war der Schlüssel weg. Am Auto war ich noch nicht, in der Wohnung war der Schlüssel auch nicht zu finden. Obwohl ich überall gesucht habe.Nachdem ich völlig verzweifelt eine Kollegin angerufen habe, damit sie einspringt und meinen Frühdienst über-nehmen muß, habe ich den Schlüssel dann endlich in meiner Arbeitstasche gefunden. Ich habe nicht registriert, daß ich ihn schon in der Hand hatte.
Natürlich gab es Ärger, die Kollegin war am fluchen, der Chef über meine "Unzuverlässigkeit" ge-schimpft und Kindergarteneltern sich geärgert, daß sie vor verschlossener Tür standen und dadurch selbst zu spät zur Arbeit kamen.
Genauso schlimm ist es für mich, wenn mein Mann aufräumt und ich Dinge, von denen ich genau weiß wo sie gelegen haben, nicht wiederfinde. Oder wenn mir vorgeschrieben wird, was ich machen soll. Wenn ich den Druck erlebe, unter den mich meine Eltern früher gesetzt haben, wo ich nie Er-folgserlebnisse hatte, dann baut sich eine Blockade auf, geht nichts mehr.
Aufräumen ist auch kein Zeitproblem. Trotz ausreichender Zeit stehe ich davor, weiß nicht wie ich anfangen soll. Der Berg ist riesig, ich bin sofort wie gelähmt, mutlos, resigniere und bekomme keinen Anfang. Helfen tun aber kleine Schritte, wie jeden Tag 15 Min einer bestimmten Arbeit zu widmen 15 Min aufräumen oder morgens, mittags, abends 10 Teile wegzuräumen. Das sind kurze Einheiten, die man überschauen kann, wo das Ende klar ist und man sofort einen Erfolg sieht. Damit sind die meisten aus unserer Gruppe ganz gut zurechtgekommen.
Ich merke auch, daß mich das Chaos schützt. Wenn die Wohnung aufgeräumt ist, fange ich an zu frieren, sie ist dann für mich kalt, leer, tot. steril. Und dann fliegen sehr schnell wieder Sachen rum. Ich kann nicht sagen warum es so ist. Mein Mann und ich haben auch unterschiedliche Auffassungen über das was eine aufgeräumte Wohnung ist.
Ich kenne nur wenige Messies, die wirklich Ordnung bekommen. Ich denke, da muß es irgendwo im Kopf klick machen.

Die meisten Messies kämpfen ihr Leben lang gegen das Chaos, mit mehr oder weniger Erfolg, viele resignieren und brauchen immer wieder Zuspruch, den Kampf wieder neu aufzunehmen. Der Partner, der wirklich helfen will, braucht sehr viel Geduld und Mut einen aussichtslosen Kampf so zu führen, daß er selbst nicht zugrunde geht.

Ich habe mal zusammengestellt, was an Messies auffällig ist, womit Messies zu kämpfen haben, möchte es ihnen aber nur posten, wenn sie es wirklich haben wollen. Dieser Brief ist schon lang genug.
Ich wünsche ihnen für Ihre Beziehung alles Gute. Vielleicht hilft ihnen die Sichtweise eines Messies ein bißchen weiter, ihren Partner zu verstehen.

Wie Messies fühlen und das Chaos erleben

Lioness, Mittwoch, 25.09.2002, 07:55 (vor 7883 Tagen) @ Micha ( Textcopie )

Hallo Micha :)

Ich danke dir für deinen Text, der gerade hier im Messie- Angehörigen- Forum SEHR nützlich ist, denn es kann ja nicht der Sinn sein, daß entweder NUR Messies untereinander oder NUR Angehörige untereinander diskutieren, sondern der DIALOG ist fruchtbar, der hier ohne die Emotionen direkter Betroffenheit und die Narben aus oft jahrelangen Kleinkriegen anonym und zwischen Fremden viel sachlicher geführt werden kann als im RealLife.

Ich habe mal zusammengestellt, was an Messies auffällig ist, womit Messies zu kämpfen haben, möchte es ihnen aber nur posten, wenn sie es wirklich haben wollen. Dieser Brief ist schon lang genug.

Ich würde dies SEHR gerne lesen! In deinem obigen Brief habe ich nämlich erschreckend vieles festgestellt, was bei mir ganz genauso ist wie bei Dir (nähere Analyse folgt, da ich jetzt zur Arbeit muß). Ich bin weder Betroffene noch Angehörige und doch beides. Ich habe das Chaos in meiner Wohnung und in meinem Kopf größtenteils im Griff dank ausgeklügelter Computer- Systeme, an denen ich seit Jahren feile. Diese haben sich aber irgendwie verselbständigt, sodaß ich sehr viel mehr Zeit mit planen verbringe als mit TUN. Ich habe von 1975 bis 1995 mit einem Mann zusammengelebt, von dem ich jetzt weiß, daß man ihm das Etikett 'Messie' aufkleben könnte ... aber würde es etwas nützen? Ich bin ihm und seinem Mess entflohen und lebe derzeit ALLEIN (welche Wohltat!!), habe aber eine feste Beziehung zu einem Mann der NOCH mit einer Frau lebt, die wohl eindeutig Messie ist. Die Ehe war schon kaputt BEVOR er mich traf und nicht NUR (wohl noch nichtmal überwiegend) wegen ihrem 'Messietum' und auch bei me4iner Ehe gab es noch andere weit schwerwiegendere Gründe des Scheiterns.

