Gefangener im eigenen Haus (Angehörige)

Marvin, Sonntag, 13.08.2006, 17:57 (vor 6613 Tagen)

Hallo zusammen,
ich bin auf Euer Forum gestoßen weil ich vollkommen verzweifelt bin und es anscheinend niemanden auf der Welt gibt mit dem ich ernsthaft über mein Problem reden kann.
Erst einmal zu meiner Person:
Ich bin 42 Jahre, seit 1995 verheiratet und habe 3 Söhne im Alter von 5, 8 und 10 Jahren. Meine Frau ist ebenfalls 42 und nicht mehr berufstätig. Wir wohnen in einem Einfamilienhaus in 91xxx . Nach außen hin führen wir eine harmonische Ehe mit gelegentlichen Problemchen wie sie überall mal vorkommen.
Meine Frau ist eigenlich die liebevollste Mutter die man sich für seine Kinder vorstellen kann, wenn da dieses Problem nicht wäre.
Unser komplettes Haus ist ins Chaos gestürzt. Alles ist angerümpelt. Es gibt nicht einen Raum der auch nur ansatzweise als halbwegs aufgeräumt bezeichnet werden kann. Beispiel Waschküche: Die Wäsche die zu waschen ist liegt über den ganzen Raum verstreut auf dem Boden. Dazwischen liegen Gummibärchen, Deckel von irgendwelchen Gläsern, getragene Strumpfhosen usw. Die Waschküche selbst ist noch nie sauber gemacht worden. Darauf angesprochen rastet sie vollkommen aus und sagt das gehört so. Noch schlimmer schauts in der Küche aus. Auf der Arbeitsplatte und der Eckbank ist kein freier Platz mehr zu finden. Die Steinzeugspüle ist so vollkommen verdreckt daß sie selbst mit dem stärksten Chemiehammer nicht mehr sauber zu kriegen ist. Der Küchenboden Fliesen Abrieb 5 ist teilweise ausgeschlagen und nur noch mit intensiven Dampfreiniger einsatz sauber zu kriegen. An der Spüle, unter dem Rädchen für den Ablauf wächst der Schimmel. Die Fronten, die Kaffeemaschine und der Wasserkocher sowie die Wandfliesen kleben vom Fett. Handläufe von Treppen werden als Wäscheablage mißbraucht. Im Schlafzimmer kommt man nicht mehr zu den Fenstern durch weil alles angerümpelt ist. Die Flure sind mit Wäschekörben zugestellt. usw.usw...Mich macht das alles so dermaßen fertig daß ich schon in psychiatrischer Behandlung war. Diagnose: Depressionen! Bei dem Psychodoktor hab ich auch von meinen Problemen in der Ehe erzählt und er hat mir eine Eheberatung vorgeschlagen. Also: Auf zu Eheberatung. Das ganze ging ein halbes Jahr lang.
.....Weil ich ja Depressionen habe!!! Dort alles auf den Tisch gelegtNach langem Gespräch hat Sie dann zugegeben daß sich schon etwas ändern müßte.
Und ob ich nicht sehen würde daß es schon besser wird. Wie gesagt,das ist etwa so ein halbes/ dreiviertel Jahr gelaufen. Immer wieder der Spruch ob ich nicht sehe daß alles besser wird. NEIN!!! Verdammt nochmal..Nichts ist besser geworden. Die aktuelle Situation sieht so aus.: Sie ist mit den Kindern auf Mutter-Kind Kur und hat mir den Laden insoweit überlassen, daß ich mir in der Küche was zum essen machen kann und einigermaßen zurechtkomme. Was ich aber trotzdem alles an Dreck entdeckt habe macht mich so fertig daß ich mir überlege ob ich Sie, wenn Sie am 23. wieder zurückkommt vor ein Ultimatum stelle. Entweder Sie bringt das innerhalb eines Jahre geregelt oder ich leide die Trenung ein. Ich kann so einfach nicht mehr weiterleben. Das kanns doch nicht sein, daß man Angst davor hat in seinem eigenen Haus einen anderen Raum als das Wohnzimmer zu betreten, nur weil man Angst vor dem Dreck und Chaos hat das einem mit Sicherheit dort erwartet. Könnt Ihr Euch vorstellen?: Ich war bis zum Beginn der Mutter-Kind Kur bestimmt 2Jahre aus dieser Angst nicht mehr in der Küche!! Ich wünsche mir nichts sehnlicher als mal ganz normal von der Arbeit nach hause zu kommen und mich in die Küche setzen zu können...zu meiner Frau..dort mit Ihr zusammen einen Kaffee drinken und vielleicht dabei die Zeitung durchblättern.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will nicht eines Tages in der Zeitung stehen weil ich durchgedreht bin. BITTE!!!!Ich hab meine Kinder doch so lieb!!
HILFE!!!HILFE!!HILFE!!!!!

Re: Gefangener im eigenen Haus

Helga-Maria, Sonntag, 13.08.2006, 18:47 (vor 6613 Tagen) @ Marvin

Hallo,

sei mir nicht böse, aber beim ersten Lesen klingt es so, als ob Du gar nicht in Deinem Haus leben würdest, sondern nur ein Gast wärst, der abends nach Hause kommt, Essen erwartet, schläft und wieder zur Arbeit geht.

Wenn Deine Frau Hausfrau ist, heißt das noch lange nicht, daß sie allein zuständig sein muß für den Haushalt. Sie macht ja nicht wenig, wenn du schreibst, was für eine liebevolle Mutter sie ist. Vielleicht ist sie kein Messie, sondern legt ihre Proritäten anders als andere. Außer natürlich, sie leidet selbst unter der Situation.

Messie oder nicht, auf jeden Fall ist sie überfordert. Hast Du schon einmal versucht, selbst aufzuräumen und zu putzen?

Wenn ja, wie hat Deine Frau darauf reagiert? Hat sie sich gefreut und durftest du ohne ihren Protest auch Dinge "entsorgen"? Dann ist sie wahrscheinlich "nur" überfordert und Ihr könntet Euch überlegen, ob Du demnächst im Haushalt mitarbeitest und sie dafür etwas aus deinem Aufgabenbereich erledigt, was ihr leichter fällt. Oder eine Haushaltshilfe? Hat sie Deine Mithilfe verweigert und Du durftest nicht einmal einen Papierschnipsel wegwerfen? Dann ist sie wohl ein Messie und Ihr könntet Euch eine Selbsthilfegruppe suchen und/oder hier im Hauptforum mitschreiben. Im Wiki stehen dort wertvolle Infos, schau mal unter Celestines Heiliges Land!

Wenn Du noch nie geholfen haben solltest, aus welchen Gründen? Weil Du denkst, das sei ihr Job? Aus Zeitmangel?

Bin gespannt auf Deine Antwort,

Helga-Maria

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Sonntag, 13.08.2006, 19:51 (vor 6613 Tagen) @ Helga-Maria

Klar,
am Anfang hab ich's ja versucht.
Sie ist dann volkommen ausgerastet weil ich Dinge weggeschmissen hab die einfach nutzlos und doppelt und dreifach rumliegen. Und ja natürlich hab ich auch schon selbst sauber gemacht. Hab ich alles kein Problem damit. Allerdings bekomme ich aber auch ständig gesagt ich soll mich lieber um die Kinder kümmern. Die hätten sowieso zu wenig von mir. Früh um 06:00Uhr auf arbeit und um 17:00Uhr wieder da. Ich will mich ja nicht aus der Verantwortung stehlen.
Und ich kann aus Deiner Antwort so etwas wie Verachtung mir gegenüber rauslesen.
Aber die Situation ist so, daß ich in der zwischenzeit jeden Tag angst habe nach Hause zu kommen. Ich bin dann wie gelähmt und zu nichts mehr fähig weils genau so aussieht wie ichs befürchtet hatte. Das ist einfach so. Ich glaube wir sind jetzt in einer Situation in der man sagen kann: 1.Meine Frau ist entweder überfordert oder ein Messie; und 2. Mich hat das in die Depression gestürzt, wobei ich sagen muß, daß ich schon vorher mit Depressionen zu tun hatte. Ich hab aber in der Zwischenzeit sehr gut gelernt damit umzugehen.

Re: Gefangener im eigenen Haus

Helga-Maria, Sonntag, 13.08.2006, 20:59 (vor 6613 Tagen) @ Marvin

Hallo,

nein, mit Verachtung hat das nichts zu tun. Ich schrieb ja, du sollst nicht böse sein, wenn ich dir sage, wie dein Posting rüberkam. Es war halt nur der erste Eindruck, weil du z.B. geschrieben hast, du wärst jetzt allein zu Hause und deine Frau hätte dir die Küche so hergerichtet, daß du klar kommst. Und wenn du dann noch schreibst, du wärest 2 Jahre nicht dringewesen, kann der Eindruck entstehen, du läßt deine Frau allein.

Aber so hattest du es ja nicht gemeint. Wenn deine Aufräumversuche so gescheitert sind, kann ich gut verstehen, daß du erst keine Lust mehr hattest und dann in die Depression gefallen bist.

Aber jetzt bist du ja allein. Vergiß nicht, es ist auch dein Haus! Räum und putz, bis du dich wohlfühlst. Ganz für dich allein. Und wenn sie nach Hause kommt und rumschreit, mach ihr (vorsichtig) klar, daß auch du ein Recht hast, dich wohl zu fühlen. Und wenn du dich wohlfühlst, kannst du dich auch besser um die Kinder kümmern als wenn du depressiv in der Ecke liegst. Das kommt ihren Interessen ja auch entgegen.

Ich weiß, wie schwierig es mit einem Messie-Angehörigen ist und daß bei fehlender Einsicht nichts zu erreichen ist. Wie groß ist denn das Haus? Könntest du nicht für dich einen Bereich schaffen, für den nur du zuständig bist und in dem nur du dich aufhältst? Als Rückzugsoase? Du wirst sehen, wenn du dich in dieser für dich akzeptablen Umgebung aufhältst, werden deine Depressionen zumindest weniger.

