S.O.S. (Angehörige)

uli, Samstag, 07.12.2002, 15:43 (vor 7805 Tagen)

Hallo, Insider,

ich brauche unbedingt Hilfe !!!

Ich bin der Ehemann (40 jahre) einer vermutlichen Messie (39 Jahre). Bettina und ich haben zwei kinder (Julia 9, Jenny 6). Ich habe das Gefühl, dass mit der Geburt unserer zweiten Tochter und des dadurch nicht sofort wieder möglichen Eintritts ins Berufsleben Bettina in ein Loch gefallen ist. Inzwischen sind die Auswirkungen so, dass wir nahezu keine Bekannten oder Freunde zu uns einladen können. Auf dem Weg von einem zum anderen Zimmer muss man sich trotz Flurbreite von 1,5 Meter auf ca. 30 cm Breite fortbewegen. Der Rest ist mit Plastiktüten, Wäsche und anderen Dingen verbaut. Manche Schränke sind überhaupt nicht mehr zu nutzen, da die Türen ebenso mit irgendwelchen Sachen zugestellt sind. Seit 3 Jahren hat Bettina ihr Bett und den Zugang ebenso zugeschlichtet, dass sie nur noch auf der Couch im Wohnzimmer schlafen kann. Unsere Kinder haben inzwischen ähnliche Angewohnheiten,nämlich alles, was man eben nicht braucht, auf den Boden zu werfen und einfach dort liegen zu lassen.
Da ich bis ca. 18.00 Uhr täglich im Büro bin kann ich am abend nur noch ein Chaos vorfinden. Egal, was bei ihr täglich auf dem Programm steht es gibt immer irgendwelche Gründe, weshalb Bettina tagsüber die Unordnung nicht beseitigt. Ich war immer der Meinung, das trotz der zwei Kinder dies möglich ist, wenn man nicht berufstätig ist. Inzwischen finde ich alleine keinen Ausweg mehr.
Ich habe inzwischen selbst x Versuche unternommen ihr zu helfen, doch wenn ich zum Beispiel beginne, Geschirr zu spülen oder die zum Teil schon verschimmelten Essensreste der Woche zu beseitigen, beginnt "Krieg". Bettina behauptet es wäre ihre Arbeit und sie würde es gleich machen, was aber nicht passiert.
Ich bin verzweifelt, da ich betina und unsere Kinder sehr liebe und ich große Gefahr sehe, dass unsere Familie kaputt geht.

Wer kann mir helfen, was kann ich tun, dass sich Bettina von mir oder anderen helfen lässt ?

uli

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Re: S.O.S. ... lange Antwort ...

Micha @, Sonntag, 08.12.2002, 11:43 (vor 7804 Tagen) @ uli

Hallo Uli !

Ich hab deine Worte gelesen + dachte gleich : ja .
Das klinkt so , wie ich es kenn .

Mein nächster Gedanke war :
aber was schreib ich ihm jetzt als Antwort .
Ich weiß doch nicht was er noch machen kann .

Ich habe inzwischen selbst x Versuche unternommen ihr zu helfen, doch wenn ich zum Beispiel beginne, Geschirr zu spülen oder die zum Teil schon verschimmelten Essensreste der Woche zu beseitigen, beginnt "Krieg". Bettina behauptet es wäre ihre Arbeit und sie würde es gleich machen, was aber nicht passiert.

Das ... hat mich jetzt verwundert , aber auch ach weiß nicht recht , bewunderung ausgelöst .
Wenn ihr alleine ( also nur zu Zweit wärt ) würd ich sagen ,
Sie muß wollen , du alleine kanst nicht viel machen .

Aber
Ich bin verzweifelt, da ich Betina und unsere Kinder sehr liebe und ich große Gefahr sehe, dass unsere Familie kaputt geht.

und ...

Wer kann mir helfen, was kann ich tun, dass sich Bettina von mir oder anderen helfen lässt ?

Jetzt wird´s intressant ... die große Suche beginnt .