Daher weiß ich BEIDES - Wie schwierig es ist, seinen Messie- Eigenschaften zu widerstehen und den Kampf an der Chaos- Front zu führen und wie absolut unerträglich es ist, von jemandem fortwährend 'vollgemüllt' zu werden und deine Sicht der Dinge würde mich sehr interessieren.

Liebe Grüße von Lioness [[winke]]

Liste: Warum reagiere ich anders (sehr lang)

Mala, Montag, 30.09.2002, 15:39 (vor 7878 Tagen) @ Lioness

<font size=+2>Warum reagiere, handele, denke, fühle ich als Messie anders
als es Nicht-Messies tun?</font>


Ich habe mal zusammengestellt, was mir bei mir und anderen Messies aufgefallen ist. Die Aufstellung ist weder wissenschaftlich, noch vollständig.


Ich denke, daß bei Messies verschiedene Faktoren zusammen kommen, einiges davon läßt sich auch Krankheiten zuordnen.

Jeder hat seine eigene Kindheitsgeschichte, seine eigene Entwicklung. Jeder hat erlebt, daß bestimmte Sachen von den Eltern gefordert wurden, die nie zu schaffen waren, man konnte den Erwartungen nicht gerecht werden, egal wie sehr man sich angestrengt hat. Und so haben sich bei jedem Horrorbereiche entwickelt, mit denen man bis heute rumkämpft.
<center>


<font size=+1>Der als Kind gelernte Leitsatz heißt;</font>
<font size=+1>Ich bin nicht O K, ich bin nichts wert, ich mache nichts richtig.</font></center>

Viele Messies haben ADS

Für Eltern und Erzieher ist es sehr schwer, mit diesen Kindern klarzukommen.
So hat sich in den vielen Kindheitsjahren kein Selbstwertgefühl entwickeln können, die ständige Abwertung und Frustration führt zur Depression, denn Wut auf die Eltern, Erzieher, ist ja was ganz Schlimmes, „dann bin ich ja böse, und böse will ich nicht sein, dann werde ich wieder abgelehnt“, (wer kann jemanden lieben der böse ist, man liebt mich ja noch nicht einmal, wenn ich artig bin und mir Mühe gebe).


Messies wünschen sich Liebe und deshalb gehen sie in der Regel auch mit anderen so liebevoll um. Die Messies, die ich kenne sind alle sehr lieb / liebebedürftig, gutmütig & hilfsbereit. Sie haben sehr oft Schwierigkeiten sich zu wehren, sich abzugrenzen oder nein zu sagen. (Manchmal, wenn es endgültig zu viel wird, platzt dann der Kragen und dann kommt die zurückgehaltene Wut mit Macht zum Durchbruch, aber das dauert sehr lange), sie richten Ihre Wut und Enttäuschung eher als Depression gegen sich selbst.


Alle haben die tiefe Sehnsucht nach angenommen sein so wie sie sind,
nach Wertschätzung, und nach wahrgenommen werden. Sie wünschen sich Anerkennung für die winzigen Schritte, die sie nach langen inneren Kämpfen endlich geschafft haben und die keiner sieht, weil keiner weiß, wie schwer und anstrengend dieser kleine Schritt schon war, wieviel Kraft und Energie er gekostet hat.


Sie schämen sich, weil sie oft selbst nicht verstehen, warum es bei ihnen nicht klappt, wo sie sich doch so sehr anstrengen und bemühen, Sie verbergen ihr Anders-sein vor der Umwelt, weil sie wissen, daß es in der Öffentlichkeit nur heißt, „faul, schlampig, unordentlich, assozial“ Wenn sie sich selbst nicht verstehen, wie können sie erwarten, daß sie ein Außenstehender versteht.Sie ziehen sich zurück,
isolieren sich, lassen keinen mehr zu sich rein, weil sie nicht wieder verletzt und abgewertet werden wollen.


