Meine Mutter ist Messie-ohne Leidensdruck (Angehörige)

g.j.fronert@t-online.de, Mittwoch, 26.09.2007, 16:09 (vor 6063 Tagen)

Meine Mutter ist inzwischen 75 Jahre alt, noch völlig klaren Verstandes und müllt ihr Haus, in dem Sie mit
meinem fast 50 Jährigen trunksüchtigen Bruder lebt, nach und nach vollkommen zu. Das Haus ist inzwischen
sehr verwahrlost.Sie selbst bzw. Ihre Kleidung riecht sehr stark Ihre Körperpflege ist schlecht.Der Haushalt
ist ein komplettes Chaos geworden. Aber - sie spielt alles herunter wenn man sie darauf anspricht. Sie
hat offensichtlich keinen Leidensdruck. Sie schämt sich auch nicht dafür und ändert nichts. Das geht schon seit
Jahren so und ist mti dem Tod meines Vaters vor 9 Jahren zunehmend schlimmer geworden. Sie ist im 2. Weltkrieg
mit Ihren Eltern aus Oberschlesien geflüchtet und hat immer ärmlich gewohnt. Hat auch nie einen eigenen Haushalt
vor der Ehe gehabt, nicht mal ein eigenes Zimmer. Meine jüngerer Bruder und seine Frau leben neben diesem Haus
und haben geredet, gemacht und getan, nichts hilft.Meine Mutter lebt in einem Dorf bei Hamburg und ich
bei Berlin. Wer kann helfen?

Re: Meine Mutter ist Messie-ohne Leidensdruck

Paladin, Mittwoch, 26.09.2007, 17:49 (vor 6062 Tagen) @ g.j.fronert@t-online.de

Moin,

Aber - sie spielt alles herunter wenn man sie darauf anspricht. Sie hat offensichtlich keinen Leidensdruck. Sie schämt sich auch nicht dafür und ändert nichts.

und genau da liegt auch der Hund begraben... Ohne Leidensdruck und einer gewissen Selbsteinsicht ist da nur sehr schwer was für Angehörige zu machen.

Eventuell wäre es hilfreich, den psychosozialen Dienst des zuständigen Gesundheitsamts aufzusuchen und sich dort beraten lassen. Denkbar wären Aktionen wie betreutes Wohnen als Unterstützung. Das geht aber nur, wenn deine Mutter damit einverstanden ist.

Dieser Dienst des Gesundheitamts liefert auch Informationen und Empfehlungen für regionale Selbshilfegruppen für Angehörige von Messies.

Aber auf keinen Fall das Gesundheitsamt unangemeldet zu deiner Mutter schicken; das geht zu 99% nach hinten los. Für eine solche Aktion hätte ich meiner Schwiegermutter fast schonmal den Hals umgedreht
LG vom Paladin

Re: Meine Mutter ist Messie-ohne Leidensdruck

Sonja, Donnerstag, 27.09.2007, 02:32 (vor 6062 Tagen) @ Paladin

Hallo lieber F.J.,

leider kann ich Dir nur eine ernüchternde und schlechte Nachricht schreiben!
Kein Messie wurde jemals geheilt. Wenn sich Deine Mutter in diesem "Sog" (sag ich mal) befindet, gibt es KEINE Rettung mehr!!!
Mein Freund ist Messie. Ich bin seit 1 1/2 Jahren mit ihm zusammen. So langsam neigt sich unsere Beziehung dem Ende zu! Ich bin vor ca 1 Jahr einer Messie-Selbsthilfe-Gruppe beigetreten. Dort war ich und bin es bis heute, die einzige Angehörige. Alle Anderen sind Messies. Und das schon seit ewig!
Am Anfang war ich geduldig, weil ich dachte, mit Liebe und Geduld...vieeel Geduld, kann man Berge versetzen!
Scheibenkleister, DU kannst gar nix tun! Menschen die in ein Messie-Syndrom verfallen, haben ihr Leben aufgegeben!
Du kannst es nur akzeptieren, oder Dich ganz weit abgrenzen!
Da ändert sich nix! Das kann ich Dir zu 100% sicher sagen.
Ich habe mit viel Liebe alles versucht. Sanftes, gemeinsames Entrümpeln, meine Messie Gruppe um mich selbst zu schützen und ihn zu verstehen, Gespräche, uswAlles zwecklos!
Ich habe mit meinem Freund keine gemeinsame Zukunft! Muss mich demnächst von ihm lösen, ich kann das nicht mehr ertragen. Wenn ich ihn darauf anspreche, sagte er, ich bin keine Messie, ich bin nur schlampig...meine Gruppe hat im Chor gelacht, als ich ihnen das sagte.
Mir ist nicht zum Lachen! Ich bin sehr verzweifelt!