Aber solange deine Frau nicht selber genug unter der Situation leidet und von sich aus versucht, Dinge zu bessern, nicht deinetwillen sondern um ihretwillen (!), sehe ich wenig Hoffnung. Du könntest aber versuchen, auch ihre Mini-Fortschritte anzuerkennen, ich bin sicher, sie lügt nicht, wenn sie sagt, es wäre aus ihrer Sicht vieles besser geworden. Sie braucht deine Anerkennung auch für kleine Dinge, denn jede Bergbesteigung beginnt mit dem ersten von vielen kleinen Schritten.

Hast du schon mal ins Wiki geschaut? Celestines Tips sind hervorragend, um auf lange Sicht das Verhalten so zu ändern, daß das Haus immer ordentlicher wird und der Rückfall nicht vorprogrammiert ist.

LG Helga-Maria

Klar,

am Anfang hab ich's ja versucht.
Sie ist dann volkommen ausgerastet weil ich Dinge weggeschmissen hab die einfach nutzlos und doppelt und dreifach rumliegen. Und ja natürlich hab ich auch schon selbst sauber gemacht. Hab ich alles kein Problem damit. Allerdings bekomme ich aber auch ständig gesagt ich soll mich lieber um die Kinder kümmern. Die hätten sowieso zu wenig von mir. Früh um 06:00Uhr auf arbeit und um 17:00Uhr wieder da. Ich will mich ja nicht aus der Verantwortung stehlen.
Und ich kann aus Deiner Antwort so etwas wie Verachtung mir gegenüber rauslesen.
Aber die Situation ist so, daß ich in der zwischenzeit jeden Tag angst habe nach Hause zu kommen. Ich bin dann wie gelähmt und zu nichts mehr fähig weils genau so aussieht wie ichs befürchtet hatte. Das ist einfach so. Ich glaube wir sind jetzt in einer Situation in der man sagen kann: 1.Meine Frau ist entweder überfordert oder ein Messie; und 2. Mich hat das in die Depression gestürzt, wobei ich sagen muß, daß ich schon vorher mit Depressionen zu tun hatte. Ich hab aber in der Zwischenzeit sehr gut gelernt damit umzugehen.

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Montag, 14.08.2006, 00:32 (vor 6613 Tagen) @ Helga-Maria

Hallo Helga-Maria,
vielen Dank für Dein Verständnis. Du bist die erste die mich wirklich ernst nimmt. Meine Frau hat eine beste Freundin, die ist sogar Patin von einem Kind von uns. Ich hab sie mal angesprochen und versucht mit Ihr darüber zu reden ( sie ist sogar gelernte Hauswitschafterin), aber sie hat nur betroffen weggeschaut und gesagt, dazu möchte Sie lieber nichts sagen weil es Ihr nichts anginge. Aber die Art wie sie das gesagt hat war eindeutig. Vielleicht noch ein Beispiel über die Einstellung meiner Frau zu Ihrer Wertschätzung unseres Hauses.
Wir haben eine Ahornholztreppe die in den ersten Stock führt. Dort befinden sich das Schlafzimmer, das Bad und die Kinderzimmer. Ich bin der Meinung, hier sollte man nicht mit den Strassenschuhen hochgehen. Für meine Frau ist das ein " Gebrauchsgegenstand ". Ich wurde so erzogen daß man solchen " Gebrauchsgegenständen" eine gewisse Wertschätzung entgegenbringt und sie nicht einfach runterreitet. Es ist auch so daß z.B unsere Holztüren alle komplett verschrammt sind und zwar alle. Wenn ich's mal mitkriege und sage man soll halt etwas aufpassen, sagt sie nur, " das kommt halt mal vor und ich soll mich nicht so haben". Verstehst Du, da ist ein Teufelskreis im gange. Vielleich pass ich in der zwischenzeit wirklich zu sehr auf. Aber andererseits nur deshalb, weil ich weiß daß Ihr alles egal ist. Nach dem Motto: Ich bin die gute und wenn mir die Türe im Wege ist kann ich doch nichts dafür! Ich bin niemals schuld!
Ich komm einfach nicht an sie ran! Ich könnte und möchte noch so viele Beispiele nennen. Aber kann jetzt einfach nicht mehr. Ich bin zu müde. Außerdem fliegt hier ständig eine Fruchtfliege vor meinem Monitor rum......Wer weiß warum. Das ist dann eine Aufgabe für morgen nach der Arbeit.( wenn ich noch eine habe...nächstes Problem)
Ach ja; Du wolltest wissen wie groß das Haus ist...ca.130qm
Rückzugsgebiet?..mein Büro war genau so ausgemacht wie Du vorgeschlagen hast. Ist auf der Galerie im ersten Stock und inzwischen von Ihr mit Wäschekörben und irgendwelchen Bastelsachen angerümpelt. Aber jetzt bin ich einfach zu müde. Morgen so um 19:00Uhr schau ich mal wieder rein. Vielleicht hab ich Dich ja nicht zu sehr erschreckt und Du schreibst mir mal wieder...würde mich freuen.
Gute Nacht.

Re: Gefangener im eigenen Haus

Albert, Dienstag, 15.08.2006, 00:36 (vor 6612 Tagen) @ Marvin

hallo marvin,

ich habe deine 3 beiträge gelesen und du hast mein volles mitgefühl. so hast du dir dein leben sicher nicht vorgestellt, das ist ja gar kein leben, sondern nur noch ein hausen unter unwürdigen bedingungen. und dafür arbeitest du solange!

ich finde deine frau auch ziemlich rücksichtslos, messie hin, messie her! anscheinend bringt sie für dich und deine bedürfnsisse keinerlei verständnis auf, und wenn du nur ansatzweise versuchst, etwas für dich durch zusetzen, wirst du angeschrien oder deine gefühle werden abgewertet ("hab dich nicht so!")

klar, das ist ein merkmal deiner depression (sich zuviel gefallen lassen), aber das verstärkt sie auch noch!

wie war sie denn früher, bevor die kinder da waren? wie war ihr elternhaus? ist sie so ein chaos gewohnt, findet nichts dabei?

wenn es nur die überforderung wäre, würde sie sich einsichtiger zeigen und wenn sie wirklich messie wäre, würde sie auch selbst unter dem chaos leiden und etwas ändern wollen.

ich meine, es muss etwas grundlegendes passieren und alleine kommt ihr da nicht raus.

es gibt einige möglichkeiten: therapie, putzhilfe, sozialpsychiatrischer dienst, jugendamt. mit dem letzten würde ich allerdings erstmal nur drohen, damit deine frau einsieht, dass sie auch den kindern zuliebe etwas ändern muss.

ich würde fotos machen von allen missständen im haus, damit du notfalls etwas beweisen kannst.
es geht nicht darum, dass es zu einer trennung kommt oder zu einem wirklichen einschreiten der behörden, sondern dass deine frau den ernst der lage erkennt.

es gehört schon sehr viel verdrängung dazu, soviel ständig auszublenden.

auf jeden fall finde ich es richtig, dass du jetzt für dich etwas unternimmst.

sobald du es schaffst, dich mehr durchzusetzen, werden sicher auch deine depressionen weniger werden (und umgekehrt)

Ich wünsche euch viel erfolg.

albert

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Dienstag, 15.08.2006, 00:57 (vor 6612 Tagen) @ Albert

Hallo Albert,
vielen Dank für Dein Mitgefühl.
Aber jetzt hab ich eigentlich schon wieder ein schlechtes Gewissen.
Ich lästere hier ab und vorhin hab ich noch ganz normal mit Ihr und den Kindern telefoniert und gefragt wie's auf der Kur so geht. Vielleicht ist " rücksichtslos" der falsche Ausdruck. So hart würde ich es nicht sagen. Ich glaub fast das liegt an Ihrem Elternhaus. Die Leute leben einfach in den Tag hinein. Denen ihr Wahlspruch ist:" Da kenn ich mich nicht aus und da kann man nichts ändern". Und wenn etwas gearbeitet werden muß dannn " Paßt schon Paßt schon" hauptsache schnell fertig. Man kann sich mit denen eigentlich nur über das Wetter unterhalten weil das paßt sowiso nie. Keinerlei Interesse an Allgemeinbildung. Tja und so mußte sie aufwachsen.
Weißt Du, ich weiß einfach nicht was ich Ihr noch zutrauen kann. Andererseits zieh ich den Hut vor Ihr. Sie kam vor 11 Jahren aus einem 35KM entfernten Ort hier her zu mir, bekam das erste Kind und hat sich mutig wie sie ist ganz alleine in die Krabbelgruppe gekämpft. Verstehst Du, da gibt's welche die wohnen schon länger da und sind heute noch alleine. Heuer hat sie Kommunionunterricht gehalten! Die gehört da inzwischen richtig dazu!! Aber andererseits halt das Chaos.....ich glaub ich hör jetzt auf....zuviele Emotionen...zuviel Müdigkeit....wennst willst können wir ja mal in nen Chat......morgen abend oder so...meld Dich halt mal

Gruß von der Front
Marvin

Re: Gefangener im eigenen Haus

Pure, Dienstag, 15.08.2006, 01:24 (vor 6612 Tagen) @ Marvin

Hallo Albert,
vielen Dank für Dein Mitgefühl.
Aber jetzt hab ich eigentlich schon wieder ein schlechtes Gewissen.
Ich lästere hier ab und vorhin hab ich noch ganz normal mit Ihr und den Kindern telefoniert und gefragt wie's auf der Kur so geht. Vielleicht ist " rücksichtslos" der falsche Ausdruck. So hart würde ich es nicht sagen. Ich glaub fast das liegt an Ihrem Elternhaus. Die Leute leben einfach in den Tag hinein. Denen ihr Wahlspruch ist:" Da kenn ich mich nicht aus und da kann man nichts ändern". Und wenn etwas gearbeitet werden muß dannn " Paßt schon Paßt schon" hauptsache schnell fertig. Man kann sich mit denen eigentlich nur über das Wetter unterhalten weil das paßt sowiso nie. Keinerlei Interesse an Allgemeinbildung. Tja und so mußte sie aufwachsen.
Weißt Du, ich weiß einfach nicht was ich Ihr noch zutrauen kann. Andererseits zieh ich den Hut vor Ihr. Sie kam vor 11 Jahren aus einem 35KM entfernten Ort hier her zu mir, bekam das erste Kind und hat sich mutig wie sie ist ganz alleine in die Krabbelgruppe gekämpft. Verstehst Du, da gibt's welche die wohnen schon länger da und sind heute noch alleine. Heuer hat sie Kommunionunterricht gehalten! Die gehört da inzwischen richtig dazu!! Aber andererseits halt das Chaos.....ich glaub ich hör jetzt auf....zuviele Emotionen...zuviel Müdigkeit....wennst willst können wir ja mal in nen Chat......morgen abend oder so...meld Dich halt mal
Gruß von der Front
Marvin


Hi Marvin!