Ich meine damit : gibt es bei euch SHG´s ( Selbsthilfegruppen ) ,
oder nein , zuerst : was sagt sie ?
Wie sieht Betina "dein" Problem ? Ist es nur deines + sie hat nur das Problem ( Vorsicht : Ironie ) :
das der Tag anstatt 48 nur 24 Stunden hat bzw. du nur ca. 8 Stunden arbeitend außer Haus bist ?!?

Habt ihr Daheim Internet Zugang ?
Dann zeig ihr den Link zum Messieforum .

Oder druck ein paar Seiten aus , z.b.: von der Messie Selbsthilfe - für Betroffene
Einsteiger Informationspaket Unordnung - Frust ohne Ende ? - Was sind "Messies" eigentlich ?

oder von http://www.femmessies.de/
oder Prospekte , Bücher , Zeitungsberichte ...
oderoderoder
Was sagen will : deine Betina muß erst mal erkennen : ich bin nicht alleine <ul>Auch andere bekommen das nicht so locker leicht auf die Reihe Auch andere haben das Gefühl es nicht zu packen Auch andere haben nicht das "Hausfrau+Mutter-Gen" ...</ul>

Das ist erst mal das wichtigste Gefühl *denk ich*
Dann kann sie selbst entscheiden : wenn ich es nicht alleine schaffe ,
habe ich die Möglichkeit Hilfe anzunehmen .

Doch erst muß sie den ersten Schritt gehen : <ul> 1. Einsicht:
Wir sind machtlos gegenüber unserer Ansammlung von Dingen, unsere Alltagsgestaltung ist außer Kontrolle geraten und wir bekommen unseren Haushalt nicht in den Griff.

Wir haben versucht, etwas zu verändern und haben es nicht geschafft. Wir haben das Problem vor uns selbst und anderen heruntergespielt und versucht, es zu ignorieren. Wir haben nach Entschuldigungen gesucht. Nun sind wir bereit, das Problem nicht länger zu leugnen und uns dem wahren Ausmaß unserer Schwierigkeiten zu stellen. Wir können nicht finden, wonach wir suchen; die Dinge, mit denen wir uns das Leben erleichten wollten, machen uns das Leben unangenehm; weil wir uns für den Zustand unserer Wohnung schämen, haben wir uns von anderen zurückgezogen; wir haben Probleme mit den Menschen, mit denen wir zusammenleben; unser Bemühen, etwas zu verändern, hat uns unter Stress gesetzt; unser Scheitern hat unser Selbstwertgefühl verletzt. Das sind die Fakten.</ul>

Ich hab meine Mutter so *ups* jetzt wollte ich "geholfen" schreiben aber das beschreibt es falsch
Ich hab meiner Mutter so Informationen in die Hand gegeben ,
und sie ist soweit , das sie mich bei größeren Aktionen um Hilfe bittet .

Doch weiter ... kann ich nix machen .
Sie lebt ihr Leben . Ich kann es nicht für sie .

Lieber Uli , bitte schreib mir ( uns ) ,
wie es dir geht , wie es bei euch weiter gegangen ist .

Ich wäre dir dankbar .

LG - Micha

*geschrieben , wie gedacht + abgeschickt*

Re: S.O.S. ... lange Antwort ...

uli, Sonntag, 08.12.2002, 12:40 (vor 7804 Tagen) @ Micha

Vielen Dank für deinen Brief. Wie es weitergeht weiß ich noch nicht. Bettina ist bewußt, dass sie Hilfe braucht, dass sie es vermutlich nicht alleine schafft. Unsere Schwägerin hat ihr geraten einen Psychologen derDiakonie in Anspruch zu nehmen, da sie Hilfe von der Familie nicht annehemen will. Sie war auch bereits bei 3 Terminen, ich habe aber das Gefühl, dass es noch nichts gebracht hat, oder verlange ich zu viel...?
Selbsthilfegruppen gibt es in unserer Region leider nicht, zumindest konnte ich beim Surfen keine finden.
Ich bleibe dran und werde dich gerne informieren, was sich tut.
Uli>

Hallo Uli !