Lieben Gruß, Sonja

Aber - sie spielt alles herunter wenn man sie darauf anspricht. Sie hat offensichtlich keinen Leidensdruck. Sie schämt sich auch nicht dafür und ändert nichts.
und genau da liegt auch der Hund begraben... Ohne Leidensdruck und einer gewissen Selbsteinsicht ist da nur sehr schwer was für Angehörige zu machen.
Eventuell wäre es hilfreich, den psychosozialen Dienst des zuständigen Gesundheitsamts aufzusuchen und sich dort beraten lassen. Denkbar wären Aktionen wie betreutes Wohnen als Unterstützung. Das geht aber nur, wenn deine Mutter damit einverstanden ist.
Dieser Dienst des Gesundheitamts liefert auch Informationen und Empfehlungen für regionale Selbshilfegruppen für Angehörige von Messies.
Aber auf keinen Fall das Gesundheitsamt unangemeldet zu deiner Mutter schicken; das geht zu 99% nach hinten los. Für eine solche Aktion hätte ich meiner Schwiegermutter fast schonmal den Hals umgedreht...
LG vom Paladin

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Re: Messie - ohne Leidensdruck

Micha @, Donnerstag, 27.09.2007, 17:52 (vor 6061 Tagen) @ Sonja

leider kann ich Dir nur eine ernüchternde und schlechte Nachricht schreiben!
Kein Messie wurde jemals geheilt. Wenn sich Deine Mutter in diesem "Sog"
(sag ich mal) befindet, gibt es KEINE Rettung mehr!!![/i]

Blödsinn !

es tut mir leid ... für dich Sonja .

Du bist in einer Selbsthilfegruppe für Messie ?
Was ist die Meinung der anderen Gruppenmitglieder ?
Sind die nicht vlt. doch anders als dein (Noch)Freund ?

Wenn ein Messie den ersten Schritt geschaft hat , dann tut sich was ,
aber der 1. Schritt ist Einsicht - Wir sind machtlos gegenüber unserer Ansammlung von Dingen,
unsere Alltagsgestaltung ist außer Kontrolle geraten und wir bekommen unseren Haushalt nicht in den Griff.

Erst danach kann die Vernunft folgen :

<tt> Es gibt eine bessere Art zu leben. So weiterzuleben wie bisher
ist nicht nur unproduktiv: immer wieder das selbe zu tun und
dabei andere Ergebnisse zu erwarten, ist verrückt.</tt>

Ohne diese beiden Schritte wird sich nix ändern .

Aber deswegen gleich zubehaupten das es noch nie ein Messie geschaft hat , eine vernünftige Lebensweise zu entwickeln - *kopfschütteln*

Ich bin eine Messie .
Ich war in SH-Gruppen .
Ich bin noch im Selbsthilfeforum .
Aber ich bin auf dem Weg raus aus dem Mess .

*geschriebenwiegedacht*

Re: Messie - ohne Leidensdruck

Paladin, Donnerstag, 27.09.2007, 19:08 (vor 6061 Tagen) @ Micha

Ergänzend zu Michas Worten:

Aus dem langjährigen Betrieb der Messie-Foren bei Parsimony sind genug Fälle bekannt, in denen sich die Lebenssituation durch SHG, Foren und andere Hilfsmittel deutlich verbessert hat.

Eine &#8222Heilung&#8221 im Sinne von kompletter Beseitigung der Symptomatik gibt es in der Tat nicht. Man kann nichts heilen, wenn es nichts zum heilen gibt. Man kann aber die Situation deutlich verbessern, und dazu ist wie Micha schrieb, die Erkenntnis mit dem Wunsch, etwas ändern zu wollen. Es muß also ein Leidensdruck da sein, den der Betroffene aufgelöst haben will, weil die Belastung zu groß geworden ist.

