... puh, hab ich endlich Leidensgenossen gefunden ... (Angehörige)

Ina-mit-viel-arbeit, Mittwoch, 01.11.2006, 18:51 (vor 6396 Tagen)

Hallo zusammen !
Nach dem tausendsten "Knall" heute wg. meines Chaos- Gatten hab ich mich mal im Netz umgeguckt ob es Ähnliches gibt - dass so etwas offenbar kein Einzelfall ist wusste ich nicht. Aber es beruhigt mich dass ich nicht an Realitätsverlust leide (er behauptet ich hätte einen Ordnungstick !!!) .
Bei uns ist es grausam - man kann die Wohnung eigentlich keinem mehr öffnen. Naja, es geht einigermassen, aber nur, weil ich jedes Mal wenn ER wegen seines Jobs unterwegs ist Tabula- Rasa mache. Das schaffe ich kaum zeitlich weil ich selber sehr viel um die Ohren habe, aber so halte ich uns eine Art Lebensraum frei (wir haben 3 Kinder- er arbeitet freiberuflich, und leider meist zu Hause).
Heute z.b. stellte er das Auto zur Reparatur auf den Futtertisch im Stall, was zur Folge hatte das die Pferde daneben fast irre wurden (kennen sie nicht, tausendmaliges Türenschlagen etc.) . Wir haben eine grosse, befahrbare Werkstatt die ich bis März 06 leergerümpelt hatte (eine Ladung riesiger Schreibtische die er unbedingt haben musste und die jetzt in einer anderen Ecke vor sich hinrotten, das ganze, nachdem ich etliche Kartons mit seinem Krams woanders gelagert habe). Im März kam dann eine Lieferung gigantischer EDV auf 3 Paletten die seitdem den Platz sperren. Diese Computerteile sind wahrscheinlich auch Schrott weil die Schwalben darüber alles zugeschissen haben und die Werkstatt nicht klimatisiert ist.
Dass ich eigentlich die Werkstatt brauche weil ich unseren Hof restauriere beantwortet er lapidar mit "Keine Zeit" . Dass das Auto nicht im Stall repariert werden kann beantworter er lapidar mit "wo soll ich es sonst machen ?" .
Und so geht es weiter und weiter und weiter ... ich hab mal nachgerechnet, er (bzw. zum Platz- schaffen ich) hat ca. 100 qm Nebenräume vollgestopft bis an die Decke mit Sachen die inzwischen verschimnelt, kaputt, vergammelt sind, sie werden ja nicht richtig verpackt. Das würde mich nicht stören wenn er sich nicht immer weiter ausbreiten würde und vor allem zetern würde, ihm würde bei uns kein Zentimeter Platz eingeräumt.
Ich konnte z.b. ein Zimmer nicht renovieren weil es vollsteht mit Krams von ihm und er "keine Zeit" hatte, es wegzuräumen. Krams, den er dort reingestopft hatte und den er bislang nicht brauchte. Unter anderen leere Kartons, Verpackungsmaterial, Schulbücher aus seiner Zeit in der Oberstufe ... ).
Aber am Aller- Allerschlimmsten sind diese alltäglichen Kleinigkeiten: Meist macht er keine Schranktür zu (Griff zum Salz- Tür offen, Griff zum Geschirr- Tür offen etc.).
Seine dreckigen Klamotten zeigen tagelang noch, wo er sich was ausgezogen hat.
Wahrscheinlich monatelang, wenn ich sie nicht weglegen würde. Er sammelt Klamotten die ihm schon lange nicht mehr passen (er lässt sich schon ewig sehr gehen und wird immer dicker, dicker, dicker ) . Letztens habe ich eine völlig zerfetzte Jogginghose (sein Freizeit- Look) weggeworfen. Er sucht das Ding immer noch. Ich sag ihm nicht dass sie weg ist weil es sonst wieder Ärger gibt. Aber es war wirklich schon peinlich, ein 20 cm langes Loch zwischen den Beinen (!!!) , diverse Löcher überall ... nee, so möchte ich keinen im Haus rumlaufen haben.
Dann kauft er ständig neue Tischdecken die keiner bügelt (ich hab keine Zeit für sowas). Trockentücher passen schon lange nicht mehr in die Kommode vor lauter Tischdecken die eh keiner benutzt. Wenn er nächste Woche weg ist wird dort weitergeräumt, und dann gibts wieder Zoff weil er die Tischdecken vermisst und ich ihm nicht klarmachen kann dass wir wenigsens eine (von drei) Schubladen brauchen für Trockentücher.
Herrgottnochmal, ich werde langsam irre. Wenn es um seinen Job geht oder seine Hobbies (Singen, Imkerei etc.) gilt er als sehr zuverlässig. Aber zu Hause, und vor allem mir gegenüber benimmt er sich ASOZIAL. Ein anderes Wort fällt mir nicht ein, es IST einfach so. Ich mache das Schlafzimmer sauber und räume seine Dreckklamotten weg, und am nächsten Tag liegt sein Zeug verteilt herum. Er kauft sich ständig neue Socken weil er zu faul ist sich gewaschene rauszusuchen und wirft die abgeschnittenen Etiketten im Schafzimmer auf die Erde. Die Schränke quellen über (er kauft sich häufig neue T- shirts, er hat bestimmt hundert Stück), deswegen kommt auch das frische Zeug irgendwohin wo es sich dann letztendlich mit seinen dreckigen Sachen zu einem Berg vermischt.
Er kümmert sich schon um einige Bereiche, aber das ist so engstirnig dass er z.b. die Töpfe abwäscht, aber hinterher die halbe Küche in Wasser schwimmt.
Oder er hilft mir was mit dem Schlepper (z.b. Holz holen), fährt dabei das Scheunentor kaputt, besorgt zum reparieren das Material und lässt es ein Jahr lang im Regen daneben liegen bis man es nicht mehr verarbeiten kann. Oder ein anderes Mal war es eine Regenrinne- er hat sie EIN JAHR später erst repariert, aber auch da gab es Zoff " ... Du setzt mich immer so unter Druck ... " .
Ich bin es so leid, ich renoviere vorne, aber von hinten wird alles schnellstens so chaotisch dass ich mich frage wieso ich das überhaupt mache.
Sein Büro oben ist zum Glück ein separater Teil der Wohnung, wie es dort aussieht kann man sich wirklich nicht mehr vorstellen. Allen Ernstes beschwert er sich bei mir darüber !!! Als wäre ich verantwortlich dafür, dass er z.b. den Aschenbecher nicht ausleert und deswegen die Tastatur völlig verdreckt ist.
Oder dass er keinen Platz hätte wenn er mal wieder über die Müllsäcke und/ oder Altpapierkartons stolpert die mitten im Weg herumliegen.
Ach scheisse, jetzt heul ich hier rum und weiss noch nichtmal wer das alles liest, aber ich weiss einfach nicht mehr weiter. Soll ich mir weiter draussen einen Bereich ausbauen den ich für mich pflege (und Müllfrei halte) ?
Und wie sieht die Bude drinnen dann nach ein paar Wochen aus ? Aber ich schaffe es doch kaum mehr.
Scheisse, scheisse, scheisse

