Liest hier noch jemand mit? (Angehörige)

Pascale, Freitag, 11.03.2005, 20:18 (vor 6993 Tagen)

Der letzte Beitrag ist schon so lange her, dass ich gar nicht weiß ob ich hier richtig bin.
Versuchen tue ich es trotzdem. Kurzfassung: ich bin mit einem Messie verheiratet und habe das Gefühl daß ich selber auch einer werde!
Vielleicht aus Selbstschutz, vielleicht weil es so bequem ist, keine Ahnung.
Mein Mann räumt jedenfalls sehr selten auf, meistens bin ich diejenige die einen Rappel bekommt. Leider mit Drohungen wie verlassen, eigene Wohnung nehmen etc.

Ich weiß einfach nicht was uns beiden gut täte. Soll ich wirklich aufräumen wenn mich der Frust wieder einmal überfällt und ich denke "hier kann man doch keinen Besuch empfangen!". Manchmal überfallen mich tiefe Depressionen und ich wünsch mir ein schnelles Auto und nen dicken Baum, einfach alles hinter mir lassen und gut ist.

Vielleicht ist mein Mann ja glücklich in seinem Chaos? er macht jedenfalls auf mich den Eindruck. Kaffe daneben geschwappt, Kaffepulver auf'm Boden beim Kaffekochen, na und?
Die Katze hat nen Blumentopf umgeschmissen und wälzt sich im Dreck? Na und?

Ich weiß nicht mehr weiter. Wie soll ich das ganze nur anfangen? Ich liebe ihn doch, weil er neben seinem Chaos auch ganz phantastische Eigenschaften hat, die ich sonst noch nie bei jemand anderem erleben durfte.

Aber ich merke auch wie es mir immer schlechter dabei geht, wie mein Beruf darunter leidet, mein Sohn schimpft weil er das Gefühl hat, daß nur er im Haushalt hilft und sein Stiefvater gar nicht.

Wie komme ich aus diesem Teufelskreis raus?
Ich habe ja schon längst angefangen mich anzupassen und bin bei weitem schon nicht mehr so ordentlich wie früher, und früher war ich nicht gerade Mrs. Perfekt, eine Wohnung muß bei mir bewohnt ausschauen und nicht steril wie eine Musterwohnung, in die jederzeit Interessenten reinmarschieren könnten.

Aber die leeren Kartons, Zeitschriftenstapel, runtergefallenen Sachen machen mich immer wieder fertig. Es ändert sich einfach gar nichts.

Wie fange ich es an? Soll ich selbst einen Container bestellen und einfach alles wegwerfen wovon ich der Meinung bin daß es niemand braucht? Oder ist das der falsche Weg? Ich möchte nicht mehr unkontrolliert währendend der Arbeit das Heulen anfangen , ich möchte lachen , ich möchte mich auf mein zuhause freuen können!

Re: hallo pascale

almut, Samstag, 12.03.2005, 01:37 (vor 6992 Tagen) @ Pascale

liebe pascale,

ich kann verstehen, dass dich solche zustände fertig machen. du bist inzwischen dermaßen in mitleidenschaft gezogen, dass du selber hilfe brauchst.

ob dein partner messie ist, kann ich nicht beurteilen,und ich bezweifle es auch, aber das ist auch unwichtig in bezug auf die konsequenzen, die du ziehen müsstest: räumliche trennung oder partnertherapie oder endgültige trennung.

sich dermaßen rücksichtslos und schlampig zu verhalten, muss nicht unbedingt etwas krankhaftes sein, sondern ist in meinen augen einfach nur rücksichtslos und schlampig.

die def. von messie ist übrigens,dass die betroffenen selbst unter ihrem zustand leiden und ihn gern ändern würden. ich hab den eindruck, hier bist nur du und dein kind die leidtragenden!

warte nicht, bis dein partner sich von selbst ändert.
es ist ja so schön bequem, dich alles machen zu lassen.

ich würde mich von so einer nervensäge trennen, aber das sag ich auch nur von außen, die ich nicht involviert bin.

grüße

almut

Re: hallo pascale

EvaM., Dienstag, 15.03.2005, 18:20 (vor 6989 Tagen) @ almut

Hi Almut,

die def. von messie ist übrigens,dass die betroffenen selbst unter ihrem zustand leiden und ihn gern ändern würden.

Nee, das trifft glaub ich nicht zu. Nur ein (kleiner?) Teil der Messies erkennt, daß er unter dem chaotischen Zustand seiner Wohnung leidet. Sehr sehr viele Messies sind noch lange nicht soweit, sondern finden Ausrede um Ausrede, warum sie nichts ändern können, warum sie nichts ändern wollen, und reden sich ein, daß es doch gar nicht so schlimm wäre.

Grüße,
Eva

Re: hallo pascale

Jenny, Dienstag, 15.03.2005, 19:19 (vor 6989 Tagen) @ EvaM.

