Hallo Outcast,

wegen der Katzenanlockung durch deine Schwester, bei uns gilt, wer eine Katze 2 Wochen durch Füttern anlockt, gilt als Besitzer. Er ist dann zuständig für die Gesundheit des Tieres und Schäden, die es anrichtet. Ich habe selber eine Katze und wäre echt sauer, wenn jemand anderes sie in sein Haus locken würde. Für herrenlose Katzen ist der Tierschutzverein zuständig. Da ich mal eine Zeitlang mitgeholfen habe weiß ich, daß die Tiere nur in geordnete Verhältnisse vermitteln. Das wird durch Hausbesuche kontrolliert. Auch ist denen wichtig, daß die Katzen sich nicht weiter vermehren. Vielleicht sprichst du mal mit den Leuten, damit du wenigstens bezüglich der Katzen Unterstützung hast.
Viel Erfolg,
Jenny

hallo outcast,

klingt sehr hart die situation. deine schwester sieht sich wohl in der verteidigungsstellung gegen alles.... und damit ist sie unerreichbar für veränderung.

du hast imo in deinem ersten post recht, nur wer hilfe möchte, dem kann man auch helfen. weißt du, manchmal ändert man erst dann etwas, wenn man die situation nicht mehr ertragen kann. du bist dabei etwas zu ändern (gedanken an auszug), weil du es nicht mehr erträgst. nach deinen schilderungen ist deine schwetser weit davon entfernt, die situation nicht mehr zu ertragen. denn in der verteidigungstellung tut man genau das gegenteil von ändern.

ich kann dir nicht raten. kann nur sagen, dass ich in deiner situation ausziehen würde. aber nicht im streit. ich würde meiner schwester in ich-botschaften erzählen (notfalls schreiben), dass ich einfach nicht mehr kann, wo genau ich einschränkungen habe und wie ich mir mein leben in dem haus eigentlich vorstelle. und dann würe ich ihr sagen, dass sie immer, wenn sie hilfe braucht, auf mich zählen kann. wichtig ist: kein vorwurf, keine schuldzuweisung. (das ist vor allem wichtig auch in dir drin! sie kann nicht anders und du kannst so nicht leben. punkt. keine schuld, keine weitere erwartung, die sie momentan sowieso nicht erfüllen kann.)

jeder ist für sein leben selbst verantwortlich. wenn deine schwester so negativ auf dein umfeld einwirkt, und deine bemühungen bringen nichts, musst du dir ein anderes zuhause suchen. das hat nichts mit flucht zu tun, sondern einfach mit dem bestmöglichen weg für euch beide.

wie gesagt, die brücken dahinter abzubrechen halte ich nicht für gut, es geht ja nicht um ein total neues leben ohne deine schwester, sondern lediglich um dein häusliches umfeld, mit dem du (verständlicher weise) nicht klarkommst.

die erpressungsversuche oder das schlechte-gewissen-gemache ist ganz normal. schau wie lange es nun schon so bei euch ist! wenn du deine grenzen aufzeigst, enttäuschst du logischer weise die erwartungen deiner schwester, die dachte, es geht ewig so weiter. das sie sich dann dagegen wehrt ist klar. die wahl der mittel sicher nicht ok aber es ist ihr ding. nicht deins. wichtig ist nur deine reaktion. die wird euer weiteres verhältnis bestimmen.

es grüßt dich und wünscht dir viel
kraft für kluge entscheidungen

kao
messie und sich sehr verbunden mit den
messverhalten deiner schwester fühlend, aber
inzwischen auf dem langen weg der heilung

Hallo Outcast,

sehe jedoch nicht, wo ich verletzend geschrieben habe.

Naja, Du sprichst z.B. von Mutwilligkeit und dass es Dir egal ist, wenn sie über die Kante fällt...

Mein Gewissen macht mir insofern zu schaffen, als dass ich es nicht geschafft
habe, aller Arbeit zum Trotz, das von meinen Eltern ererbte Haus in Ehren zu
halten. Man kommt sich vor, wie die Ratte, die das sinkende Schiff verlaesst.

Der Spruch passt überhaupt nicht. Du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du klar siehst, dass es keine andere Moeglichkeit gibt, als zu gehen.

Vielleicht w�re eine gute psychologische Lebensberatung eine Unterstuetzung
in diesem Prozess? (...)

Was wurde alles schon unternommen (z.B. Beratungs- und Koordinierungstelle
der Diakonie). Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir (damals lebte
unser Vater noch) einen Sozialarbeiter hinzugezogen hatten.

Das meinte ich nicht. Ich meinte jemanden für Dich, der Dir helfen kann, die Gedanken zu ordnen, fuer Dich sicherzustellen, daß Du eine gute Möglichkeit gefunden hast, und dadurch das schlechte Gewissen endlich loszuwerden.

Zur erfolgreichen Beratung gehoert neben dem Berater auch jemand, der sich
beraten laesst.

Voellig richtig.

Du hast festgestellt, dass Du Deiner Schwester nicht helfen kannst. Das ist schon mal ein wichtiger Schritt. Du hast ausserdem festgestellt, dass Du nicht mit ihr im selben Haus leben kannst. Das hilft weiter. Aber hast Du damit abgeschlossen, was mit dem Haus passiert? So dass Du in Frieden damit leben kannst?

Ich wuensche Dir auch ein gutes neues Jahr und viel Erfolg bei den naechsten Schritten!

Viele Gruesse,
Eva (die jetzt mal ganz frech beim Internet-Du geblieben ist. Zurückduzen erlaubt *g*)