Ich hab deine Worte gelesen + dachte gleich : ja .
Das klinkt so , wie ich es kenn .
Mein nächster Gedanke war :
aber was schreib ich ihm jetzt als Antwort .
Ich weiß doch nicht was er noch machen kann .
Ich habe inzwischen selbst x Versuche unternommen ihr zu helfen, doch wenn ich zum Beispiel beginne, Geschirr zu spülen oder die zum Teil schon verschimmelten Essensreste der Woche zu beseitigen, beginnt "Krieg". Bettina behauptet es wäre ihre Arbeit und sie würde es gleich machen, was aber nicht passiert.
Das ... hat mich jetzt verwundert , aber auch >ach weiß nicht recht , bewunderung ausgelöst .
Wenn ihr alleine ( also nur zu Zweit wärt ) würd ich sagen ,
Sie muß wollen , du alleine kanst nicht viel machen .
Aber >Ich bin verzweifelt, da ich Betina und unsere Kinder sehr liebe und ich große Gefahr sehe, dass unsere Familie kaputt geht.
und ...
Wer kann mir helfen, was kann ich tun, dass sich Bettina von mir oder anderen helfen lässt ?
Jetzt wird´s intressant ... die große Suche beginnt .
Ich meine damit : gibt es bei euch SHG´s ( Selbsthilfegruppen ) ,
oder nein , zuerst : was sagt sie ?
Wie sieht Betina "dein" Problem ? >Ist es nur deines + sie hat nur das Problem ( Vorsicht : Ironie ) :
das der Tag anstatt 48 nur 24 Stunden hat bzw. du nur ca. 8 Stunden arbeitend außer Haus bist ?!?
Habt ihr Daheim Internet Zugang ?
Dann zeig ihr den Link zum Messieforum .
Oder druck ein paar Seiten aus , z.b.: von der Messie Selbsthilfe - für Betroffene
Einsteiger Informationspaket Unordnung - Frust ohne Ende ? - Was sind "Messies" eigentlich ?
oder von http://www.femmessies.de/
oder Prospekte , Bücher , Zeitungsberichte ...
oderoderoder >Was sagen will : deine Betina muß erst mal erkennen : ich bin nicht alleine <ul>Auch andere bekommen das nicht so locker leicht auf die Reihe >Auch andere haben das Gefühl es nicht zu packen >Auch andere haben nicht das "Hausfrau+Mutter-Gen" ...</ul>
Das ist erst mal das wichtigste Gefühl *denk ich*
Dann kann sie selbst entscheiden : wenn ich es nicht alleine schaffe ,
habe ich die Möglichkeit Hilfe anzunehmen .
Doch erst muß sie den ersten Schritt gehen : <ul> 1. Einsicht:
Wir sind machtlos gegenüber unserer Ansammlung von Dingen, unsere Alltagsgestaltung ist außer Kontrolle geraten und wir bekommen unseren Haushalt nicht in den Griff.
Wir haben versucht, etwas zu verändern und haben es nicht geschafft. Wir haben das Problem vor uns selbst und anderen heruntergespielt und versucht, es zu ignorieren. Wir haben nach Entschuldigungen gesucht. Nun sind wir bereit, das Problem nicht länger zu leugnen und uns dem wahren Ausmaß unserer Schwierigkeiten zu stellen. Wir können nicht finden, wonach wir suchen; die Dinge, mit denen wir uns das Leben erleichten wollten, machen uns das Leben unangenehm; weil wir uns für den Zustand unserer Wohnung schämen, haben wir uns von anderen zurückgezogen; wir haben Probleme mit den Menschen, mit denen wir zusammenleben; unser Bemühen, etwas zu verändern, hat uns unter Stress gesetzt; unser Scheitern hat unser Selbstwertgefühl verletzt. Das sind die Fakten.</ul>
Ich hab meine Mutter so >*ups* jetzt wollte ich "geholfen" schreiben >aber das beschreibt es falsch >Ich hab meiner Mutter so Informationen in die Hand gegeben ,
und sie ist soweit , das sie mich bei größeren Aktionen um Hilfe bittet .
Doch weiter ... kann ich nix machen .
Sie lebt ihr Leben . Ich kann es nicht für sie .
Lieber Uli , bitte schreib mir ( uns ) ,
wie es dir geht , wie es bei euch weiter gegangen ist .
Ich wäre dir dankbar .
LG - Micha
*geschrieben , wie gedacht + abgeschickt*

