Hilfe, mein Vater ist ein Messie und will es nicht einsehen (Angehörige)

Claudia, Mittwoch, 16.04.2003, 20:38 (vor 7675 Tagen)

Leider weiß ich nicht mehr weiter !
Mein Vater ist meiner Meinung nach ein Messie !
Er hat eine wunderschöne Wohnung, die er auf mich überschrieben hat und in der er jetzt regelrecht versumpft.
Seit der Scheidung von seiner 2. Frau ist dies immer schlimmer geworden.
Ich weiß, dass mein Vater krank ist (manisch-depressiv) und versuche ihm zu helfen, komme aber nicht an ihn ran. Er ist ja auch kein Messie !!!
Es gibt immer wieder ausreden wie :
Ich konnte nicht anfangen aufzuräumen weil,
... es mir nicht gut ging.
... ich mich um meine Mutter kümmern muß (Sie lebt seit ca. 1 1/4 Jahren im
Alten- jetzt Pflegeheim und hat leider ihren Sohn voll unter Kontrolle,
was ich in den letzten 1 1/4 Jahren feststellen mußte.)
... ich muß mich um meine Freundin kümmern. (Sie hat am 23.12.02 Schluss ge-
macht, was aus meiner Sicht völlig verständlich ist. Nähere Erklärungen
würden hier den Rahmen sprengen!)
... etc., etc.

Wie kann man einem Lieben Menschen nur helfen ???

Ich bin langsam am verzweifeln.
Wer kann mir, bzw. meinem Vater helfen ???????
Gibt es überhaupt Hilfe ???

Mein Vater wird im September 63 Jahre alt und es hat sich leider erst heraus-
kristallisiert das es so schlimm ist, als ich ihn Ende Januar 2000 mit Hilfe seines Psychaters in die geschlossene Abteilung für psychisch Kranke ins Krankenhaus stecken mußte um ihn vor sich selbst zu schützen. Es ist schwer
die Tür zu schließen und zu wissen er ist jetzt hinter verschlossenen Türen.

Ich habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, dass es Menschen bzw. Organisationen gibt, die professinell helfen, dieses Chaos zu beseitigen.
Hat hier jemand Erfahrungen gemacht ???

Danke im voraus für Antworten.

Claudia

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Re: Hilfe, mein Vater

Micha @, Freitag, 18.04.2003, 11:04 (vor 7673 Tagen) @ Claudia

Hallo Claudia !

Ich hab keine "richtige" Antwort für dich .

Aber deine Aussage "mein Vater ist ein Messie und will es nicht einsehen"
zeigt mir das was ich als Hauptproblem sehe :
Es ist dein Problem .

Meine Mutter sagt zwar : ja , ich hab Messie Tendenzen , aber dann tut sie nix um das zu Ändern .

Und da bleibt mir als Tochter nur eines :
Mich zurück ziehen .
Den meine Mutter ist noch in der Lage ihr Leben alleine zu meistern .
Ich bin bloß die Tochter , ich kann nicht für sie ihr Leben bestimmen .
<small> ich kann nicht ihr Leben leben ...</small>
Ich kann nur mein Leben leben und dafür sorge tragen , das es mir gut geht .

Dies ist mein Weg .
Und ich denke , solange dein Vater nicht sieht , das er ein Problem hat ,
solange wird er auch Nix ändern , warum den auch
Leider weiß ich nicht wo es "fachliche" Hilfe gibt .
Wäre also nett von dir , falls du dazu was raus findest ,
wenn du uns hier an deinem Wissen teilhaben lassen könntest
Ansonsten ... schreib mal bitte , wie du ... mhmm ... weiter gekommen bist ?!

Gruß - Micha

Re: Hilfe, mein Vater

Claudia, Mittwoch, 23.04.2003, 22:15 (vor 7667 Tagen) @ Micha

Hallo Micha,

Gott sei Dank bin ich so vernünftig um mein Leben zu Leben und mich zurück zu ziehen !!!

Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, mache ich mir Gedanken, etc. etc.

Mir ist dies eben erst nach seinem Krankenhausaufenthalt so extrem aufgefallen.
Vorher war ja immer eine Frau da, die sich um alles gekümmert hat. Doch seit er alleine ist kommt er mit nichts mehr klar.

Ich finde es traurig, daß ich meinem Vater nicht helfen kann.
Ich finde es scheußlich, daß ich meistens versuche es zu vergessen und mich zurück ziehe.

Aber ich will mich nicht in diesen Sumpf ziehen lassen aus Selbstmitleid, Selbstvorwürfen und Geisel meiner selbst.

Ich habe eine süße kleine Tochter die im Mai 1 Jahr wird und ich hätte ihr gerne mehr von Ihrem Opa gegönnt. Doch leider ist dies nicht möglich.
Und das macht mich traurig, frustriert und ängstlich.

Gott sei Dank bin ich ein Optimist und jemand der sehr gut Sachen aus seinem Leben ausklammern kann. Aber, er ist nun mal mein Vater und ich fühle mich irgendwie verantwortlich für ihn.

Irgendwie werden wir das schon schaffen !

Danke für Deine Antwort Micha. Es hat mir gezeigt, daß ich kein schlechtes Gewissen haben muß, wenn ich mich von dem ganzen etwas distanziere.

Danke, danke !

Wäre schön, wieder was zu hören.

Gruß, Claudia

Hallo Claudia !
Ich hab keine "richtige" Antwort für dich .
Aber deine Aussage "mein Vater ist ein Messie und will es nicht einsehen"
zeigt mir das was ich als Hauptproblem sehe :
Es ist dein Problem .
Meine Mutter sagt zwar : ja , ich hab Messie Tendenzen , aber >dann tut sie nix um das zu Ändern .
Und da bleibt mir als Tochter nur eines :
Mich zurück ziehen .
Den meine Mutter ist noch in der Lage ihr Leben alleine zu meistern .
Ich bin bloß die Tochter , ich kann nicht für sie ihr Leben bestimmen .
<small> ich kann nicht ihr Leben leben ...</small>
Ich kann nur mein Leben leben und dafür sorge tragen , das es mir gut geht .
Dies ist mein Weg .
Und ich denke , solange dein Vater nicht sieht , das er ein Problem hat ,
solange wird er auch Nix ändern , warum den auch >Leider weiß ich nicht wo es "fachliche" Hilfe gibt .
Wäre also nett von dir , falls du dazu was raus findest ,
wenn du uns hier an deinem Wissen teilhaben lassen könntest >Ansonsten ... schreib mal bitte , wie du ... mhmm ... weiter gekommen bist ?!
Gruß - Micha

Re: Hilfe, mein Vater

Desolate, Montag, 16.06.2003, 19:56 (vor 7614 Tagen) @ Micha

hallo ihr!
Mein vater ist, glaube ich, ein Messie! was sind denn so die typischen anzeichen dafür?
Desolate

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