Danke Eva, hast sicher recht mit Deiner Meinung. Mein Mann scheint es zu genießen, wenn er inmitten seiner auf dem Boden verteilten und dabei auch noch übereinandergestapelten Sachen steht. Da fühlt er sich wohl. Unangenehm wird es ihm erst, wenn er nicht findet, was er dringend sucht.
Grüße
Jenny

Re: hallo pascale

almut, Mittwoch, 16.03.2005, 17:30 (vor 6988 Tagen) @ Jenny

wenn dein mann also offenbar selbst nicht an seiner art leidet, wird es auch keine motivation geben, sich ändern zu wollen, es sei denn, er merkt, dass er mit dieser schlampigkeit auf dauer keine partnerin halten kann.

was eva schrieb, dem könnte ich auch zustimmen,dann müsste man den begriff messie vielleicht anders definieren.

aber entscheidend ist ja, dass du es nicht mehr so aushälst!

deshalb würde ich dir raten, dringend eine lösung für dich zu finden, damit du nicht untergehst mit deinem kind.

lg

almut

Re: Liest hier noch jemand mit?

m., Samstag, 12.03.2005, 12:20 (vor 6992 Tagen) @ Pascale

Hallo, Pascale!
Falls das möglich ist, rede nochmal mit Deinem Mann.
Falls das auch nichts bringt, solltest Du ausziehen.
Damit meine ich nicht, daß Du ihn verlassen mußt, sondern nur, daß Du eine eigene Wohnung nimmst. Falls das geht.
Das wichtigste in Deinem Leben ist derzeit Dein Kind. Sorge dafür, daß es Dir so gut geht, daß Du Dich gut um es kümmern kannst.
vorösterliche Grüße
m.

Re: Liest hier noch jemand mit?

Jenny, Samstag, 12.03.2005, 13:06 (vor 6992 Tagen) @ Pascale

Hallo Pascale,
Das Gefühl, selber auch Messie zu sein, kenne ich gut, aber wenn mein Mann mal für einige Tage außer Haus ist, brauche ich 3 Tage, um die Wohnung wieder in Schuß zu bringen und so weiß ich, daß ich doch zu den Angehörigen zähle.
Wenn ich vom schnellen Auto und unkontrolliertem Weinen lese, zahlst du ja einen ganz schön hohen Preis für die angenehmen Stunden, die du mit deinem Mann verbringst. Frage dich, ob es das wert ist. Auch dein Sohn leidet wohl darunter, sonst würde er nicht schimpfen. In so einer Situation braucht er dich besonders, also, bevor du das nächste Mal an Autos und Bäume denkst, denk lieber hier ans Forum und schreib, wie es dir geht.
Früher hatte ich auch regelmäßig Nervenzusammenbrüche, inzwischen weiß ich, daß sie in dem Moment weg sind, wo ich etwas tue an der Situation. Was du tun willst, mußt du selbst entscheiden. Ein Container löst dein Problem, wird dir aber sicher andere Probleme bringen. Hast du deinem Mann schon gesagt, wie du dich mit seiner Schlampigkeit fühlst?
Ich wünsch dir viel Kraft,
LG von Jenny

Re: Liest hier noch jemand mit?

wiesel, Samstag, 12.03.2005, 16:44 (vor 6992 Tagen) @ Pascale

Hallo Pascal.

