Wie kann ich den Kindern helfen? (Angehörige)

emma, Mittwoch, 09.01.2008, 21:43 (vor 5975 Tagen)

Meine Schwägerin ist seit einigen Jahren Messie. Mittlerweile ist die Situation so schlimm, daß einem von dem Gestank schlecht wird, wenn man das Haus betritt. Sie hat es geschafft ein Haus von 200 qm Wohnfläche komplett zuzumüllen. Mein Bruder flüchtet sich mittlerweile in den Alkohol. In dem ganzen Müll leben meine zwei Neffen im Alter von 10 und 13 Jahren. Die Kinder können sich keine Freunde einladen, haben keine Kleider in den Schränken und keinen Platz zum Spielen. Wir, meine Schwester und ich haben schon mehrfach versucht mit meiner Schwägerin zu reden, sie sieht auch ein daß es so nicht weitergeht, ist aber trotzdem nicht in der Lage etwas zu ändern. Sie läßt auch nicht zu, daß wir ihr helfen. Unsere größten Sorgen sind die zwei Kinder. Nach außen sind die Kinder immer sauber angezogen, gehen regelmäßig in die Schule, lernen ein Musikinstrument und sind im Sportverein. Trotzdem denke ich, daß die Kinder unter der Situation leiden denn beide sind Bettnässer und Nägelbeisser. Meine Schwägerin ist viel unterwegs, engagiert sich in der Gemeinde, hilft allen und jeden. Da sie in einem kleinen Ort lebt, spricht sich das ganze mittlerweile in der Nachbarschaft und im Freundeskreis (der immer kleiner wird) herum. Nachdem meine Schwester und ich mit ihr geredet haben und ihr Hilfe angeboten haben, hat sie sich von uns zurückgezogen. Mittlerweile denke ich, daß ich ihr nicht helfen kann, würde aber gerne den Kindern helfen.
Kann mir von euch jemand weiterhelfen?

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Jenny, Freitag, 11.01.2008, 11:36 (vor 5974 Tagen) @ emma

Hallo Emma,

Mutter Messie, Vater Alki, Kinder Bettnässer, das ist schon eine recht gr0ße Herausforderung.
Da deine Schwägerin deine Hilfsangebote zurück gewiesen hat, würde ich mich an den sozialen Dienst der Stadt wenden, denn bei allen Vieren scheint professionelle Hilfe angebracht, zumal sich auch die Freunde zurückziehen und die Isolation dadurch immer grösser wird.

Viel Grück, Jenny

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

anne, Sonntag, 13.01.2008, 20:58 (vor 5971 Tagen) @ emma

Hallo, Emma,
am meisten würde es den Kindern helfen,
wenn Ihr Eurem Bruder klarmacht,
daß er nicht das Recht hat,
sich in Alkohol zu flüchten,
sondern als Vater verpflichtet ist,
sich in dieser miesen Lage
so gut er kann
um seine Kinder zu KÜMMERN.
Gruß,
anne

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

BigBird, Donnerstag, 17.01.2008, 14:12 (vor 5968 Tagen) @ emma

Sie ist seit einigen Jahren Messi? Und vorher nicht? Was hat die Wende gebracht? Kann es sein, daß die Alkoholsucht Deines Bruders sie so viel Kraft kostet, daß sie es nicht mehr schafft? Daß sie in den ersten Jahren alles daran gesetzt hat, die Fassade aufrecht zu erhalten? Daß er sich wegen dem Mess in den Alkohol flüchtet glaube ich nämlich nicht, es sei denn, es war schon immer sein Verhaltensmuster, vor Problemen davonzulaufen. Und mit einem Alkoholkranken Vater haben die Kinder genug Probleme am Hals um Bettnässen zu erklären, oder? Vielleicht wäre es eher angebracht, Deine Schwägerin in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen. Gut wäre für sie sicher eine Angehörigengruppe der anonymen Alkoholiker, die haben übrigens auch Gruppen für Kinder.

