Hallo!

Meine Mutter hat im Laufe der letzten 30 Jahre unendlich viel gehortet, dass sie es nicht mehr überblicken kann. Sie will etwas ändern, immer wieder, schafft es aber nicht. Immer wieder nimmt sie Anlauf, aber die Tatsache, dass es ein Tropfen auf den heißen Stein ist, entmutigt sie jedesmal. Jetzt geht sie eine Woche in Wellness-Urlaub (Geschenk) und wir - ihre Familie - räumen das Haus aus - (fast) alles in Umzugskisten. Dann werden zwei Räume renoviert, die sie schon lange renoviert haben will, aber was sie bisher nicht gemacht hat, weil sie nicht weiß, wohin mit dem ganzen Kram. Wir wollen nichts wegwerfen, alles nur in Kisten packen und irgendwo stapeln, damit sie es dann Kiste für Kiste ausmisten kann. Ich werde ihr dabei helfen, denn sie kann sich nur schwer entscheiden, was sie damit tun soll. Allerdings bin ich auch nicht sonderlich gut im wegwerfen. Ich hätte womöglich das gleiche Chaos, wenn ich mehr kaufen und mein Haushalt länger bestehen würde. Wenn sie wieder kommt, werden wir jeden Tag einen Plan machen, was für Arbeiten am nächsten Tag erledigt werden, damit sie ihren Haushalt erledigt bekommt und sich nicht mehr schämen muss, wenn jemand unangemeldet kommt. Von der ganzen Räum- und Renovierungsaktion ahnt sie nichts.

Jetzt zum Grund, warum ich das hier schreibe: was glaubt Ihr ist wichtig, damit wir ihr langfristig helfen können? Soll ich ihr für den Urlaub eine Lektüre besorgen, die ihr helfen kann, aus dem Chaos herauszufinden? Der Wille ist da, das spüre ich, erst gestern sagte sie: "Ich hab' einfach viel zu viel". Das war in diesem Fall auf Kleidung bezogen. Sie fragt mich zur Zeit auch ständig, ob sie dies oder jenes dem Diakonieladen schenken soll, die Zeit scheint gut, d. h. reif zu sein. Denkt Ihr auch, dass es wichtig ist, nichts von "ihren" Sachen wegzuwerfen sondern alles zu bunkern? Wie weit weg würdet Ihr die Kisten deponieren, in der Garage oder lieber ein paar km weg? Das sind die Fragen, die mir im Moment einfallen. Würde mich sehr freuen, Antwort zu erhalten, die Sache ist mir sehr wichtig.

Schöne Grüße aus dem Süden Deutschlands von Salina

Hallo!
Meine Mutter hat im Laufe der letzten 30 Jahre unendlich viel gehortet, dass sie es nicht mehr überblicken kann. Sie will etwas ändern, immer wieder, schafft es aber nicht. Immer wieder nimmt sie Anlauf, aber die Tatsache, dass es ein Tropfen auf den heißen Stein ist, entmutigt sie jedesmal. Jetzt geht sie eine Woche in Wellness-Urlaub (Geschenk) und wir - ihre Familie - räumen das Haus aus - (fast) alles in Umzugskisten. Dann werden zwei Räume renoviert, die sie schon lange renoviert haben will, aber was sie bisher nicht gemacht hat, weil sie nicht weiß, wohin mit dem ganzen Kram. Wir wollen nichts wegwerfen, alles nur in Kisten packen und irgendwo stapeln, damit sie es dann Kiste für Kiste ausmisten kann. Ich werde ihr dabei helfen, denn sie kann sich nur schwer entscheiden, was sie damit tun soll. Allerdings bin ich auch nicht sonderlich gut im wegwerfen. Ich hätte womöglich das gleiche Chaos, wenn ich mehr kaufen und mein Haushalt länger bestehen würde. Wenn sie wieder kommt, werden wir jeden Tag einen Plan machen, was für Arbeiten am nächsten Tag erledigt werden, damit sie ihren Haushalt erledigt bekommt und sich nicht mehr schämen muss, wenn jemand unangemeldet kommt. Von der ganzen Räum- und Renovierungsaktion ahnt sie nichts.
Jetzt zum Grund, warum ich das hier schreibe: was glaubt Ihr ist wichtig, damit wir ihr langfristig helfen können? Soll ich ihr für den Urlaub eine Lektüre besorgen, die ihr helfen kann, aus dem Chaos herauszufinden? Der Wille ist da, das spüre ich, erst gestern sagte sie: "Ich hab' einfach viel zu viel". Das war in diesem Fall auf Kleidung bezogen. Sie fragt mich zur Zeit auch ständig, ob sie dies oder jenes dem Diakonieladen schenken soll, die Zeit scheint gut, d. h. reif zu sein. Denkt Ihr auch, dass es wichtig ist, nichts von "ihren" Sachen wegzuwerfen sondern alles zu bunkern? Wie weit weg würdet Ihr die Kisten deponieren, in der Garage oder lieber ein paar km weg? Das sind die Fragen, die mir im Moment einfallen. Würde mich sehr freuen, Antwort zu erhalten, die Sache ist mir sehr wichtig.
Schöne Grüße aus dem Süden Deutschlands von Salina

