Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren (Angehörige)

Akinom, Montag, 18.04.2005, 14:18 (vor 6955 Tagen)

Hallo Zusammen,

Vermuellung - eine Krankheit - unheilbar
Unsere Mutter fing vor ungefaehr 30 Jahren an ihren Haushalt nicht mehr ordentlich zu fuehren. Hilfe von mir lehnte sie schon damals ab, ich kann das alles ja nicht richtig. Sie bekam aber trotzdem Haushaltshilfe von mir und es machte mich mit meinen 16 Jahren wuetend dass sie mehr Zeit brauchte um meine Arbeit zu kontrollieren und zu kritisieren als wenn sie es gleich selbst gemacht haette. Mit den Jahren wurde es schlimmer, raeumte ich etwas weg, lag gleich wieder etwas anderes auf diesem Platz. Mein Kampf gegen Windmuehlen begann. Jedes verstaendnisvolle Gespraech endete mit, ich mach es schon, wenn ich Lust habe. Meine Geschwister sind in einem vermuellten Haushalt aufgewachsen, irgendwann bin ich ja ausgezogen und ab diesem Zeitpunkt wurde es schlimmer. Letztens haben meine Schwester, mein Sohn und ich die Garage entmuellt. Alles war feucht, schimmelig und voll Muell. Ein Kampf um jeden unbrauchbaren Gegenstand, altes, geschenktes Kleidungsstueck, das ihr sowieso nicht passt, begann. Vorher war es ihr egal ob und was da verstaut ist. Ihr Haushalt ist so schmutzig, sie laesst sich nicht helfen, nicht bevormunden. Alles kann man ja noch brauchen. Mit welch einer Energie sie uns den Muell abnehmen konnte, manchen Schrott hat sie auch gerettet, nur fuer Ordnung hat sie keine Energie. Hier wird viel ueber Verstaendnis fuer Messis geschrieben, wer hat Vestaendnis fuer Kinder die im Muell aufwachsen mussten? Sie wir nie mehr aufraemen, dazu ist sie einfach zu faul. Wir werden das Problem loesen indem wir jetzt taeglich ihren gesammelten Muell wegwerfen. Unser Vater hat auch ein Recht auf Ordnung, er kann sich einfach nicht durchsetzen. Wir Kinder hatten auch ein Recht auf Ordnung und Sauberkeit. Mit Gespraechen kommt man bei ihr nicht voran, eine Therapie lehnt sie total ab.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Sonntag, 24.04.2005, 22:01 (vor 6949 Tagen) @ Akinom

Ist doch klar, warum bei Euch die Fronten so verhärtet sind: Seit Jahrzehnten wird aneinander vorbei geredet und gehandelt. Ungebetene Hilfe im Haushalt kann ja lieb gemeint sein, bedeutet aber doch Kritik. Und Kritik kann so sehr verletzen, vor allem, wenn dazu auch noch "verständnisvolle Gespräche" kommen! Wenn eine Tochter im Haushalt besser sein will, als die Mutter - dann ist der Konflikt ja vorprogrammiert! Ich behaupte einfach mal, dass Du Deine Mutter damals provoziert hast, anstatt einfach zu helfen, ohne Vorwürfe zu machen.

Ich gehe mal davon aus, dass Deine Mutter zur "Nachkriegsgeneration" gehört, und auch deshalb eine grundsätzlich andere Einstellung zu manchem hat:
z. B. "Sachen nicht wegwerfen" war sinnvoll weil sparsam in der Zeit v o r der Wegwerfgesellschaft! Irgendewwas wegzuwerfen war Verschwendung...
z. B. "Sachen einfach rumliegen lassen" bedeutete damals Freiheit gegen den Zwang zu erzwungener Disziplin. Man wohnt doch nicht im Möbelhauskatalog!

Das hat nichts mit Faulheit oder Krankheit zu tun. Statt aus der einen Protesthaltung gegen Bevormundung herauszukommen, hast Du "geholfen", deine Mutter in eine andere Protesthaltung hineinzumanövrieren.
Sag ihr doch einfach, dass Du sie zwar nicht verstehen kannst - aber dass Du sie trotzdem lieb hast! Sag nicht "faul und krank", sondern hilf ihr einfach beim Wegwerfen. Dafür ist sie Dir garantiert dankbar, weil sie ja selber garantiert unter wirklichem Müll leidet. Aber nimm Rücksicht und halte nicht alles für Müll. Auch Müll ist relativ!

Hallo Zusammen,
Vermuellung - eine Krankheit - unheilbar
Unsere Mutter fing vor ungefaehr 30 Jahren an ihren Haushalt nicht mehr ordentlich zu fuehren. Hilfe von mir lehnte sie schon damals ab, ich kann das alles ja nicht richtig. Sie bekam aber trotzdem Haushaltshilfe von mir und es machte mich mit meinen 16 Jahren wuetend dass sie mehr Zeit brauchte um meine Arbeit zu kontrollieren und zu kritisieren als wenn sie es gleich selbst gemacht haette. Mit den Jahren wurde es schlimmer, raeumte ich etwas weg, lag gleich wieder etwas anderes auf diesem Platz. Mein Kampf gegen Windmuehlen begann. Jedes verstaendnisvolle Gespraech endete mit, ich mach es schon, wenn ich Lust habe. Meine Geschwister sind in einem vermuellten Haushalt aufgewachsen, irgendwann bin ich ja ausgezogen und ab diesem Zeitpunkt wurde es schlimmer. Letztens haben meine Schwester, mein Sohn und ich die Garage entmuellt. Alles war feucht, schimmelig und voll Muell. Ein Kampf um jeden unbrauchbaren Gegenstand, altes, geschenktes Kleidungsstueck, das ihr sowieso nicht passt, begann. Vorher war es ihr egal ob und was da verstaut ist. Ihr Haushalt ist so schmutzig, sie laesst sich nicht helfen, nicht bevormunden. Alles kann man ja noch brauchen. Mit welch einer Energie sie uns den Muell abnehmen konnte, manchen Schrott hat sie auch gerettet, nur fuer Ordnung hat sie keine Energie. Hier wird viel ueber Verstaendnis fuer Messis geschrieben, wer hat Vestaendnis fuer Kinder die im Muell aufwachsen mussten? Sie wir nie mehr aufraemen, dazu ist sie einfach zu faul. Wir werden das Problem loesen indem wir jetzt taeglich ihren gesammelten Muell wegwerfen. Unser Vater hat auch ein Recht auf Ordnung, er kann sich einfach nicht durchsetzen. Wir Kinder hatten auch ein Recht auf Ordnung und Sauberkeit. Mit Gespraechen kommt man bei ihr nicht voran, eine Therapie lehnt sie total ab.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Montag, 25.04.2005, 10:31 (vor 6948 Tagen) @ omnifax

Hallo Omnifax,
die Fronten sind nicht verhaertet, wir reden nicht aneinander vorbei, ich lebte in diesem Haushalt als ich mit meiner "ungebetene Hilfe" taetig wurde, ich hatte das Beduerfnis in einer sauberen Badewanne ein Bad zu nehmen, auf ein sauberes Klo zu gehen und an einem sauberen Waschbecken meine Zaehne zu putzen.

Diese arme Nachkriegsgeneration! ich kann es nicht mehr hoeren!

Ein verschimmelter Stoffetzen stellt doch ein Gesundheitsrisiko dar, also relativ gesehen schon. Muell ist relativ, eine verdreckte Wohnung ist relativ und ich, die eine gewisse Ordnung braucht, bin relativ auf einem anderen Stern, in Dimension 6 vielleicht, weit weg vom Verstaendnis der ach so bedauernswerten "Messies", deren Faulheit, fuer ihr eigenes Leben, relativ gesehen, endlich jemand ein relatives Krankheitsbild erdacht hat und diesem Kind einen relativ einfachen, liebevollen Namen, "Messie", gab.

Bedauernswerte Geschoepfe, die in ihrem relativen Dreck hausen, und keine reale Therapie in aussicht ist, die ihnen eine relative Hilfe von aussen bringt.

Relativ gesehen, waere das dann ein Etwas, dass alles genauso macht wie diese es wollen, ohne zu wissen was sie eigentlich wollen.

Ist doch klar, warum bei Euch die Fronten so verhärtet sind: Seit Jahrzehnten wird aneinander vorbei geredet und gehandelt. Ungebetene Hilfe im Haushalt kann ja lieb gemeint sein, bedeutet aber doch Kritik. Und Kritik kann so sehr verletzen, vor allem, wenn dazu auch noch "verständnisvolle Gespräche" kommen! Wenn eine Tochter im Haushalt besser sein will, als die Mutter - dann ist der Konflikt ja vorprogrammiert! Ich behaupte einfach mal, dass Du Deine Mutter damals provoziert hast, anstatt einfach zu helfen, ohne Vorwürfe zu machen.
Ich gehe mal davon aus, dass Deine Mutter zur "Nachkriegsgeneration" gehört, und auch deshalb eine grundsätzlich andere Einstellung zu manchem hat:
z. B. "Sachen nicht wegwerfen" war sinnvoll weil sparsam in der Zeit v o r der Wegwerfgesellschaft! Irgendewwas wegzuwerfen war Verschwendung...
z. B. "Sachen einfach rumliegen lassen" bedeutete damals Freiheit gegen den Zwang zu erzwungener Disziplin. Man wohnt doch nicht im Möbelhauskatalog!
Das hat nichts mit Faulheit oder Krankheit zu tun. Statt aus der einen Protesthaltung gegen Bevormundung herauszukommen, hast Du "geholfen", deine Mutter in eine andere Protesthaltung hineinzumanövrieren.
Sag ihr doch einfach, dass Du sie zwar nicht verstehen kannst - aber dass Du sie trotzdem lieb hast! Sag nicht "faul und krank", sondern hilf ihr einfach beim Wegwerfen. Dafür ist sie Dir garantiert dankbar, weil sie ja selber garantiert unter wirklichem Müll leidet. Aber nimm Rücksicht und halte nicht alles für Müll. Auch Müll ist relativ!