Nur noch so ein Gedanke - vielleicht ist es ihr immer noch lieber, daß sich die Nachbarschaft über die Schlampe den Mund zerreißt, als über den Säufer?

Viele Grüße,
Christine

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Gast, Donnerstag, 17.01.2008, 14:34 (vor 5968 Tagen) @ BigBird

Sie ist seit einigen Jahren Messi? Und vorher nicht? Was hat die Wende gebracht? Kann es sein, daß die Alkoholsucht Deines Bruders sie so viel Kraft kostet, daß sie es nicht mehr schafft? Daß sie in den ersten Jahren alles daran gesetzt hat, die Fassade aufrecht zu erhalten? Daß er sich wegen dem Mess in den Alkohol flüchtet glaube ich nämlich nicht, es sei denn, es war schon immer sein Verhaltensmuster, vor Problemen davonzulaufen. Und mit einem Alkoholkranken Vater haben die Kinder genug Probleme am Hals um Bettnässen zu erklären, oder? Vielleicht wäre es eher angebracht, Deine Schwägerin in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen. Gut wäre für sie sicher eine Angehörigengruppe der anonymen Alkoholiker, die haben übrigens auch Gruppen für Kinder.
Nur noch so ein Gedanke - vielleicht ist es ihr immer noch lieber, daß sich die Nachbarschaft über die Schlampe den Mund zerreißt, als über den Säufer?
Viele Grüße,
Christine


Dazu möchte ich nur sagen, dass ein Messie sein auch nicht von einem Tag auf den anderen kommt und auch ein Verhalten sein kann davonzulaufen. Ich meine als Messie ist man nicht unschuldig am Messie sein! Die Frau will ja gar nicht, dass man ihr hilft, sonst würde sie sich nicht so zurückziehen, wenn man sie auf ihre Probleme anspricht! ab dem Zeitpunkt ist sie genauso unverantwortlich, wie jemand, der Alkoholiker ist!

LG

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Paladin, Donnerstag, 17.01.2008, 19:25 (vor 5967 Tagen) @ Gast

Moin Gast,

Dazu möchte ich nur sagen, dass ein Messie sein auch nicht von einem Tag auf den anderen kommt und auch ein Verhalten sein kann davonzulaufen. Ich meine als Messie ist man nicht unschuldig am Messie sein!

das kann man so pauschal nicht behaupten. Das Thema ist zu komplex als das es genau eine bestimmte Ursache dafür gibt.

Beispielweise kann ADS häufig mit dazu beitragen, daß jemand Messie ist. Und für ADS ist er ganz gewiß nicht selber verantwortlich, da genetisch bedingt.

LG vom Paladin

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Gast, Sonntag, 20.01.2008, 15:41 (vor 5965 Tagen) @ Paladin

Hallo!

Da hast da schon Recht! Aber ADS wurde/wird leicht und schnell mal diagnostiziert. ADS selbst ist aber behandelbar, ist es tatsächlich ADS. Ich habe die Erfahrung gemacht dass einige Ärzte die Diagnose ADS stellen, ohne den Patienten vorher gründlich getestet zu haben. Das ist immerhin ein Krankheitsbild, dass sich sowohl in der Psyche, als auch physisch widerspiegelt und das man deshalb auch TESTEN kann!
Ein ADS bedingtes Messie- Syndrom ist ja zu unterscheiden vom nicht ADS- bedingten Messie- Syndrom. Da muss man dann auch unterschiedliche "Heilungsansätze" heranziehen. Womit man das ADS mit Medikamenten behandeln kann. - Und das "andere" Messie- Snydrom "nur" durch eine andere Therapie, weil die Medikamente dort gar nix helfen werden! - So oder so, sollte man Hilfe annehmen!!!