Du fragst, ob hier noch jemand mitliest: und ob!
Fast jeden Tag schaue ich hier rein, um zu sehen, ob es noch jemanden gibt, dem es so mit seinem Mann geht, wie mir.
Und jetzt hast Du geschrieben. Der Text könnte 100-prozentig von mir stammen: Genauso geht es mir auch.
Bisher haben hier immer Angehörige geschrieben, deren Eltern oder Kinder so schlampig waren oder die ihre Partner verlassen wollten, wobei diese Schicksale ähnlich schwer sind. Aber Dein Schicksal ist genau meins.
Bei meinem Mann herrscht auch die Devise: Was? Der Aschenbecher ist voll? Na, dann stellen wir doch noch einen daneben! Oh, da stehn ja schon drei volle! Macht nichts, stellen wir ihn auf den Berg mit den ungeöffneten Briefen.
Nach langen Diskussionen darüber, dass leere Quarkschalen und Katzenfutterdosen in den Müll gehören und nicht auf der Küchenarbeitsfläche gesammelt werden sollen, ist er inzwischen manchmal schon soweit, den Müll wenigstens in Richtung des Mülleimers zu schmeißen, getragene Socken in Richtung des Wäschekorbes! Welch Fortschritt. Seine Stiefel, Hausschuhe und Jacken bleiben grundsätzlich in der Mitte des Wohnzimmers liegen, wenn er nach Hause kommt, solange, bis er wieder geht.
Wenn ich von der Arbeit komme, muß ich immer erstmal aufräumen, die Zimmer, in denen er war, sind flächendeckend vermüllt. Alles, was er im Laufe der Tages benutzt,bleibt genau dort liegen, wo er es nicht mehr braucht, und sei es mitten im Flur. Schränke, Dosen, Schubladen werden nie mehr geschlossen, wenn er etwas entnimmt.
Er selbst leidet überhaupt nicht darunter. Nur ich.
Das einzige, was ihn stört, ist mein Aufräumen. Obwohl ich schon gar nichts mehr sage, weil ich in den 14 Jahren unseres Zusammen"lebens" die Hoffnung auf Besserung bei ihm begraben habe, gucke ich doch bei meiner täglichen Aufräumfron etwas unglücklich. Und das, dieser unausgesprochene Vorwurf, nervt ihn halt.
Mir geht es genau wie Dir: Ich will ihn nicht verlassen, weil ich ihn immer noch liebe wie am ersten Tag. Manch einer denkt jetzt vielleicht, ich sei masochistisch veranlagt. Bin ich aber nicht. Ich sehe eben immer noch den absoluten Ausnahmemann in ihm in jeder anderen Hinsicht: charakterlich, geistig, menschlich Ordnung ist nun mal nur eine Nebensache, das sage ich, obwohl ich wohl das bin, was in diesen Foren als Cleany bezeichnet wird.
Aber auch Nebensachen können einen zermürben.
Und mir geht es wie Dir: Oft bin ich so entmutigt von der immer wiederkehrenden Schlampigkeit im Haus, dass ich auch alles liegen lasse und Depressionen habe. In letzter Zeit leide ich auch unter der Angst, zwangsweise zum Mitmessie zu werden, weil mich oft die Kraft verläßt. Derjenige, der alles vermüllt, sitzt kräftemäßig eben am längeren Hebel, es ist viel einfacher als aufäumen.
Ich wäre sehr froh, wenn wir in einen Gedankenaustausch treten könnten. Zum Thema: Wie kann ich mein Schicksal annehmen, ohne Schaden zu nehmen?, gibt es keine schnelle Antwort. Sonst hätten wir sie in unserer Verzweiflung schon gefunden.

Mach´s gut, Pascal, alles Liebe
Wiesel

Re: Liest hier noch jemand mit?

Bea, Montag, 18.04.2005, 18:52 (vor 6955 Tagen) @ wiesel

Hallo Pascal.
Du fragst, ob hier noch jemand mitliest: und ob!
Fast jeden Tag schaue ich hier rein, um zu sehen, ob es noch jemanden gibt, dem es so mit seinem Mann geht, wie mir.
Und jetzt hast Du geschrieben. Der Text könnte 100-prozentig von mir stammen: Genauso geht es mir auch.
Bisher haben hier immer Angehörige geschrieben, deren Eltern oder Kinder so schlampig waren oder die ihre Partner verlassen wollten, wobei diese Schicksale ähnlich schwer sind. Aber Dein Schicksal ist genau meins.
Bei meinem Mann herrscht auch die Devise: Was? Der Aschenbecher ist voll? Na, dann stellen wir doch noch einen daneben! Oh, da stehn ja schon drei volle! Macht nichts, stellen wir ihn auf den Berg mit den ungeöffneten Briefen.
Nach langen Diskussionen darüber, dass leere Quarkschalen und Katzenfutterdosen in den Müll gehören und nicht auf der Küchenarbeitsfläche gesammelt werden sollen, ist er inzwischen manchmal schon soweit, den Müll wenigstens in Richtung des Mülleimers zu schmeißen, getragene Socken in Richtung des Wäschekorbes! Welch Fortschritt. Seine Stiefel, Hausschuhe und Jacken bleiben grundsätzlich in der Mitte des Wohnzimmers liegen, wenn er nach Hause kommt, solange, bis er wieder geht.
Wenn ich von der Arbeit komme, muß ich immer erstmal aufräumen, die Zimmer, in denen er war, sind flächendeckend vermüllt. Alles, was er im Laufe der Tages benutzt,bleibt genau dort liegen, wo er es nicht mehr braucht, und sei es mitten im Flur. Schränke, Dosen, Schubladen werden nie mehr geschlossen, wenn er etwas entnimmt.
Er selbst leidet überhaupt nicht darunter. Nur ich.
Das einzige, was ihn stört, ist mein Aufräumen. Obwohl ich schon gar nichts mehr sage, weil ich in den 14 Jahren unseres Zusammen"lebens" die Hoffnung auf Besserung bei ihm begraben habe, gucke ich doch bei meiner täglichen Aufräumfron etwas unglücklich. Und das, dieser unausgesprochene Vorwurf, nervt ihn halt.
Mir geht es genau wie Dir: Ich will ihn nicht verlassen, weil ich ihn immer noch liebe wie am ersten Tag. Manch einer denkt jetzt vielleicht, ich sei masochistisch veranlagt. Bin ich aber nicht. Ich sehe eben immer noch den absoluten Ausnahmemann in ihm in jeder anderen Hinsicht: charakterlich, geistig, menschlich >Ordnung ist nun mal nur eine Nebensache, das sage ich, obwohl ich wohl das bin, was in diesen Foren als Cleany bezeichnet wird.
Aber auch Nebensachen können einen zermürben.
Und mir geht es wie Dir: Oft bin ich so entmutigt von der immer wiederkehrenden Schlampigkeit im Haus, dass ich auch alles liegen lasse und Depressionen habe. In letzter Zeit leide ich auch unter der Angst, zwangsweise zum Mitmessie zu werden, weil mich oft die Kraft verläßt. Derjenige, der alles vermüllt, sitzt kräftemäßig eben am längeren Hebel, es ist viel einfacher als aufäumen.
Ich wäre sehr froh, wenn wir in einen Gedankenaustausch treten könnten. Zum Thema: Wie kann ich mein Schicksal annehmen, ohne Schaden zu nehmen?, gibt es keine schnelle Antwort. Sonst hätten wir sie in unserer Verzweiflung schon gefunden.
Mach´s gut, Pascal, alles Liebe
Wiesel