Re: Ein Bericht - lang

Frieda, Montag, 09.12.2002, 11:06 (vor 7803 Tagen) @ uli

Hallo Uli,

ich habe lange überlegt, was ich antworten soll, denn die Situation kenne ich gut. Ich bin in Bettinas Alter und habe damals den Berufsaustieg wegen der Kinder wohl ähnlich erlebt wie deine Frau. Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen und ich habe das Chaos in allen Räumen wachsen lassen. Abgesehen von einigen Gewaltaktionen, die kurzfristig Besserung brachten, stand ich dem Chaos hoffnungslos gegenüber, bis ich es wohl letztendlich gar nicht mehr wahrnahm. Mein Verdrängungsmechanismus funktionierte perfekt.

Viele Sachen hob ich auf, um sie irgendwann zu gebrauchen, alles blieb da liegen, wo es aus der Hand fiel usw. Ich denke, den Zustand kennst du. Je schlimmer das Chaos, desto schwerer wurde es, überhaupt was zu tun.
Mein Mann, der selbst Messietendenzen hat, allerdings auch auf anderen Gebieten als ich, hat das "tapfer" ertragen, aber selbst auch zu wenig Kraft hier was zu tun oder mir zu helfen, wir wußten damals auch keinen Weg.

Dann wurden die Kinder größer und mir wurde irgendwann klar, dass ich z.B. im Kizi zuviel Zeug hatte, was wahrscheinlich nie in Benutzung kommt. Ich begann zu entrümpeln, erstmal Geschenkte Kindersachen, die voraussichtlich sowieso nie passen, angeschlagens Spielzeug, Krimskrams aller Art. Mit meinem Mann warf ich vieles davon auf den Müll, ich wollte mich nicht mehr vom Gerümpel erdrücken lassen. Es wurde luftiger, aber noch lange nicht ordentlich, wenn auch weniger chaotisch.

Als ich feststellte, wie befreiend das Wegwerfen ist, konnte ich nach und nach auch meine persönlichen Altlasten angehen. Das war schwierig, weil ich beim wegwerfen mit bestimmten Lebensabschnitten abschließen musste...gleichzeitig zwang mich die Aufnahme einer Tätigkeit mich selbst wieder einigermaßen zu organisieren.

Eine ganz deutliche Verbesserung brachte für mich die gemeinsame Aktion " saubere Küche am Abend", über die ich mich mit meinem Mann seit letztem Weihnachten verständigt habe. Wir üben beide verstärkt "Beweise beseitigen", also nach der Küchenbenutzung alles gleich wegstellen und sorgen dafür, dass spätestens am Abend der Tisch abgeräumt, die Spüle frei und der Boden besenrein ist. Diese gemeinsame Anstrengung tut uns gut und es ist toll, sich früh an einen aufgeräumten Tisch zu setzen. Mir hat es sehr gut getan, dass mein Mann einfach zugreift (ohne Vorwurf), den Widerstand, das es "meine Arbeit" ist, hatte ich auch. Das gemeinsam formulierte Ziel hat mir hier den Druck genommen.

Du schreibst, du hast einen anstrengenden Job bis 18 Uhr. Ich kann gut verstehn, dass du dann gern in ein sauberes zu Hause kommen möchtest. Aber ich denke, Bettina will nicht einfach nicht, ich vermute sie kann nicht.
Ich k o n n t e damals jedenfalls einfach nicht und das machte es noch schlimmer. Vielleicht wäre theapeutische Hilfe gut gewesen? Rückblickend kann ich nur mutmaßen, dass es vielleicht geholfen hätte, nur kam ich nicht auf die Idee.

Lieber Uli, ich finde es schwer Ratschläge zu geben, vielleicht kannst du meinem Bericht einige Dinge entnehmen. Ich wünsche eurer Familie viel Kraft.