Hallo Zusammen,
Vermuellung - eine Krankheit - unheilbar
Unsere Mutter fing vor ungefaehr 30 Jahren an ihren Haushalt nicht mehr ordentlich zu fuehren. Hilfe von mir lehnte sie schon damals ab, ich kann das alles ja nicht richtig. Sie bekam aber trotzdem Haushaltshilfe von mir und es machte mich mit meinen 16 Jahren wuetend dass sie mehr Zeit brauchte um meine Arbeit zu kontrollieren und zu kritisieren als wenn sie es gleich selbst gemacht haette. Mit den Jahren wurde es schlimmer, raeumte ich etwas weg, lag gleich wieder etwas anderes auf diesem Platz. Mein Kampf gegen Windmuehlen begann. Jedes verstaendnisvolle Gespraech endete mit, ich mach es schon, wenn ich Lust habe. Meine Geschwister sind in einem vermuellten Haushalt aufgewachsen, irgendwann bin ich ja ausgezogen und ab diesem Zeitpunkt wurde es schlimmer. Letztens haben meine Schwester, mein Sohn und ich die Garage entmuellt. Alles war feucht, schimmelig und voll Muell. Ein Kampf um jeden unbrauchbaren Gegenstand, altes, geschenktes Kleidungsstueck, das ihr sowieso nicht passt, begann. Vorher war es ihr egal ob und was da verstaut ist. Ihr Haushalt ist so schmutzig, sie laesst sich nicht helfen, nicht bevormunden. Alles kann man ja noch brauchen. Mit welch einer Energie sie uns den Muell abnehmen konnte, manchen Schrott hat sie auch gerettet, nur fuer Ordnung hat sie keine Energie. Hier wird viel ueber Verstaendnis fuer Messis geschrieben, wer hat Vestaendnis fuer Kinder die im Muell aufwachsen mussten? Sie wir nie mehr aufraemen, dazu ist sie einfach zu faul. Wir werden das Problem loesen indem wir jetzt taeglich ihren gesammelten Muell wegwerfen. Unser Vater hat auch ein Recht auf Ordnung, er kann sich einfach nicht durchsetzen. Wir Kinder hatten auch ein Recht auf Ordnung und Sauberkeit. Mit Gespraechen kommt man bei ihr nicht voran, eine Therapie lehnt sie total ab.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Montag, 25.04.2005, 14:28 (vor 6948 Tagen) @ akinom

Hallo akinom, habe ich mit meiner Antwort voll daneben gehauen? Tut mir leid, aber ich bin selber Messiekindheitsgeschädigt und sehe das heute so:
"Unsere Mutter müllt seit 30 Jahren" bedeutet doch, dass vorher der Haushalt normal funktioniert hat und dann erst ging es bergab... Plötzlich?
Nachdem ich selber (nixwiewegda) genug gelitten hatte, sollte es in den eigenen vier Wänden nie-nie-nie so zugehen - was auch erst mal ganz gut klappte, Mann und Kinder sollten nichtleiden... Dann habe ich aber leider feststellen müssen, wie dünn das Eis ist, auf dem ich mich (seit 30 Jahren!) bewege... Wie schnell ich da einbrechen kann, frei nach dem Motto: Ordnung ist das halbe Leben und der Rest ist Schlamperei! Aus meiner Erfahrung kann ich heute ahnen, was in meine Mutter damals vorgegangen ist, weil ich weiss, wie erbärmlich ich mich oft selber fühle - und wie schlimm das dann ist: Ich könnte doch, wenn ich nur wollte - aber aus Schamgefühl oder Trotz heraus kann ich - wie gelähmt - nicht einmal wollen (Gott sei Dank passiert mir das nicht zu oft). Ich bin wirklich nicht faul, sondern setze nur die Prioritäten falsch und "vergesse", dass Wegwerfen und Wegräumen normal und richtig ist - weil armes Nachkriegszeitkind - und rumms, wieder habe ich versagt! Wie peinlich!!!
(Allerdings putze ich ganz regelmäßig und sogar gerne unser WC. Warum bloß?)
Therapie will ich auch nicht, bin ja nicht krank. Jedenfalls nicht kränker als andere Leute, denen andere Sachen schwer fallen, die anders versagen, die aber nicht so auffallen oder sich nicht dafür schämen.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Montag, 25.04.2005, 15:00 (vor 6948 Tagen) @ omnifax

Habe vergessen zu sagen, dass ich den Begriff "Messie" auch unpassend finde.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Mittwoch, 27.04.2005, 12:46 (vor 6946 Tagen) @ omnifax

Hallo Onifax,

so bis zu meinem 12. Lebensjahr war alles o.K.. Mutters schlampige Haushaltfuehrung kam schleichend. Mein Teenageralter war gepraegt mit "ach morgen bekommen wir ja schon Besuch, da muessen wir ja heute eine Aufraeum- und Putzaktion starten". Kamen Verwante ueberraschedn vorbei, "na kannst du deiner Mutter nicht mal helfen,du siehst doch dass sie es nicht schafft." usw. usw. Richtig schlimm ist es nach meinem ersten Auszug geworden, man verdraengt, weil Mutter auch verdreangt, und alles wird schlimmer. Was ich suche sind Loesungen, aber ich muss feststellen dass man diese hier auch nicht findet. Irgendwie habe ich das Gefuehl wieder die Verantwortung fuer die Unzulaenglichkeiten meiner Mutter uebertragen zu bekommen und genau das will ich nicht.

Den Anspruch eine super perfekte Hausfrau zu sein erhebe ich nicht. Trotz eines stressigen Vollzeitjobs kann ich jeder Zeit Besuch in meiner Wohnung empfangen, meine Interessen pflegen und ich muss nicht staendig etwas suchen. Das heisst nicht, dass ich mir nicht auch mal "heute habe ich keine Lust" goenne.

Hallo akinom, habe ich mit meiner Antwort voll daneben gehauen? Tut mir leid, aber ich bin selber Messiekindheitsgeschädigt und sehe das heute so:
"Unsere Mutter müllt seit 30 Jahren" bedeutet doch, dass vorher der Haushalt normal funktioniert hat und dann erst ging es bergab... Plötzlich?
Nachdem ich selber (nixwiewegda) genug gelitten hatte, sollte es in den eigenen vier Wänden nie-nie-nie so zugehen - was auch erst mal ganz gut klappte, Mann und Kinder sollten nichtleiden... Dann habe ich aber leider feststellen müssen, wie dünn das Eis ist, auf dem ich mich (seit 30 Jahren!) bewege... Wie schnell ich da einbrechen kann, frei nach dem Motto: Ordnung ist das halbe Leben und der Rest ist Schlamperei! Aus meiner Erfahrung kann ich heute ahnen, was in meine Mutter damals vorgegangen ist, weil ich weiss, wie erbärmlich ich mich oft selber fühle - und wie schlimm das dann ist: Ich könnte doch, wenn ich nur wollte - aber aus Schamgefühl oder Trotz heraus kann ich - wie gelähmt - nicht einmal wollen (Gott sei Dank passiert mir das nicht zu oft). Ich bin wirklich nicht faul, sondern setze nur die Prioritäten falsch und "vergesse", dass Wegwerfen und Wegräumen normal und richtig ist - weil armes Nachkriegszeitkind - und rumms, wieder habe ich versagt! Wie peinlich!!!
(Allerdings putze ich ganz regelmäßig und sogar gerne unser WC. Warum bloß?)
Therapie will ich auch nicht, bin ja nicht krank. Jedenfalls nicht kränker als andere Leute, denen andere Sachen schwer fallen, die anders versagen, die aber nicht so auffallen oder sich nicht dafür schämen.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Mittwoch, 27.04.2005, 21:25 (vor 6946 Tagen) @ akinom