Folge davon sind:

Depressionen meistens nicht bewußt und unbehandelt.
<li>Es fehlt oft der Sinn des Lebens,</li>
<li>kein Antrieb, (Resignation) man ist schnell erschöpft,</li>
<li>die inneren Kämpfe kosten die letzte Energie,</li>
<li>man kommt nicht aus dem Bett, deshalb klappt auch die Zeitplanung so schlecht</li>
<li>Es konnte sich kein Selbstwertgefühl entwickeln.</li></ul>


Mangelndes Selbstwertgefühl, führt zum Sammeln. Man hat die Idee:
<li> ich bin wertvoll, wenn ich viel besitze</li>
<li>ich bin wertvoll, wenn ich viel weiß</li>
<li> ich bin nur wertvoll, wenn ich alles perfekt kann</li>
</ul>

Ich selbst fühle mich wertlos:
<li>ich brauche es, weil das Alte für mich noch gut genug ist,</li>
<li>ich brauche es, weil ich mir nichts Neues leisten darf</li>
<li>weil ich der letzte Dreck bin (das ist aber unbewußt)</li></ul>
Man sammelt bestimmte Bereiche weil sie dem Mangel zugeordnet werden,
<li>z.B. dem Wunsch nach Wissen, deshalb sammele ich Zeitungen und Bücher,auch wenn ich sie nicht lese, ich besitze sie und damit die Sicherheit, daß ich auf dieses Wissen zurückgreifen kann. (es wird nicht registreiert, daß ich die Artikel und Bücher gar nicht finde, wenn ich sie benötige, es reicht, daß ich sie besitze. </li>
<li> Wunsch nach Ansehen, Beachtung, Wahrgenommen werden</li>
<li>die Kleidung und Schmuck deckt den Wunsch nach Liebe und Anerkennung</li>
<li>die Nahrung, Süßigkeiten, Alkohol (wenn mir keiner was Gutes tut, dann tue ich mir was Gutes, dann mache ich mir das Leben süß.</li></ul>


<font size=+1>ADS (Aufmerksamkeits- Defizit-Syndrom)verursacht</font>
<ul><li> Konzentrationsprobleme</li>
<li> Keine Planung , keine Struktur</li>
<li> mangelnde Ausdauer,</li>
<li> leichte Ablenkbarkeit; man springt von einer Arbeit zur nächsten</li>
<li>Arbeiten nicht fertig machen</li>
<li> Man vergißt viele Dinge, sucht Notlösungen, wie Listen, Zettel, damit man es sich merken kann, vergißt warum der Knoten im Taschentuch ist</li>
<li> fehlende Disziplin</li>
<li> falsches Einschätzen der eigenen Fähigkeiten, oft unrealistisch
überschätzen wagt sich heran, und muß frustriert aufgeben</li>
<li>oder unterschätzt sich wagt gar keinen Anfang , resigniert gleich.</li>
<li>Wunschdenken, bis dann kann ich es schaffen, oft begeisterter Sprint,</li>
<li> falsches Einschätzen des tatsächlichen Arbeitsaufwandes (Arbeit ist schwerer und mühevoller, dauert länger man hat nicht genug Ausdauer.)und dann frustriert aufgeben.</li>
<li> Aufschieben von Entscheidungen und Handlungen, man kann sich nicht entscheiden, hat keine Vorstellung wie es werden kann, kein Ziel mehr.</li>
<li> innere Kämpfe (evtl. innerlich in vielen Bereichen nicht Erwachsen geworden) dadurch nicht in der Lage Wünsche und Bedürfnisse zurückzustellen, sondern Sofortbefriedigung</li>
<li> kindliche Trotzhaltung gegenüber den immer noch wirksamen Forderungen der Eltern</li>
<li> man muß eine Maske aufrecht erhalten, weil man Angst hat, verachtet zu werden, wenn der andere die eigenen Schwächen erkennen, meine Schwächen,meinen Mangel wahrnimmt.</li>
<li> Kostet viel Kraft und Energie. - man sucht den schnelleren, leichteren Erfolg</li>
<li> wer gibt einem schon Anerkennung für die aufgeräumte Wohnung, die selbstverständlich ist Wer sieht schon, wie schwer das war.</li>
<li> Ist hilfsbereit, überträgt den Wunsch, daß einem selbst geholfen wird auf andere, hilft denen</li>
<li> Flüchten in andere Aktivitäten (Ehrenamt, Job, anderen helfen, reden mit anderen) und hofft da Anerkennung zu finden</li>
<li> man macht Dinge für andere weil die wichtiger sind als der Messie selbst,</li>
<li> Sehnsucht, der andere könnte ja dafür Anerkennung geben, könnte einen wertschätzen und wahrnehmen. (hat Mutti nie gemacht)</li>
<li> kein guter Umgang mit Gefühlen, viele Gefühle sind unbewußt und unbefriedigt.</li>
<li> begründet seine Handlung unlogisch</li>
</ul>
<font size=+1>Unlogische Schlußfolgerungen für Handlungen.</font>