(Wenn du möchtest, können wir auch mailen: Frieda.Z@gmx.de)

LG Frieda

Re: S.O.S.

Anneliese, Montag, 09.12.2002, 14:22 (vor 7803 Tagen) @ uli

Hallo, Insider,

Hallo Uli

ich brauche unbedingt Hilfe !!!
Ich bin der Ehemann (40 jahre) einer vermutlichen Messie (39 Jahre). Bettina und ich haben zwei kinder (Julia 9, Jenny 6). Ich habe das Gefühl, dass mit der Geburt unserer zweiten Tochter und des dadurch nicht sofort wieder möglichen Eintritts ins Berufsleben Bettina in ein Loch gefallen ist.

Und in dem Loch ist es dunkel und kalt. Wenn du ihr wirklich helfen möchtest, stell´ eine stabile Leiter hinein und grenze deine chaosfreie Zone deutlich ab

Da ich bis ca. 18.00 Uhr täglich im Büro bin kann ich am abend nur noch ein Chaos vorfinden. Egal, was bei ihr täglich auf dem Programm steht es gibt immer irgendwelche Gründe, weshalb Bettina tagsüber die Unordnung nicht beseitigt. Ich war immer der Meinung, das trotz der zwei Kinder dies möglich ist, wenn man nicht berufstätig ist. Es gibt Extremmessies, die keine Kinder zu betreuen haben und trotzdem ihren Einpersonenhaushalt nicht schaffen.....weil sie sich selbst im Weg stehen. Ein stummer H I L F E S C H R E I

Inzwischen finde ich alleine keinen Ausweg mehr.<font color=green> Uli, durch deinen Bericht wird mir wieder einmal nachträglich bewußt, wie sehr mein Mann unter meiner Unverlässlichkeit gelitten haben muss , denn ich war jahrelang nicht imstande ,ihm regelmäßig ein wohliges sauberes Nest zu bereiten, in welchem er sich von seiner anstrengendes Berufsarbeit erholen hätte können.
Und so tust du mir leid. Ich weiß, daß dir mein Mitgefühl auch nicht weiterhilft und Bettina, die ich auch sehr gut verstehen kann in ihrer blockierten Situation und in ihrer Sehnsucht nach echter Nähe, kann ich leider auch nicht helfen.

Wie wär´s mit einem allabendlichen Fragenkatalog?
z.B.
Was war heute dein LOW
Was war heute dein HIGH
Sag mir bitte 3 von dir bevorzugte Dinge, die ich für dich morgen erledigen möchte.
Willst auch du mir 3 meiner Wünsche morgen erfüllen?

Schritt für Schritt einander näherkommen und irgendwann wirst du erstaunt feststellen, daß das Chaos in Bettina`s Bereich überschaubarer geworden ist.

Alles Gute für euch beide mittels Fragenkatalog wünscht
Anneliese...eine inzwischen gemäßigte Messiefrau </font>

Re: S.O.S.

demia, Sonntag, 27.04.2003, 11:44 (vor 7664 Tagen) @ uli

Lieber Uli

bin kein Angehöriger sondern selbst Messie (wenn auch nicht ganz so extrem). Daher kommt die Reaktion sehr spät - ich lese heute zum ersten Mal hier.

Wenn ich mich in deine Bettina hineinversetze und dich in der Küche beim Abwaschen sehe, dann sehe ich den stummen Vorwurf. Kann das sein, dass du anfängst und dir gleichzeitig denkst, sie könnte ja mitmachen?

Für mich war es unglaublich befreiend, als mein Partner mir bei solchen Aktionen das Gefühl gab, dass es okay, ist, wenn ich nichts mache. Dass ich das nicht als Vorwurf erleben musste, sondern als etwas, das er tut, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Für ihn war das nicht schwer, weil meine Messiephasen verhältnismäßig kurz sind und er bald merkte, wieviel Erleichterung mir das bringt und dass ich ohne Vorwurf viel einfach einen Anfang machen kann.

Ich hoffe, du liest das irgendwann einmal... ;-)

LG
demia

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