Da Du wohl gerade online bist:

Weißt Du was wirklich rücksichtslos wäre? Wenn Du sie verlässt, weil sie Dein Ultimatum nicht wird einhalten können.
Du liebst sie und sie liebt Dich ganz sicher auch.
Mach` Dir bitte keine Vorwürfe, weil Du Dir das alles von der Seele schreibst. Du lästerst nicht-Du beschäftigst Dich damit, weil sie und die Kinder Dir wichtig sind! Das ist nichts Böses-das ist Liebe!!!!!!!!!

LG,
Pure

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Dienstag, 15.08.2006, 19:27 (vor 6611 Tagen) @ Pure

Hallo Pure,
Du hast die Situation glaub ich genau getroffen. Es liegt zuviel Krimskrams rum.
Vor allem beim Kinderspielzeug ist es extrem. Unsere drei Jungs (und ich liebe sie mehr als mein Leben), sind jetzt 10, 8 und 5 Jahre alt, bekommen das ganze Geraffel mit 5Atü in den Arsch geblasen (tschuldigung für den Ausdruck). Stell Dir mal vor Weihnachten, Ostern, Geburtstag....das ganze mal 3 und dann noch von Eltern, Schwiegereltern, Freunden, Geschwistern und Paten. Wie gesagt, der älteste ist jetzt 10. Das Problem ist, die Jungs wissen gar nicht mehr wohin mit dem Spielzeug. Es ist einfach zuviel. Sie wissen auch nicht mehr was sie sich wünschen sollen. Bestes Beispiel: Unser großer hatte heuer Kommunion. Er hat sehr viel Geld zusammen bekommen. Auf meine Frage was er sich am allermeisten wünschte, wußte er keine Antwort. Einen Tag später kam er und sagte: " Papa; am allermeisten wünsche ich mir mal in die Allianz Arena zu dürfen!"....Ich hätte heulen können.
Was die Sache mit dem Spielzeug aber verschärft ist die Tatsache daß meine Frau nicht zwischen Kinderzimmer und Wohnzimmer trennt. Bei uns liegen im Wohnzimmer jede Menge Spielsachen rum. Ich bin der Meinung man tut den Kindern keinen Gefallen wenn man ihnen keine klaren Strukturen gibt. Nach dem Motto: Hier ist dein Kinderzimmer...hier kannst Du deine Spielsachen lassen; Hier ist aber das Wohnzimmer für die ganze Familie und da haben Spielsachen nichts zu suchen.
Ist Ihr aber vollkommen egal. Eigentlich ist es ja auch schon wurscht, weil .....ach egal.
Die Sache mit dem puristischen Leben ist mein großer Traum: Auf dem sauberen Wohnzimmertisch steht eine Terracottavase und sonst nichts und das Bild an der Wand wird von einem einzelnen Spot angestrahlt und das Duftöl "Kaminfeuer" gleitet ganz leicht die Nase hinauf. Es stinkt nicht nach vergammelten Obst aus der Küche und wenn es dann Espresso aus dem schweineteuren Alessi Espressokocher, an dem dann nicht der Kaffee eingebrannt ist daß man keine Farbe mehr erkennen kann ("das geht nicht anders") gibt, wird er zu Deko auf den freigeräumten Eßtisch gestellt weil keine Uralten Zeitungen, Schulhefte,Post usw. drauf rumliegen.
Dein Vorschlag mit dem Freunde holen und saubermachen ist im prinzip genau richtig. Leider für mich aber unmöglich durchzuführen.
Schau mal: Heute ist Dienstag. Ich habe gerade die Terrasse halbwegs in Ordnung gebracht ( entrümpelt ) weil sich für Donnerstagabend mein bester Freund zum grillen eingeladen hat. Das ist absolut O.K. und mehr als überfällig.
O.K.jetzt sitz ich hier und schreibe an diesem posting....könnt ich auch was arbeiten. Morgen muß ich unbedingt vier Meerschweinchen ausmisten und die Heizung reparieren....muß den Kessel wieder zusammenbauen bevor wieder alle zurückkommen damit sichergestellt ist daß es warm wird und warmes Wasser da ist. Momentan deckt alles die Solaranlage ab. Danach räume ich meine Werkstatt auf. Da hat die Ordnung durch die Heizungsproblematik auch ziemlich gelitten.
Aber gut...das ist alleine meine Sache. Wenn ich das hinter mich gebracht habe muß ich unbedingt die Toilette im Keller in Ordnung bringen. Da muß ich mir selbst an die Nase fassen. Billig gekauft...spült hundsmisserabel...da kriegst Du nichtmahl ein Tempo runter....also austauschen. Weil wir am letzten Freitag eine morz Betonmauer für eine Holzlege hochgezogen haben (06:00Uhr früh bis 21:00Uhr)muß ich dann am Sammstagfrüh noch zur Mülldeponie und den Restmüll davon noch loswerden. Außerdem will ich noch das Bad, das Schlafzimmer (da wo möglich) die beiden Treppen innen und eine außen und den Kellerflur wischen.
Ach ja, jetzt im Anschluß hab ich noch einen Termin bei einem Bekannten wegen einer Immobiliengeschichte. Das ist aber ein ganz andere Geschichte und tut eigentlich nichts zur Sache. Ist mir aber sehr wichtig.
Und ehrlich gesagt: Am abend ein Glas Rotwein sollte auch für mich noch drin sein.
Einwas wollte ich noch loswerden. Du hast gesagt, daß das Bad der Raum ist in dem sich eine Frau am liebsten aufhält. Unser Bad ist mit Spielzeug vollgerümpelt und es liegen Berge von Wäsche über der Badewanne. Es gibt diese wollenen Vorleger vor Waschbecken Badewanne und Toilette. Wenn Sie oder die Kinder duschen braucht sie immernoch zusätzlich ein Badetuch am Boden vor die Dusche geschmissen zum drauftreten. Der Boden selbst ist total verstaubt, und ich meine richtig dicke graue Staubflocken. Über dem Spiegelschrank wurde noch nie sauber gemacht ( halt..einmal von mir als ich's überhaupt nichtmehr gepackt hab). Aber von selbst kommt Sie gar nicht drauf. Was ich überhaupt nichtmehr begreifen kann ist, daß sie sogar Schmuck kreuz und quer im Bad und im Schlafzimmer verteilt rumliegen läßt. Weiß Du,es kommt ja jedes Jahr Weihnachten und Geburtstag. Aber wenn Sie's einfach in der Gegend rumschmeißt wie alles andere, da hab ich keíne Freude mehr am schenken.
So: jetzt hab ich mich wieder richtig ausgeheult..Ich glaube, mir kann man gar nicht helfen. Wir waren wie gesagt schon bei der Eheberatung und ich auf der Couch. Das ganze Programm ist durgezogen.
Ich schätze ich muß mich einfach mit der Situation abfinden.
Was aber für mich ein Fortschritt ist, ist die Erfahrung hier im Forum, daß es Leute gibt die meine Meinung teilen und daß ich nicht alleine bin.
Es ist schön wenn sich jemand der einen gar nicht kennt Zeit nimmt und einen ernst nimmt. Bisher wurde ich immer nur belächelt. Ich würde mich sehr darüber freuen wenn wir uns ab und zu mal ein paar Zeilen schreiben könnten. Man fühlt sich dann nich so allein.
Also, bis dann....ich geh morgen abend wieder online.
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen abend.

Gruß
Marvin (don't panik)

Re: Gefangener im eigenen Haus

Pure, Mittwoch, 16.08.2006, 14:46 (vor 6610 Tagen) @ Marvin

Hallo Marvin!

Also, jetzt muss ich auch mal eben richtig durchatmen.

Das Ganze schreit nach Lösungen und bei jedem Satz, habe ich immer wieder einen Lösungsvorschlag gehabt, der sich eigentlich auf alle Probleme bezieht: es wird ab sofort nichts mehr gekauft!

Man muss mal alle Probleme zusammenfassen: Kinderspielzeug, Wäscheberge, teure Gegenstände (die leider verkommen) und teure Gegenstände (wie Schmuck), die wahllos herumliegen. = 1. Problem.

Es wird nicht geputzt (weil wegen dem 1. Problem nicht richtig geputzt werden kann). = 2. Problem.

Bei den Kindern gibt es eine sehr einfache Lösung! Du wirst lachen.
Also, bittet Eure Verwandten und Bekannten keine Sachgeschenke mehr zu machen.
Ihr solltet ein Festgeldkonto für jedes der Kinder anlegen! Dann ist nicht nur das Problem mit den sich anhäufenden Spielsachen gelöst, es bietet den Kindern auch eine gewisse finanzielle Sicherheit für die Zukunft! Bei dieser Begründung fällt es auch sehr leicht, es den Schenkwilligen zu erklären!

Ihr selbst müsst bei den Gelegenheiten (wie Weihnachten und Geburtstag) natürlich nicht auf „richtige“ Geschenke verzichten und Ihr solltet auch kein Geld schenken, aber Ihr solltet ausweichen auf andere Geschenkmöglichkeiten: Gutschein für 1 Jahr Verein (z.B. ein Sportverein). Für den 10 Jährigen könnte das sehr interessant sein!
Der 8 Jährige hat vielleicht Interesse Gitarre o.ä. zu lernen, also als Geschenk bezahlte Musikstunden. Der 5 Jährige mag vielleicht Tiere sehr gerne: Dauerkarte für den nächst gelegenen Zoo. Im übrigen fördert Ihr so auch eure Kinder und weckt Interessen außer Haus! Auch das halte ich für sehr wichtig!