LG

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

BigBird, Sonntag, 20.01.2008, 17:28 (vor 5964 Tagen) @ Gast

Hallo!
Da hast da schon Recht! Aber ADS wurde/wird leicht und schnell mal diagnostiziert. ADS selbst ist aber behandelbar, ist es tatsächlich ADS. Ich habe die Erfahrung gemacht dass einige Ärzte die Diagnose ADS stellen, ohne den Patienten vorher gründlich getestet zu haben. Das ist immerhin ein Krankheitsbild, dass sich sowohl in der Psyche, als auch physisch widerspiegelt und das man deshalb auch TESTEN kann!
Ein ADS bedingtes Messie- Syndrom ist ja zu unterscheiden vom nicht ADS- bedingten Messie- Syndrom. Da muss man dann auch unterschiedliche "Heilungsansätze" heranziehen. Womit man das ADS mit Medikamenten behandeln kann. - Und das "andere" Messie- Snydrom "nur" durch eine andere Therapie, weil die Medikamente dort gar nix helfen werden! - So oder so, sollte man Hilfe annehmen!!!
LG

Dummerweise sind sowohl Diagnose als auch Therapie bei Erwachsenen nicht ganz billig.

Viele Grüße,
Christine

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Paladin, Montag, 21.01.2008, 18:08 (vor 5963 Tagen) @ BigBird

Dummerweise sind sowohl Diagnose als auch Therapie bei Erwachsenen nicht ganz billig.Vor allem ist es fraglisch, ob eine Therapie anschlägt.

Bei einem Bekannten von mir mit eindeutig diagnostizietem ADS (kein Messiesyndrom) wurde die Therapie abgebrochen, weil trotz Erhöhung der Dosis nach kurzzeitiger Verbesserung sich wieder der Ursprungszustand wie vor der Therapie eingependelt hat.

Bei mir hat eine Therapierung in meiner Jugend auch nix gebracht trotz des Cruise-Missiles Tradon, daß man gibt, wenn Ritalin nicht anschlägt.

LG vom Paladin

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

BigBird, Dienstag, 22.01.2008, 06:50 (vor 5963 Tagen) @ Paladin

Dummerweise sind sowohl Diagnose als auch Therapie bei Erwachsenen nicht ganz billig.Vor allem ist es fraglisch, ob eine Therapie anschlägt.
Bei einem Bekannten von mir mit eindeutig diagnostizietem ADS (kein Messiesyndrom) wurde die Therapie abgebrochen, weil trotz Erhöhung der Dosis nach kurzzeitiger Verbesserung sich wieder der Ursprungszustand wie vor der Therapie eingependelt hat.
Bei mir hat eine Therapierung in meiner Jugend auch nix gebracht trotz des Cruise-Missiles Tradon, daß man gibt, wenn Ritalin nicht anschlägt.
LG vom Paladin

Wie alt (bzw. jung) bist Du denn? ich habe in meiner Jugend [image] von Ritalin und co. nichts gehört.

Viele Grüße,
Christine

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Paladin, Dienstag, 22.01.2008, 13:39 (vor 5963 Tagen) @ BigBird

Dummerweise sind sowohl Diagnose als auch Therapie bei Erwachsenen nicht ganz billig.Vor allem ist es fraglisch, ob eine Therapie anschlägt.
Bei einem Bekannten von mir mit eindeutig diagnostizietem ADS (kein Messiesyndrom) wurde die Therapie abgebrochen, weil trotz Erhöhung der Dosis nach kurzzeitiger Verbesserung sich wieder der Ursprungszustand wie vor der Therapie eingependelt hat.
Bei mir hat eine Therapierung in meiner Jugend auch nix gebracht trotz des Cruise-Missiles Tradon, daß man gibt, wenn Ritalin nicht anschlägt.
LG vom Paladin
Wie alt (bzw. jung) bist Du denn? ich habe in meiner Jugend von Ritalin und co. nichts gehört.
Viele Grüße,
Christine

Baujahr 58... Gab's aber damals schon. Ritalin wurde 1944 von CIBA entwickelt. Tradon wurde mittlerweile wegen hochtoxischer Nebenwirkungen (Leberversagen) in einigen Ländern vom Makrt genommen; natürlich nicht in Deutschland. Da darf der Dreck weiter verschrieben werden.

