Hallo!
Das nicht-wegwerfen-können hat was mit dem Gewissen zu tun.
So wie es jetzt leider ist, Überfluss an Gegenständen - bis zum Ersticken -, war es nicht immer.
Bei meiner Oma war die Hälfte ihres Lebens Mangel, meine Mutter hat das in der Kindheit erlebt.
Damit bekommt man eine ganz andere Lebenseinstellung.
Außerdem muss man gar nicht selber Mangel erlebt haben um Gewissensbisse zu bekommen.
Es wäre so leicht, das was da ist, einer sinnvollen Verwendung zuzuführen - sprich in Gegenden zu transportieren wo es Leute gibt die froh drum sind. Dazu soll man es ja gar nicht verschenken/spenden und die Leute elend machen. Wir haben hierzulande z. B. bei Lebensmitteln und Hygieneartikeln völlig unsinnige Vorschriften zur "Entsorgung". Es werden riesige Mengen in den Abfall geworfen, die z.B. nur einen Mangel an der Verpackung haben, oder z.B. Backwaren die erst gestern hergestellt wurden - was also jeder mit gesundem Menschenverstand und erst recht mit knappem Geldbeutel bedenkenlos gebrauchen kann. Und auch gerne noch einen angemessenen Preis dafür bezahlen würde, anstatt mitwissen zu müssen, das das ganze in den Müll geworfen wird.
Was heute im Übermaß produziert und dann einfach weggeworfen wird, fehlt irgendwann. Dann sind die Rohstoffe knapp und die Nachfrage kann nicht mehr erfüllt werden.
Das weißt Du selber, ich weiß. Schreibe mir auch nur gerade mal etwas Frust runter.
Darauf basieren m. E. die meisten "Messie"-Probleme. Nicht die sog. Messies sind gestört, sondern die Verantwortlichen, die in Industrie und Wirtschaft und Politik die Produktion für den Abfall dulden.
Es nervt mich kollossal, die allgemeine Zumüllung, für die man auch noch bezahlen muss. Ich habe z. B. echt bald keine Lust mehr, für Lebensmittel im Geschäft an der Kasse Geld hinzulegen, wenn am Hinterausgang kistenweise brauchbare Sachen wer weiß wohin wohin wandern (in den Müll wegen irren Hygienevorschriften, geben nur wenige zu)
Auch ich hatte mal über Jahre eine völlig zugemüllte Wohnung. Und konnte niemanden reinlassen. Weil ich alles trennen MUSSTE bzw. einer sinnvolllen Verwendung zuführen aber nicht KONNTE. Mangels Zeit, mangels Übersicht, mangels Aussicht es jemals zu schaffen. Aus Angst dass man irgendwann in irgendeiner Form von irgendeiner Instanz dafür bestraft wird, dass man gute Sachen einfach in den Müll tut, anstatt dafür zu sorgen dass sie wohin kommen wo andere sie gebrauchen können. Aus Angst dass man der Natur nicht ihren Anteil zurückgibt -> Biomüll kompostieren, gibt aber bei mir keine Biotonne.
Was das für ein Stress ist, können sich glaube ich mehr Leute aus eigener Erfahrung vorstellen als ich bisher dachte
Gruß
w37