LG vom Paladin

Re: Messie - ohne Leidensdruck

Sonja, Freitag, 28.09.2007, 03:18 (vor 6061 Tagen) @ Paladin

Hallo lieber Micha, hallo Paladin,

ich wollte euch natürlich nicht zu nahe treten, sorry wenn das so rüber kam.
Ich kann nur für mich, meinen Freund, meine Messie-Gruppe und für mein Leiden sprechen.
Mein Freund sieht es auch so wie Micha. Er hat zb in seinem Urlaub seine Küche 3 Wochen lang entrümpelt!
Danach bin ich zu ihm gegangen und wir haben gemeinsam 2 Tage die Schränke geputzt.
Die Küche war dann eineigermassen im Schuß (sag ich mal).
Mittlerweile sind ca 2 Monate vergangen. In der Küche türmen sich schon wieder so manche Sachen unterm TischWir wohnen 3 km auseinander. Ich habe in den 1 1/2 Jahren noch kein einziges mal bei ihm übernachten können, weil er es nicht schafft, sein DOPPELBETT frei zu räumen, so daß ich da auch noch ein Plätzlein hätte :(
Heute am tel hat er mir gesagt, daß er mich vermisst. Ich konnte nix anderes sagen als: wenn Du aufräumst zieh ich bei Dir ein.
Ich weiß, eine Scheiß Antwort. Aber lieber Micha und lieber Paladin, ich bin eben sehr verzweifelt. Ich sehe in dieser Beziehung keine Zunkunft. Auch wie Micha sagte, ein Anfang muß gemacht werden, den habe ich und auch ER gemacht! KÜCHE!!!
Aber das ist es nicht. Die Lösung heißt immer Trennung oder akzeptieren!!!

Das ist meine Meinung und ich weiß nicht, wohin es mich tragen wird
Lieben Gruß, Sonja


Aus dem langjährigen Betrieb der Messie-Foren bei Parsimony sind genug Fälle bekannt, in denen sich die Lebenssituation durch SHG, Foren und andere Hilfsmittel deutlich verbessert hat.
Eine &#8222Heilung&#8221 im Sinne von kompletter Beseitigung der Symptomatik gibt es in der Tat nicht. Man kann nichts heilen, wenn es nichts zum heilen gibt. Man kann aber die Situation deutlich verbessern, und dazu ist wie Micha schrieb, die Erkenntnis mit dem Wunsch, etwas ändern zu wollen. Es muß also ein Leidensdruck da sein, den der Betroffene aufgelöst haben will, weil die Belastung zu groß geworden ist.
LG vom Paladin

Re: Messie - ohne Leidensdruck

Paladin, Freitag, 28.09.2007, 12:24 (vor 6061 Tagen) @ Sonja

Moin Sonja,

natürlich ist es für Angehörige, besonders wenn sie sich sehr nahe stehen, schwierig, damit umzugehen, und einen Anfang habt ihr ja schon gemacht. Das zeigt, daß Hopfen und Malz noch nicht verloren sind; man muß nur konsequent die Dinge weiterausbauen.

Dabei ist wichtig, um Micha einmal zu zitieren, daß ein Messie keinen Sprint läuft, sondern einen Marathon. Oder mit anderen Worten: Es braucht seine Zeit und funktioniert nicht mit einer Hau-Ruck-Aktion.

Er hat zb in seinem Urlaub seine Küche 3 Wochen lang entrümpelt!
Danach bin ich zu ihm gegangen und wir haben gemeinsam 2 Tage die Schränke geputzt.
Die Küche war dann eineigermassen im Schuß (sag ich mal).
Mittlerweile sind ca 2 Monate vergangen. In der Küche türmen sich schon wieder so manche Sachen unterm Tisch...

Und genau das ist der Punkt, wenn man sich dann nach erfolgtem Sprint ausruht, und plötzlich wachsen die Stapel wieder an... Das soll jetzt keine Kritik sein, sondern ist eine Erfahrung aus vieljähriger Tätigkeit als Administator mehrerer Messie-Themenforen... Der Anfang wurde ja gemacht, aber nicht konsequent weitergeführt.

Die Schwierigkeit dabei ist auch, daß viel Erfahrung und Wissen wieder verloren geht, weil es nicht dokumentiert wird und selbst Beratungsstellen nicht immer kompetent mit dem Thema umzugehen wissen, sodaß häufig auch keine weiterführenden Konzepte angeboten werden können.

Laß uns noch einmal mit der Küche anfangen, und bitte nur die Küche. Und keine weiteren Nebenkriegsplätze für Räumaktionen, weil dann jede Motivation abgewürgt wird bzw. eine Ablenkung vom eigentlichen Ziel Küche vorprogrammiert ist.