Messis merken nicht, daß gerade ihre vermeidlichen "logischen Schlußfolgerungen" das Chaos verursachen; Geld und Zeit kosten.
<ul><li> z.B.Messie sammelt den Müll im Karton auf dem Mülleimer, damit sie dem Mülleimer nicht auswaschen muß</li><li>räumt Nähmaschine, Bügelbrett, Staubsauger nicht weg, weil sie ihn nachher / morgen wieder braucht, nicht fertig ist. (man spart die Arbeit des Wegräumen und wieder auspacken) Unordnung bleibt.</li><li>trägt den Müll, Altzeitungen erst weg, wenn der Eimer überquillt, es sich lohnt.</li><li>Wäscht erst ab, wenn es sich lohnt. 3 Tassen und 2 Teller gleich abzuwaschen ist Wasserverschwendung. Daß man dann, wenn das Geschirr einige Tage angetrocknet ist, 3 mal so lange braucht, sieht man nicht.</li><li> Backt 3 Kuchen auf einmal, für einen Kuchen kann man doch keinen Backofen anstellen, merkt nicht, daß man sich damit überfordert.</li> <li> Man springt von einer Arbeit zur anderen, merkt nicht, das die vorherige nicht abgeschlossen ist, hinterläßt Spuren, Chaos.</li><li> Andere Arbeiten sind scheinbar wichtiger, man plant die angefangene Arbeit nachher fertig zu machen, vergißt es, weil sie aus dem Augen sind.</li><li> Statt die Hemden gleich zu bügeln, muß der Berg erst groß genug sein, sieht nicht, daß die frisch von der Leine genommene Wäsche sich schneller wegbügelt.</li><li>Man wirft nicht weg, weil Dinge Geld gekostet haben und merkt nicht, daß Regale & Schubkästen teuerer sind als die Sachen selbst. Bei Bedarf könnte man sie neu zu kaufen. Er findet sie sowieso nicht, wenn er es braucht.</li><li> Wenn er schon wegwerfen muß, dann sucht Messie Leute, denen er seine Schätze schenken kann, um ihnen eine Freude zu machen, (er begreift nicht, daß der andere „seinen Wert“ nicht versteht.</li><li> Wegwerfen ist deshalb so schwer, weil man immer noch die Hoffnung hat,daß man sich seine Träume erfüllen kann, die Pläne realisieren kann.</li></ul>

<center>

<font size=+2>Wegwerfen heißt: wegwerfen vom eigenen Wert,</font>

<font size=+1>denn mit den gesammelten Dingen wirft man seine Hoffnungen, Träume, Ideen,</font>
<font size=+1>Sicherheit, Anerkennung, Ersatzbefriedigungen auch weg. <font color="#000000">
Wer kann das schon.</font>
</font>

<font size=+2>Deshalb kommt man so schwer aus diesem Teufelskreis.</font></center>

<font size=+1></font>


Ich bin in der Gruppe auf viele dieser Reaktionen gestoßen, vieles finde ich mehr oder weniger auch bei mir. Vor allem den "logischen" verrückten „zeitsparenden“ Handlungen kommt man nur durch andere auf die Spur, weil man selbst seine Handlungen für logisch hält

Besonders aufschlußreich über das Problem und deshalb hilfreich für Angehörige finde ich diese Seite:
http://www.femmessies.de/txt/mitbetroffen.htm

Re: Liste: Warum reagiere ich anders (sehr lang)

Lioness, Dienstag, 01.10.2002, 07:42 (vor 7877 Tagen) @ Mala

Erstmal DANKE Mala für diesen langen und sehr interessanten Text. Ich habe ihn erst jetzt gefunden, weil ich einige Tage nicht hier gewesen bin. Außerdem läuft es mir drüben im Hauptforum einfach ZU schnell, da komm ich nicht mit! *lach*

Dein Text ist ein wichtiger Beitrag dazu, Messies zu verstehen. Ich knabbere nämlich gerade an dem Problem herum, inwieweit ich betroffen bin und in wieweit nicht. Da enthält dein Text viele Fragen, die man sich stellen kann.

In der Zwischenzeit bin ich aber so alarmiert und aufgerüttelt, daß bereits mehrere langwierige und zum Teil jahrelang aufgeschobene Dinge passiert sind. Der Wohnzimmerschrank und der Bücherschrank sind aufgeräumt, Berge von Zeitschriften weggeworfen worden, eine erste 'Inventur' des Dachbodens ist gemacht - Da gibt es noch hartnäckige 'Chaosnester' in Form von ca. 10 Plastiktüten, die Papiere und diverses enthalten (keine Ahnung, WAS alles. Es könnte wichtiges dabei sein)

Besonders hilfreich fand ICH die Idee, es sei ein Marathon und kein Sprint und die 'Mount Vernon' Methode. Einfach mal gezielt EINE Sache angehen, EINEN Schrank, EINE Ecke - wenn die blitzt, motiviert das für weiteres. Am wichtigsten natürlich die Technik des BB und das 'Mein heiliges Land' - bloß LEIDER kann es einen auch ziemlich lange aufhalten, wenn (wie bei mir) das HL schon recht groß ist, dies zu verteidigen. Da bleibt kaum Zeit für gezielte Attacken auf die Altlasten.

