soo traurig (Angehörige)

Lea, Sonntag, 22.06.2003, 01:36 (vor 7614 Tagen)

Hallo!

Ich war mit einem Messie zusammen und hab mich heute erst getrennt.
Vor einem Jahr hat er mich (nach einem halben Jahr Beziehung) zum ersten mal und nur unter riesigem Druck in seine Wohnung gelassen und ich war total geschockt.
Ich wußte zwar von Messies, aber es hat schon 'ne Weile gedauert, bis ich die Situation geblickt habe. Ich habe dann versucht ihm zu helfen, was ich -natürlich- nicht geschafft habe. Ich glaub' ich hab dabei auch so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Habe gut gemeinte Ratschläge gegeben und Pläne gemacht was wann wie gemacht werden sollte usw.
Ich denke ich kann ziemlich gut aufräumen und daher erscheint es mir so einfach, die Ordnung in der Wohnung wiederherzustellen.... Obwohl das sicher schon ein paar Wochen in Anspruch nehmen würde.
Da ich selber Probleme mit Depressionen habe und lange Zeit Therapie gemacht habe, habe ich mich nun heute getrennt, um mich zu schützen.
Ich schaffe es einfach nicht, mich ausreichend von seinen Problemen zu distanzieren, wenn wir zusammen sind und das zieht mich wieder völlig runter. Mein Freund sagt außerdem klipp und klar, daß er keine Hilfe will - und zwar von niemandem.
Aber ich fühle mich so elend. Wenn mein damaliger Freund und meine Familie mich damals hätten fallen lassen, als es mir so schlecht ging, wär ich heute vielleicht nicht mehr am leben. - Und auch ich wollte lange Zeit keine Hilfe.
Bin ich ein Schwein?
Naja, nach allem was ich hier gerade gelesen habe, werdet Ihr wohl nicht dieser Meinung sein, aber wie kommt man damit bitte zurecht?
Man m u ß doch was machen können verdammt!!!!
Zwangsräumung kommt hier ja nun gar nicht in Frage, da es seine Wohnung ist und ich keinen Schlüssel habe. Außerdem glaube ich er würde mich umbringen.
Der Mann hat keine Familie und inzwischen auch keine Freunde mehr. Ich bin der einzige soziale Kontakt, mal von Arbeitskollegen abgesehen, mit denen es ständig Probleme gibt. Hat man da überhaupt eine Chance? Ganz alleine meine ich.
Ich könnte die ganze Zeit nur heulen. Hilfe!

*dichmalganzliebindenArmnehm* o.T.

demia, Montag, 23.06.2003, 18:46 (vor 7612 Tagen) @ Lea

- kein Text -

Re: soo traurig

Ulla, Montag, 23.06.2003, 22:11 (vor 7612 Tagen) @ Lea

Liebe Lea,

deine Traurigkeit hab' ich beim Lesen gespürt, auch dein Hin- und Hergerissensein zwischen dem Wunsch, deinem Freund zu helfen, der traurigen Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, und der Trauer über eure Trennung.

Da ich selber Probleme mit Depressionen habe und lange Zeit Therapie gemacht habe, habe ich mich nun heute getrennt, um mich zu schützen.
Ich schaffe es einfach nicht, mich ausreichend von seinen Problemen zu distanzieren, wenn wir zusammen sind und das zieht mich wieder völlig runter.

Ich finde deinen Schritt sehr mutig! Als erstes hast du die Aufgabe, dich selbst zu schützen. Außerdem scheint dein Freund deine Hilfe gar nicht zu wollen. Solange er selbst nicht merkt, dass er Hilfe braucht, kannst du nichts machen. Vielleicht wird es ihm ja jetzt bewusst, wenn er ganz allein ist. Manchmal muss es ganz dick kommen, bis man sich Hilfe sucht.

Du hast dein Bestes getan und ein Recht auf dein eigenes Leben. Natürlich tut die Trennung weh. Aber ein Zusammenbleiben mit dem Mann hätte dir sicher noch viel mehr wehgetan.

Alles Gute für dich!