Hallo akinom, tut mir leid, wenn ich schon wieder daeben getroffen haben sollte und Du Dir mehr praktischen Rat erhofft hast. So ein Forum soll ja Denkanstöße liefern. aber Du erwartest jemanden mit Erfahrung in genau derselben Situation. Schwierig, schwierig! Patentlösungen gibt es nach meiner Erfahrung nicht, weil die Menschen so verschieden sind. Und deshalb reden sie auch immer wieder so toll aneinander vorbei. Du hattest zuerst so geschrieben, als willst Du nur Frust ablassen.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich unnötigerweise wiederhole:
Das läuft bei Euch meiner Meinung nach wirklich seit Jahrzehnten aneinander vorbei, aber ich sage ja nicht, dass Du daran Schuld sein musst! Man hat Dir also was aufgedrängt, ich hatte gedacht, Du wolltest von Dir aus "was Gutes tun". Lassen wir mal undiskutiert, wie verschieden die Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit sind: Welche Maßstäbe legst Du an - jedenfalls andere, als Deine Mutter. (Alles relativ...)
Wenn Du jetzt Deinen Haushalt führst, hast Du sicher genug zu tun. Wer drängt Dir denn jetzt wieder die Verantwortung auf? Verwandte? Dein Gewissen? Warum?
Wenn Du magst, antworte darauf
Auf die Gefahr hin, dass ich Dich langweile:
Als armes Nachkriegskind muss ich noch was klären. Bei mir war damals einiges vielleicht ähnlich, doch den "schwarzen Peter" jabe ich mir nicht zuschieben lassen. Ich habe mich da so durchgewurstelt, aber wohl aus purem Eigennutz - aber ich hatte auch keine jüngeren Geschwister! Wenn ich zu Hause was gemacht habe (wir mußten als jüngere Kinder nicht helfen), dann war das so: Teenager wuschen ihre Sachen gefälligst selber - natürlich ohne Waschmaschine, mit der Hand. Das eigene Zimmer musste man selber sauber halten, oder auch nicht. Wer baden wollte, putzte die Wanne, ein extra Waschbecken hatten wir nicht. Mal abgesehen von der Unordnung, war das bei Schulkameradinnen wohl auch so. Oder die mussten zu Hause putzen, während ich Klavier spielen durfte. Wenn Besuch sich anmeldete (per Post, Telefon hatten wir nicht) wurden Räum- und Putzaktionen gestartet, auch vor Geburtstagen usw. Die Wohnung war eher schäbig möbliert bis auf ein paar neue Möbel, also kein "schöner Wohnen", wegen Geldmangel. Jetzt lach nicht, aber Bildung war wichtiger als Wohnen und Aufräumen und Putzen! Und gesammelt wurde alles mögliche und unmögliche, was man ja eventuell noch mal gebrauchen konnte.
Für mich kam in der eigenen Familie der "Schock" nach einigen Jahren, nachdem ich mich eifrig bemüht hatte, aber feststellen mußte, dass ich mit den angelernten Verhaltensmustern nicht mehr zurecht kam und entsprechend versagte. Und "plötzlich" waren all die schönen neuen Dinge schmutzig - und "plötzlich" hatte meine Großmutter ach so recht: "Hausfrauenarbeit ist nur zu sehen, wenn sie nicht gemacht ist". Rrrumms! Scham, Schande - Lähmung!
Wenn mir auch noch jemand die Vokabeln "schlampig, faul, krank, dreckig, Müll" um die Ohren gehauen hätte - ich hätte übel reagiert.
Falls es Dich interessiert: Nach außen habe ich immer so getan, als ob ich nur nicht will - wenn ich das nicht konnte, und Hilfe war beschämend. Dumm, was?
Genug für heute. Bin auf Antwort gespannt! Liebe Grü8e!

PS. Ich dachte, die Wohnung ist schon leer, hahaha, von wegen täglich einfach weg damit... Sollte wohl nur eine Drohung sein? Ich rate zu Vorsicht! Wenn Deine Mutter ähnlich veranlagt ist wie ich, lässt sie sich nur schwer helfen. Ich meine aber, hoffnungslos ist kein Fall. Aber bitte mit Liebe!!!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Freitag, 29.04.2005, 16:20 (vor 6944 Tagen) @ omnifax

Hallo Omnifax,

irgendwann entwickelte ich meine Meinung, dass meine Mutter ihr Recht auf Unordnung hat, sowie ich das Recht auf Ordnung habe. Wir leben in einem Haus zusammen, also begegnen wir uns zwangslaeufig. Das Verhalten meiner Mutter hat sich seit ein paar Jahren insoweit entwickelt, dass sie ihr Aeusseres, ihre Koerperpflege total vernachlaessigt. Sie laeuft jetzt schon seit 7 Monaten im gleichen Outfit herum, kannst dir ja vorstellen das das ziemlich verdreckt und geruchsintensiv ist. Das Gleiche kann ich von ihrem Nachthemd sagen, es waere nicht das erste das ich ihr zereissen muesste. Ich lasse es ihr ja! Wie kann es kommen das ein Mensch so verdreckt, wie seine Wohnung verdreckt ist, herumlaeuft und das als normal ansieht. Sie ist es sich nicht wert saubere Kleider anzuziehen, sie hat angeblich keine Kleider. Die Realitaet ist, sie kann sie nicht finden vor lauter anderen Dingen. Wie helfe ich ihr zu einem Wertgefuehl ihrer Person zu kommen? Ich denke dass auch Kinder eine Verantwortung ihren Eltern gegenueber haben und vielleicht auch die Pflicht bei Verwahrlosung einzugreifen.

Meine weitaus juengere Schwester ist gerade dabei ihre Kindheit und Jugend im Muell aufzuarbeiten. Was ihr momentan bleibt ist die Wut auf die Mutter und die Angst genauso zu werden wie sie. Momentan sind keine Ansetzte vorhanden.

Meine Mutter reagiert ganz nach deinem Beispiel. Jetzt erst recht nicht. Faszinierend sind ihre Ausreden, die sie im Gespraech zu einer nicht umzuwerfenden Logic entwickelt.

Deine Geschichte koennte fast meine sein, nur, wenn ich ein Buch las, hiess es dann nur von Oma, hilf besser deiner Mutter. Die Waschmaschine durfte ich von Mutter aus nicht bedienen, sie haette ja koennen kaput gehen. Irgendwann musste ich mich notgedrungen, hatte keine einzige saubere Unterhose mehr, durchsetzen.

Ein schoenes Wochenende

akinom

Hallo akinom, tut mir leid, wenn ich schon wieder daeben getroffen haben sollte und Du Dir mehr praktischen Rat erhofft hast. So ein Forum soll ja Denkanstöße liefern. aber Du erwartest jemanden mit Erfahrung in genau derselben Situation. Schwierig, schwierig! Patentlösungen gibt es nach meiner Erfahrung nicht, weil die Menschen so verschieden sind. Und deshalb reden sie auch immer wieder so toll aneinander vorbei. Du hattest zuerst so geschrieben, als willst Du nur Frust ablassen.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich unnötigerweise wiederhole:
Das läuft bei Euch meiner Meinung nach wirklich seit Jahrzehnten aneinander vorbei, aber ich sage ja nicht, dass Du daran Schuld sein musst! Man hat Dir also was aufgedrängt, ich hatte gedacht, Du wolltest von Dir aus "was Gutes tun". Lassen wir mal undiskutiert, wie verschieden die Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit sind: Welche Maßstäbe legst Du an - jedenfalls andere, als Deine Mutter. (Alles relativ...)
Wenn Du jetzt Deinen Haushalt führst, hast Du sicher genug zu tun. Wer drängt Dir denn jetzt wieder die Verantwortung auf? Verwandte? Dein Gewissen? Warum?
Wenn Du magst, antworte darauf>Auf die Gefahr hin, dass ich Dich langweile:
Als armes Nachkriegskind muss ich noch was klären. Bei mir war damals einiges vielleicht ähnlich, doch den "schwarzen Peter" jabe ich mir nicht zuschieben lassen. Ich habe mich da so durchgewurstelt, aber wohl aus purem Eigennutz - aber ich hatte auch keine jüngeren Geschwister! Wenn ich zu Hause was gemacht habe (wir mußten als jüngere Kinder nicht helfen), dann war das so: Teenager wuschen ihre Sachen gefälligst selber - natürlich ohne Waschmaschine, mit der Hand. Das eigene Zimmer musste man selber sauber halten, oder auch nicht. Wer baden wollte, putzte die Wanne, ein extra Waschbecken hatten wir nicht. Mal abgesehen von der Unordnung, war das bei Schulkameradinnen wohl auch so. Oder die mussten zu Hause putzen, während ich Klavier spielen durfte. Wenn Besuch sich anmeldete (per Post, Telefon hatten wir nicht) wurden Räum- und Putzaktionen gestartet, auch vor Geburtstagen usw. Die Wohnung war eher schäbig möbliert bis auf ein paar neue Möbel, also kein "schöner Wohnen", wegen Geldmangel. Jetzt lach nicht, aber Bildung war wichtiger als Wohnen und Aufräumen und Putzen! Und gesammelt wurde alles mögliche und unmögliche, was man ja eventuell noch mal gebrauchen konnte.
Für mich kam in der eigenen Familie der "Schock" nach einigen Jahren, nachdem ich mich eifrig bemüht hatte, aber feststellen mußte, dass ich mit den angelernten Verhaltensmustern nicht mehr zurecht kam und entsprechend versagte. Und "plötzlich" waren all die schönen neuen Dinge schmutzig - und "plötzlich" hatte meine Großmutter ach so recht: "Hausfrauenarbeit ist nur zu sehen, wenn sie nicht gemacht ist". Rrrumms! Scham, Schande - Lähmung!
Wenn mir auch noch jemand die Vokabeln "schlampig, faul, krank, dreckig, Müll" um die Ohren gehauen hätte - ich hätte übel reagiert.
Falls es Dich interessiert: Nach außen habe ich immer so getan, als ob ich nur nicht will - wenn ich das nicht konnte, und Hilfe war beschämend. Dumm, was?
Genug für heute. Bin auf Antwort gespannt! Liebe Grü8e!
PS. Ich dachte, die Wohnung ist schon leer, hahaha, von wegen täglich einfach weg damit... Sollte wohl nur eine Drohung sein? Ich rate zu Vorsicht! Wenn Deine Mutter ähnlich veranlagt ist wie ich, lässt sie sich nur schwer helfen. Ich meine aber, hoffnungslos ist kein Fall. Aber bitte mit Liebe!!!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Samstag, 30.04.2005, 21:47 (vor 6943 Tagen) @ akinom