Ich unterstelle für ein nachfolgendes Konzept nun, die Küche ist wieder im Zustand wie vor 2 Monaten. Ab diesem Zustand empfehle ich dir folgende Seite in unserem Messie-Wiki: <a href ="http://wiki23.parsimony.net/cgi-bin/wiki/program/db-view.cgi?wiki46830;CelestinesHeiligesLand">Celestines Heiliges Land[/link].

Mit kurzen Worten: Heiliges Land bedeutet freigeräumte Fläche, auf der nichts etwas zu suchen hat, es sei denn, es gehört auch dort hin. Beispiel Spüle: Geschirr hat nur dann dort etwas zu suchen, wenn es auch sofort abgewaschen wird.

Lies die am besten dazu Celestines Anleitung dazu durch, aber daran denken: Wir trainieren für einen Marathon
Und wenn die Küche dann für eine längere Periode dauerhaft Heiliges Land bleibt, dann kann man sich dem nächsten Problemfall (z.B. dem Schlafzimmer) zuwenden.

Schau auch mal in das Messie-Wiki, dort findest du alle Erfahrungen der letzten 8 Jahre gesammelt vor. Vielleicht findest du dort noch den einen oder anderen wertvollen Tip.

Die Struktur ist etwas chaotisch, aber man sollte bedenken, daß diese Texte von Messies für Messies geschrieben wurden.

Das soll auch keine Empfehlung von mir sein, ob du dich von deinem Freund trennen sollst oder nicht; diese Entscheidung kannst nur du allein treffen, sondern sieh es als Ratschlag für eine mögliche Problemlösung.

Ein universelles Patentrezept ist dies natürlich nicht, da Menschen nunmal verschieden sind. Die Erfahrung hat gezeigt, daß dieses Konzept oft zumindest eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht hat, und damit ist immer etwas gewonnen.

LG vom Paladin

Re: Messie - ohne Leidensdruck

Sonja, Mittwoch, 10.10.2007, 02:40 (vor 6049 Tagen) @ Paladin

hallo paladin,

vielen dank für die links und deine antwort. ich hab sie durchgestöbert und gelesen.
mir gehts derzeit ganz schlecht weil mein freund ein so extreme messie ist und dazu (das sagt dir vielleicht was) anymalhorder ist. ich als große tierfreundin weiß nicht, was schlimmer ist. ich habe nun gestern schon zum 3ten malmeine messie-selbsthilfegruppe nicht mehr besucht-weil ich fühle, daß mir die messies (alles nette leute-keine frage)- nicht mehr helfen können.
mein sexualtrieb, der bei meinem (messie) -freund immersehr stark war, weil er bestens bestückt ist, imme und lange kann - ist wie verpufft.
ich frage mich, oder besser, ich bin mir fast sicher, daß vielleicht auch grade das der auslöser war, daß ich mich in diese messie-situation so reingehängt habe :(
was soll ich sagen lieber paladin? ich bin derzeit überfragt, schlafe mit meinem freund nicht mehr, gehe nicht mehr zu meiner gruppe - in einem satz, die power ist raus aus mir, die power, den meilenstein für diese beziehung zu legen :(((
er beschwert sich natürlich, fragt mich ob ich ihn vermisse. vor einem halben jahr hätte ich gesagt ja. aber der tatsache nach, daß wir nur 3 km entfernt voneinander wohnen, uns nur am we sehen und ich in über einem jahr nicht ein einziges mal bei ihm schlafen konnte-weiler es nicht schaffte bis heute- einen platz für mich auf seinem DOPPELbett zu schaffen...-ich weiß nicht, damit kann ich wohl nicht leben. am ende will ich noch ganz wichtig betonen, mein freund ist ein wundervoller mensch, erfüllt mir viele wünsche, rep mein auto, ist handwerklich begabt, tierlieb, verständnissvoll und immer treu, aber eine gemeinsame zukunft kann er mir nicht bieten.
es ist sehr traurig, ich weiß nicht wie das enden soll und wird ??? :(((