Ulla

Re: soo traurig

Wolf777, Mittwoch, 02.07.2003, 20:34 (vor 7603 Tagen) @ Lea

Hallo Lea,

es ist verständlich, dass du traurig bist. Du kannst, obwohl du es so sehr wolltest, deinem Freund nicht helfen. Dies ist auch schwierig, wenn man sich nicht helfen lassen will. Es dauert halt, bis man sich selbst eingesteht, dass bei einem nicht alles "normal" verläuft.Und es dauert weiterhin, bis man sich dazu durchgerungen hat, Hilfe anzunehmen oder sie zu fordern.

Natürlich ist es auch verständlich, wenn man sich selbst schützen möchte; es sollte deine Pficht sein, dich zu schützen. Du hast hier nur dieses eine Leben und genau das musst du leben. Du sollst nicht nur leben, du sollst dich auch selbst lieben. Denke daran: "Es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der dich glücklich machen kann und es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der dich unglücklich machen kann. Wie wäre es, wenn du diesen Menschen einmal etwas näher kennenlernst? Schau einmal in den Spiegel, lächel dir zu und sage einfach HALLO."
Wann hast du dir zum letzten Male ein Lächeln geschenkt? Oder wann hast du dich einmal im Spiegel angeschaut und dir gesagt, dass du dich liebst?
Wenn du dir selbst nicht vertraust und dich selbst nicht liebst, wie willst du dann in der Lage sein anderen Menschen zu vertrauen und andere Menschen zu lieben? Beginne also immer zuerst bei dir selbst. Wenn du dein Leben im Griff hast und stark genug bist, dann kannst du dich auch um andere Menschen kümmern.

Wenn du anderen Menschen in ihrer Not oder in Ihrer Krankheit beistehen willst, so musst du dafür die nötige Stärke besitzen, um nicht selbst unterzugehen. Manche Krankheiten benötigen sehr viel Kraft. Kraft, die der Kranke aufbringen muss und noch virel mehr Kraft von der Person, die dem Kranken beistehen möchte.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Liebe und Gute für dich, dass es dir besser geht und die nötige Kraft, die du brauchen wirst.

LG
Wolf

@Wolf Danke

spelldell3, Sonntag, 06.07.2003, 06:16 (vor 7599 Tagen) @ Wolf777

Danke für deine beziehungsfördernde Empfehlung.....die uns am Badezimmerspiegel entgegenlacht :-)


Du hast hier nur dieses eine Leben und genau das musst du leben. Du sollst nicht nur leben, du sollst dich auch selbst lieben. Denke daran: "Es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der dich glücklich machen kann und es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der dich unglücklich machen kann. Wie wäre es, wenn du diesen Menschen einmal etwas näher kennenlernst? Schau einmal in den Spiegel, lächel dir zu und sage einfach HALLO."

Wann hast du dir zum letzten Male ein Lächeln geschenkt? Oder wann hast du dich einmal im Spiegel angeschaut und dir gesagt, dass du dich liebst?
Wenn du dir selbst nicht vertraust und dich selbst nicht liebst, wie willst du dann in der Lage sein anderen Menschen zu vertrauen und andere Menschen zu lieben? Beginne also immer zuerst bei dir selbst. Wenn du dein Leben im Griff hast und stark genug bist, dann kannst du dich auch um andere Menschen kümmern.

Re: @Wolf Danke

Wolf777, Mittwoch, 09.07.2003, 23:12 (vor 7596 Tagen) @ spelldell3

Ich denke, jeder kann lesen.
Falls dir also ausser Wiederholung nichts einfällt, so lies es ein zweites Mal und denke darüber nach.
Sollte ich deinen Unmut erzeugt haben, so ist das dein Problem.
Wenn du dich aber mit mir darüber unterhalten möchtest, so bin ich gerne bereit dazu.
Ich bin auch gerne bereit, dir das Geschriebene zu erklären.

LG
Wolf777

Re: soo traurig

mit-leidende, Freitag, 11.07.2003, 14:58 (vor 7594 Tagen) @ Lea

oh shit
ich kann dir leider absolut nichts raten, stehe ich doch ebenso hilflos vor dem phänomen wie du!

Man m u ß doch was machen können verdammt!!!!

darauf hoffe ich auch! mal sehen, ob mir das weitere lesen hier diese illusion nimmt

Ich könnte die ganze Zeit nur heulen. Hilfe!

wenn ich könnte, würde ich - ich nehm dich einfach mal in den arm!

gruss von der mit-leidenden

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