Hallo Wiesel,

14 Jahre - uff! Wieviel Kraft das kosten mag. Depressionen und Resignation sind da kein Wunder. Ändern wird sich jedoch nichts, solange Ihr Mann nicht einsieht, dass er ein Problem hat. Hat er nach seiner Meinung auch nicht, weil er sich mit der Situation wohl fühlt. Dass Sie sich nicht damit wohlfühlen, nervt ihn leicht am Rande (aber nur, weil Sie es ihm zeigen). Es interessiert ihn nicht wirklich. So ist das mit Suchtkranken und Messie-Tum hat durchaus Ähnlichkeit mit einer Sucht. Solange der Süchtige jedoch keine Veranlassung sieht, sein Verhalten zu ändern (weil es ihm nicht schadet), wird er auch nichts tun. Die Umwelt ist ihm dabei völlig egal, so gefangen ist er in seiner Krankheit. Man mag dies durch liebevolles Verständnis mittragen oder gehen. Die Einsicht und die Veränderung kann nur durch den Süchtigen selbst erfolgen. Er wird nicht aus Liebe oder Rücksicht auf Ihre Gefühle etwas ändern. Davon konnten Sie sich 14 Jahre lang überzeugen. Ich habe 8 Jahre gebraucht, um zu verstehen. Sie können folgendes für sich tun: ziehen Sie aus. Lassen Sie ihn nicht hinein in die neue Wohnung, außer zum Kaffee. Treffen Sie sich für schöne Dinge auf "neutralem" Boden und lassen Sie ihn in seinem Chaos. Er ist dort glücklich. Die Beziehung braucht man nicht zu beenden, Abgrenzung ist jedoch lebensnotwendig, weil Sie die Pflicht haben, für sich zu sorgen, sich zu schützen und Ihre Grenzen, die er schon seit 14 Jahren mit Füßen zu treten scheint (allerdings nur, weil Sie es ihm ermöglichen). Das sind harte Worte, aber ich glaube, sie sind realistisch. Wie auch immer Sie sich entscheiden, ich wünsche Ihnen alles, alles Gute, viel Kraft und Entschlossenheit, um aus diesem Elend herauszukommen.
Gruß Bea

Re: Liest hier noch jemand mit?