Viel Kraft, Entschlossenheit und Durchhalte- Vermögen wünscht Dir, sich selbst und euch allen Lioness [[winke]]

Re: Liste ... bzw. INFO ... Dies ist das ANGEHÖRIGEN-FORUM (o.T.)

Micha ( Angehörige ), Mittwoch, 02.10.2002, 10:33 (vor 7876 Tagen) @ Lioness

- kein Text -

Ich BIN Angehörige UND Betroffene

Lioness, Montag, 07.10.2002, 21:26 (vor 7871 Tagen) @ Micha ( Angehörige )

Beides 'ein Bißchen' und in deinen Augen wohl nicht genug, aber Angehörige noch mehr als Betroffene, denn mein noch real Existierender Ehemann ist ein fast schon klassischer Fall. Nun hat ihn mein Sohn am Halse. ICH habe mich verdünnisiert! *lol*

Ich hatte dir eine lange Antwort geschrieben

Lioness, Dienstag, 01.10.2002, 07:55 (vor 7877 Tagen) @ Mala

liebe Mala, auf deinen ersten Text, habe sie aber in's Hauptforum gesetzt und versehentlich an Micha adressiert, weil diese deinen Text hier reinkopiert hatte. Drüben läuft's aber sooooooooo derartig schnell, daß ich nach 1-2 Tagen meist meine eigenen Beiträge nicht wiederfinde. Außerdem muß man sich immer im Voraus dafür entschuldigen, wenn man 'lang' schreibt, dabei finde ich lange Beiträge am interessantesten. Also hier nochmal eine Kopie aus meinem Fundus.

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Messie oder nicht Messie? - Das ist hier die Frage (Achtung lang!)

Hallo Micha :)

Du merktest kürzlich an, ich käme dir wie ein 'Cleanie' vor und ich vermute, daß ich das (verglichen mit SCHWEREN Messie- Fällen) auch bin. Und dennoch halte ich mich für einen (zumindest latenten) Messie. Warum eigentlich? Drüben im Angehörigen- Forum hast Du eine wunderbare Beschreibung des (bzw. DEINES) Messie- Daseins geliefert. Ich habe deinen Text mal sorgfältig gelesen und hier alle DIE Aussagen aufgeführt, die genauso auch auf MICH zutreffen. Dann verstehst Du vielleicht, weshalb ich mich als 'latenten Messie' oder 'geschickt getarnten Messie' oder als 'Person die in Gefahr ist, ein Messie zu werden' bezeichnen würde!

index.php?id=56839

Wie oft fluche ich selbst über meine Unordnung, wenn ich Dinge, die ich eben noch in der Hand hatte suchen muß ### geht mir DAUERND so

Mein Problem ist es, daß ich arbeiten nicht fertig mache, weil ich durch irgend einen Impuls abgelenkt werde und bereits die nächste Arbeit anfange. ### geht mir auch DAUERND so und ich HASSE es

wenn ich nach 3 Stunden arbeiten erschöpft feststelle, daß ich nichts geschafft habe und überall Chaos ist. Dann kommt auch schnell die Feststellung 'Am besten du machst garnichts, dann entsteht kein Chaos' ### Diese Idee kommt auch mir des öfteren. Bloß muß ich (zumindest im Beruf) dennoch dauernd was tun.

Ich schaffe es nicht, Dinge, die keinen festen Platz haben irgendwo in den Schrank zu räumen, denn da gehören sie nicht hin. Also bleiben sie draußen und machen es unordentlich. ### Aus genau diesem Grunde gibt es in meinem einigermaßen aufgeräumten Haus jede Menge 'Müllnester' (teils in großen IKEA- Kartons, auf dem Boden oder im Keller verborgen, Plastiktüten und Wannen, in denen noch unsortiertes 'Diverses' aus meinem Umzug 1995 steckt. In einem davon fand ich jüngst meine lange gesuchten Brigitte- Diät- Rezepte und eine Bankbürgschaft meiner Mutter - alt aber noch virulent! :( Ich HASSE dies Gefühl, was wohl NOCH an Wichtigem in diesen 'Wundertüten' bzw. Drecknestern verborgen sein könnte! Mein Endziel ist es, daß JEDER Gegenstand im Hause einen festen und im Computer festgehaltenen Platz haben soll. Aus diesem sehr hochgesteckten, ja geradezu verstiegenen 'Endziel' folgt schon die Stimmigkeit deiner beiden nächsten Sätze ...

Messies sind oft Perfektionisten. Ihre Vorstellungen und Wünsche sind so hoch, daß sie es nur selten schaffen, ihre Pläne umzusetzen. Entweder man fängt mit Elan an und schafft es nicht, gibt auf und hat Chaos oder man schafft es und alles andere bleibt liegen und hat auch Chaos.