Danke für die guten wünsche zum wochenende, ich wünsche dieselben zurück!
Also irgendwie sind die paralellen zwischen uns wirklich da, doch ich gehöre ja wohl eher zur generation deiner mutter - und ich durfte gottseidank eine andere entwicklung durchleben, als du.
Zu uns nach hause kam auch die großmutter, aber die hat dann selber mit angepackt, wenn sie die not sah: Um zu helfen, damit wir kinder es besser hatten. (Mein Vater ist ganz früh gestorben und meine Mutter vor jahren auch schon - warum auch immer, jedenfalls nicht an äußerlichem dreck und müll!) Ich sage ja auch, dass jeder sein recht auf eigene ansprüche an sauberkeit und ordnung hat, aber war zu viel ist, ist zu viel - so, wie du das schreibst. Aber wo ist da die grenze, bei der man sich einmischen darf, oder den anderen bevormunden muss?
Deine rhetorische frage "wie kann man nur", beantwortest du dir bitte selber. Ich frage dagegen:
Warum fällt der eine auf ebener erde über seine eigenen füße, und ein anderer tanzt scheinbar mühelos auf dem hochseil und kommt wieder heil runter???!!! Dazu sagen manch leute "übung macht den meister". Theoretisch sollten wir also alle hochseilartisten sein, aber wir sind es nicht.
Ich meine, dass deine mutter sich mal ganz mutig auf so einen Hochseilakt eingelassen hat, ohne zu ahnen, in welch schwindelnder höhe sie sich beweisen soll. Dann hat sie mal mehr, mal weniger versagt - und dann ist sie in einen teufelskreis geraten: Nach einigen abstürzen ist sie dann einfach unten geblieben und hat nur noch angst vor der ersten leitersprosse wieder nach oben. Anstatt sich damit abzufinden, dass ihr das talent zur akrobatik fehlt, stellt sie sich absichtlich tollpatschig an und behauptet aus selbstschutz auch noch, ihr verhalten sei "normal".
Dem beizukommen ist bestimmt schwer, aber nicht unmöglich. Überlege doch mal, welche positiven seiten du von ihr in erinnerung hast, und wie du aus deiner aggressiven haltung heraus kommst, die sie nur noch mehr provoziert!

p.s. Nimm ihr das nachthemd weg und lege kommentarlos ein neues hin!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Sonntag, 01.05.2005, 01:13 (vor 6942 Tagen) @ omnifax

Ich war vorhin so in eile, aber dann habe ich über meine idee "nachthemd einfach austauschen" mal nachgedacht, ist vielleicht falsch, weil ich ja nicht weiss, wie deine eltern darauf reagieren würden. Also, i c h hätte es wohl so gemacht, wenn meine mutter... Aber das war bei mit eben doch hanz anders. Ich habe mich zwar, als sie krank war, auch um meine mutter gekümmert, aber immer nur so aus distanz, weil sie weiter weg wohnte und ich mit mir selber und meiner eigenen familie genug zu tun hatte! Wie schon gesagt, damals habe ich sie überhaupt nicht verstanden! Und ich habe mich auch nie als kind für die eltern verantwortlich gefühlt. Wer sagt dir denn, dass du das musst?

Ich will jetzt - als armes nachkriegskind - noch was zum "selbstwertgefühl" sagen, also zur "selbstachtung". Du hast zwar das problem erkannt, du reduzierst es aber auf ein "selbstbild", das du für richtig hältst, weil es heutzutage "normal" ist - nach dem motto: "Man darf sich doch nicht so gehen lassen"! Was meinst du denn, wie anno 1945 die meisten menschen überlebt haben,? Auch wenn du es nicht mehr hören willst, es war wirklich schlimm zwischen dem ganzen kriegsdreck und müll! Hygiene gab's vielleicht für reiche leute, aber kurz vorm verhungern "fraß" man notfalls angeschimmeltes essen - und hat trotzdem bzw. nur deshalb überlebt! Ob damals jemand an dreckigen unterhosen gestorben ist? Wohl kaum. Was für ein thema heutzutage!
Wenn dir also deine eltern, die in diesem sinn geprägt aufgewachsen sind, "beweisen", dass man auch "im dreck überleben" kann, dann ist das eben ihre reaktion auf deinen protest dagegen. Damit musst du dich erst mal abfinden - und du musst akzeptieren, dass jede noch so gut meinte hilfe erst mal nur als lieblose kritik aufgefasst werdeb kann!

Dabei fällt mir ein: Hast du das vielleicht auch mal in der zeitung gelesen, dass eine stadtbekannte streunerin sich nach ihrem tod als millionärin entpuppte? Ein körnchen wahrheit ist da sicher dran, dass manche leute es einfach nicht auf die reihe kriegen, dass die "schlechten zeiten" für sie vorbei sind! Könnte übertriebene sparsamkeit ein grund sein, dass deine mutter "sich nichts gönnt"?
Wenn du dich wirklich darum sorgst, dass es deiner mutter an selbstwertgefühl fehlt, dann sage und zeige ihr, dass du sie lieb hast und dass du nur deshalb veränderungen willst, damit ihr alle in zukunft besser zusammen leben könnt!
Weil ich annehme, dass deine mutter mir im empfinden recht ähnlich ist, gehe ich davon aus, dass sie annimmt, dass du sie nicht liebst, sondern verachtest. Und das, nachdem sie doch (aus ihrer sicht) sooo viel für ihre kinder getan hatSchluss für heute.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Montag, 02.05.2005, 12:37 (vor 6941 Tagen) @ omnifax

Hallo Omnifax,

danke fuer den Vergleich mit dem Hochseilakt, damit hast du voll ins Schwarze getroffen. Nur ist sie zweimal von der ersten Sprosse gefallen. Dein Vorschlag mit dem Nachthemd waere so auch nicht auszufuehren gewesen, denn ich wuesste nicht wo ich anfangen soll zu suchen um ein sauberes Nachthemd zu finden. Angezogen haette sie es dann sowieso nicht.

Warum fuehle ich micht verantwortlich? Ja, ganz einfach, ihr Verhalten, der dazugehoehrige Gesichtsausdruck, ihre Bemerkungen, besser der Tonfall,"du hast dein Leben ja im Griff, du verdienst nicht schlecht, du brauchst ja wirklich keinen Mann" (ich lebe in einer Partnerschaft, habe nach Scheidung Kind alleine erzogen, habe und hatte keine nennenswerte Probleme), "ach wie kann man so geizig sein, du bist ja so ein Egoist usw. gibt mir das Gefuehl, dass sie der Meinung ist, alles auf ihre Kosten erreicht zu haben.

Sparsam ist meine Mutter nur bei sich, sie macht immer sehr grosse Geldgeschenke. Wenn wir Kinder sagten, wir haben unser Geld, sie solle sich doch mal etwas neues kaufen, ach das braucht sie nicht. Sie hortet ihre neuen Kleider, Nachthemden, Schuerzen,ect.. Geht sie weg, hat sie auch das aelteste ihrer Klamotten an. So als wollte sie der ganzen Welt zeigen, schaut wie arm ich bin, ich leide, also bin ich gut.