wiesel, Samstag, 30.04.2005, 20:47 (vor 6943 Tagen) @ Bea

Hallo Pascal.
Du fragst, ob hier noch jemand mitliest: und ob!
Fast jeden Tag schaue ich hier rein, um zu sehen, ob es noch jemanden gibt, dem es so mit seinem Mann geht, wie mir.
Und jetzt hast Du geschrieben. Der Text könnte 100-prozentig von mir stammen: Genauso geht es mir auch.
Bisher haben hier immer Angehörige geschrieben, deren Eltern oder Kinder so schlampig waren oder die ihre Partner verlassen wollten, wobei diese Schicksale ähnlich schwer sind. Aber Dein Schicksal ist genau meins.
Bei meinem Mann herrscht auch die Devise: Was? Der Aschenbecher ist voll? Na, dann stellen wir doch noch einen daneben! Oh, da stehn ja schon drei volle! Macht nichts, stellen wir ihn auf den Berg mit den ungeöffneten Briefen.
Nach langen Diskussionen darüber, dass leere Quarkschalen und Katzenfutterdosen in den Müll gehören und nicht auf der Küchenarbeitsfläche gesammelt werden sollen, ist er inzwischen manchmal schon soweit, den Müll wenigstens in Richtung des Mülleimers zu schmeißen, getragene Socken in Richtung des Wäschekorbes! Welch Fortschritt. Seine Stiefel, Hausschuhe und Jacken bleiben grundsätzlich in der Mitte des Wohnzimmers liegen, wenn er nach Hause kommt, solange, bis er wieder geht.
Wenn ich von der Arbeit komme, muß ich immer erstmal aufräumen, die Zimmer, in denen er war, sind flächendeckend vermüllt. Alles, was er im Laufe der Tages benutzt,bleibt genau dort liegen, wo er es nicht mehr braucht, und sei es mitten im Flur. Schränke, Dosen, Schubladen werden nie mehr geschlossen, wenn er etwas entnimmt.
Er selbst leidet überhaupt nicht darunter. Nur ich.
Das einzige, was ihn stört, ist mein Aufräumen. Obwohl ich schon gar nichts mehr sage, weil ich in den 14 Jahren unseres Zusammen"lebens" die Hoffnung auf Besserung bei ihm begraben habe, gucke ich doch bei meiner täglichen Aufräumfron etwas unglücklich. Und das, dieser unausgesprochene Vorwurf, nervt ihn halt.
Mir geht es genau wie Dir: Ich will ihn nicht verlassen, weil ich ihn immer noch liebe wie am ersten Tag. Manch einer denkt jetzt vielleicht, ich sei masochistisch veranlagt. Bin ich aber nicht. Ich sehe eben immer noch den absoluten Ausnahmemann in ihm in jeder anderen Hinsicht: charakterlich, geistig, menschlich >>Ordnung ist nun mal nur eine Nebensache, das sage ich, obwohl ich wohl das bin, was in diesen Foren als Cleany bezeichnet wird.
Aber auch Nebensachen können einen zermürben.
Und mir geht es wie Dir: Oft bin ich so entmutigt von der immer wiederkehrenden Schlampigkeit im Haus, dass ich auch alles liegen lasse und Depressionen habe. In letzter Zeit leide ich auch unter der Angst, zwangsweise zum Mitmessie zu werden, weil mich oft die Kraft verläßt. Derjenige, der alles vermüllt, sitzt kräftemäßig eben am längeren Hebel, es ist viel einfacher als aufäumen.
Ich wäre sehr froh, wenn wir in einen Gedankenaustausch treten könnten. Zum Thema: Wie kann ich mein Schicksal annehmen, ohne Schaden zu nehmen?, gibt es keine schnelle Antwort. Sonst hätten wir sie in unserer Verzweiflung schon gefunden.
Mach´s gut, Pascal, alles Liebe
Wiesel

Hallo Wiesel,
14 Jahre - uff! Wieviel Kraft das kosten mag. Depressionen und Resignation sind da kein Wunder. Ändern wird sich jedoch nichts, solange Ihr Mann nicht einsieht, dass er ein Problem hat. Hat er nach seiner Meinung auch nicht, weil er sich mit der Situation wohl fühlt. Dass Sie sich nicht damit wohlfühlen, nervt ihn leicht am Rande (aber nur, weil Sie es ihm zeigen). Es interessiert ihn nicht wirklich. So ist das mit Suchtkranken und Messie-Tum hat durchaus Ähnlichkeit mit einer Sucht. Solange der Süchtige jedoch keine Veranlassung sieht, sein Verhalten zu ändern (weil es ihm nicht schadet), wird er auch nichts tun. Die Umwelt ist ihm dabei völlig egal, so gefangen ist er in seiner Krankheit. Man mag dies durch liebevolles Verständnis mittragen oder gehen. Die Einsicht und die Veränderung kann nur durch den Süchtigen selbst erfolgen. Er wird nicht aus Liebe oder Rücksicht auf Ihre Gefühle etwas ändern. Davon konnten Sie sich 14 Jahre lang überzeugen. Ich habe 8 Jahre gebraucht, um zu verstehen. Sie können folgendes für sich tun: ziehen Sie aus. Lassen Sie ihn nicht hinein in die neue Wohnung, außer zum Kaffee. Treffen Sie sich für schöne Dinge auf "neutralem" Boden und lassen Sie ihn in seinem Chaos. Er ist dort glücklich. Die Beziehung braucht man nicht zu beenden, Abgrenzung ist jedoch lebensnotwendig, weil Sie die Pflicht haben, für sich zu sorgen, sich zu schützen und Ihre Grenzen, die er schon seit 14 Jahren mit Füßen zu treten scheint (allerdings nur, weil Sie es ihm ermöglichen). Das sind harte Worte, aber ich glaube, sie sind realistisch. Wie auch immer Sie sich entscheiden, ich wünsche Ihnen alles, alles Gute, viel Kraft und Entschlossenheit, um aus diesem Elend herauszukommen.
Gruß Bea

Hallo Bea.