Deiner Frau musst Du auch nicht immer Schmuck schenken! Mein Freund weigert sich sogar mir die üblichen typischen Frauengeschenke zu machen! J Stattdessen schenkst Du Euch gemeinsam eine Reise! Auch so kommt Ihr Euch als Partner näher! Das ist immer immens wichtig! Eine Partnerschaft muss trotz alltäglicher Probleme eben auch gepflegt werden!
Das gibt jedem die Kraft und macht für jede Arbeit Sinn. Jeder Mensch braucht das Gefühl, dass seine Arbeit Anerkennung findet und seinen Sinn ergibt. Gib` Ihr das Gefühl, dass es nicht umsonst ist, wenn sie etwas macht. Allerdings denke ich, dass Du ein sehr lieber Ehemann und auch fürsorglicher Vater bist. Man kann das schon aus Deinen Zeilen herauslesen. Ich finde es gut, dass Du sie verteidigst und zu ihr stehst! Jedoch darf man nicht alles entschuldigen. Anscheinend wird ja heute für alles ein Krankheitsbegriff gefunden, Analysen werden erstellt und das Ergebnis als Non-plus-ultra angesehen. Das halte ich persönlich für falsch. Dann wäre ja sicherlich jeder Mensch auf der Welt in gewisser Weise krank. Wenn man seinen Haushalt ordentlich hält und alles penibel putzt, leidet man angeblich unter zwanghaftem Putzen; Wenn man alles verdrecken lässt, ist man angeblich ein Messie. Irgendwann hört`s auch mal auf. Ich bin eben der Typ, der nicht allzu viel auf so was gibt. Was wäre denn dann der richtige Weg? Ich sehe das so: Eine Wohnung bzw. ein Haus muss hygienisch sauber und aufgeräumt sein. Wenn mal das Geschirr nicht gespült wird, okay. Wenn mal ein paar Sachen rumliegen, auch okay. Wenn es allerdings Überhand nimmt, ist das nicht mehr okay. So kann sich kaum einer wohl fühlen und darum geht es letztendlich.

In deinem Fall stört mich allerdings vor allem, dass es anscheinend keinen Respekt vor Gegenständen gibt. Wir, als Kinder, haben immer eines von unseren Eltern gelernt: Achte und pflege Deine Eigentum und den Besitz anderer. es kann nicht sein, dass man arbeitet um Geld zu verdienen und sich so schöne Dinge zum Leben kauft und diese dann verwahrlosen lässt. Hier stimmt einfach nicht der Bezug und das Verhältnis zu Geld und erbrachten Leistungen.

In einem anderen Posting hieß es ja: Beachte Deine Frau und auch kleine Fortschritte sind Fortschritte. Auch sog. Hausfrauen wollen, dass man ihre Arbeit schätzt. Das sehe ich auch so. Nur: Man muss auch schätzen lernen, woher diese ganzen Anschaffungen stammen und wer dafür bezahlt hat. Es ist immer gegenseitig.

Ich wünsche Dir jetzt erst einmal viel Kraft bei Deinen Reparaturen und viel Spaß beim Grillen!

Liebe Grüße,
Pure :)))))))))

P.S.: Und Abfinden musst Du Dich mit gar nichts!
P.P.S.: Hm, ist jetzt vielleicht eine irre Idee, aber ruf` doch mal Tine Wittler an. Vielleicht hilft so was ja.

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Donnerstag, 17.08.2006, 18:35 (vor 6609 Tagen) @ Pure

Hallo Pure,
heute muß ichs kurz machen......wegen meinem Kumpel der gleich kommt.
Was Du geschrieben hast ist zu 100% meine Meinung.
Und ich werde versuchen einiges davon verschärft ( weil teilweise schon eingeführt )durchzuführen. Was allerdings nicht die Sache mit dem Wertschätzen löst. Meine Frau hat mal durchblicken lassen, da ich ja wie alle Männer nicht sonderlich kreativ mit Geschenken bin, daß Sie sich durchaus über Schmuck freut.
Ich mich ja auch. Weil ich es schön finde wenn eine Frau den passenden Schmuck trägt. Aber wenn die Ohrringe dann einzeln irgendwo auf einem Fensterbrett liegen das nicht abgestaubt wird, macht schenken einfach keinen Spaß mehr.
Und nun zum schluß.....wer oder was ist denn " Tine Wittler "? Hab ich noch nie was davon gehört.

Bis dann

Marvin

P.S.
wir haben umdisponiert.
Wir gehen auf einen Bierkeller ( Franken )und werden verdammt viel Spaß haben.
(Schifferklavier, Liederbuch, Frankenlied usw... (hörs Dir mal an....wunderschön )selber singen .....ich freu mich wie ein kleines Kind!!

Re: Gefangener im eigenen Haus

Pure, Dienstag, 15.08.2006, 01:19 (vor 6612 Tagen) @ Albert

Hi Marvin!


Ich kann mich Albert nur anschließen.

Maaaaaaaan!

Also, Emanzipation hin oder her. Ich bin selbst eine Frau, kann aber dennoch nicht verstehen, warum ein Mann, wenn er den ganzen Tag arbeiten geht, auch noch abends oder am WE im Haushalt helfen sollte. Wenn beide Partner arbeiten gehen, dann sollte es zu 50:50 verteilt werden, aber so, wie in Deinem Fall, ist das ganz klar ihre Aufgabe.

@Helga: Hier kann ich z.B. in keinster weise Dein Posting verstehen. warum soll er denn mithelfen? Er arbeitet ja schon von 6 Uhr bis 17 Uhr. Als wenn das nicht genug wäre......
Emanzipation bedeutet schließlich nicht, dass man es so auslegen kann, wie es einem passt. Gleichberechtigung darf man nicht fehl interpretieren.

Marvin, was mir oft in vielen Haushalten auffällt, die einfach nicht sauber sind: Es liegt zuviel Nippes und Unnötiges herum. So bekommt man ja auch nicht die Flächen oder Sonstiges sauber. Das würde viel zu lange dauern, erst alles wegzustellen, dann zu putzen und wieder alles hinzustellen.

Mein langjähriger Freund und ich hatten zeitweise auch Probleme was den Haushalt betrifft. Wir haben das dann so geregelt, dass wir uns von vielen Dingen getrennt haben und mittlerweile sehr puristisch eingerichtet sind. Wir teilen uns den Haushalt insoweit, dass wir darauf achten, wer wann wieviel zu tun hat. Wer schon genug andere Dinge machen muss, der muss nicht auch noch den Haushalt machen. So kenne ich das auch von meinen Eltern. Im übrigen bin ich auch so erzogen worden, dass man jedem Teil, was man besitzt, eine gewisse Wertschätzung beimisst! Ich würde sicherlich ausflippen, wenn solche Kommentare, wie Du sie genannt hast, kommen würden und alles zerstört wird.

Auch muss ich gestehen, dass ich nicht immer der Freund von Therapien bin. Ja, man muss über die Probleme reden, aber bei dem ganzen Reden darf man das Handeln nicht vergessen!

Mein Tipp an Dich, der vielleicht eine Krise auslösen könnte, wenn Deine Frau mit den Kindern wieder da ist:

1. Dein Büro wird wieder zu Deinem Büro! Du räumst alles raus, was nicht Dir gehört!

2. Ruf` ein paar gute Freunde von Dir an und entmistet das Haus KOMPLETT! Putzt es richtig und streicht, wenn nötig, sogar die Wände. Geht bis ins letzte Detail! Schmeißt alte Handtücher weg, kauft neue Handtücher in EINER Farbe, so dass man sie gemeinsam waschen kann. Behalte vielleicht ein paar schön erhaltene Handtücher.
Achte besonders auf das Bad (ist ja meisens der Lieblingsaufenthaltsraum der Frau :) ) und kaufe schöne Keramikvasen, neue Blumen, etc.


Vielleicht kannst Du Dir für alles wenigstens ein paar Tage frei nehmen. Macht es gemeinsam im Team! Auch Männer können putzen. :)) Auch wenn das eigentlich alles nicht Deine Aufgabe ist: Nutze die Gelegenheit, dass sie in Kur ist!

Herrje, das Haus gehört Dir zu 50%! Bitte habe doch keine Angst vor der reaktion deiner Frau! Ja, sie wird sauer sein. Ja, sie wird sicherlich herumschreien! Und ja, Du wirst enttäuscht sein, weil Du Dir die ganze Mühe gemacht hast und es ihr nicht nur egal sein wird-im Gegenteil, sie wird wütend darüber sein.

Ja und? Wäre mir wirklich gleichgültig!

Du musst ja nicht alles wegschmeißen. Du kannst es ja notfalls in Kisten packen, beschriften und wegstellen (z.B. bei Erinnerungsstücken). Dann schließe den raum aber ab, damit sie nicht alles wieder sofort aus den Kisten holt. Sie soll sich erst einmal an die Freiheit im Haus gewöhnen!

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute!

Liebe Grüße,
Pure :)))))))))

P.S.: Bitte trenne Dich nicht von Deiner Frau, wenn Du sie noch liebst! Und stelle ihr auch kein Ultimatum. das bringt nämlich sicherlich nichts. Fang` an zu handeln-jetzt! Ich würde das Risiko eingehen. Viel Glück, Marvin!!!!!!!!!

Re: Gefangener im eigenen Haus

rieke, Dienstag, 15.08.2006, 13:18 (vor 6612 Tagen) @ Marvin

Hallo
kann dich sehr gut verstehen, habe das gleiche Problem mit unserer Mutter, da ändert sich nie etwas, x-mal aufgeräumt, das Chaos war schneller wieder da. Sie lebt in ihrem Dreck, wenn Vati was dazu sagt, oder nur beginnt aufzuräumen, wird sie zum Tyrannen. Wir Kinder, nein nicht alle, unser Bruder hat die gleiche Krankheit, ekeln uns vor der eigenen Mutter, denn mit der Zeit hat sie auch ihr äußeres so vernachläßigt, die Kleidung verdreckt und geruchsintensiv. Denke an deine Kinder, es ist verantwortungslos sie in solch einem Dreck leben zu lassen. Eines Tages werden sie dich zur Verantwortung ziehen, Papa warum hast du das zugelassen? Sie werden gehindert an sozialen Kontakten, keiner kommt in einen vermüllten Haushalt, sie werden Vorhaltungen bekommen, sie werden daran verzweifeln und sich schuldig fühlen ohne eine Änderung herbeiführen zu können. Messies sind Tyrannen, ihre Unordnung ist ihre Macht ander psychisch zu unterdrücken. Auch sind sie zur Liebe, nehem wie geben, nicht in der Lage. Gleichgültigkeit ist ihr höchstes Gut.