Verachten tut sie mich, hat sie mich je geliebt, Kinder sind ja eine Belastung, als ich mein Kind erwartetet meinte sie, ich wuerde mir meine Zukunft verbauen,ich habe ja auch ihre mit meinem Kommen verbaut. Als meine Schwester ihr Kind, jetzt 6 Mon.,erwartete, reagierte Mutter mit, wie kann sie jetzt ein Kind bekommen!Das erschreckende fuer mich ist, sie hat sich ueber diese Geburt in keinster Weise gefreut. Verachten tue ich sie nicht, ich kann sie einfach nicht verstehen!

wuensch dir was
akinom

Ich war vorhin so in eile, aber dann habe ich über meine idee "nachthemd einfach austauschen" mal nachgedacht, ist vielleicht falsch, weil ich ja nicht weiss, wie deine eltern darauf reagieren würden. Also, i c h hätte es wohl so gemacht, wenn meine mutter... Aber das war bei mit eben doch hanz anders. Ich habe mich zwar, als sie krank war, auch um meine mutter gekümmert, aber immer nur so aus distanz, weil sie weiter weg wohnte und ich mit mir selber und meiner eigenen familie genug zu tun hatte! Wie schon gesagt, damals habe ich sie überhaupt nicht verstanden! Und ich habe mich auch nie als kind für die eltern verantwortlich gefühlt. Wer sagt dir denn, dass du das musst?
Ich will jetzt - als armes nachkriegskind - noch was zum "selbstwertgefühl" sagen, also zur "selbstachtung". Du hast zwar das problem erkannt, du reduzierst es aber auf ein "selbstbild", das du für richtig hältst, weil es heutzutage "normal" ist - nach dem motto: "Man darf sich doch nicht so gehen lassen"! Was meinst du denn, wie anno 1945 die meisten menschen überlebt haben,? Auch wenn du es nicht mehr hören willst, es war wirklich schlimm zwischen dem ganzen kriegsdreck und müll! Hygiene gab's vielleicht für reiche leute, aber kurz vorm verhungern "fraß" man notfalls angeschimmeltes essen - und hat trotzdem bzw. nur deshalb überlebt! Ob damals jemand an dreckigen unterhosen gestorben ist? Wohl kaum. Was für ein thema heutzutage!
Wenn dir also deine eltern, die in diesem sinn geprägt aufgewachsen sind, "beweisen", dass man auch "im dreck überleben" kann, dann ist das eben ihre reaktion auf deinen protest dagegen. Damit musst du dich erst mal abfinden - und du musst akzeptieren, dass jede noch so gut meinte hilfe erst mal nur als lieblose kritik aufgefasst werdeb kann!
Dabei fällt mir ein: Hast du das vielleicht auch mal in der zeitung gelesen, dass eine stadtbekannte streunerin sich nach ihrem tod als millionärin entpuppte? Ein körnchen wahrheit ist da sicher dran, dass manche leute es einfach nicht auf die reihe kriegen, dass die "schlechten zeiten" für sie vorbei sind! Könnte übertriebene sparsamkeit ein grund sein, dass deine mutter "sich nichts gönnt"?
Wenn du dich wirklich darum sorgst, dass es deiner mutter an selbstwertgefühl fehlt, dann sage und zeige ihr, dass du sie lieb hast und dass du nur deshalb veränderungen willst, damit ihr alle in zukunft besser zusammen leben könnt!
Weil ich annehme, dass deine mutter mir im empfinden recht ähnlich ist, gehe ich davon aus, dass sie annimmt, dass du sie nicht liebst, sondern verachtest. Und das, nachdem sie doch (aus ihrer sicht) sooo viel für ihre kinder getan hat>Schluss für heute.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Dienstag, 03.05.2005, 09:40 (vor 6940 Tagen) @ akinom

Hallo, akinom, bin in eile, darum heute keine lange antwort. Aber ich melde mich bald wieder!
Ist ja spannend, eure story, aber so ähnlich geht es doch vielen, fast allen:
Wer liebt wen und warum oder warum nicht?

Ich hatte noch extra gefragt: Was fällt dir positives zu deiner mutter ein?
Ist die wohnung schon leer, hoffentlich nichtSchluss für heute.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Mittwoch, 04.05.2005, 15:07 (vor 6939 Tagen) @ omnifax

Hallo Omnifax,

Positives faellt mir momentan nichts ein. Die Wohnung hat noch ihren Muell, areite mich langsam vom Keller, zur Waschkueche und Sommerkueche durch. Ohne Worte verschwindet dort aus den Ecken der Muell. Da ich sehr lange zugeschaut habe ist doch einiges angefallen, keine Sorge ich kann mich so richtig austoben. Leider wird die Restmuelltonne nur alle 2 Wochen geleert.

Habe ihr 2 neue Nachthemden geschenkt, waren leider nicht mit langen Armen, also kann sie diese nicht anziehen.

Gruss

Hallo, akinom, bin in eile, darum heute keine lange antwort. Aber ich melde mich bald wieder!
Ist ja spannend, eure story, aber so ähnlich geht es doch vielen, fast allen:
Wer liebt wen und warum oder warum nicht?
Ich hatte noch extra gefragt: Was fällt dir positives zu deiner mutter ein?
Ist die wohnung schon leer, hoffentlich nicht>Schluss für heute.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Donnerstag, 12.05.2005, 00:14 (vor 6932 Tagen) @ akinom

Hallo akinom, während des vorigen laaangen wochenendes habe ich dich nicht vergessen! Tut mir leid, falls du von mir enttäuscht warst und vergeblich nach antwort geschaut hast! Verzeih!
Ich hoffe, du schaust jetzt wieder rein und findest diese, meine antwort
Ich habe gerade mal wieder so richtig "schön" erlebt, wie man aneinander vorbei reden und handeln kann - im freundeskreis - und ich habe mich schwer bremsen müssen, um nicht trotzig zu reagieren!
Irgendwie habe ich jetzt auch darum das gefühl, ich "verstehe" euch beide, also dich und deine mutter - weil ich beide haltungen so gut von mir kenne.
Wie ich schon sagte, früher hatte ich auch überhaupt kein verständnis für meine mutter - und die hat mich damals bestimmt auch nicht verstanden. Das hatte aber nix mit "liebe" zu tun, wenn man denkt, liebe bedeutet einfach "nur positive" gefühleIch denke, du musst erst mal ganz bewusst die vorstellung davon aufgeben, dass du deine mutter vielleicht deshalb nicht lieb haben kannst, weil du sie nicht "verstehst", weil sie dich als baby "nicht wollte" - und weil sie immer wieder etwas sagt, tut oder lässt, das dich aufregt. Warum "musst" du sie "verstehen"?
Meinst du "alles verstehen, heisst alles verzeihen"?
Also, das ist nach meiner erfahrung eine ganz blöde "weisheit", und damit vertut man sich - das meinte ich anfangs mit "verhärten fronten".
Sag mal, irgendetwas positives an deiner mutter fällt dir bestimmt ein!
Irgendwas von früher - und dann überlege mal, ob sie nicht enttäuscht wurde, wenn keiner ihre entsprechenden leistungen "gewürdigt" hatGute nacht für heute - und viel kraft beim entmüllen der ecken
wünscht dir (euch) - omnifax

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Donnerstag, 19.05.2005, 08:20 (vor 6924 Tagen) @ omnifax

Hallo Omnifax,

du hast mich nicht enttaeuscht, bin momentan beruflich im Stress.

Natuerlich wurde meine Mutter irgendwann enttaeuscht, dass sie irgendwann ueberlastet und ueberfordert war ist mir auch klar. Ich habe ihr immer wieder geglaubt, dass sie irgendwann aufraeumt, Ordung haelt, es ist aber immer schlimmer geworden. Dann habe ich gemerkt, dass wird nicht mehr. Irgendwie kommt man sich dann so vor als ob man nur belogen wurde. Eine schlechte Mutter hatten wir nicht, wenn wir von dem unordentlichen Zuhause absehen. Sie laeuft jetzt so was von ungepflegt durchs Haus, das kann man nicht mehr mit ansehen, man beginnt sich vor seiner eigenen Mutter an zu ekeln. Vielleicht will sie das ja auch. Und Papa schleppt sie von Arzt zu Arzt um eine Pille zu finden die sie dazu bewegt aufzuraeumen. Nur das richtige Problem sagt er bei den Aerzten nicht. Wahrscheinlich ist sie in ihrem jetztigen Zustand gluecklich, schwebt auf Wolke sieben, der Rest ist ihr egal.

Nachthemd wurde gewechselt, ein Erfolg fuer mich.

Der Keller ist noch nicht leer, muss das ja unauffaellig machen, denke da vergeht noch einige Zeit.

Einen schoenen Tag

akinom

Hallo akinom, während des vorigen laaangen wochenendes habe ich dich nicht vergessen! Tut mir leid, falls du von mir enttäuscht warst und vergeblich nach antwort geschaut hast! Verzeih!
Ich hoffe, du schaust jetzt wieder rein und findest diese, meine antwort>Ich habe gerade mal wieder so richtig "schön" erlebt, wie man aneinander vorbei reden und handeln kann - im freundeskreis - und ich habe mich schwer bremsen müssen, um nicht trotzig zu reagieren!
Irgendwie habe ich jetzt auch darum das gefühl, ich "verstehe" euch beide, also dich und deine mutter - weil ich beide haltungen so gut von mir kenne.
Wie ich schon sagte, früher hatte ich auch überhaupt kein verständnis für meine mutter - und die hat mich damals bestimmt auch nicht verstanden. Das hatte aber nix mit "liebe" zu tun, wenn man denkt, liebe bedeutet einfach "nur positive" gefühle>Ich denke, du musst erst mal ganz bewusst die vorstellung davon aufgeben, dass du deine mutter vielleicht deshalb nicht lieb haben kannst, weil du sie nicht "verstehst", weil sie dich als baby "nicht wollte" - und weil sie immer wieder etwas sagt, tut oder lässt, das dich aufregt. Warum "musst" du sie "verstehen"?
Meinst du "alles verstehen, heisst alles verzeihen"?
Also, das ist nach meiner erfahrung eine ganz blöde "weisheit", und damit vertut man sich - das meinte ich anfangs mit "verhärten fronten".
Sag mal, irgendetwas positives an deiner mutter fällt dir bestimmt ein!
Irgendwas von früher - und dann überlege mal, ob sie nicht enttäuscht wurde, wenn keiner ihre entsprechenden leistungen "gewürdigt" hat>Gute nacht für heute - und viel kraft beim entmüllen der ecken
wünscht dir (euch) - omnifax