LG vom Paladin

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

GAST, Mittwoch, 23.01.2008, 13:13 (vor 5962 Tagen) @ Paladin

@ Paladin
Dazu muss ich sagen, dass ich mich soooo genau auch nicht auskenne, wie und aus was genau die Präperate bestehen/aufgebaut sind.
Es gibt aber viele Psychopharmaka die sich echt am Grenzbreich bewegen. Z.B. sind Antidepressiva, wenn du so willst, verwandt mit Ectasy, so gesehen dürfte man nichtmal Antidepressiva nehmen, die können schnell man die Wirkung stark verfehlen. (z.B. zu einer sehr extrem aggressiven Stimmung führen! - und vor allem die Gefahr des Abhängig- werdens ist groß!)- ich bin sowieso ein "Gegner" von schnell verschriebenen Psychopharamka, weil sie - das ist ja auch ihr Sinn und Zweck - zu Rezeptoren- und Zelltod führen, und wenn nicht dazu, dann zu anderen nicht immer so beabsichtigten Veränderungen im Gehirn und Hormonhaushalt.

Meiner Meinung und Erfahrung nach verschreiben Ärzte viel zu schnell mal eben ein bisschen Retalin für ein sog. hypteraktives Kind. ADS wurde und wird immer noch gerne diagnostiziert, auch oft fehl- diagnostiziert. (bsp.: ich arbeite mit "schwierigen" Kindern; Die Kinder zappeln, sind laut, brauchen viel Bewegung, lassen sich leicht ablenken usw. ; es kommt sooft vor, dass die Mütter meinen: "Ich kann ja nichts tun, er hat ja ADS!" - da bin ich dann doch verwundert, dass die Kleinen dann nach dem Spielen sich doch 10 Min konzentrieren können, und tatsächlich sitzen!)

@ Christine
Ja, eine Austestung ist nicht billig, was ich bescheuert find. Eine Fehldiagnose bezahlt man aber mit einem höheren Preis, viell. mit irreversiblen Störungen, die durch eine falsche Einnahme von Medikamenten verursacht wurde. Kein Arzt der Welt sollte durch EINEN subjektiven Einblick, den der Patient ihm in seine Psyche gewährt, auf eine Krankheit (wenn sie die Psyche, und Psychosomatik und Psychoneurologie betrifft) schließen, oder gar eine Diagnose erstellen! Es ist nicht so, dass der Patient IMMER in der Lage ist, die gesamten Auswirkungen der Krankheit in sich selbst zu entdecken. - Oft können nur gut geeichte Tests überhaupt die genaue Ausprägung und das Erscheinungsbild der Krankheit vervollständigen.

- ist ein Interessantes Thema ;)

LG

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Paladin, Mittwoch, 23.01.2008, 17:35 (vor 5961 Tagen) @ GAST

Es gibt aber viele Psychopharmaka die sich echt am Grenzbreich bewegen. Z.B. sind Antidepressiva, wenn du so willst, verwandt mit Ectasy, so gesehen dürfte man nichtmal Antidepressiva nehmen, [...]

Bei Tradon ist es beispielsweise so, daß nur Tabletten verordnet werden dürfen, und auch nur in Ausnahmefällen. Alle anderen Darreichungsformen dieses Präparates fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Das dürfte auch bei vielen anderen Psychopharmaka der Fall sein.

[...] da bin ich dann doch verwundert, dass die Kleinen dann nach dem Spielen sich doch 10 Min konzentrieren können, und tatsächlich sitzen!)

Die können sich auch noch länger darauf konzentrieren, sofern die Tätigkeit interessant ist. Hyperfokussierung ist durchaus ein ADS-Symptom. Man kann also nicht generell sagen, daß aufgrund eine längeren beobachteten Konzentrationsphase ADS auszuschließen ist.