Hab es gelesen

Lemmy, Donnerstag, 02.11.2006, 06:45 (vor 6396 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Hy Ina
Hab Deine Zeilen gelesen
Nicht das Du noch aufgibst weil Du meinst keiner hört zu !
Es ist schonmal gut das du einen Schritt gewagt hast, doch
vermute ich das ihr zwei zusammen das Problem lösen müsst ?

Ich denke das Du noch mehr Antworten von den Leuten hier bekommst
abwarten. Geduld ist ein Tugend
Hoffe, Deine Gedanken hier aufzuschreiben, hat Dir ein wenig geholfen
die "scheisse" ein bisschen besser zu verarbeiten ?

ich wünsche dir viel Erfolg
Gruß [image]
Lemmy

Re: ... puh, hab ich endlich Leidensgenossen gefunden ...

Pure, Samstag, 04.11.2006, 16:32 (vor 6394 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Oje
Mehr fällt mir dazu kaum noch einDu tust mit leid-ganz ehrlich.

Hm, ehrlich gesagt weiß ich da auch keinen Rat. Ich habe schon beim Lesen ein beklommenes Gefühl bekommen. Ich glaube Dir bleibt nicht einmal die Zeit zu verschnaufen. Hm, es hört sich so an, als wenn Du für Dich eh` keine Zeit mehr hast. WO BLEIBST DU? Ich schätze das Leben ist zu wertvoll um sich jeden Tag immer wieder zu ärgern. In Deinem Fall hilft wohl nur noch eine große Unterstützung von außen. Freunde oder tatsächlich ein Psychologe oder aber auch eine professionelle Aufräumerin. Es muss doch jem. in Deiner Bekanntschaft geben, der Deine Situation erkennt und Deinem Mann wirklich mal die Meinung geigt?!

