Ratlos (Angehörige)

ernesto, Mittwoch, 05.05.2004, 17:38 (vor 7306 Tagen)

Mein Freund sammel und hortet alles was mann irgenwann nochmal brauchen oder verkaufen könnte in seiner Wohnung. Schmutziges Geschirr und andere Gegenstände die sich auf die Schnelle nicht unterbringen kann werden in Kartons verpackt, die sich in seiner Wohnung stapeln. Das Bad und zwei Betten sind dadurch unbenutzbar. In der Wohnung gibt es seit Jahren keinen freien Sitzplatz Wegwerfen kann und mag er eigentlich nichts.
Jetzt ist sein Vater gestorben dessen alte und neue Wohnung nicht aufgelöst werden müssen. Er trennt sich aber von keinem einzigen Teil und weil alles noch verkauft, verschenkt oder repariert werden könnte.
Sich jeden Tag durch dieses Chaos zu kämpfen kostet Ihn unglaublich viel Zeit und körperlichen Einsatz. Allein das Umräumen der schweren Kisten und Gegenstände von einem Platz zum anderen dauert Stunden. Er besteitet ein Messie zu sein. Er als ausgebildeter Psychologe weiss das ich als Angehörige keine Chance habe ihm zu helfen, lehnt aber eine Terapie oder den Gang zu einer Selbsthilfegruppe ab. Ich bin der einzige Mensch zu dem er nach dem Tod seines Vaters den er 5 Jahre in der Chaos-Wohnung gepflegt hat noch eine persönliche Bindung hat. Er selbst betont immer wieder den festen Willen sich vom Chaos zu befreien. Die 2 nicht aufgelösten Wohungen kosten monatlich Geld das er nicht hat (er ist arbeitslos). Ich bin am Ende meiner Kräfte da ich ganztags berufstätig binn und neben meinem eigenen Haushalt und der beruflichen Belastung sein Chaos nicht bewältigen kann. Was kann ich als Angehörige tun ?

Re: Ratlos - leider auch ratlos

miriam, Samstag, 15.05.2004, 10:06 (vor 7296 Tagen) @ ernesto

hallo ernesto !

dich beneidet niemand, du bist wirklich in der klemme: was will man einem dipl.-psych erzählen, was er nicht selber weiss ?

kann die finanzielle situation nicht abschätzen, aber ich würde wohl hilfe von aussen anfordern, also druck machen, doch das ist ein heisses eisen ! sei gewarnt ! denn du hast ja die anderen beiträge hier gelesen.

ich habe selber zu kämpfen, wie jeder nachlesen kann, ich hatte meiner messie-freundin oft geholfen in nacht- und nebel-aktionen, denn sie war in gefahr, ihre kinder zu verlieren (in der us-army fackeln die nicht lange).

und früher hatte ich auch ne freundin, die mich holte, wenn was anstand: 'hoher besuch', handwerker
MIR aber hat niemand geholfen, und ich war zu doof, darum zu bitten. hatte immer im stillen gehofft (und allen ernstes angenommen), dass sie mir genauso selbstverständlich helfen würden, wie ich ihnen.

eine sehr gute freundin hätte ich immer reingelassen.
fremde natürlich nicht - zu grosser schäm-faktor.


und so hoffe ich für dich, dass der schäm-faktor deinen freund in bewegung setzen könnte
oder ist lesen bei einem intellektuellen der zugang ??
hast du ihm schonmal bücher unter die nase gehalten ??

ich wünsch dir was -
grüsse von miriam

Re: Ratlos

m, Sonntag, 16.05.2004, 15:44 (vor 7295 Tagen) @ ernesto

hallo, Ernesto!
kannst du deinen freund nicht bitten, dir bei deinem Haushalt zu helfen? für dich einkaufen zu gehen zum Beispiel? Oder dir beim spülen helfen, in deinem Haushalt? Ihr könntet auch mal was schönes machen , im Park spazieren gehen oder ins Kino oder so was.
vlg
m.

powered by my little forum