Ich habe leider heute erst entdeckt, dass mir tatsächlich jemand geantwortet hat und bin ganz gerührt. Es ist eine Wohltat, sich von jemandem verstanden zu fühlen und ich bin ganz froh, dass hier jemand verstanden hat, dass ich sozusagen eines meiner Lebensprobleme offenbart habe. Hoffentlich finden Sie meine Antwort noch, der Beitrag steht soweit unten und ich weiß nicht, wie er höher zu kriegen ist.
Sie haben vollkommen Recht damit, wenn Sie sagen, dass ich eigentlich keine andere Chance habe, als auszuziehen, also zumindest räumlich eine Trennung zu vollziehen. Es stimmt absolut. Und um das räumliche geht es auch nur. Wir lieben uns ja noch und ein kleines Kind von 2 Jahren haben wir auch noch. Ich glaube, instinktiv und aus Selbstschutz habe ich diese räumliche Trennung auch schon teilweise vollzogen.
Glücklicherweise haben wir ein Haus mit ausreichend Platz. Und sein Arbeitszimmer vermüllt er so, wie er es offenbar braucht. Und im Rest des Hauses herrscht mein Ordnungsregiment. Das bedeutet für mich tagtägliches Aufräumen, denn wenn ich einen Tag auslasse, schlägt mir das Chaos über dem Kopf zusammen.
Immerhin ist ihm manchmal bewußt, dass ich darunter leide. In einer Stunde, in der sein Gewissen ihm leise zugesetzt hat, hat er sich überreden lassen, dass ich zum Ausgleich für die Aufräumerei eine wöchentliche Putzhilfe einstellen kann für die schweißtreibenderen Arbeiten. Außerdem hat er komplett das Einkaufen und Kochen übernommen und macht so ganz viel wieder gut. Und er kann lecker kochen... Nur die Küche ist danach natürlich hin.
Ja, es ist sehr schwer, mit einem Messie zusammenzuleben. Aber wenn man sich liebt und es will, kann man irgendwie einen Weg finden, wie man miteinander einigermaßen klarkommt. Denn Messies haben ja vielleicht ihre Begabung woanders. Mein Mann kann nun mal nicht Ordnung halten. Unmöglich!! Nicht eine Stunde lang!! Dafür kann er anderes. Ich muß mit seiner Unordnung eben so leben, als hätte er eine Art Behinderung und das, was er gut kann, für uns bzw. mich nutzen.
Nichtdestotrotz wäre unser Leben traumhaft und viel leichter, wenn er auch so nebenbei und selbstverständlich ordentlich wäre.
Tja, man kann leider nicht alles haben.

Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und grüße Sie ganz lieb. Es wäre nett, wieder von Ihnen zu hören.
Wiesel

Re: Liest hier noch jemand mit?

Edda, Samstag, 12.03.2005, 17:30 (vor 6992 Tagen) @ Pascale

Hallo Pascal,

mir ging es mit meinem Freund ähnlich wie Dir.
Wir haben ein Jahr hier in meiner Wohnung gewohnt, und es wurde immer schlimmer:

Essensreste aufgehoben, manchmal waren sie schon angeschimmelt, und ich durfte sie nicht wegwerfen. Er hat manchmal sogar etwas aus dem Komposteimer herausgeholt.
Jede Blume, er ist Hausmeister und Gärtner, die noch irgend ein grünes Blatt hatte, schleppte er an. Mein Garten war irgenwann der reinste Schrottplatz.

Ich durfte auch sonst nichts wegwerfen. Jede verrostete Schraube mußte aufgehoben werden. Am schlimmsten war es für ihn, wenn ich Sperrmüllabholung bestellt hatte. Da hat er dann noch Einiges rausgesucht, und in sein Ferienhaus gebracht.
Ich habe mich irgendwann geweigert, es zu betreten, da es von unten im Keller bis oben ans Dach zugestellt ist mit teilweise kaputten Möbeln und anderen nicht gangbaren Sachen.

Wie haben uns dann im letzten Jahr räumlich getrennt.
Da er sonst ein ganz lieber Mann ist, und wir vorm Zusammenleben sehr schöne Zeiten erlebt hatten, treffen wir uns jetzt nur noch, wenn wir etwas Schönes unternehmen wollen. Ansonsten kommt er mal ein paar Tage zu Besuch, und hält sich an meine "Regeln".
So habe ich dieses Chaos nicht mehr.

Die räumliche Trennung hat uns gutgetan. Meinem zwölfjährigen Sohn geht es jetzt auch wieder besser, da er unter der Situation sehr gelitten hat.

Ich wünsche Dir für Deine Situatuation alles Gute und die richtige Entscheidung
Gruß Edda

Danke!

Pascale, Dienstag, 15.03.2005, 20:16 (vor 6989 Tagen) @ Pascale

Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Das hat mir verdammt gut getan.

Einen sehr interessanten Ansatz will ich weiterverfolgen: Mir selber einen (!)Bereich schaffen, in dem keine Unordnung herrschen darf. Und dann sehen wir weiter ob sich das Ausdehnen läßt auf andere Zimmer.
Vielleicht finde ich ja einen Knackpunkt bei meinem Mann wenn überhaupt mal ein Zimmer wieder in Ordnung ist. Ich kann mir einfach nicht vorstellen daß es ihm nicht gefallen würde.

Ich weiß es klingt brutal einfach, aber wenn es am einfachsten Plan dann scheitert..... Ans Aufgeben denken kann ich zu einem anderen Zeitpunkt, jetzt ist es noch viel zu früh.

Erst einmal die Kraft finden das Problem resolut anzugehen und mein eigenes beginnendes Messietum angreifen.
Ich werde euch auf dem laufenden halten, auch wenn ich mich vielleicht nur einmal die Woche melde.

Nochmal ganz lieben Dank für die vielen Antworten, damit habe ich gar nicht gerechnet!