Ich hoffe wirklich für Dich, dass Du nicht in 10 Jahren zurückschaust und weinst, weil Du in Deinem Leben nichts für Dich getan hast. Hm, es macht mich traurig und ich wünsche Dir sehr viel Kraft und gute Freunde, die Dir helfen-und zwar jetzt!

Alles Gute,
Pure

Re: kurz, aber hart

m., Samstag, 04.11.2006, 23:02 (vor 6393 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Hallo, Ina,
wenn ich in Deiner Situation wäre, würde ich ganz ernsthaft darüber nachdenken, ob ich mich nicht trenne.
Pfüatdi
m.

Re: ... puh, hab ich endlich Leidensgenossen gefunden ...

jenny, Sonntag, 05.11.2006, 10:22 (vor 6393 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Hallo Ina,

oh, wie kenne ich das. Das Gefühl, wenn kein Platz mehr heilig ist, nichts ist sicher, um nicht vollgestopft zu werden. Männe hat im Bedürfnis, etwas von dem Gehorteten zu verwerten, Verpackungsmaterial, das auf Maisbasis hergestellt wurde, den Pferden in den Futtertrog gefüllt, beide Tröge bis obenhin voll. Gott sei Dank sind die nicht drangegangen. Alles Gute für heute, wegen knapper Zeit morgen mehr.
Lass dich nicht unterkriegen oder verrückt machen.
Alles Liebe,
Jenny

Re: ... puh, hab ich endlich Leidensgenossen gefunden ...

Krümeline, Dienstag, 07.11.2006, 14:38 (vor 6391 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Hallo!
Ich hab deinen Bericht gelesen und tatsächlich, am manchen Stellen dachte ich, du schreibst von meinem Mann!!!
Nun, zum Glück haben wir keinen Hof , sondern nur eine3-Zimmer-Wohnung, aber ich denke, selbst wenn wir ein Schloss hätte, würde er alles in wenigen Monaten vollgestopft haben! Er ist auch so ein Sammler-Typ. den ganzen schrank voller T-Shirts! Teilweise total zerfetzte ausgeleierte Teile, die er sogar noch als Unterhemd anzieht :-(. Daneben sammelte er einige Zeit lang mini-LKWs und Biergläser, die unsreren wohnzimmerschrank füllen. dann hat er genau wie deiner die angwohnheit, Schränke nicht zu schließen und seine dreckige Wäsche überall rumliegen zu lassen!
Schlimm finde ich, wenn ich ihn darauf anspreche, ist alles nicht wahr. Ich soll doch mal lieber was machen statt zu meckern und er würde ja sowieso sooo viel im Haushalt machen! Ja, wenn er einmal im Monat Lust dazu hat! Dann muss aber auch alles piccobello sein.
Ja, es ist wirklich zum Verzweifeln und ich denke manchmal, er hat vielleicht ADHS oder sowas. Er macht auch gerne 3 dinge gleichzeitig und wird dann überhaupt nicht fertig. Ach, was hilft die Erkenntnis? Nichts! Er hält sich selbst für den ordentlichsten Menschen auf der Welt!
Ich denke, Vorwürfe machen hilft da am allerwenigsten. Mach ihm in Ich-Botschaften klar, dass du unter seinem Verhalten leidest. Vielleicht könnt ihr ja mal eine Paar-Therapie machen (würde mein Mann alerdings nicht).
Vielleicht ist es eine gute idee, einen Bereich für sich zu schaffen, wenn du den Platz dazu hast. Ich habe allerdings den Eindruck, dass dich dein Mann für seine Putzfau hält. Mach ihm klar, das er für seine Bereiche selbst verantwortlich ist.
Ja, das ist nicht einfach, ich weiß. aber vielleicht kannst du noch positive Seiten an deinem GG finden und sie dir öfter mal in Erinnerung rufen ;-).

LG Krümeline

Re: ... puh, hab ich endlich Leidensgenossen gefunden ...

wiesel, Dienstag, 07.11.2006, 21:51 (vor 6390 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Hallo Ina.