liebe grüße unbekannter weise Sonja


Moin Sonja,
natürlich ist es für Angehörige, besonders wenn sie sich sehr nahe stehen, schwierig, damit umzugehen, und einen Anfang habt ihr ja schon gemacht. Das zeigt, daß Hopfen und Malz noch nicht verloren sind; man muß nur konsequent die Dinge weiterausbauen.
Dabei ist wichtig, um Micha einmal zu zitieren, daß ein Messie keinen Sprint läuft, sondern einen Marathon. Oder mit anderen Worten: Es braucht seine Zeit und funktioniert nicht mit einer Hau-Ruck-Aktion.
Er hat zb in seinem Urlaub seine Küche 3 Wochen lang entrümpelt!
Danach bin ich zu ihm gegangen und wir haben gemeinsam 2 Tage die Schränke geputzt.
Die Küche war dann eineigermassen im Schuß (sag ich mal).
Mittlerweile sind ca 2 Monate vergangen. In der Küche türmen sich schon wieder so manche Sachen unterm Tisch...
Und genau das ist der Punkt, wenn man sich dann nach erfolgtem Sprint ausruht, und plötzlich wachsen die Stapel wieder an... Das soll jetzt keine Kritik sein, sondern ist eine Erfahrung aus vieljähriger Tätigkeit als Administator mehrerer Messie-Themenforen... Der Anfang wurde ja gemacht, aber nicht konsequent weitergeführt.
Die Schwierigkeit dabei ist auch, daß viel Erfahrung und Wissen wieder verloren geht, weil es nicht dokumentiert wird und selbst Beratungsstellen nicht immer kompetent mit dem Thema umzugehen wissen, sodaß häufig auch keine weiterführenden Konzepte angeboten werden können.
Laß uns noch einmal mit der Küche anfangen, und bitte nur die Küche. Und keine weiteren Nebenkriegsplätze für Räumaktionen, weil dann jede Motivation abgewürgt wird bzw. eine Ablenkung vom eigentlichen Ziel Küche vorprogrammiert ist.
Ich unterstelle für ein nachfolgendes Konzept nun, die Küche ist wieder im Zustand wie vor 2 Monaten. Ab diesem Zustand empfehle ich dir folgende Seite in unserem Messie-Wiki: Celestines Heiliges Land.
Mit kurzen Worten: Heiliges Land bedeutet freigeräumte Fläche, auf der nichts etwas zu suchen hat, es sei denn, es gehört auch dort hin. Beispiel Spüle: Geschirr hat nur dann dort etwas zu suchen, wenn es auch sofort abgewaschen wird.
Lies die am besten dazu Celestines Anleitung dazu durch, aber daran denken: Wir trainieren für einen Marathon...
Und wenn die Küche dann für eine längere Periode dauerhaft Heiliges Land bleibt, dann kann man sich dem nächsten Problemfall (z.B. dem Schlafzimmer) zuwenden.
Schau auch mal in das Messie-Wiki, dort findest du alle Erfahrungen der letzten 8 Jahre gesammelt vor. Vielleicht findest du dort noch den einen oder anderen wertvollen Tip.
Die Struktur ist etwas chaotisch, aber man sollte bedenken, daß diese Texte von Messies für Messies geschrieben wurden.
Das soll auch keine Empfehlung von mir sein, ob du dich von deinem Freund trennen sollst oder nicht; diese Entscheidung kannst nur du allein treffen, sondern sieh es als Ratschlag für eine mögliche Problemlösung.
Ein universelles Patentrezept ist dies natürlich nicht, da Menschen nunmal verschieden sind. Die Erfahrung hat gezeigt, daß dieses Konzept oft zumindest eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht hat, und damit ist immer etwas gewonnen.
LG vom Paladin

Re: Messie - ohne Leidensdruck

anja, Freitag, 12.10.2007, 18:41 (vor 6046 Tagen) @ Sonja

Hallo, Sonja,
ich bin nicht sicher ob ich Dich richtig verstanden habe:
animalhorder bedeutet doch, daß man Tiere "sammelt"?
Geht es seinen Tieren wirklich gut?
Wenn nicht , wende Dich an zb. den Amtstierarzt!!
pfüatdi
anja