Pascale

Re: Liest hier noch jemand mit?

EvaM., Dienstag, 15.03.2005, 20:43 (vor 6989 Tagen) @ Pascale

Hi,

Hast Du das Buch "Laß uns das Chaos überleben" von Sandra Felton schon gelesen? Wenn nicht, tu es. Ich fand es sehr gut. Hab es damals gelesen, als ich noch nicht ganz sicher war, ob ich auch Messie bin oder nicht, und vorwiegend nach Lösungen für mein "Mitmessieproblem" suchte.

Viele besserungswillige Messiefrauen müssen lernen, nicht nur ihren eigenen Kram zu strukturieren und unter Kontrolle zu halten, sondern auch noch mit dem Kram eines Messiepartners zurecht zu kommen. Also, egal, ob Du selbst Cleanie, Normalo oder Messie bist: Wir verstehen, wie schwer die Situation für Dich ist. Du bist nicht allein!!!

Grüße!
Eva

Buch nicht mehr verfügbar :(

Pascale, Mittwoch, 16.03.2005, 13:38 (vor 6988 Tagen) @ EvaM.

Hallo Eva,

Hast Du das Buch "Laß uns das Chaos überleben" von Sandra Felton schon
gelesen?

Das Buch scheint es leider nicht mehr zu geben, jedenfalls nicht mehr bei amazon. Mal sehen was ebay dazu sagt!

Gruß Pascale

Re: Hallo Pascale - Buch gefunden (Link)

Elfie, Mittwoch, 16.03.2005, 22:39 (vor 6987 Tagen) @ Pascale

Hallo Pascale,

geh mal auf den Link, da ist das Buch noch verfügbar. Habe kürzlich dort gekauft, es ging schnell und problemlos, auch auf Rechnung.

Liebe Grüße
Elfie

Re: Hallo Pascale - korrigierter Link

Elfie, Mittwoch, 16.03.2005, 22:48 (vor 6987 Tagen) @ Elfie

Gib einfach als Suchbegriff für den Autor "Sandra Felton" ein, dann findest Du ziemlich weit unten auf der ersten Seite "Lass uns das Chaos überleben".

LG Elfie

Leider zu spät :( auch dort jetzt vergriffen

Pascale, Donnerstag, 17.03.2005, 14:45 (vor 6987 Tagen) @ Elfie

Aber trotzdem lieben Dank Elfie für die Mühe!

Pascale

Re: Leider zu spät :( auch dort jetzt vergriffen

claudia, Samstag, 19.03.2005, 05:29 (vor 6985 Tagen) @ Pascale

Aber trotzdem lieben Dank Elfie für die Mühe!
Pascale

Das Buch gibt es eventuell auch in eurer Stadtbibliothek!

Buch von Sandra Felton gefunden!

Pascale, Mittwoch, 30.03.2005, 16:50 (vor 6974 Tagen) @ claudia

Lieben Dank für Eure vielen Tipps. Mit ner Bücherei oder Buchhandlung sind wir hier im Kaff leider nicht gesegnet, dafür mit einem Metzger, 2 Bäckern und 2 Frisören. Da sieht man(n) mal wo die Prioritäten liegen :)

Mittlerweile habe ich das Buch gebraucht über Amazon gefunden, hoffentlich wird es auch geliefert. Bei Amazon ist es möglich sich in Wartelisten einzutragen. Große Hoffnungen hatte ich mir nicht gemacht, da schon 2 vor mir in der Liste waren, aber nach noch nicht ganz 2 Wochen Wartezeit hab ich doch jetzt tatsächlich Nachricht bekommen.

Gruß Pascale

Re: Prima - ich freu mich für Dich (o.T.)

Elfie, Mittwoch, 30.03.2005, 18:30 (vor 6974 Tagen) @ Pascale

- kein Text -

Re: Liest hier noch jemand mit?