Dir geht es haargenau wie mir. Offene Schränke, herumliegende Schmutzwäsche, gemischt mit sauberer Wäsche, fein verteilt randvolle Aschenbecher in der ganzen Wohnung, leere Bierflaschen, Papiere und Rechnungen überall in kleinen Häufchen verteilt mit der Absicht sie zu ordnen (seit Jahren und auf dem ganzen Fußboden), von mir frisch renovierte Zimmer, die im Rekordtempo wie mit einem Krebsgeschwür überzogen sind mit seinem ausufernden Krimskrams .....So ungefähr ist der Anblick zu beschreiben, der mich erwartet, wenn ich nachmittags geschafft von der Arbeit nach Hause komme, auch wenn ich weiß, dass ich eine ordentliche Wohnung hinterlassen habe ...Ich freue mich schon gar nicht mehr auf meinen Feierabend, ich habe kein gemütliches und wohnliches Zuhause, in dem ich mich zurücklehnen und erholen könnte. Sowas ist für mich immer nur mit Zusatzanstrengung nach der Arbeit zu erkämpfen und immer nur ein flüchtiger, kurzer Augenblick. Mein Leben könnte eindeutig viel schöner sein - ohne ihn. Und doch - ich klebe ja auch an ihm. Aber warum nur?

Ich wünsche Dir viel Kraft, ich weiß ganz genau, was Du durchmachst.

Wiesel

Re: warum an ihm kleben?

almut, Donnerstag, 09.11.2006, 21:55 (vor 6388 Tagen) @ wiesel

hallo wiesel,

kurz zu deiner frage am schluss:

" Mein Leben könnte eindeutig viel schöner sein - ohne ihn. Und doch - ich klebe ja auch an ihm. Aber warum nur?"

diese frage stellen sich misshandelte, betrogene und sonstwie schlecht behandelte partner auch oft. und das verhalten von menschen, die so wenig rücksicht auf die bedürfnisse ihrer partner nehmen und täglich ständig ein chaos veranstalten, ist in meinen augen auch eine form von gewalt und aggression. messies sind das nicht in jedem fall!

diese bindung hat nichts mehr mit positiven eigenschaften des partners zu tun, allenfalls mit der erinnerung an bessere zeiten und der hoffnung auf wiederkehr derselben.

die stärke einer bindung scheint damit zu tun zu haben, wieviel man selber investiert hat in die beziehung, wie sehr man gekämpft, gearbeitet, gelitten, gehofft hat. unbewusst will man diese investition an aufwand zurück, sie soll nicht umsonst gewesen sein.
und doch kann man das verhalten eines solchen irrational gebundenen menschen bald kaum noch von einem spielsüchtigen unterscheiden, der gegen die erfahrung dennoch die hoffnung nicht aufgeben mag, doch noch zu gewinnen am ende.

wenn man es dann endlich geschafft hat,einen schlussstrich zu ziehen, merkt man nach einiger zeit, wieviel besser es einem geht ohne diesen aderlass.[[zwinker]]

grüße
almut

Re: warum an ihm kleben?

wiesel, Samstag, 11.11.2006, 18:06 (vor 6387 Tagen) @ almut

Hallo Almut.

Mit jedem Wort, dass Du schreibst, hast Du absolut recht. Ich empfinde das Verhalten meines Mannes in gewisser Weise auch als eine Art von Gewalt, halte ihm jedoch immer noch zu Gute, dass er das ja nicht tut, um mich zu ärgern, sondern weil er, wie eventuell viele Messies, gar nicht erkennt, dass da etwas zum Ärgern sein könnte, egal, wie oft ich ihm das sage. Ich sehe ihn eher als irgendwie krank an.
Nun ist er, von der Unordnung abgesehen, ja doch auch immer noch ein liebenswerter Mensch, der auf anderen Gebieten schon Tolles leistet. Ich glaube, unter einer Trennung von ihm würde ich ewig leiden, das ist es wohl, warum ich an ihm noch so "klebe".
Trotzdem Danke für Deine Antwort, ich bin ja immer noch auf der Suche nach einer Lösung, ich muss über Deine Worte auch erst noch länger nachdenken.
Jetzt wollte ich mich nur schnell melden, weil ich den Computer länger nicht anhatte und nicht erscheinen will wie einer der Hilferufabsetzer, die andere erst zu langen hilfreichen Texten veranlassen und sich dann nie mehr melden...Die gibt es ja auch zur Genüge.

