Messi und Depression? (Angehörige)

fireweed, Freitag, 13.04.2007, 22:17 (vor 6234 Tagen)

Grüße zusammen,
Ich suche gerade Hilfe im Internet zum Thema Messi und Depression und bin dabei auf Euer Forum gestoßen - vielleicht könnt Ihr ja etwas mit meiner Geschichte anfangen.
Mein Problem betrifft einen nahen Anverwandten und dessen Lebensgefährtin. Beide haben einen ziemliche Abneigung gegen Psychater und alles was im Entferntersten damit zu tun haben könnte. Desshalb ist es nur meine Vermutung das beide ansich schwer depressiv sind. Depressive Züge wie Antriebslosigkeit, das "große Loch" usw. sind aber auf jeden Fall da. Die Wohung der beiden ist inzwischen so voll das es problematisch wird wenn sich beide darin aufhalten. Sie empfangen keinen Besuch mehr, die Post wird nicht geleert. Sie spielt außerhalb der Arbeitszeiten Computer (und hat seid kurzem angefangen auch nicht mehr regelmäßig zur Arbeit zu gehen). Er spielt ebenfalls zu viel, geht aber noch regelmäßig zur Arbeit. Alkohol ist ein zusätzliches Problem für beide.
Nun stellt sich für mich die Frage, was tun - die beiden an eine Selbsthilfegruppe für Messis weiterempfehlen? Oder Für Depressive? Oder für Alkoholiker?
Hinzu kommt das er auf stur stellt (und das wohl noch eine Weile durchhalten wird), sie aber schon ziemlich am Ende mit ihrer Situation ist.
Abwarten und Tee trinken ist für mich keine sehr attraktive Möglichkeit, da das Leben der beiden meiner Auffassung nach immer schlimmer wird, und speziell sie schon sehr am Ende ist (sie wäre vermutlich auch bereit Hilfe anzunehmen, er ist das nicht - "Es besteht ja kein Problem").
Für ein paar Denkanregungen, Tipps oder eigene Erfahrungen wär ich dankbar.

die besten Grüße,
fireweed

Re: Messi und Depression?

Andrea, Samstag, 14.04.2007, 16:05 (vor 6233 Tagen) @ fireweed

Wohung (...) voll
Post wird nicht geleert
spielt (...) Computer
"Es besteht ja kein Problem"

Das Übliche.

Es gibt bisher keine Belege für die Wirksamkeit von
Therapien oder Selbsthilfegruppen bei Messietum.

Vielleicht machen Leute in Selbsthilfegruppen
tatsächlich mehr Fortschritte, was aber daran liegen
kann, daß dort von Anfang an nur die hingehen, die
ohnehin schon besser motiviert sind, etwas zu
verändern. Besonders, wenn das Problem auch noch
geleugnet wird, ist es schwierig.

Ratschläge von Dritten (also von Dir)
sind wahrscheinlich kaum hilfreich. Wenn Du einige
Stunden arbeitest und das Geld für Operationen spendest,
die einem Menschen in der Dritten Welt das Augenlicht
wiederbringen, ist Deine Energie vielleicht besser
investiert, wenn es Dir darum geht, das Wohl der
Menschheit insgesamt zu verbessern.

Leider bin ich ebenso ratlos wie Du. Meiner Meinung
nach läuft es darauf hinaus, daß die Situation immer
schlimmer wird und dadurch der Leidensdruck auch immer
stärker wird. Irgendwann ist der Leidensdruck dann so
groß, daß der Betroffene sich endlich verändert. Aber
manchmal passiert selbst das nicht und die schlechte
Situation endet erst mit gerichtlich angeordneten
Maßnahmen, mit einer gerichtlich angeordneten
Betreuung, einer Einweisung in eine Anstalt oder dem Tod.

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