Man merkt nicht, daß Aufwand, Zeit und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen. ## Gerade vor einigen Tagen habe ich wohl ca. 10 Stunden lang an einer Excel- Liste meiner Besitztümer gearbeitet, ohne auch nur zu essen, bis ich wie aus einer Trance gegen 21:00 erwachte. EIGENTLICH hatte ich den Wohnzimmerschrank aufräumen wollen! (siehe mein Beitrag an Kaotia über Computersysteme index.php?id=56799)

Vergeßlichkeit, Ablenkbarkeit und Konzentrationsmangel spielen auch eine große Rolle. ## auch bei mir!! Möglicherweise ein leichtes 'ADS' aber ich würde den Teufel tun, Ritalin dagegen einzunehmen!

Genauso schlimm ist es für mich, wenn mein Mann aufräumt und ich Dinge, von denen ich genau weiß wo sie gelegen haben, nicht wiederfinde. ### Früher hatte ich eine Putzfrau. Ich habe sie heimlich gehaßt! *fg*

Oder wenn mir vorgeschrieben wird, was ich machen soll. ### Du sprichst mir aus der Seele

Aufräumen ist auch kein Zeitproblem. Trotz ausreichender Zeit stehe ich davor, weiß nicht wie ich anfangen soll. Der Berg ist riesig, ich bin sofort wie gelähmt, mutlos, resigniere und bekomme keinen Anfang. ### Bei mir IST es ein Zeitproblem! Ich bin ständig überlastet! Aber die mutlose Resignation angesichts des Berges ist die gleiche wie bei dir und dann mache ich - statt wenigstens ETWAS zu tun - tagelang einfach GARNICHTS und spiele stattdessen an meinem geliebten Compi und in meinen geliebten Foren herum! *lol*

Helfen tun aber kleine Schritte, wie jeden Tag 15 Min einer bestimmten Arbeit zu widmen 15 Min aufräumen oder morgens, mittags, abends 10 Teile wegzuräumen. Das sind kurze Einheiten, die man überschauen kann, wo das Ende klar ist und man sofort einen Erfolg sieht. Damit sind die meisten aus unserer Gruppe ganz gut zurechtgekommen. ### genau DAS ist der Schlüssel! Und genau DAS habe ich seit meinem Kontakt mit Sandra Feltons Büchern und Euch hier gelernt und genau DAMIT will ich auch meine fast 40kg Übergewicht angehen!

Ich merke auch, daß mich das Chaos schützt. Wenn die Wohnung aufgeräumt ist, fange ich an zu frieren, sie ist dann für mich kalt, leer, tot. steril. ## Das Gefühl kann ich durchaus nachvollziehen. So GANZ perfekt (wie kurz vor und nach einem angekündigten Besuch) schaut mich mein Wohnzimmer auch reichlich steril an, daher ist der 'Stammplatz' für bis zu 6 Zeitschriften und Bücher nebst Brille und Kuli der Esstisch! - Im Schnitt tummeln sich dort aber 10-30 Stück *lol*

Die meisten Messies kämpfen ihr Leben lang gegen das Chaos, mit mehr oder weniger Erfolg ## Ich kämpfe auch mein Leben lang gegen das Chaos und zwar zuhause wie am Arbeitsplatz, da ich auch noch das 'Glück' habe, selbständig zu sein und keinen Chef zu haben, der mich zur Ordnung zwingt. Ich kämpfe diesen Kampf mit 'mehr Erfolg', wobei 'mehr' sehr relativ ist. In den Augen meiner Mutter ist mein Haus und Garten, in den Augen von Berufskollegen meine Apotheke ein Saustall (wenn sie sie sehen könnten - können sie gottseidank nicht! *kicher*). Als kürzlich ein Einbruch stattfand, schrieb die Polizei in ihr Protokoll: 'Die Apotheke macht einen unordentlichen Eindruck. Überall liegen Sachen auf dem Boden'. Der Einbrecher war aber schon am Fenster von der Alarmanlage erfasst und verscheucht worden! :( Ich werde demnächst (auch aus wirtschaftlichen Gründen) die Bude verkaufen und wieder als Angestellte gehen (Teilzeit- bzw. Vertretungen), worauf ich mich direkt freue, um nicht mehr die Verantwortung für ZWEI vermüllungs- gefährdete Territorien zu tragen. Mein Haus ist mir gerade Verantwortung genug!

