Ich bin seine Hoffnung... (Angehörige)

MichiZ, Montag, 29.08.2005, 13:38 (vor 6821 Tagen)

Hallo alle zusammen!
Vor einiger Zeit habe ich einen netten alten Herren auf dem Wertstoffhof kennen gelernt.Zeitweise war es so, dass ich ihn nur dort oben getroffen habe, später auch im Ort.Wir verstehen uns super.

Vor 6wochen hat er mir mal gesagt, "ich bin seine große Hoffnung", er hat mir nicht gesagt warum ich das bin.
Da ich nicht wusste wer er eigentlich genau ist, habe ich mal bei meinen Eltern nachgefragt, sie berichteten mir: früher war er Fotograf und in den letzten 20Jahren ist er verkommen
Dann habe ich mal mitbekommen wie einer gesagt hat, was ich mit ihm zuschaffen habe, er sei doch ein "Messi"! Bis dahin habe ich das nicht geglaubt, er hat immer was vom Wertstoffhof mitgenommen, doch seit gestern weiß ich es genau.
Ich habe ihm gestern im Wald geholfen, Unkraut zuvernichten. Er wohnt gleich daneben,als er mich später eingeladen hat mit zu seinem Haus zukommen, habe ich die Berge von Gerümpel und für ihn wichtige sachen, wie er sagt für später zu brauchen, gesehen.Er hat auch deswegen, Unordnung um das Haus, Hausverbot im Wertstoffhof von der Gemeinde bekommen!

Hat er gemeint ich kann ihm helfen bei seinem Problem?
Darum bin ich heute hier, brauche Informationen wie ich helfen kann!
Wie und wo fange ich an? Bin noch Schüler(22) gehe im ab dem 13.Sept nach München, bin dann 100km von ihm weg!

Er ist 73, fährt mit seinem Sprinter in der gegend herum und bringt für privatleute ihren Müll auf den Wertstoffhof!

Wie kann ich helfen?
Vielen dank im Voraus für eure Hilfe!
mfg
Michi

Re: Meine auch ! (war:Ich bin seine Hoffnung...)

MarLe, Mittwoch, 31.08.2005, 17:26 (vor 6819 Tagen) @ MichiZ

Hallo Michi,
mir hat dein Posting die Luft abgeschnürrt.

Du bist so jung.
Da steht ein großes Problem und auch soviel Verantwortung
Ich mag gar nicht im Einzelnen eingehen,
nur etwas möchte ich dir unbedingt sagen:
Bitte bleib offen und ehrlich !
Dir und diesem Mann gegenüber.
Etwas zu sagen, nur weil man nicht verletzen möchte,
etwas beschönigen oder in nette Worte verpackenDas kommt doch irgendwann ans Licht
und dann schmerzt es tiefer und mehr !!!

"Du bist seine große Hoffnung"
Damit bist du in eine Ecke gedrängt
und den Schuh anziehen, heißt auch,
sehr viel Verantwortung zu übernehmen.

Nicht, daß ich dir gänzlich abrate..
doch, wenn du ihm offen und ehrlich gegenüber bist
(kannst ihm ruhig sagen, daß du das nicht sein möchtest und sein kannst)
dann werdet ihr euch beide wohlfühlen und
sicherlich euch beiden einiges zu geben haben!
---

Hat er gemeint ich kann ihm helfen bei seinem Problem?

Darum bin ich heute hier, brauche Informationen wie ich helfen kann!
Wie und wo fange ich an? Bin noch Schüler(22) gehe im ab dem 13.Sept nach München, bin dann 100km von ihm weg!

Stell dir's mal bildlich vor:
Du hast 13 Tage - demgegenüber steht ein ganzes Leben
= 51 Jahre mehr, als du zu Verfügung hast
Das sind 18.615 Tage = 446.760 Stunden !!!

Macht dir das Angst??
Mir schon.
Beschäftige dich ruhig mit dem Thema. *find ich großartig
im Wiki http://wiki23.parsimony.net/wiki48794/(=oder auch im Messie-Forum) findest du bestimmt Denkansätze.
Praktische Hilfe?
in 13 Tagen?
Da sein, zuhören, gemeinsam lachen = das macht Mut
und gibt neue Kraft.
Und vielleicht spült ihr mal zusammen
(weil ihr ja was trinken wollt und zu zweit machts auch noch Spaß!)

Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich.
Hört sich sehr krass an.
Ich fände es sehr schade,
wenn du gar nichts mehr mit ihm zutun haben möchtest,
dennoch, Offenheit und Klarheit, Ehrlichkeit
ist so wertvoll und gibt viel mehr, als alle guten Ratschläge.
Und bleib bei dir (= Ich-Botschaften)
damit verletzt du nicht.

Ich wünsche euch beiden eine gute gemeinsame Zeit
*lach - und du bist sogar meine große Hoffnung,
weil ich dir über Tugenden schreibe, die sehr selten geworden sind.

Ganz liebe Grüße
Marlene
P.S.: Nicht jeder Schuh paßt.

Re: Ich bin seine Hoffnung...

Jasmin-HH, Mittwoch, 31.08.2005, 23:22 (vor 6818 Tagen) @ MichiZ

Hallo Michi,

in diesem Satz kann man alles und nichts hinein interpretieren.

Warum der nette Herr das gesagt hat und was er genau damit meint, kann nur er
dir sagen. Es kann sogar sein, dass er unter Hoffnung nicht Hilfe, sondern einen
Lichtblick meint oder vielleicht sogar denkt, dass du genauso bist wie er.

Du siehst also, es macht wenig Sinn Vermutungen anzustellen. Frage ihn beim
nächsten Treffen direkt, was er damals genau mit diesem Satz meinte.

Es gibt durchaus Sammler, die sich in ihrem Chaos wohlfühlen und bei vielen ist es
von der hygienischen Seite her auch ok.

Hilfe ist erst dann angesagt, wenn seine Gesundheit gefährdet ist oder er direkt
darum bittet.

Liebe Grüße

Jasmin-HH

PS: Einige Menschen denken, dass älteren Sammlern und Jägern unbedingt geholfen
werden muss - aufgrund des Alters. Das ist oft Unsinn, ich habe mal mit einer
Dame (über 85) gearbeitet, die nun der Meinung war, dass sie ihre letzen
Lebensjahre ohne Chaos erleben sollte und die ist immer noch fit und inzwischen
auch gerümpelfrei.

Re: Ich bin seine Hoffnung...

EvaM., Donnerstag, 13.10.2005, 19:44 (vor 6776 Tagen) @ MichiZ

Hallo,

es ist schon etwas Zeit vergangen seit Deinem Posting. Hast Du die Lösung gefunden?

Er lernt Dich auf dem Schrottplatz kennen... Mein Tipp ist: Er glaubt, einen Würdigen gefunden zu haben, dem er seine Schätze vererben kann.
Na, lieg ich richtig? ;-)

Grüße,
Eva

powered by my little forum