Re: Messie - ohne Leidensdruck

Sonja, Samstag, 13.10.2007, 02:18 (vor 6046 Tagen) @ anja

Hallo Anja,

ja, ich denke, Du hast mich richtig verstanden. Aber bedenke auch, es geht um meinen Freund, welchen ich liebeEinen Amtstierarzt einzuschalten wäre das Ende Allens!
Ich sitze zwischen den Stühlen!
Ich weiß nicht, was ich tun soll!
Ich dachte zuerst an das Veterinäramt. Meine Tierärztin arbeitet dort, es wäre ein KinderspielHabe den Gedanken aber sofort verworfen als ich mich mit seiner EX unterhalten hatte.
Sie sagte mir, ihr Gedanke wär es auch gewesenWir, mein Freund und ich haben auch oft Streit wegen den vielen Tieren, die meiner Meinung nach in viel zu kleinen/engen Käfigen gehalten werden.
Und sie bekommen immer wieder Junge, und das summiert sich ...ich weiß nicht mehr weiter. Aber einen Veterinär oder Arzt hinschicken kann ich nicht. Mein Freund ist Messie! Schlimmer als in Fernsehberichten!
Ich weiß nicht mehr weiter!

Sonja


Hallo, Sonja,
ich bin nicht sicher ob ich Dich richtig verstanden habe:
animalhorder bedeutet doch, daß man Tiere "sammelt"?
Geht es seinen Tieren wirklich gut?
Wenn nicht , wende Dich an zb. den Amtstierarzt!!
pfüatdi
anja

Re: Messie - ohne Leidensdruck

anja, Samstag, 13.10.2007, 13:58 (vor 6046 Tagen) @ Sonja

Hallo Anja,
ja, ich denke, Du hast mich richtig verstanden. Aber bedenke auch, es geht um meinen Freund, welchen ich liebe...
Einen Amtstierarzt einzuschalten wäre das Ende Allens!
Ich sitze zwischen den Stühlen!
Ich weiß nicht, was ich tun soll!
Ich dachte zuerst an das Veterinäramt. Meine Tierärztin arbeitet dort, es wäre ein Kinderspiel...
Habe den Gedanken aber sofort verworfen als ich mich mit seiner EX unterhalten hatte.
Sie sagte mir, ihr Gedanke wär es auch gewesen...
Wir, mein Freund und ich haben auch oft Streit wegen den vielen Tieren, die meiner Meinung nach in viel zu kleinen/engen Käfigen gehalten werden.
Und sie bekommen immer wieder Junge, und das summiert sich ...ich weiß nicht mehr weiter. Aber einen Veterinär oder Arzt hinschicken kann ich nicht. Mein Freund ist Messie! Schlimmer als in Fernsehberichten!
Ich weiß nicht mehr weiter!
Sonja


Hallo, Sonja,
was hat die Ex gesagt, das Dich davon abhält?
Ich vermute, der Tierarzt könnte auch so kommen,
daß der Vermieter nichts mitbekommt,
falls Du Sorge hast, daß er sonst seine Wohnung verliert.
Pfüatdi,
anja

Re: die Mutter wird schon genug zu leiden haben unter ihrem trunksüchtigen Sohn

Hannes, Freitag, 28.09.2007, 17:11 (vor 6061 Tagen) @ g.j.fronert@t-online.de

Hallo Sonja,

oft wird das Messieverhalten ausgelöst durch überfordernde Lebensumstände. Neben dem Verlust ihres Mannes hat sie nun auch noch den erwachsenen süchtigen Sohn am Hals. Das ist eine ungeheure Belastung und zermürbt auch Nicht-Messies. In diesem Fall sehe ich die Verwahrlosung als Symptom der völligen Überforderung. Die Mutter resigniert wahrscheinlich, kann sich offenbar nicht mehr vorstellen, aus eigener Kraft etwas zu ändern und dies äußert sich darin, dass sie sich und den Haushalt verwahrlosen lässt. Vielleicht macht sie anderen und sich selbst etwas vor, wenn sie behauptet, nicht unter der Situation zu leiden, aber sie tut es bestimmt! Vor allem aber wird sie unter der Suchtrankheit ihres Sohnes leiden. Dort. also bei ihm, sollte man ansetzen und darauf hinwirken, dass der Sohn, der offenbar eher eine Belastung als eine Hilfe für sie ist, endlich eine Entziehungskur/Therapie macht, weil er sich und das Leben der Mutter ruiniert.

Den Vorschlag des betreutenWohnens für BEIDE, falls die Mutter einverstanden ist, finde ich auch gut. Die Mutter könnte sich vielleicht auch einer Angehörigengruppe für Alkoholiker anschließen, um dort Unterstützung zu erfahren. Vielleicht hat sie danach die Kraft, auch wieder mehr für sich zu tun.

Hannes

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