Unterschied zwischen uns: Ich MERKE, wenn ich Obstschalen auf dem Tisch liegenlasse und tu's in der Regel nicht. Sollte ich es aber dennoch tun und mein Partner würde mich rufen, so fände ich das nicht hilfreich sondern unverschämt und oberlehrerhaft. Ich käme mir vor wie ein junger Hund, den man mit der Nase in sein Pfützchen stumpft, damit er stubenrein wird. Aber wenn Du mit deinem Mann eine Absprache hast und erinnert werden möchtest, ist das natürlich etwas anderes. Ich bin ein extremes 'Trotzköpfchen' und jedweder Druck wirkt bei mir absolut kontraproduktiv. Deshalb bin ich auch geradezu außerstande, Terminarbeiten püktlich abzuliefern, wie z.B. Steuer- Erklärungen, AUCH so etwas, was ich mir als Unternehmerin nicht leisten kann und mir dennoch dauernd leiste. Mit meinen Mahnschreiben und Verspätungs- Zuschlags- Bescheiden könnte ich mir die Wände tapezieren! :(

Die Sache mit dem Schlüssel ist übrigens banal und könnte jedem von uns passieren. Geradezu sprichwörtlich der zerstreute Professor, der seine Brille sucht, obgleich er sie auf der Nase hat! *lol* Ich saß mal in der Winterkälte 3 Stunden im Auto und wartete auf meinen Mann, weil ich meinte, den Schlüssel vergessen zu haben, dabei war er dann DOCH in meiner Handtasche, die ich (allerdings bei funzliger Auto- Beleuchtung) mehrmals durchsucht hatte.

Fazit: Ich glaube, daß Messie im gegensatz zu schwanger etwas ist, daß man durchaus 'ein Bißchen' sein kann. Die Tendenzen und Anlagen dazu liegen wohl in vielen von uns. Der eine hat sie mehr, der andere weniger im Griff. 'Wehret den Anfängen!' ist daher meine Devise und die Begegnung mit euch hat mir gezeigt, wie nahe ich am Abgrund stehe, und mir ganz neuen Schwung für RAs und PAs gegeben! Aaaaber - It's still a long way to perfection! *lol*

Mit besten Messie- Grüßen Lioness die verhinderte Chaotin ;)

An Micha für Mala

yeah-oje-yeah, Samstag, 28.09.2002, 22:56 (vor 7879 Tagen) @ Micha ( Textcopie )