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Freitag, 20.05.2005, 00:05 (vor 6924 Tagen) @ akinom

hallo, akinom,
fassen wir mal grob zusammen: Du verstehst deine mutter zwar nicht, stellst aber trotzdem mutmaßungen darüber an, was in ihr vorgeht.
Mein vorschlag: Lass das sein! Ich behaupte einfach mal, dass deine mutter nicht glücklich in ihrer situation ist, aber in einer zwickmühle steckt, man könnte es auch teufelskreis nennenDass sie sich so gehen lässt, ist i h r e reaktion - worauf auch immer, und dein widerwille dagegen ist d e i n e reaktion drauf, dass die nicht deinen vorstellungen entsprechend handelt. Du meinst, es wäre doch nicht zu viel verlangt, wenn...
Und genau das ist anscheinend für deine mutter "zu viel"!
Es hat schon ehefrauen gegeben, die haben sich absichtlich nicht gepflegt, um sich damit ihren ehemann vom hals, nee, weiter unten weg zu halten. Ich sag ja nicht, dass dass bei deinen eltern so ist.
Ich kenne eine, die hatte wertvollen schmuck verloren, aber statt das zuzugeben, hat sie sich lieber äußerlich vernachlässigt, weil ja dann der wertvolle schmuck nicht mehr dazu passte und keiner danach fragen sollte. Wahrscheinlich gibt es 1001 gründe, um sich zu vernachlässigen!!!
Ein grund ist vielleicht, dass deine mutter ebenso wie du darunter leidet(!), dass sie es nicht geschafft hat, das zu tun, was sie versprochen hatte, nämlich aufzuräumen - aber erst, wenn sie "möchte". Oh, sie wollte das doch, ganz sicher!
Und sie weiß, dass sie dich damit "belogen" hat, aber sie wollte doch nicht lügen... Und nun "verteidigt" sie sich damit, dass sie "beweist", dass es auch ohne aufräumen geht. Immerhin ist bisher noch keiner daran gestorbenSoviel zur theorie - aber was hilft dir das? Selbst wenn du wirklich wüsstest und verstehen könntest, warum das alles immer schlimmer wurde, was würde dir das konkret helfen?
Es wäre hilfreich, wenn du mit ihr wegen des verstehens liebevoller umgehen könntest. Aber ich denke, das kannst du auch ohne.
Frage dich mal - du musst das mir hier nicht beantworten - warum du überhaupt dort mit ihr zusammen wohnst?
Frage dich mal - dito - ob dir das alles nur so peinlich ist, weil andere leute möglicherweise von deiner mutter auf dich schließen könnte?
Frage dich mal, warum du aufräumen "musst"? (Die frage hast du bis heute nicht beantwortet, jedenfalls nicht direkt!)
Ich denke, du wirst bei all dem guten einsatz, der bestimmt sehr anstrengend und zeitaufwändig ist, immer für euer a l l e r wohlbefinden etwas wichtiges und nützliches tun. Das sollte dich weiter motivieren - und alle hässlichen gedanken beflügeln dich garantiert nicht!
Es ist spät geworden, gute nacht!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Montag, 23.05.2005, 12:50 (vor 6920 Tagen) @ omnifax

Hallo omnifax,

warum muss ich aufraeumen? Ganz einfach, damit ich etwas finde. Oder findest du das Etwas das ganz hinten in einem Eck vor sich hin gammelt wenn davor noch ein paar Lagen anderer Dinge rumliegen? Also ich nicht.

Warum soll das nicht Aufraeumen wollen, das nicht Putzen wollen, das sich nicht sauber Kleiden wollen eine Krankheit sein? Das Vermuellen ist doch so einfach, Ordnung halten setzt eine gewisse Organisation voraus. Da ich dann meine Sachen nicht finde, ist es doch einfacher wieder neue zu kaufen, oder andere alte Sachen zu sammeln. Irgendwann raeumt ja jemand meinen Mist weg, irgendwann muss ihn ja jemand wegraeumen. So wartet man auf den Tag X, da ist einem dann sowieso alles egal, man merkt ja nichts mehr. Dafuer hat man ein schoenes, faules Leben hinter sich gebracht.

Ja, was will meine Mutter bezwecken. Nur wer leidet ist ein guter Mensch, also leide ich und alle sollen es sehen, wie ich leide. Es soll mir ja keiner zu Hilfe eilen um mich aus meinem Leid zu retten. Dann wuerde es mir ja gut gehen, ich haette Freude an meinem Dasein, dann waere ich aber ein schlechter Mensch.

Verdammt noch mal, warum sind diese Vermueller eigntlich bedauernswert und nicht die Kinder die mit ihnen leben muessen, die haben keine Wahl und leiden ihr ganzes Leben an der Angst so zu werden, an der Ablehnung durch Verwandte, vielleicht Nachbarn usw., natuerlich schliesst das soziale Umfeld von Elternhaus auf die Kinder. Ich sage nicht dass ich darunter leide, meine Mutter wurde erst nach meinem Auszug aus dem gemeinsamen Haushalt so schlimm. Ich sehe erst heute, durch Gespraeche mit meinen Geschwistern, welche Aengste und Ansichten sich daraus entwickeln. Ich konnte damals gehen, meine kleinen Geschwister noch nicht. Und was ist mit den vielen anderen Kindern deren Muetter eine "Schlampe" sind? Werden sie nicht zwangslaeufig in ihrem Entwicklungsprozess behindert?

Einen schoenen Tag

akinom

hallo, akinom,
fassen wir mal grob zusammen: Du verstehst deine mutter zwar nicht, stellst aber trotzdem mutmaßungen darüber an, was in ihr vorgeht.
Mein vorschlag: Lass das sein! Ich behaupte einfach mal, dass deine mutter nicht glücklich in ihrer situation ist, aber in einer zwickmühle steckt, man könnte es auch teufelskreis nennen>Dass sie sich so gehen lässt, ist i h r e reaktion - worauf auch immer, und dein widerwille dagegen ist d e i n e reaktion drauf, dass die nicht deinen vorstellungen entsprechend handelt. Du meinst, es wäre doch nicht zu viel verlangt, wenn...
Und genau das ist anscheinend für deine mutter "zu viel"!
Es hat schon ehefrauen gegeben, die haben sich absichtlich nicht gepflegt, um sich damit ihren ehemann vom hals, nee, weiter unten weg zu halten. Ich sag ja nicht, dass dass bei deinen eltern so ist.
Ich kenne eine, die hatte wertvollen schmuck verloren, aber statt das zuzugeben, hat sie sich lieber äußerlich vernachlässigt, weil ja dann der wertvolle schmuck nicht mehr dazu passte und keiner danach fragen sollte. Wahrscheinlich gibt es 1001 gründe, um sich zu vernachlässigen!!!
Ein grund ist vielleicht, dass deine mutter ebenso wie du darunter leidet(!), dass sie es nicht geschafft hat, das zu tun, was sie versprochen hatte, nämlich aufzuräumen - aber erst, wenn sie "möchte". Oh, sie wollte das doch, ganz sicher!
Und sie weiß, dass sie dich damit "belogen" hat, aber sie wollte doch nicht lügen... Und nun "verteidigt" sie sich damit, dass sie "beweist", dass es auch ohne aufräumen geht. Immerhin ist bisher noch keiner daran gestorben>Soviel zur theorie - aber was hilft dir das? Selbst wenn du wirklich wüsstest und verstehen könntest, warum das alles immer schlimmer wurde, was würde dir das konkret helfen?
Es wäre hilfreich, wenn du mit ihr wegen des verstehens liebevoller umgehen könntest. Aber ich denke, das kannst du auch ohne.
Frage dich mal - du musst das mir hier nicht beantworten - warum du überhaupt dort mit ihr zusammen wohnst?
Frage dich mal - dito - ob dir das alles nur so peinlich ist, weil andere leute möglicherweise von deiner mutter auf dich schließen könnte?
Frage dich mal, warum du aufräumen "musst"? (Die frage hast du bis heute nicht beantwortet, jedenfalls nicht direkt!)
Ich denke, du wirst bei all dem guten einsatz, der bestimmt sehr anstrengend und zeitaufwändig ist, immer für euer a l l e r wohlbefinden etwas wichtiges und nützliches tun. Das sollte dich weiter motivieren - und alle hässlichen gedanken beflügeln dich garantiert nicht!
Es ist spät geworden, gute nacht!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Montag, 23.05.2005, 23:39 (vor 6920 Tagen) @ akinom

Hallo akinom, verzeihung, aber - wie bitte?????
Ich muss doch mal daran erinnern, wie DU den ersten beitrag angefangen hattest, von wegen "vermüllung als unheilbare krankheit"(!).
Und bis heute drückst du dich um die antwort herum, warum DU(!) die sachen deiner mutter(!) aufräumen "musst" (verantwortung?).
Da stimmt was nicht. Finden wir das raus?
Ich hatte geschrieben, dass ich damals von zu hause weg bin. Ich habe dann später meiner mutter geholfen, als sie alt und körperlich krank war - aber ich habe wahrscheinlich als kind auch genug gelitten - und erst viel später etwas "verstanden".
Du haust hier immer nur in dieselbe kerbe, wie schrecklich deine mutter ist - das glaube ich dir sogar unbesehen - aber man fragt sich doch, warum DU jetzt da wohnst?
Ich habe damals einfach alle meine sachen weggeholt und bin nicht wieder zurückgegangen!
Sind deine jüngeren geschwister denn immer noch nicht alle aus dem haus? Wenn du ihnen nur emotional helfen willst, dann beweise ihnen doch einfach weiterhin praktisch, dass dieses rummüllen NICHT erblich ist!
Du machst das doch besser.
Kannst du nicht oder willst du nicht damit aufhören, dir vorzustellen, dass für deine mutter ein "faules leben ein schönes leben" sein soll?
Falls deine mutter wirklich meint, nur ein leidender mensch kann ein guter mensch sein - dann möchte ich mal wissen, ob sie das genauso gesagt hat - und mit welcher begründung. Zu diesem punkt hätte ich auch eine idee, wie falsch das ist, wenn... aber das sprengt heute den rahmen...
...und genug für heute. Ich werde mal unsere korrespondenz daraufhin durchlesen, ob ich wirklich diese "vermüller" so als "bedauernswert" hingestellt habe oder ob ich als betroffenes kind(!) nachträglich nur nicht genug über meine mutter geschimpft habe.