Schütze dich und deine Kinder

Rieke

Re: Gefangener im eigenen Haus

Kaotia, Dienstag, 15.08.2006, 22:53 (vor 6611 Tagen) @ rieke

Messies sind Tyrannen, ihre Unordnung ist ihre Macht ander psychisch zu unterdrücken. Auch sind sie zur Liebe, nehem wie geben, nicht in der Lage. Gleichgültigkeit ist ihr höchstes Gut.

und oberflächlichkeit deines?
wie fühlt es sich an, alle messies über einen kamm zu scheren? macht das leben doch gleich erheblich leichter? und erleichtert enorm entscheidungen.... gell?

kopfschüttelnde grüße
kao

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Dienstag, 15.08.2006, 23:47 (vor 6611 Tagen) @ Kaotia

Hallo Ihr beiden,
so gut es von Dir gemeint ist liebe Rieke.
Aber ich finde trotz alledem. Man muß schon die Kirche im Dorf lassen.
Sicher, meine Frau hat's absolut nicht im Griff. Ich bin mir nicht sicher, vielleicht ist Sie auch tatsächlich ein richtiger Messie. Und das Leben mit Ihr ist für mich die Hölle.
Aber einwas ist auch klar. Sie gibt unseren Kindern unendlich viel Liebe und trotz alledem Geborgenheit die ich Ihnen durch meine Krankheit nicht geben kann.
Außerdem ist bei uns immernoch der zentrale Anlaufpunkt für viele Nachbarskinder. Also...irgendwas macht sie schon richtig. Die Kinder kommen jedenfalls gern. Ich versuchs schon von zwei seiten zu sehen.
Nichts für ungut. Du hast/hattest bestimmt auch nicht leicht.
Aber bitte versteh mich, ich versuch noch irgendwoher eine Lösung zu kriegen und ich bin für alles offen. Wir sind doch beide erst 42 und unsere Kinder brauchen uns beide. Wir gehen doch alle fünf vor die Hunde wenn das jetzt scheitert.

In diesem Sinne
Gute Nacht

Marvin

Re: Gefangener im eigenen Haus

Helga-Maria, Dienstag, 15.08.2006, 14:32 (vor 6611 Tagen) @ Marvin

Hallo Marvin,

nun hast du doch noch mehr Antworten bekommen. Einerseits schön, weil du Anteilnahme spürst, andererseits teilweise erschreckend, mit welch einer Agressivität dir geantwortet wird.

Hör auf dein Herz! Liebst du deine Frau, so halte zu ihr! Sie hat, wie ich herauslese, auch wunderbare Eigenschaften. Stell dir vor, was wäre, wenn eine Fee käme und euer Haus über Nacht in einen ordentlichen Zustand versetzen würde. Was würdest du dann tun? Egal was es ist, tu es jetzt auch!

Und zum Thema, warum ich der Meinung bin, daß ein Mann, der den ganzen Tag arbeitet, auch im Haushalt helfen sollte:

Ein Mensch, der auswärts arbeitet, hat gesetzlich geregelte Pausen. Pausen, in denen der Chef nie auf die Idee käme, Arbeit von ihm abzuverlangen. Er weiß, wann diese Pausen sind und kann sich danach richten. Er hat Kollegen, mit denen er reden und soziale Kontakte pflegen kann. Er bekommt Geld und Anerkennung.

Hausfrau und Mutter zu sein bedeutet, niemals zu wissen, wann und wie lange man mal ausspannen kann. Kaum ist es im Kinderzimmer ruhig und man will sich eine Tasse Kaffee gönnen, geht das Gekreische wieder los:"Maaaaaaama!" Unzählige Arbeiten über den Haushalt hinaus werden einem abverlangt, die unvergleichbar wichtig sind, die aber kein Außenstehender je wahrnimmt. Stell dir vor, deine Frau hat versprochen, heute das Bad zu putzen. Eines deiner Kinder hat aber ein Problem, dessen Lösung wichtig für seine weitere Entwicklung ist. Deine Frau zeigt Spürsinn, redet mit dem Kind, ruft evtl. Lehrer und Eltern der Klassenkameraden an, leistet hervorragende Arbeit, die verhindert, daß das Kind auf die falsche Bahn gerät. Das Bad bleibt liegen. Ihre Anerkennung: Geschimpfe, weil das Bad nicht geputzt ist. Daß das Kind später keine Drogen nimmt, gilt als selbstverständlich.

Zugegeben, drastisches Beispiel. Aber eines, das zeigt, daß ein gewisses Vertrauen, daß es seine Richtigkeit haben kann, daß das Bad nicht geputzt ist, durchaus berechtigt ist.

Keine Ausrede oder Entschuldigung für jeden Tag, klar. Kein Grund, den ganzen Tag vorm Fernseher zu liegen und dem Mann doppelte Arbeit abzuverlangen, klar.

Aber zum Thema: Deine Frau braucht Hilfe, insofern stellt sich die Frage nach der Gerechtigkeit der Arbeitsverteilung gar nicht. Wenn sie ein Bein gebrochen hätte, würdest du auch den Haushalt machen nach der Arbeit, würdest du evtl. eine Haushaltshilfe engagieren, würde sie Hilfe und Verständnis von Nachbarn und Bekannten bekommen.

Seelische Erkrankungen bekommen leider nicht die gleiche Anerkennung.

Nun, du bist seelisch auch nicht fit, wie du schreibst, insofern braucht ihr beide Hilfe. An eurer Stelle würde ich als erster Schritt die Bude einigermaßen vorzeigar machen, während deine Frau noch in der Kur ist. Dann in dem Maße, wie ihr es euch leisten könnt, eine Haushaltshilfe engagieren, damit ihr den Kopf freier habt. Dann Hilfe suchen. Hier im Messieforum, in einer Selbsthilfegruppe und in einer Paartherapie.

Der Weg wird nicht leicht, aber wenn die Beziehung noch stimmt, lohnt es sich.

Wie wäre es, wenn deine Frau auch arbeiten gehen würde? Ich bin sicher, einiges würde dadurch leichter werden.

LG Helga-Maria

Re: Gefangener im eigenen Haus

H., Mittwoch, 16.08.2006, 20:58 (vor 6610 Tagen) @ Helga-Maria

Hallo Marvin,

da ich selbst auch drei Kinder habe, ist mir Dein Problem nicht unbekannt. Gerade wenn die Kinder noch ziemlich klein sind, wie bei Euch, ist man permanent überfordert. Ich war während dieser Zeit berufstätig und verlor, als mein jüngstes Kind 7 Jahre alt war, meine Arbeitsstelle. Anfangs konnte ich den Zustand noch als Urlaub betrachten, dann aber wurde ich depressiv und der Haushalt verlotterte ungemein.

Durch Helga-Marias Posting

Wie wäre es, wenn deine Frau auch arbeiten gehen würde? Ich bin sicher, einiges würde dadurch leichter werden.

wurde ich wieder an die Zeit erinnert. Könnte es sein, dass Deine Frau sich nicht als "Hausfrau" sieht? Ich meine, vielleicht hat sie einfach ganz andere Fähigkeiten und Interessen - Du berichtest ja von ihrem Engagement in der Gemeinde und ihrer Arbeit mit den Kindern - und mag einfach diese Arbeit nicht? Da nicht berufstätige Frauen im Gegensatz zu Männern immer gleich als "Hausfrau" abgestempelt werden, fällt es den meisten schwer, zuzugeben, dass der Haushalt einfach nicht ihr Ding ist. Da spielen oft Schuldgefühle mit und die Unverständnis der Umgebung. Nicht jede gute Mutter ist gleichzeitig eine gute Hausfrau, umgekehrt natürlich genauso und das ist bei weitem schlimmer. Da werden oft zwei Dinge zusammengespannt, die nicht unbedingt zusammengehören.

Pure äußert ja auch ihr Erstaunen darüber, dass Helga-Maria Dich ermuntert, im Haushalt mit anzupacken. @Pure. Hast Du Kinder?

Ich kenne sehr gut das Gefühl, nie mit dieser Hausarbeit fertig zu werden. Es gibt eben keine Arbeitszeit von 8 bis 17 Uhr, kein freies Wochenende, keinen gesetzlich zugestandenen Urlaub oder Krankheitstage, kein Gehalt und keine Alterssicherung. Wenn in dieser Situation der Partner die Mithilfe verweigert, was oftmals als ein Im-Stich-Lassen empfunden wird, dann kommt es nicht selten zum Burn-out. Da sich Deine Frau gegenwärtig in einer Mutter-Kind-Kur befindet, nehme ich mal an, dass sie bereits Krankheits- bzw. Überlastungssyndrome aufweist. Wenn ich Dir einen Rat geben darf, dann überfalle Deine Frau nicht mit einem Ultimatum, sondern sprecht doch mal darüber, ob sie sich nicht um eine Arbeit bemühen will. Für mich war das letztendlich die Rettung. Im Haushalt wäre ich verzweifelt.

Ich wünsche Euch allen viel Glück!

H.

Re: Gefangener im eigenen Haus

H., Mittwoch, 16.08.2006, 21:03 (vor 6610 Tagen) @ H.

Krankheits- bzw. Überlastungssyndrome aufweist.


Entschuldigung. Sollte natürlich "Krankheits- bzw. Überlastungssymptome" heißen


H.

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Freitag, 18.08.2006, 20:31 (vor 6608 Tagen) @ H.