Bea, Montag, 18.04.2005, 18:42 (vor 6955 Tagen) @ Pascale

Liebe Pascale,
Drohungen nützen nichts, schon gar nicht, wenn sie nicht in die Tat umgesetzt werden. Spätestens beim dritten Verstreichen eines Ultimatums ohne Folgen weiß der solchermaßen "bedrohte", dass es nie Konsequenzen für sein Handeln geben wird. Mir hat, wie Edda auch, die räumliche Trennung gut getan. In einer Woche habe ich Sperrmüll-Abholung, wobei ich dann all die Sachen loswerde, die er nicht bei sich lagern wollte. Die Konsequenzen sind ihm bekannt (nämlich dass ich meinen Dachboden nicht länger als erweitertes Lager zur Verfügung stelle. Die Deadline (bekannt) waren 2 Monate, die jetzt um sind. Ich kann Ihnen nur eines aus meiner eigenen Erfahrung sagen: Dieser Müll raubt Energie und wenn man ihn nicht mehr hat und die ganzen Verbote und Einschränkungen, die soziale Isolation und das Doppeltaufräumen, dann kann man plötzlich freier Atmen. Die Räume sind wieder hell und freundlich, man kommt gern nach Hause nach einem Arbeitstag und wünscht sich bestimmt kein schnelles Auto und einen Baum! Man hat Energie, Ordnung zu schaffen und kriegt das eigene Chaos ganz schnell wieder in den Griff (wie früher, als man noch nicht mit einem Messie zusammenlebte). Ich glaube, man ist kein Messie, wenn man sich nicht wohl fühlt im Chaos. Ich glaube, Messies lieben ihr Chaos. Es ist ihnen zumindest wichtiger als soziale Kontakte und eine ordentliche Wohnung mit viel Platz zum träumen und atmen und leben! Dem Messie-Tum liegt eine psychische Störung zugrunde, die sich durch diese Sammelsucht äußert. Es kann eine versteckte Depression sein. Ich glaube, kein Mensch ist von Natur aus faul. Es liegt einfach etwas im Argen, was Sie aber nicht lösen können. Er braucht fachmännische Hilfe für sein Problem. Solange er aber nicht einsieht, dass er ein Problem hat, wird sich nichts ändern. Da nützt auch der Gang zu psychologischen Beratungsstellen oder dergleichen mehr nichts. Manche wachen auch erst auf, wenn sie völlig von allen verlassen am Boden sind. Es ist für viele der heilsame Schock. Abschließend kann ich Ihnen nur raten, für sich selbst optimal zu sorgen und sich aus dieser Situation zu befreien, sonst werden Sie nicht nur seelisch sondern eines Tages körperlich krank. Meine Herzbeklemmungen sind jedenfalls weg und es geht mir jeden Tag, den ich in meine aufgeräumte, friedliche, harmonische Wohnung komme, besser. Mein Ex hat sich jedenfalls jetzt (nach 8 Jahren Qual) an den sozialpsychiatrischen Dienst gewandt und sich dort fachliche Hilfe geholt. Ich denke (und hoffe für ihn), dass dies ein Fortschritt ist. Die Beziehung hat es ihn gekostet, aber er ist aufgewacht. Mal sehen, was er daraus macht und vielleicht schaffe ich es wie Edda, eine lockere Freundschaft zu ihm zu haben - wenn Gras über meinen Groll gewachsen ist und ich wieder ganz gesund bin.
Liebe Grüße, viel Mut und Kraft,
Bea

Der letzte Beitrag ist schon so lange her, dass ich gar nicht weiß ob ich hier richtig bin.
Versuchen tue ich es trotzdem. Kurzfassung: ich bin mit einem Messie verheiratet und habe das Gefühl daß ich selber auch einer werde!
Vielleicht aus Selbstschutz, vielleicht weil es so bequem ist, keine Ahnung.
Mein Mann räumt jedenfalls sehr selten auf, meistens bin ich diejenige die einen Rappel bekommt. Leider mit Drohungen wie verlassen, eigene Wohnung nehmen etc.
Ich weiß einfach nicht was uns beiden gut täte. Soll ich wirklich aufräumen wenn mich der Frust wieder einmal überfällt und ich denke "hier kann man doch keinen Besuch empfangen!". Manchmal überfallen mich tiefe Depressionen und ich wünsch mir ein schnelles Auto und nen dicken Baum, einfach alles hinter mir lassen und gut ist.
Vielleicht ist mein Mann ja glücklich in seinem Chaos? er macht jedenfalls auf mich den Eindruck. Kaffe daneben geschwappt, Kaffepulver auf'm Boden beim Kaffekochen, na und?
Die Katze hat nen Blumentopf umgeschmissen und wälzt sich im Dreck? Na und?
Ich weiß nicht mehr weiter. Wie soll ich das ganze nur anfangen? Ich liebe ihn doch, weil er neben seinem Chaos auch ganz phantastische Eigenschaften hat, die ich sonst noch nie bei jemand anderem erleben durfte.
Aber ich merke auch wie es mir immer schlechter dabei geht, wie mein Beruf darunter leidet, mein Sohn schimpft weil er das Gefühl hat, daß nur er im Haushalt hilft und sein Stiefvater gar nicht.
Wie komme ich aus diesem Teufelskreis raus?
Ich habe ja schon längst angefangen mich anzupassen und bin bei weitem schon nicht mehr so ordentlich wie früher, und früher war ich nicht gerade Mrs. Perfekt, eine Wohnung muß bei mir bewohnt ausschauen und nicht steril wie eine Musterwohnung, in die jederzeit Interessenten reinmarschieren könnten.
Aber die leeren Kartons, Zeitschriftenstapel, runtergefallenen Sachen machen mich immer wieder fertig. Es ändert sich einfach gar nichts.
Wie fange ich es an? Soll ich selbst einen Container bestellen und einfach alles wegwerfen wovon ich der Meinung bin daß es niemand braucht? Oder ist das der falsche Weg? Ich möchte nicht mehr unkontrolliert währendend der Arbeit das Heulen anfangen , ich möchte lachen , ich möchte mich auf mein zuhause freuen können!

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