Gute nacht, schlaf gut - grüße!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Freitag, 27.05.2005, 12:31 (vor 6916 Tagen) @ omnifax

Hallo Omnifax,

die armen bedauernswerten Vermueller bezog sich nicht auf dein Geschriebenes, sondern allgemein was ich so las in diesem Forum.

Warum ich wieder im Elternhaus wohne? Ganz traditionel, ein Kind uebernimmt halt das Haus seiner Eltern samt Inhalt. Mutter hatte ja versprochen endlich aufzuraeumen.

Vielleicht kam es nicht ganz rueber, mein Empfinden wechselte zwischen Verstaendniss und nicht Verstaendnis ueber die Jahre. Ja und dann noch das ganz grosse Schweigen, es darf ja niemand wissen, was deine Mutter so nicht treibt.

Und nun die absolute grosse Enttaeuschung, es aendert sich einfach gar nichts bei ihr. Was soll ich hier noch verstehen? Trotzdem bezweifele ich dass das ganze Verhalten eine Krankheit ist. Es ist doch nur eine grosse Faulheit!

Also unterstuezte ich diese Faulheit meiner Mutter nun nach meinen Regeln, sie muellt und ich schmeise weg, konsequent alles was mir im Wege ist. In ihrer Wohnung kann sie so lange machen was sie will, bis meinem Vater der Kragen endlich platzt. Dann bleibt halt nur noch die Zwangseinweisung um sie fuer eine gewisse Zeit aus dem Weg zu haben, dann aber Putztrupp zur Grundreinigung.

In diesem Sinne

Gruss

akinom

Hallo akinom, verzeihung, aber - wie bitte?????
Ich muss doch mal daran erinnern, wie DU den ersten beitrag angefangen hattest, von wegen "vermüllung als unheilbare krankheit"(!).
Und bis heute drückst du dich um die antwort herum, warum DU(!) die sachen deiner mutter(!) aufräumen "musst" (verantwortung?).
Da stimmt was nicht. Finden wir das raus?
Ich hatte geschrieben, dass ich damals von zu hause weg bin. Ich habe dann später meiner mutter geholfen, als sie alt und körperlich krank war - aber ich habe wahrscheinlich als kind auch genug gelitten - und erst viel später etwas "verstanden".
Du haust hier immer nur in dieselbe kerbe, wie schrecklich deine mutter ist - das glaube ich dir sogar unbesehen - aber man fragt sich doch, warum DU jetzt da wohnst?
Ich habe damals einfach alle meine sachen weggeholt und bin nicht wieder zurückgegangen!
Sind deine jüngeren geschwister denn immer noch nicht alle aus dem haus? Wenn du ihnen nur emotional helfen willst, dann beweise ihnen doch einfach weiterhin praktisch, dass dieses rummüllen NICHT erblich ist!
Du machst das doch besser.
Kannst du nicht oder willst du nicht damit aufhören, dir vorzustellen, dass für deine mutter ein "faules leben ein schönes leben" sein soll?
Falls deine mutter wirklich meint, nur ein leidender mensch kann ein guter mensch sein - dann möchte ich mal wissen, ob sie das genauso gesagt hat - und mit welcher begründung. Zu diesem punkt hätte ich auch eine idee, wie falsch das ist, wenn... aber das sprengt heute den rahmen...
...und genug für heute. Ich werde mal unsere korrespondenz daraufhin durchlesen, ob ich wirklich diese "vermüller" so als "bedauernswert" hingestellt habe oder ob ich als betroffenes kind(!) nachträglich nur nicht genug über meine mutter geschimpft habe.

Gute nacht, schlaf gut - grüße!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

omnifax, Freitag, 27.05.2005, 21:02 (vor 6916 Tagen) @ akinom

Hallo, akinom,
wenn das so ist, warum hast du dass nicht gleich so geschrieben?
Die anderen beiträge habe ich ja nicht geschrieben!
Worüber bist du wirklich enttäuscht, über deine unfähigkeit, deine mutter zu ändern?
Hast du wirklich gedacht, deine mutter räumt irgendwann alles schön auf, extra für dich?
Wenn du angeblich auch mal verständnis für deine mutter gehabt hast, dann verwechselst du da wohl was. Ich kann mir gut vorstellen, wie du selber manchmal denkst, ach, ja, wäre schön wenn für mich jemand dies oder das tun würde - wenn ich auch mal richtig faul sein könnte und trotzdem der haushalt läuft. Und dann verbietest du dir diese gedanken, weil du ja nicht faul sein willst - und bist umso mehr wütend, dass deine mutter nicht so praktisch handelt, wie du. Freu dich doch, wieviel besser du bist!
Du hast von deinen geschwistern geschrieben, also, die könnten ja auch mithelfen, wenn ihr euren eltern(!) helfen wollt. Aber die helfen dir nicht dabei, warum auch, wenn du jetzt freiwillig in dem haus bist.
Ein verstehe ich nun überhaupt nicht:
Übernimmt wirklich ein Kind das Haus seiner eltern - noch vor ihrem Tode?
Nein!
Vielleicht hast du dieses vorrecht, und damit finanzielle vorteile, damit du da ordnung reinbringst - du willst aber nur die vorteile, aber nicht die nachteile, die arbeit und den ärger. Und du hältst die vorteile für normal, so als wären das gar keine vorteile.
Zieh doch einfach wieder aus! Andere machen das ja auch. Für mich wäre es damals auch billiger gewesen, bei muttern zu bleiben.
Dass verschweigen angesagt ist, muss hier in deutschland wohl so sein. In manchen anderen ländern ist viel weniger sauberkeit und ornung "normal", fahre mal nach Russland oder nach Indien.
Und auch darum betone ich nochmal deutlich, dass deine mutter hier nicht glücklich über ihre "faulheit" sein kann. Wenn sie also nicht will oder kann (was du nicht verstehen willst!), ist das kein grund, sie "einzuliefern", damit sie "aus dem weg" ist! Wie redest du denn über deine mutter!
Willst du die alleinige verfügungsgewalt über das ganze haus, oder was sonst. Was geht dich denn sonst ihr nachthemd oder outfit an, wenn dein vater das aushält, wie auch immer.
Wenn sie gnädigerweise in ihrer wohnung machen darf, was sie will, dann hast du das auch nicht ernst gemeint damit, dass du ihr selbstwertgefühl heben willst, damit sie sich pflegt. Sie soll das nur tun, damit es dir besser geht, damit sie dir nach außen nicht peinlich sein muss. Alles klar.
Ich bin auch dagegen, dass jedes "fehlverhalten" als "bedauernswert krank" entschuldigt wird.
Aber so, wie du an die sache rangehst, förderst du ihre protesthaltung, die du überhaupt nicht verstehst, und durch dein entmüllen schaffst du auch nur äußerliche besserung.
Kannst du nicht einfach mal helfen, ohne darunter zu leiden?
Ob du es willst oder nicht: Da ähnelst du ihr, weil du "leidest", während du eine gute tat tust! Ich meine das nicht böse, aber das fiel mir von anfang an auf.
Ich wünsche dir trotzdem weiter viel kraft beim entmüllen, auch wenn du das alles nur für dich tust und nicht etwa für deine mutter!
Ob du noch mal antwortest?
Adieu für heute!

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

m., Montag, 25.04.2005, 17:11 (vor 6948 Tagen) @ Akinom

Hallo, Akinom!
Deine Kindheit und Jugend war sicher sehr schlimm,
allerdings wundert mich ,daß Du Deinem Vater seine Schwäche so total verzeihst, und bei Deiner Mutter keine Schwäche sondern nur Schuld und Böswilligkeit siehst.
Dein Vater hat sich diese Frau ausgesucht, und wenn er wollte, hätte er sie längst verlassen können.
viele Grüße,
m.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Dienstag, 26.04.2005, 08:29 (vor 6947 Tagen) @ m.