Hallo H.,
hier spricht ja eine aus Erfahrung!
Deine Sichtweise der Dinge hat was für sich.
Ehrlich gesagt....So hab ich's bisher noch nicht betrachtet.
Gerade bin ich fertig geworden mit Bad, oberen Flur, Schlafzimmer und Treppe wischen und hab die ganze Zeit über Dein posting nachgedacht.
Mir ist dabei einwas klar geworden: Meine Frau kriegt das nie gebacken. Selbst wenn die Kinder mal erwachsen und aus dem Haus sind. Und ich meine das jetzt nicht abwertend. Ihr fehlt einfach Strucktur.
Mit Deiner Ansicht der Dinge glaube ich immer mehr, hast Du absolut recht.
Sie ist eine spitzenmäßige Mutter. Mehr Liebe, Verständnis und Zuneigung kann eine Frau ihren Kindern nicht geben. Auf der anderen Seite ist sie eine katastrophale Hausfrau. Was dann trotz Ihrer Liebe die Erziehung tangiert da die Kinder nichts anderes als Chaos sehen und auch selbst nicht lernen Ordnung zu halten. Ich glaube jetzt auch daß sie nicht dazu geboren wurde einen Haushalt zu führen. Also---> wieder auf arbeit. Und da haben wir das Problem!
Es gibt nämlich einen Punkt in dem wir beide mal ausnahmsweise absolut einer Meinung sind und auch nicht davon abrücken werden.....auf keinen Fall.
Unsere Kinder werden keiner Tagesmutter überlassen. Wenn sie von der Schule nach hause kommen sollen Sie auf ihre Mutter treffen und auf niemand anderen.
Und jetzt beißt sich die Katze in den Schwanz. Keine Tagesmutter---> keine arbeit. Nicht auf arbeit---> weiter zuhause---> Chaos.
Vielleicht habe ich irgendwelche Scheuklappen auf , aber mir fällt da keine Lösung ein. Wie war's denn bei Dir? Wie hast es Du denn gelöst?
Wäre interessant wenn Du's mir erzählen könntest.

Gruß

Marvin

Re: Gefangener im eigenen Haus

Albert, Freitag, 18.08.2006, 22:14 (vor 6608 Tagen) @ Marvin

hallo marvin,

ich habe auch noch eine idee: wie wäre es, wenn sie eine arbeit zuhause ausübt, bei der sie etwas geld verdient. von diesem geld wird eine putzfrau engagiert, die auch aufräumen kann.

a.

Re: Gefangener im eigenen Haus

H., Samstag, 19.08.2006, 10:37 (vor 6608 Tagen) @ Albert

hallo marvin,
ich habe auch noch eine idee: wie wäre es, wenn sie eine arbeit zuhause ausübt, bei der sie etwas geld verdient. von diesem geld wird eine putzfrau engagiert, die auch aufräumen kann.
a.


Zuhause zu arbeiten, mit drei Kindern, die einen ständig fordern, ist sehr schwierig. Villeicht könnte sie ja in der Gemeinde, Pfarrei etc. stundenweise eine bezahlte Aufgabe übernehmen, die Qualifikation ist ja offensichtlich vorhanden. Evtl. können da die Kinder dabei sein, bzw. kann das vormittags gemacht werden.

Deinen Vorschlag, Albert, das Geld dafür in eine Putzhilfe zu investieren, finde ich sehr gut. Ich hätte mich zwar anfangs dagegen gesträubt, da ich das als Vorwurf, die Hausarbeit nicht zu schaffen, empfunden hätte. Wenn man aber die Sache nüchtern betrachtet, ist das Unsinn. Man sollte das machen, was man gut kann und das was einem eben nicht so liegt, anderen überlassen, die das besser können.

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Sonntag, 20.08.2006, 08:22 (vor 6607 Tagen) @ H.

Hallo H, Hallo Albert,
zuerst einmal muß ich mich bei Euch nochmal für Eure Ratschläge bedanken.
Als wir damals ca. 1/2 jahr lang in die Eheberatung gingen kamen bei weitem nicht so kostruktive Dinge raus.
Jetzt ist es aber so, daß meine Frau am Mittwoch wieder von der Kur zurück ist.
Ich kann dann nicht mehr so lange vor dem Computer sitzen weil ich nicht möchte daß Sie es weiß. Was ich aber machen werde ist auf alle Fälle ( bei passender Gelegenheit ) das Thema "wieder auf arbeit gehen" und dafür Haushaltshilfe, ansprechen.
@ Albert: Ich glaube H. hat recht. Wenn Sie zuhause arbeiten würde, würde das Chaos nur noch größer. Die muß da raus. Aber trotzdem, danke für den gutgemeinten Ratschlag.
Am Montag muß ich nochmal auf arbeit (Siemens SBS geht total den Bach runter).
Ihr könnt ja mal googeln, Nur nach "SBS" und "verkauf" suchen. Aber Achtung; Wir sind nicht die " Schweizer Bodenschiffahrts Gesellschaft. Dann kriegt Ihr live mit was bei mir noch Beruflich für Probleme anstehen.
Am Dienstag früh fahre ich dann zu Ihr an die Ostsee und hole das ganze Gebäck ab, übernachte dort (im Auto)und fahr dann am Mittwoch wieder heim. Meine Frau und die Kinder fahren mit der Bahn und sind dann so gegen 19:30Uhr da.
Jetzt werdet Ihr denken: Der ist verrückt Die kann die Koffer doch mit DHL oder Hermes schicken. Stimmt schon. Aber ich hab einen 15 jahre alten Golf Diesel. Den hab ich mir auf Rapsöl umgebaut und der braucht immer 5 Liter. Und zwar den Liter zu 75 Cent. Da macht's mir richtig Spaß mit zu fahren. Ist halt mein Tick momentan. Kostenmäßig komm ich dann ungefähr auf's gleiche. Tja, und dann hab ich drei Wochen Urlaub. Mal sehen wie die nächsten Wochen so laufen. Sie war ja jetzt drei Wochen weg vom Alltag.
Wie gesagt ich kann mich dann nicht mehr so oft melden. Aber reinschaun werd ich totzdem. Und ehrlich gesagt hab ich etwas den Überblick verloren. Wenn ich mich wieder melde mach ich ein neues Forum auf. Titel: "Nach der Kur"...oder so.
Jetzt wünsche ich Euch noch eine schöne Zeit, egal wo Ihr seid.
Ihr könnt schon ein bisschen auf Euch stolz sein! Ihr habt meine innere Einstellung maßgeblich beeinflußt und vielleich meine Ehe gerettet. Weil die Sache mit dem Ulimatum laß ich jetzt sein!

Gruß an alle

Marvin

Re: Gefangener im eigenen Haus

Pure, Sonntag, 20.08.2006, 12:24 (vor 6607 Tagen) @ Marvin

Hi Marvin!

Freut mich sehr, dass Du Lösungen siehst!
Noch viel besser finde ich die Aussage, dass Du ihr kein Ultimatum stellen wirst! Ihr führt eine Ehe, Ihr habt Kinder UND (so lässt sich zumindest herauslesen): Ihr liebt Euch! Sowas darf man nicht einfach wegwerfen, nur weil es einem für den Augenblick leichter erscheint. Auf Dauer hätte Euch dieser Entschluss kaputt gemacht.

Ich wünsche Dir bzw. euch jetzt erst einmal alles Gute für die Zukunft! Ihr schafft das, wenn Ihr zusammen haltet und euch gegenseitig unterstützt! Greift euch unter die Arme, indem Ihr liebevoll Grenzen setzt.

Alles Gute,
Pure *fast immer befürwortet, dass man an einer Ehe arbeitet und sie nicht wegwirft*

Hallo H, Hallo Albert,
zuerst einmal muß ich mich bei Euch nochmal für Eure Ratschläge bedanken.
Als wir damals ca. 1/2 jahr lang in die Eheberatung gingen kamen bei weitem nicht so kostruktive Dinge raus.
Jetzt ist es aber so, daß meine Frau am Mittwoch wieder von der Kur zurück ist.
Ich kann dann nicht mehr so lange vor dem Computer sitzen weil ich nicht möchte daß Sie es weiß. Was ich aber machen werde ist auf alle Fälle ( bei passender Gelegenheit ) das Thema "wieder auf arbeit gehen" und dafür Haushaltshilfe, ansprechen.
@ Albert: Ich glaube H. hat recht. Wenn Sie zuhause arbeiten würde, würde das Chaos nur noch größer. Die muß da raus. Aber trotzdem, danke für den gutgemeinten Ratschlag.
Am Montag muß ich nochmal auf arbeit (Siemens SBS geht total den Bach runter).
Ihr könnt ja mal googeln, Nur nach "SBS" und "verkauf" suchen. Aber Achtung; Wir sind nicht die " Schweizer Bodenschiffahrts Gesellschaft. Dann kriegt Ihr live mit was bei mir noch Beruflich für Probleme anstehen.
Am Dienstag früh fahre ich dann zu Ihr an die Ostsee und hole das ganze Gebäck ab, übernachte dort (im Auto)und fahr dann am Mittwoch wieder heim. Meine Frau und die Kinder fahren mit der Bahn und sind dann so gegen 19:30Uhr da.
Jetzt werdet Ihr denken: Der ist verrückt Die kann die Koffer doch mit DHL oder Hermes schicken. Stimmt schon. Aber ich hab einen 15 jahre alten Golf Diesel. Den hab ich mir auf Rapsöl umgebaut und der braucht immer 5 Liter. Und zwar den Liter zu 75 Cent. Da macht's mir richtig Spaß mit zu fahren. Ist halt mein Tick momentan. Kostenmäßig komm ich dann ungefähr auf's gleiche. Tja, und dann hab ich drei Wochen Urlaub. Mal sehen wie die nächsten Wochen so laufen. Sie war ja jetzt drei Wochen weg vom Alltag.
Wie gesagt ich kann mich dann nicht mehr so oft melden. Aber reinschaun werd ich totzdem. Und ehrlich gesagt hab ich etwas den Überblick verloren. Wenn ich mich wieder melde mach ich ein neues Forum auf. Titel: "Nach der Kur"...oder so.
Jetzt wünsche ich Euch noch eine schöne Zeit, egal wo Ihr seid.
Ihr könnt schon ein bisschen auf Euch stolz sein! Ihr habt meine innere Einstellung maßgeblich beeinflußt und vielleich meine Ehe gerettet. Weil die Sache mit dem Ulimatum laß ich jetzt sein!
Gruß an alle
Marvin