Hallo Salina,
wenn sie zur Zeit bereit ist von sich aus etwas abzugeben, dann nutz die Gunst der Stunde.Zum Thema bunkern, wenn es nicht soviel ist, und du die Möglichkeit hast, es zu lagern, mach es. Ich bin eher der Vertreter der alles muss raus Variante. Ich habe Mamas Wohnung auch erst vor kurzem entmüllt, und weiß bis heute nicht wozu man z.B. 5 Rotlichtlampen braucht. O.K es geht immer mal eine kaputt aber trotzdem ). Und sie ruft tatsächlich fast jeden Tag an, um nach dem einen oder anderen Teil zu fragen. Bei manchen Sachen bin ich mir sicher das ich sie entsorgt habe, aber ich antworte stets, Mama ich hatte so viele Sachen in der Hand, manches habe ich von a nach b geräumt, vieles auch weggeschmissen aber wo Teil X ist kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Ich habe gemerkt das sie sich damit besser abfinden kann, wenn sie hört das die Sachen noch dasein könnten, als das sie für immer weg sind.
Ich wünsche Dir noch ganz viel Kraft
glg Wanga

Hallo Wanga!

Danke für Deine Antwort. Am Sonntag haben mein Bruder, seine zwei halbwüchsigen Kinder, mein Vater und ich nun einen Teil der Wohnung meiner Eltern geräumt. Ich wollte meiner Mutter eigentlich nichts wegwerfen, aber ein Teil musste einfach 'raus. Aber mein Bruder und mein Neffe haben so viel weggeschmissen, dass ich schon fast Zustände bekam und anfing die Sachen zu retten. Die große Sammlung nagelneuer Glückwunschkarten und auch ein Korb voll geschriebener Postkarten fiel unserer Aktion zum Opfer. Ich hätte das z. B. nicht weggeworfen, schon gar nicht die geschriebenen. Aber immerhin habe ich unter all' den unwichtigen Dingen Geburtsurkunden gerettet, die nach deren Manier auch im Container gelandet wären. Mein Vater hat nur Kisten weggefahren. Er hielt sich aus der Räumaktion 'raus, weil er auch so schlecht wegwerfen kann. Aber die Räume, die wir ja jetzt richten lassen, werden schön und darüber freut sich meine Mam bestimmt. Und ich sag' ihr einfach, dass so gut wie alles - auch ihre neuesten Zeitschriften vom November - in Kisten bei meinem Bruder in der Scheune lagert und wir diese Kisten erst holen, wenn der Rest des Hauses nach der Mount-Vernon-Methode ausgemistet wurde. Bis dahin hoffe ich, dass der positive Effekt unserer Räumaktion so stark ist, dass sie darüber hinweg kommt, dass doch das meiste im Papiermüll - wir hatten kaum anderen Müll - gelandet ist.

Ich bin sehr aufgeregt, wie sie unsere Aktion aufnimmt. Sie ahnt wirklich null und gar nichts. Aber ich erwarte keine Lorbeeren von ihr. Mein Vater allerdings sagte mir heute morgen, dass er sich richtig erleichtert fühlt, dass endlich getan wird, was schon jahrelang fällig ist - damit ist eben auch die Renovierung gemeint.

So, ich musste mir das jetzt von der Seele schreiben. Die Sache nimmt mich gedankenmäßig ziemlich ein, ich bin froh, wenn die Woche um ist und wir die Konfrontation meiner Mutter mit ihrer neuen Wohnung hinter uns haben. Ach ja, ich muss mich noch an das Zustand-halten-Konzept machen, sonst sieht man von unserer Aktion bestimmt schon nach kurzer Zeit nicht mehr so viel.

Wie ist das eigentlich bei Deiner Mutter. Macht sie so weiter wie bisher oder bemüht sie sich um Veränderung?

Viele Grüße von einer für den Dialog dankbaren

Salina - aus dem Süden Deutschlands

Hallo Wanga!

Ich wollte Dich noch informieren, wie es uns ergangen ist. Also meine Mutter hat sich riesig gefreut, dass alles so schön aussieht. Sie war völlig überwältigt, zumal wir ja nicht nur ausgemistet, sondern auch renoviert haben. Allerdings sei sie heute schon den ganzen Tag am Suchen, hat mein Vater mir vorher erzählt. Und auf meinen Haushaltsplan hat sie wohl auch gesagt: "Ja und wenn 'mal etwas dazwischen kommt". Das ist jetzt meine nächste wichtige Aufgabe, da dran zu bleiben. Ich hoffe sehr, dass es mir gelingt. Schließlich fällt es mir für meinen Haushalt auch nicht so leicht und jetzt brauche ich diesbezüglich Energie für 2 Haushalte. Aber ich werde das schaffen.

Schöne Grüße aus dem Süden Deutschlands

Salina