Hallo zusammen!

Ich hab diese homepage heute entdeckt und finde viele von den Antworten sehr hilfreich. Ich weiss, das hier ist ein Angehörigen-Forum. Und ich bin eigentlich kein Angehöriger, sondern ich war selbst betroffen. Das äußere Chaos ist seit drei Jahren beseitigt, ích komme aber immer noch nicht mit den Folgen klar. Ich habe versucht, Hilfe bei Therapeuten zu bekommen, aber die kapieren es nicht.
Das Ganze hat angefangen, als ich mit 22 sehr weit weggezogen bin, meinen festen Freund und auch irgendwie jeden Halt verloren hab. Zuhause hatte ich den auch eigentlich nicht. Als ich dann alleine in dieser fremden Stadt war, haben mich zu allem Überfluss auch noch Phobien (die ich vorher auch schon etwas hatte) übermannt, und zwar Angst vor Bakterien und Viren und Keimen. Alles hat mich nach ca. einem Jahr so kraftlos gemacht, das diese kaum möblierte 2-Zimmer-Wohnung in der ich lebte, schlimm verwahrloste. Ich hatte ja auch gar keine Struktur da drinnen, nicht mal nen anständigen Mülleimer. Der Boden war fast schon schwarz, ne Zeit lang hab ich Fruchtfliegen bekämpft, Maden gab´s auch. Es gab da nur sehr kleine Mülltonnen, und wenn ich mal eine Aufräumaktion gestartet habe, passte da nicht alles rein, also wurde das Schlafzimmer zur Müllabstellkammer. So ging das ca. 2 Jahre. Dann habe ich mit Hilfe Zweier `Professioneller` aufgeräumt und die haben auch die ganzen Säcke endlich mal abtransportiert. Danach bin ich erstmal zurück zu meinen Eltern gezogen. Ich hab ne neue Stelle, ne kleine Wohnung, alles könnte jetzt einigermaßen ok sein.
Ich komme aber einfach nicht damit klar, dass ICH!! es einmal hatte soweit kommen lassen. Ich bin eigentlich ornungsliebend, und auch wenn man mich so anguckt ein ganz normales Mädel. Ich möchte mit dem damaligen Leben und den furchtbaren Erinnerungen abschließen, aber ich habe eine Heidenangst davor, mit dieser Geschichte nochmal in Berührung zu kommen. Ein Jahr nachdem ich wieder zuhause war, schickte der frühere Vermieter noch eine Nebenkostenabrechnung. Ich bin fast verrückt geworden. Und jetzt kommt das irrste, bitte entschuldigt: ich habe eine schreckliche Angst, dass an manchen Gegenständen in unserem Haus noch immer kleine Partikel von damals heften, die ich vielleicht hier mit eingeschleppt hab. Und dadurch ist die Vergangenheit für mich wieder da. Ich hab versucht, darüber mit einer Therapeutin zu sprechen, damit ich akzeptieren kann, dass das bißchen ja nicht wieder gleich Verwahrlosung ist. Aber sie hat´s nicht kapiert. Vielleicht kapiert´s hier jemand und kann mir helfen?