Re: Gefangener im eigenen Haus

Marvin, Sonntag, 20.08.2006, 16:24 (vor 6606 Tagen) @ Marvin

....Tschuldigung...ich hab noch vergessen mich genauso bei Helga Maria zu bedanken!.....wie gesagt; ich hab etwas denn überblick verloren

Marvin

Hallo H, Hallo Albert,
zuerst einmal muß ich mich bei Euch nochmal für Eure Ratschläge bedanken.
Als wir damals ca. 1/2 jahr lang in die Eheberatung gingen kamen bei weitem nicht so kostruktive Dinge raus.
Jetzt ist es aber so, daß meine Frau am Mittwoch wieder von der Kur zurück ist.
Ich kann dann nicht mehr so lange vor dem Computer sitzen weil ich nicht möchte daß Sie es weiß. Was ich aber machen werde ist auf alle Fälle ( bei passender Gelegenheit ) das Thema "wieder auf arbeit gehen" und dafür Haushaltshilfe, ansprechen.
@ Albert: Ich glaube H. hat recht. Wenn Sie zuhause arbeiten würde, würde das Chaos nur noch größer. Die muß da raus. Aber trotzdem, danke für den gutgemeinten Ratschlag.
Am Montag muß ich nochmal auf arbeit (Siemens SBS geht total den Bach runter).
Ihr könnt ja mal googeln, Nur nach "SBS" und "verkauf" suchen. Aber Achtung; Wir sind nicht die " Schweizer Bodenschiffahrts Gesellschaft. Dann kriegt Ihr live mit was bei mir noch Beruflich für Probleme anstehen.
Am Dienstag früh fahre ich dann zu Ihr an die Ostsee und hole das ganze Gebäck ab, übernachte dort (im Auto)und fahr dann am Mittwoch wieder heim. Meine Frau und die Kinder fahren mit der Bahn und sind dann so gegen 19:30Uhr da.
Jetzt werdet Ihr denken: Der ist verrückt Die kann die Koffer doch mit DHL oder Hermes schicken. Stimmt schon. Aber ich hab einen 15 jahre alten Golf Diesel. Den hab ich mir auf Rapsöl umgebaut und der braucht immer 5 Liter. Und zwar den Liter zu 75 Cent. Da macht's mir richtig Spaß mit zu fahren. Ist halt mein Tick momentan. Kostenmäßig komm ich dann ungefähr auf's gleiche. Tja, und dann hab ich drei Wochen Urlaub. Mal sehen wie die nächsten Wochen so laufen. Sie war ja jetzt drei Wochen weg vom Alltag.
Wie gesagt ich kann mich dann nicht mehr so oft melden. Aber reinschaun werd ich totzdem. Und ehrlich gesagt hab ich etwas den Überblick verloren. Wenn ich mich wieder melde mach ich ein neues Forum auf. Titel: "Nach der Kur"...oder so.
Jetzt wünsche ich Euch noch eine schöne Zeit, egal wo Ihr seid.
Ihr könnt schon ein bisschen auf Euch stolz sein! Ihr habt meine innere Einstellung maßgeblich beeinflußt und vielleich meine Ehe gerettet. Weil die Sache mit dem Ulimatum laß ich jetzt sein!
Gruß an alle
Marvin

Re: Gefangener im eigenen Haus

Nadja, Donnerstag, 16.11.2006, 11:38 (vor 6519 Tagen) @ Marvin

hallo marvin,
mich würde interessieren wie es so bei euch läuft?
ist es besser geworden?

lg
nadja

Re: Gefangener im eigenen Haus

Nadja, Donnerstag, 16.11.2006, 11:46 (vor 6519 Tagen) @ Nadja

hallo marvin,
jetzt habe ich deine neuen postings etwas weiter oben entdeckt.
eure situation macht mich sehr traurig.
denk an dich und vorallem an deine kids!!


lg
nadja

Re: Gefangener im eigenen Haus

H., Freitag, 18.08.2006, 22:34 (vor 6608 Tagen) @ Marvin

Hallo Marvin,

es freut mich, dass Du vielen unterschiedlichen Meinungen und Argumenten gegenüber offen bist. Dein Posting läßt mich schon eine ganze Weile nicht in Ruhe. Wahrscheinlich, weil es viele eigene Punkte berührt.

Wie gesagt, ich war während der Kleinkinderphase berufstätig, und zwar selbständige Kauffrau. Als Babies hatte ich sie immer bei mir, auch im Büro (hab sie gut ein Jahr lang gestillt). Später waren meine Kinder bei einer Tagesmutter, bzw. im Kindergarten. Ich weiß, dass viele Menschen ihre Kinder nicht "aus der Hand" geben möchten. Im nachhinein gesehen (meine Kinder sind fast erwachsen) finde ich die Lösung immer noch gut. Die Tagesmutter hatte nämlich im Gegensatz zu uns einen makellosen Haushalt. Die Kinder haben dort gut Ordnung gelernt. Aber es gab dort z.B. keine Haustiere, die für uns unbedingt zum Leben gehören. Auch unsere Erziehungsgrundsätze stimmten nicht vollständig überein. Aber wir haben die unterschiedlichen Sichtweisen und Lebensarten gegenseitig respektiert, und wir haben bis heute - nach beinahe 15 Jahren - immer noch ein gutes Verhältnis zueinander.

Ab dem Schulalter waren die Kinder nicht mehr außerhäusig untergebracht. In der Zeit habe ich meine Bürostunden so gelegt, dass ich eine lange Mittagspause hatte und erst später wieder zur Arbeit ging. Meist kam dann schon mein Mann zurück. Mein Ältester welchselte dann auf ein Gymnasium mit Tagesheim. Dort bekam er Mittagessen und es wurden die Hausaufgaben erledigt. Um 16 Uhr war er dann wieder zurück.

Als mein jüngster 7 Jahre alt war, musste ich mein Büro aufgeben. Ich dachte auch, es wäre ganz gut, jetzt mal einen "ordentlichen" Haushalt zu bekommen. Aber für diese Art von Arbeit bin ich einfach nicht geschaffen. Klar kann ich aufräumen, kochen, putzen etc. Aber das ist doch kein Lebensinhalt! Zumindest für mich war es das nicht. Ich wurde immer depressiver und auch irgendwie "bösartig". Das geht wohl jedem so, der nur noch die Arbeit machen soll, die er am wenigsten kann und mag.

Nun ja, dieser Lebensabschnitt dauerte fünf Jahre. Jahre voller Depressionen und Enttäuschungen, und zwar bei meinem Mann und mir. Mein Mann konnte mit der klassischen Arbeitsteilung gut leben, mir ging es dabei miserabel. Und auch für die Kinder sah ich eher Nachteile als Vorteile. Sie fanden es so selbstverständlich, dass Mama immer da war, dass sie alles in Ordnung brachte, worunter ihre eigene Selbständigkeit sehr litt. Hatten sie als Kleine oftmals selbst kochen und backen wollen, so sah sich plötzlich der 13jährige nicht mehr im Stande, Nudeln zu kochen. Offensichtlich waren sie der Meinung, wenn Mama schon daheim ist, kann sie auch alles machen.

Irgendwann war das Mass voll. Unsere Ehe war nicht mehr zu retten. Ich musste und wollte auch wieder arbeiten. Wenn man ganz von vorne anfangen muss, kann man erst mal nicht wählerisch sein. Ich suchte nach einer machbaren Lösung. Und die hieß in unserem Fall: Ich machte den Taxischein. Fortan fuhr ich 3 x wöchentlich, von morgens um 6 Uhr bis 16 Uhr. Meine Kinder haben sich schnell umgewöhnt und finden es z.Z. eher cool, dass ich nicht mehr den ganzen Tag um sie rum bin. Seit kurzem mache ich noch eine Ausbildung nebenher, da ich natürlich nicht mein ganzes Leben bis zur Rente fahren möchte. Uns geht es wieder ganz gut. Und der Haushalt läuft seitdem - obwohl weniger Zeit zur Verfügung steht - erstaunlicher Weise auch besser.

Wenn ich früher den Mut gehabt hätte, mir und anderen gegenüber einzugestehen, dass ich keine Hausfrau bin, dass Hausarbeit zwar nötig ist, aber eben nur bedingt von mir getan werden muss, dann wäre vielleicht auch meine Ehe zu retten gewesen, d.h., wenn auch mein Mann das hätte akzeptieren können. Mein Mann hat mir auch immer andere Frauen, die den Haushalt mühelos bewältigen, vorgehalten. Wäre mir bewußt gewesen, was ich alles "mit links" erledigt habe, was andere nicht können, dann wäre manches anders gelaufen. So haben wir uns, auch weil wir nicht ausführlich darüber gesprochen haben, auseinander gelebt.

Lieber Marvin, wenn Dir an Deiner Familie etwas liegt, dann setze Deine Frau nicht unter Druck. Hier ist nicht Durchsetzungsvermögen gefragt, sondern Einfühlungsvermögen. Sicherlich läßt sie ihren Schmuck nicht herumliegen, um Dich zu ärgern. Und sicher mißbilligt sie auch, wenn die Kinder die Türen verkratzen. Aber offenbar sind ihr eben die Kinder wichtiger als die Dinge. Ich erkenne da meine eigenen Verhaltensweisen. Wenn mein Mann losschimpfte, dann fühlte ich mich so unter Druck, dass ich gar nicht "normal" reagieren konnte. Ein gesundes Mittelmaß, eine Atmosphäre, die allen gut tut, gelingt nur, wenn man sich respektiert. Ich wünsche Euch, dass Ihr das schafft.

H.

Re: Linktipp für Angehörige

Albert, Freitag, 18.08.2006, 18:55 (vor 6608 Tagen) @ Marvin

Heute bin ich auf diese Seite gestoßen und denke, dass sie für Angehörige eine Hilfe sein kann. Bemerkenswert und richtig finde ich die Aussage, dass im Gegensatz zu anderen Krankheiten bei der Messiekrankheit die Angehörigen MEHR leiden als die Betroffenen. (vergleichbar mit Alkoholikern, wo das ebenfalls zutrifft)

http://www.femmessies.de/messieinfo/rat.htm

Albert

Zum Thema Mütter, die arbeiten

Helga-Maria, Samstag, 19.08.2006, 13:12 (vor 6608 Tagen) @ Marvin

Hallo Marvin,

ich kenne in meinem Umfeld keine einzige Familie, wo es den Kindern geschadet hätte, eine Zeit des Tages fremdbetreut gewesen zu sein. Im Gegenteil!!