Hallo m,

meine Kindheit war sehr behuetet und meine Jugend war auch nicht schlimm. Mutter vermuellte erst nach meinem Auszug verstaerkt. Meines Vater's Schwaeche wird auch nicht total verziehen. Meine neue Erkenntnis ist, dass Mutter ein kleiner Tyrann ist, mit ihrer totalen Verweigerung etwas zu tun, einfach nur totale Aufmerksamkeit auf sich zieht und ich/wir keine Loesung finden koennen. Erwachsene Kinder haben eine Fuersorgepflicht ihren Eltern gegenueber, und somit koennen wir beide nicht in ihrer dreckigen Wohnung leben lassen. Vater nimmt Mutter in Schutz, nennen wir es doch einfach Liebe. Sogenannte Messies werden ihr Leben sicher nie in Ordnung bringen, ihre Wohnung wird immer ein Muellhaufen sein, ob man sich kuemmert oder nicht.

akinom

Hallo, Akinom!
Deine Kindheit und Jugend war sicher sehr schlimm,
allerdings wundert mich ,daß Du Deinem Vater seine Schwäche so total verzeihst, und bei Deiner Mutter keine Schwäche sondern nur Schuld und Böswilligkeit siehst.
Dein Vater hat sich diese Frau ausgesucht, und wenn er wollte, hätte er sie längst verlassen können.
viele Grüße,
m.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

m., Dienstag, 26.04.2005, 15:15 (vor 6947 Tagen) @ akinom

Hallo, Akinom!
Da habe ich wohl einiges falsch verstanden.
Nur um weitere Mißverständnisse auszuräumen:
Du bist ca 50Jahre alt,
Deine Eltern ca 70Jahre,
sie sind beide körperlich relativ gesund,
und so geistig klar wie in den Jahren zuvor?
Unter diesen Umständen sehe ich keinen Bedarf
für besondere Fürsorgemaßnahmen, die ja auch
immer etwas von Bevormundung haben.
Wenn Dein Vater den Müll und die Unordnung
in Kauf nimmt, um mit der Frau, die er liebt,
zusammenzusein, so ist auch das Seine Entscheidung.

Du schreibst, Dein Vater nimmt Deine Mutter in Schutz,
heißt das, er will eigentlich auch nicht, daß ihr entmüllt?
Oder beteiligt er sich an euren Entmüllungsaktionen?
Du schreibst, Deine Mutter kämpft für jedes Stück, das ihr wegwerfen wollt.
Wie ist sie denn anschließend? Erleichtert und heiter?
Oder zusammengesunken und resigniert?
Achte darauf, daß Du nicht durch einen objektiv besseren Zustand
einen für Deine Eltern subjektiv schlechteren bewirkst.
viele Grüße,
m.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

akinom, Mittwoch, 27.04.2005, 13:01 (vor 6946 Tagen) @ m.

Hallo M,

Wer oder was gibt dir das Recht mit deiner Pseudopsychologie auf mich einzupruegeln? Was ich suche sind Loesungen und keine Schuldzuweisungen.

akinom

Hallo, Akinom!
Da habe ich wohl einiges falsch verstanden.
Nur um weitere Mißverständnisse auszuräumen:
Du bist ca 50Jahre alt,
Deine Eltern ca 70Jahre,
sie sind beide körperlich relativ gesund,
und so geistig klar wie in den Jahren zuvor?
Unter diesen Umständen sehe ich keinen Bedarf
für besondere Fürsorgemaßnahmen, die ja auch
immer etwas von Bevormundung haben.
Wenn Dein Vater den Müll und die Unordnung
in Kauf nimmt, um mit der Frau, die er liebt,
zusammenzusein, so ist auch das Seine Entscheidung.
Du schreibst, Dein Vater nimmt Deine Mutter in Schutz,
heißt das, er will eigentlich auch nicht, daß ihr entmüllt?
Oder beteiligt er sich an euren Entmüllungsaktionen?
Du schreibst, Deine Mutter kämpft für jedes Stück, das ihr wegwerfen wollt.
Wie ist sie denn anschließend? Erleichtert und heiter?
Oder zusammengesunken und resigniert?
Achte darauf, daß Du nicht durch einen objektiv besseren Zustand
einen für Deine Eltern subjektiv schlechteren bewirkst.
viele Grüße,
m.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

m., Donnerstag, 28.04.2005, 14:09 (vor 6945 Tagen) @ akinom

Hallo M,
Wer oder was gibt dir das Recht mit deiner Pseudopsychologie auf mich einzupruegeln? Was ich suche sind Loesungen und keine Schuldzuweisungen.
akinom

Hallo, Akinom!
Ich habe Dich nicht beleidigt. Du willst doch Reaktionen, wenn Du in einem öffentlichen Forum postest. Wenn Dir meine Reaktion nicht in den Kram paßt:das ist meine Reaktion auf Deinen Beitrag.
Wo habe ich Dir Schuld zugewiesen? Wenn Du Dir einen Schuh anziehst, der da gar nicht liegt, dann vielleicht , weil er so gut paßt.
und grüßen könntest Du auch mal.
m.

Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren

huch, Freitag, 29.04.2005, 10:19 (vor 6944 Tagen) @ m.

"Wenn Du Dir einen Schuh anziehst, der da gar nicht liegt, dann vielleicht , weil er so gut paßt."

SUPER SPRUCH - mehr davon, immer ruff uff det schlimme! Aua.

endlich gleichgesinnte betroffene...

Birgit @, Dortmund, Sonntag, 11.09.2005, 21:25 (vor 6809 Tagen) @ Akinom

Hallo,

meine Mutter müllt auch seit sehr langer zeit. ich (21) und mein vater leiden sehr darunter, aber mit ihr reden kann man nicht reden und eine thrapie lehnt sie auch ab. das schlimmste ist, dass man keinen seiner freunde zu sich einladen kann und nach ner zeit wundern die sich dann. aber ich kann doch nicht einfach sagen: "hey, meine mutter sammelt müll und bei uns zu hause siehts total unordenltich aus". daher hab ich schon ne menge netter freunde verloren... mit meiner mutter kann man nicht drüber reden. wenn ich dann sachen einfach wegwerfe geht der kampf erst richtig los, sie holt den ganzen müll wieder raus, denn sie braucht ihn ja unbedingt...das ist ein kampf an dem unsere ganze familie noch emotional kaputt geht.

ich bin das erste mal auf dieser seite und bin froh, dass man hier seinen kummer von der seele schreiben kann, denn freunden trau ich mich nicht, so was zu sagen.
ich glaube, dass ich mich total gut mit meiner verstehen würde, wenn ich ausziehe, denn im moment hasse ich sie einfach nur für das, was sie mir all die jahre damit angetan hat und es nicht ändern kann bzw. nicht will, denn für sie ist ja alles in ordnung.

ich könnte noch ewig weiterschreiben, weil es noch so viele peinliche sachen gibt, die in den jahren angefallen sind, worüber ich noch mit keinem reden konnte
grüße birgit

Hallo Zusammen,

Vermuellung - eine Krankheit - unheilbar
Unsere Mutter fing vor ungefaehr 30 Jahren an ihren Haushalt nicht mehr ordentlich zu fuehren. Hilfe von mir lehnte sie schon damals ab, ich kann das alles ja nicht richtig. Sie bekam aber trotzdem Haushaltshilfe von mir und es machte mich mit meinen 16 Jahren wuetend dass sie mehr Zeit brauchte um meine Arbeit zu kontrollieren und zu kritisieren als wenn sie es gleich selbst gemacht haette. Mit den Jahren wurde es schlimmer, raeumte ich etwas weg, lag gleich wieder etwas anderes auf diesem Platz. Mein Kampf gegen Windmuehlen begann. Jedes verstaendnisvolle Gespraech endete mit, ich mach es schon, wenn ich Lust habe. Meine Geschwister sind in einem vermuellten Haushalt aufgewachsen, irgendwann bin ich ja ausgezogen und ab diesem Zeitpunkt wurde es schlimmer. Letztens haben meine Schwester, mein Sohn und ich die Garage entmuellt. Alles war feucht, schimmelig und voll Muell. Ein Kampf um jeden unbrauchbaren Gegenstand, altes, geschenktes Kleidungsstueck, das ihr sowieso nicht passt, begann. Vorher war es ihr egal ob und was da verstaut ist. Ihr Haushalt ist so schmutzig, sie laesst sich nicht helfen, nicht bevormunden. Alles kann man ja noch brauchen. Mit welch einer Energie sie uns den Muell abnehmen konnte, manchen Schrott hat sie auch gerettet, nur fuer Ordnung hat sie keine Energie. Hier wird viel ueber Verstaendnis fuer Messis geschrieben, wer hat Vestaendnis fuer Kinder die im Muell aufwachsen mussten? Sie wir nie mehr aufraemen, dazu ist sie einfach zu faul. Wir werden das Problem loesen indem wir jetzt taeglich ihren gesammelten Muell wegwerfen. Unser Vater hat auch ein Recht auf Ordnung, er kann sich einfach nicht durchsetzen. Wir Kinder hatten auch ein Recht auf Ordnung und Sauberkeit. Mit Gespraechen kommt man bei ihr nicht voran, eine Therapie lehnt sie total ab.

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