Schönen Gruß

Wiesel

Wiesel

Re: warum an ihm kleben?

almut, Samstag, 11.11.2006, 23:36 (vor 6386 Tagen) @ wiesel

hallo wiesel,

Mit jedem Wort, dass Du schreibst, hast Du absolut recht. Ich empfinde das Verhalten meines Mannes in gewisser Weise auch als eine Art von Gewalt, halte ihm jedoch immer noch zu Gute, dass er das ja nicht tut, um mich zu ärgern, sondern weil er, wie eventuell viele Messies, gar nicht erkennt, dass da etwas zum Ärgern sein könnte, egal, wie oft ich ihm das sage. Ich sehe ihn eher als irgendwie krank an.

die gewalt ist eben die wirkung, die es auf dich hat, auch wenn nicht zusätzlich noch eine böse absicht dahinter ist. aber die unfähigkeit, auch mal die bedürfnisse anderer zu achten und sich wenigstens ein bisschen anzupassen in den gemeinschaftsräumen, ist schon irgendwie krank oder ein zeichen einer tiefgreifenden störung.

wenn man allein für sich messie ist, ist es etwas anderes, als wenn es leidtragende und mitbetroffene gibt, deren lebensraum man ja letztendlich zerstört. ich finde, man wäre dann verpflichtet, sich hilfe zu suchen.

wenn aber gar keine einsicht besteht,dann leidet so ein mensch auch offenbar unter realitätsverlust.

Nun ist er, von der Unordnung abgesehen, ja doch auch immer noch ein liebenswerter Mensch, der auf anderen Gebieten schon Tolles leistet. Ich glaube, unter einer Trennung von ihm würde ich ewig leiden, das ist es wohl, warum ich an ihm noch so "klebe".

das glaub ich dir und das ist ja auch ein dilemma! :-(

Trotzdem Danke für Deine Antwort, ich bin ja immer noch auf der Suche nach einer Lösung, ich muss über Deine Worte auch erst noch länger nachdenken.

ich hoffe, du findest eine lösung ohne allzu schlimme verluste.

Jetzt wollte ich mich nur schnell melden, weil ich den Computer länger nicht anhatte und nicht erscheinen will wie einer der Hilferufabsetzer, die andere erst zu langen hilfreichen Texten veranlassen und sich dann nie mehr melden...Die gibt es ja auch zur Genüge.

leider gibt es die zur genüge, umsomehr freue ich mich über deine antwort und wünsche dir erstmal alles gute.

viele grüße
almut

Schönen Gruß
Wiesel
Wiesel

Re: ... puh, hab ich endlich Leidensgenossen gefunden ...

Jenny, Montag, 13.11.2006, 21:04 (vor 6384 Tagen) @ Ina-mit-viel-arbeit

Hallo Ina,

nach Tagen mit defektem PC melde ich mich nochmals. Bei der Beschreibung eurer Zustände fühle ich mich gleich wie zu hause. Vor längerer Zeit bin ich auf dieses Forum und die anderen Internetseiten gestossen, habe viel darin gelesen, auch z.B. dass Messiesein oft nicht alleinige Störung ist, sondern "nur" Begleiterscheinung bei einigen psychischen Erkrankungen. Als ich mich da weiter informierte, kam ich tatsächlich auf die Symptome einer Erkrankung. Ich habe mir dazu ein Buch für Angehörige gekauft und stellte schon nach einigen Seiten fest, dass da mein Leben beschrieben ist. Nu weiss ich, dass das Messiesein meines Mannes also nur die halbe Miete ist, und es hilft mir, mich nicht mehr so viel aufzuregen. Das Problem mit Gerümpel und Müll bleibt natürlich bestehen, aber ich sehe es jetzt unter einem anderen Aspekt.
Lass dich also nicht unterkriegen, wenn du bei klarem Verstand bist und dein Mann dich fast verrückt macht. Ich hatte da vor einigen Jahren noch viele Probleme mit. Inzwischen habe ich einen Teil der Wohnung zurückerobert, es hat mehrere Jahre gedauert. Ich fange gerade an zu versuchen, mir beruflich wieder ein eigenes Leben aufzubauen, weil ich es nur noch nervig finde, so annormal und unter solchen Einschränkungen zu leben. Was hält dich in der Beziehung, dass sie dir so wichtig ist und du solch ein Leben auf dich nimmst?

Viel Kraft und Klarheit wünscht dir Jenny

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