Hallo!
Schreibe im Angehörigen Forum heut zum zweiten Mal. Bin ca. 1/4 Jahrhundert alt, aber schon so lange mit dem Messie Problem konfrontiert.
Will jetzt darüber mich gar nicht länger auslassen, habe aber einen Vorschlag, wie man sich leichter tut, z.b. die Küche aufzuräumen. Da ich jüngere Geschwister habe, und wenn ich zu Hause bin oft die Küche "mache", weiß ich, was einen bei so einem Vorhaben alles ablenken kann. Aber die Ordnung beginnt im Kopf. Es mir vorher irgendwo aufzuschreiben, dass die Küche heute noch um die und die Zeit zu erledigen ist, würde mich nur stressen, ich seh es eh wenn's wieder mal so weit ist. Wobei ich in meiner eigenen Wohnung dieses System weniger anwende, weil ich da relativ gleich dahinter bin, dass sich das Geschirr zumindest in Abwaschnähe ansammelt, und nicht in der ganzen Wohnung. Aber wenn ich bei meiner Familie zu Hause bin, da machen sich die alle oft den ganzen Tag was zum Essen, nehmen Brett und Messer, schneiden sich Brotscheiben runter, holen Sachen aus dem Kühlschrank, und lassen's am Verwendungsort liegen. Das ist einfach so. Eine Idee mit einem Regal, wo jeder drinnen einen Abstellplatz für sein persönliches Tablett hat, dass er für solche Mahle im Alleingang verwenden kann, wo sogar sein Name drauf steht, hat sich leider nicht bewehrt. Die einzige, die ihr Tablett noch verwendet, bin ich, die anderen hat meine Mutter wie Bilder an die Wand genagelt, und das schöne Regal wurde zu einem für Bücher umgewandelt, weil das Regal vorher immer furchterbar ausgesehen hat, Speisen und deren Reste, gebrauchtes Geschirr, alles wurde auf diesem Tablett abgestellt, und statt es mindestens einmal am Tag zu entsorgen, wie eigentlich toleranter weise vorgesehen gewesen wäre, wurde jedes für sich eine Mülldeponie, oder die andere Variante war, dass es verstaubte. Aber da ich ja nur alle 3 Wochen am Wochenende dabei bin, konnte ich nicht dahinter sein. Tja. Man könnte echt resignieren. Was mir schon alles eingefallen ist, für die daheim. Unglaublich. Aber nun zur Küche, und zwar zu einer im fortgeschrittenen Stadium des Chaoses. Es ist wie ein Denkspiel: Ich gehe hineien, denke nicht: oh wie siehts denn hier aus, ich glaub ich muss flüchten, sondern denke: auf in den Kampf, oder besser gesagt das Spiel. Mein Röntgenblick durchleuchtet das Geschehen auf der Suche nach Besteck. Mit dem beginne ich immer, aber jeder hat da wahrscheinlich andere Vorlieben, mit was er beginnt. Also alle Gabeln, Löffeln und Messer, Schneebesen, Reibeisen, Kochlöffel, usw. sammel ich ein, wie in einem Suchbild die Fehler filtere ich sie heraus. Dann suche ich mir eine sicherlich herumstehende Schüssel oder einen Kochtopf geeigneten Formats, den ich neben der Abwasch postiere, nachdem ich alles was sich dort befindet mit einer Handbewegung sachte zur Seite schiebe. Dahinein kommt nun alles. Die nächste Beute sind dann z.B. Teller, und dann Töpfe, und dann Müll wie Plastik und so Sachen, aber immer nur eine Kategorie auf einmal. Meine Mutter ist ja meistens nicht so, dass sie das ganze Geschirr einfach austrocknen lässt. Ein Teil, besser gesagt so viel Platz hat wird bei ihr in der Abwasch eingeweicht, aber zum Zeitpunkt des Küche machens ist das Wasser kalt und dreckig und überhaupt viel zu viel Wasser, mehr als die Oberfläche von Geschirr braucht. Kommt mir beim Abwaschen irgendwas eingetrocknetes unter, dann benetze ich es derweil einmal mit dem Fetzen (Lappen) mit Wasser, und stelle es auf die Seite, 3 Teller später komme ich wieder darauf zurück, inzwischen ist es "eingeweicht" genug und schon mit wenig Schrubaufwand sauber zu bekommen. Bevor ich aber zum Abwaschen schreite, steht alles neben der Abwasch getürmt, wie in einem Donald Duck Heft beim Donald oft Hundert Teller übertriebener Weise stehen (der hat glaub ich übrigens auch was mit Messies gemeinsam, sein Lieblingsarbeitsplatz wäre das Schaufenster eines Bettengeschäfts und er hat sich, obwohl erwachsen, immer noch nicht von seinem Onkel Dagobert abgenabelt, aber er kommt über die Runden mit seinen, das Chaos ausgleichenden, wiffen 3 kleinen Neffen mit dem schlauen Buch. In diesem Buch steht auch bestimmt eine Anleitung zum Küche machen, mit der ich jetzt wieder fortfahren möchte, nach diesem kleinen Exkurs, es sei hin und wieder gestattet. Dieser Ausflug in diesem Text ist ein anderes Mal ein Kind, das einen ablenkt. Ablenkung kommt vor. Aber jetzt gehe ich wieder in die Küche zurück, weil das Kind zum Glück grade keine Verletzung hat, und ich im glaubhaft versprechen konnte, dass wir das kleine Problem nachher angehen, oder weil sich das Problem in der Kürze schon gelöst hat, das Geschirr steht getürmt neben der Abwasch. Da hat es einen Ruhepunkt. Ich wische alle Küchenflächen sauber und nun ist die Küche in einem Zustand, wo ich in meiner eigenen Wohnung vielleicht erst anfangen würde mit dem Aufräumen (Küchenkastelchaos ist nicht mein Problem, bzw. ab und zu bin ich's angegangen, aber erst, nachdem die Küche ansonsten sauber war). Ich kann mich nun entscheiden. Ist es erst Mittag, und habe ich gerade noch was anderes vor, was auch immer, dann verlasse ich nun die Küche, und das obwohl noch nicht abgewaschen ist, weil sich ja sicherlich noch ein bißchen mehr ansammeln wird im Laufe der weitern Tagesstunden, oder es ist schon später Nachmittag oder Abend, und ich erledige den Abwasch oder räum Geschirrspüler ein, usw. Ich finde das echt wie ein Spiel, und das tolle ist, es darf jeden Tag neu gespielt werden, und in allen Variationen.
Liebe Grüße an alle Messies die es lesen, und auch an alle anderen
Eure yeah-oje-yeah

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Re: Warum reagiere ich als Messie anders? Liste,(sehr lang) [LINK] (o.T.)

Micha @, Montag, 30.09.2002, 13:39 (vor 7878 Tagen) @ Micha ( Textcopie )

- kein Text -

Re: Eine

Renate, Donnerstag, 05.12.2002, 21:58 (vor 7811 Tagen) @ Micha ( Textcopie )

Ich habe mal zusammengestellt, was an Messies auffällig ist, womit Messies zu kämpfen haben, möchte es ihnen aber nur posten, wenn sie es wirklich haben wollen. Dieser Brief ist schon lang genug.

Hallo Micha,

ich hätte gerne mal die Zusammenstellung. Ich habe eine Schwester, die ein Messie ist und ich möchte ihr nur zu gerne helfen.

danke

renate

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Re: Eine ... bzw ein Link für Renate [ mit Link ] (o.T.)

Micha @, Freitag, 06.12.2002, 17:45 (vor 7811 Tagen) @ Renate

- kein Text -

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