Mir fallen aber auf Anhieb mind. 10 Familien ein, in denen die Kinder auf die eine oder andere Art sichtlichen Schaden (meistens durch unterschwellige Agressivität der frustrierten Mutter!) leiden, weil die Mutter den ganzen Tag um sie herum ist.

Ich denke, Ihr liebt Eure Kinder und versucht alles richtig zu machen, indem Ihr ihnen ein heimeliges Zuhause schaffen wollt. Das ist auch im Grunde richtig. Doch wenn Deine Frau stundenweise arbeitet, hat sie neue soziale Kontakte, verdient Geld, bekommt Anerkennung etc., was sich wiederum positiv auf die Kinder auswirkt. Wenn dann das Geld für eine Haushaltshilfe da ist, verlieren sich auch Spannungen innerhalb der Familie, so daß die Kinder doppelt profitieren. Im übrigen kommt Ihr dann vielleicht auch ohne Haushaltshilfe auch, weil die Erfahrung immer wieder zeigt, daß der Haushalt paradoxerweise besser klappt, wenn die Frau wieder eigenen Interessen nachgeht!!

Also vergeßt diese "Rabenmuttermentalität", die in unserem Lande vorherrscht. Eine glückliche Mutter kann ihren Kindern so viel geben, es ist nicht wichtig, ob sie einer bezahlten Arbeit nachgeht oder nicht, es ist nur wichtig, ob sie das, was sie tut, gerne macht.

Ich kann Dir das Buch "Gute Mütter arbeiten" von Regine Schneider empfehlen. ISBN: 3-596-13623-7

Es ist nicht teuer und räumt endgültig mit den (ideologischen!) Vorurteilen auf, daß Kinder Schaden nehmen, wenn die Mutter nicht 24 Stunden am Tag um sie herum ist.

LG Helga-Maria

PS: Wäre es für deine Kinder nicht sogar ein Vorteil, wenn sie selbständiger werden und sogar Kochen lernen?

PPS: Frag doch mal die Kinder selbst, die meisten Kinder finden es sogar cool, wenn die Mutter arbeitet!

Re: Gefangener im eigenen Haus

Taki, Sonntag, 03.09.2006, 13:40 (vor 6593 Tagen) @ Marvin

Hallo zusammen,

es ist schon gut zu wissen, dass man nicht allein zu sein scheint mit diesem Problem. Die Darstellung von Marvin trifft auf meine Situation zu 99% zu. Ich bin zwar noch ein paar Jahre älter, habe aber auch kleine Kinder (4 und 7) und sehe im Augenblick wenig Hoffnung auf eine Besserung der Situation. Ich fühle mich allerdings eher als "Fremder im eigenen Haus". Weglaufen könnte ich ja jederzeit.
Kurz nachdem ich meine Frau vor 15 Jahren kennenlernte, wollte ich sie in ihrer Studentenwohnung besuchen. Sie versuchte, dies zu verhindern, da ihr gerade "das Bücherregal zusammengebrochen sei". Ich habe ihr damals ihre Begründung für das Chaos geglaubt, das ich ganz kurz erblicken durfte. Erst viele Jahre später - nachdem ich mich während unseres Zusammenlebens innerlich hunderte von Malen über Schmutz und Chaos und deren Folgen aufgeregt hatte - begann ich zu verstehen, dass hier ein grundsätzliches Problem vorlag. Seither habe ich immer wieder einmal über eine Scheidung nachgedacht, den Gedanken daran aber genauso oft wegen meiner Angst vor dem "Verlust" der Kinder verworfen.
Da ich auch heute noch nicht endgültig aufgeben möchte, muss ich herauszufinden versuchen, woher dieses totale Phlegma meiner Frau, das der Hintergrund ihres Verhaltens zu sein scheint, kommt, und, ob es nicht irgendwie "heilbar" oder wenigstens änderbar sein könnte. Vielleicht hat ja auch Rieke mit ihrer Aussage Recht: "Messies sind Tyrannen, ihre Unordnung ist ihre Macht andere psychisch zu unterdrücken. Auch sind sie zur Liebe, nehmen wie geben, nicht in der Lage. Gleichgültigkeit ist ihr höchstes Gut.". Die Absicht, die Umgebeung zu tyrannisieren, vermag ich zwar (noch) nicht zu erkennen, aber die Einschätzung des "höchsten Gutes" trifft nach meiner Erfahrung absolut zu. Alles scheint sich dem selbstgeschaffenen Chaos unterordnen zu müssen Muss ich einen Menschen, mit dem mich natürlich auch heute noch etliches verbindet, wegen dieses Problems endgültig aufgeben? Alle bisherigen Versuche, das Problem mit meiner Frau zu diskutieren oder durch Taten (Aufräumen und Saubermachen durch mich) zu verringern, zeitigten heftige Verbalattacken und Unmengen von Tränen.
Nach diesen vielen Jahren weiß ich jetzt nur noch, dass unser Problem bald gelöst werden muss - aber wie?

Ich danke Euch im voraus für Eure Kommentare!

Gruß
Taki

@ Marvin: Herrin im eigenen Haus

blue, Donnerstag, 21.09.2006, 03:00 (vor 6575 Tagen) @ Marvin

Hallo, Marvin<font color=blue>!

Ich kann Dich sehr gut verstehen, bin aber momentan zu k.o., um auf Dein posting eingehen zu können!

Bei Deinem Beitrags-Titel fiel prompt folgendes Buch ein und 'mußte' sofort posten - keine Ahnung ob's Euch oder einem/r von Euch helfen kann(Ich hab's schon vor Jahren verschlungen...)

Herrin im eigenen Haus

Für's Erste eine gute Nacht und lieben Gruß!</font>

Re: Gefangener im eigenen Haus

linda, Samstag, 18.11.2006, 05:14 (vor 6517 Tagen) @ Marvin

hallo marvin,

ich kann mir gut vorstellen, wie unangenehm es sein muss, im eigenen haus ständig auf chaos und unordnung zu stoßen. das ist definitiv keine lebensqualität.

allerdings weiß ich, wie viel arbeit ein haus macht (sogar ohne kinder): wesentlich mehr als eine wohnung (und dort gibt's schon genug zu tun...), da ja zum beispiel das stiegenhaus in einer wohnhausanlage vom personal gesäubert wird, im eigenen haus hingegen muss man das alles selbst erledigen. wenn es vielleicht auch noch einen garten gibt, das ist das wiederum jede menge zusatzarbeit.

also wenn man es in seinem haus immer piccobello haben möchte, dann ist das im prinzip ein ganztagsjob.

nun kommen aber noch 3 kinder im "besten" (also wildesten) alter hinzu. kinder machen viel unordnung - weil sie eben kinder sind... sie spielen, sie raufen, sie machen sich dreckig - und alles muss wieder in die wäsche... kaum hast du (oder deine frau) wo sauber gemacht, fegen die kinder darüber hinweg und es sieht wieder aus wie vorher.

ich stelle mir das unendlich frustrierend vor, die reinste sisyphos-arbeit. es ist wie löcher stopfen, damit woanders ein neues loch entsteht.


ich kann mir nun gut vorstellen, dass deine frau vielleicht auch daran verzweifelt: weil es ihr zuviel ist!

ihr habt 3 kinder. jedes kind allein braucht schon sehr viel betreuung, aber nun das ganze mal drei.

du schreibst, dass deine frau sich hingebungsvoll mit euren kindern beschäftigt - das scheint ihr also großen spaß zu machen. vermutlich stehen die kinder an erster stelle (wie bei vielen familien), und das ist auch gut und richtig so.

aber jeder mensch hat nun mal nur 2 hände, und der tag hat nur 24 stunden. man muss seine zeit und seine prioritäten gut einteilen bei so einer großen familie und einem ebenso großen haus. irgendwas bleibt immer auf der strecke:

kümmert sich deine frau in erster linie um die erziehung der kinder (dazu gehört auch, ihnen bei den schulaufgaben zu helfen und für jedes problem ein offenes ohr zu haben, sich also ganz den kindern zu widmen), so bleibt der haushalt auf der strecke.

umgekehrt: würde sie sich vorwiegend dem haushalt widmen, würde den kindern diese zeit fehlen. kein mensch kann sich zweiteilen.


du sagst, du hilfst im haushalt mit, weißt aber selbst nicht, wo anfangen - daran kannst du erkennen, wieviel arbeit das ist.


nun eine idee:

könnt ihr eine haushaltshilfe einstellen, die euch zumindest stundenweise im haushalt hilft? dann wäre deine frau entlastet, könnte sich in ruhe den kindern widmen (falls das tatsächlich ihr wunsch ist) und alle wären zufriedener.

ein anderer vorschlag wurde ja bereits gemacht, von dir (euch) aber verworfen: deine frau könnte ja wieder ins berufsleben zurückkehren. das ist schließlich das recht eines jeden menschen.

dass dies mit 3 kindern nicht einfach ist, ist mir klar. aber irgendwann wird es ohnehin ein thema sein, da kinder auch erwachsen werden.

und bei einem doppelverdienerhaushalt kommt auch genug geld zusammen, um eine ganze arbeitskraft für den haushalt zu finanzieren.

aber da du ja schreibst, es sei euer beider wunsch, die kinder derzeit voll und ganz der betreuung deiner frau (und hoffentlich auch deiner betreuung) zu überlassen, wird dies vermutlich derzeit kein thema sein.


jedenfalls sehe ich, dass deine partnerin nicht beides (einen riesigen haushalt plus eine große familie) nahezu allein bewältigen kann, was auch für die meisten anderen menschen eine enorme herausforderung, um nicht zu sagen: überforderung wäre.


und darüber hinaus hat auch jeder den verständlichen wunsch, seine hobbys und sozialkontakte zu pflegen. das ist ja fast unmöglich bei solch einer großen verpflichtung. da geht jeder irgendwann vor die hunde und schmeißt alles hin...

alles gute für dich und deine familie - vielleicht findet sich ja bald eine gute lösung (oder ist bereits vorhanden).
linda

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