Oft können nur gut geeichte Tests überhaupt die genaue Ausprägung und das Erscheinungsbild der Krankheit vervollständigen.

Selbst da wäre ich noch skeptisch, ob die das können. Als Mensch mit naturwissenschaftlicher Ausbildung sag ich es mal wie ein Physiker: Wer mißt, mißt Mist!

Wie will man derartige Tests denn eichen und vor allem bezogen worauf? Geht das objektiv überhaupt? Um verläßliche Ergebnisse zu bekommen, brauche ich eindeutige reproduzierbare Test- oder Meßbedingungen. ich bezweifele, daß so etwas bei psychischen Tests möglich ist. Man bekommt allenfalls Hinweise, daß etwas so sein könnte aber nicht zwingend so sein muß.

Da hat es die Physik schon erheblich einfacher
LG vom Paladin

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

GAST, Freitag, 25.01.2008, 11:29 (vor 5960 Tagen) @ Paladin

Es gibt aber viele Psychopharmaka die sich echt am Grenzbreich bewegen. Z.B. sind Antidepressiva, wenn du so willst, verwandt mit Ectasy, so gesehen dürfte man nichtmal Antidepressiva nehmen, [...]
Bei Tradon ist es beispielsweise so, daß nur Tabletten verordnet werden dürfen, und auch nur in Ausnahmefällen. Alle anderen Darreichungsformen dieses Präparates fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Das dürfte auch bei vielen anderen Psychopharmaka der Fall sein.
[...] da bin ich dann doch verwundert, dass die Kleinen dann nach dem Spielen sich doch 10 Min konzentrieren können, und tatsächlich sitzen!)
Die können sich auch noch länger darauf konzentrieren, sofern die Tätigkeit interessant ist. Hyperfokussierung ist durchaus ein ADS-Symptom. Man kann also nicht generell sagen, daß aufgrund eine längeren beobachteten Konzentrationsphase ADS auszuschließen ist.
Oft können nur gut geeichte Tests überhaupt die genaue Ausprägung und das Erscheinungsbild der Krankheit vervollständigen.
Selbst da wäre ich noch skeptisch, ob die das können. Als Mensch mit naturwissenschaftlicher Ausbildung sag ich es mal wie ein Physiker: Wer mißt, mißt Mist!
Wie will man derartige Tests denn eichen und vor allem bezogen worauf? Geht das objektiv überhaupt? Um verläßliche Ergebnisse zu bekommen, brauche ich eindeutige reproduzierbare Test- oder Meßbedingungen. ich bezweifele, daß so etwas bei psychischen Tests möglich ist. Man bekommt allenfalls Hinweise, daß etwas so sein könnte aber nicht zwingend so sein muß.
Da hat es die Physik schon erheblich einfacher...
LG vom Paladin


Ja, man eicht die wie alle psychologischen Tests: mit sehr aufwendigen statistischen Verfahren! Und diese geeichten Tests sind dann, so meine ich, schon aussagekräftig!! Aus dem einen Grund: das es das Krankheitsbild genau erfasst, und die Krankheit ja erst über den Test definiert ist. Der Test misst ja im Grunde nur ob und wie sehr ausgeprägt eine sog. Teilstörung des Gesamtkrankheitsbilds vorliegt. Und zum gesamten Krankkeitsbild gehören dann eben ALLE Störungen die voneinander abhängig sein müssen, und mit einander in Zusammenhang stehen müssen. Glaub mir, da gibt gute, und sehr geeignete statistische Verfahren dazu!! - Ich vertraue solchen Tests! Bestehen sie doch meist aus jahrelanger, wenn nicht jahrzehnte langer Arbeit, und sind gut durchdacht und vielmals geprobt und überprüft worden! Da brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen, dass da ein Schmarren an Tests beim Psychologen, Arzt ect. getestet wird, weil eben nur Tests veröffentlicht werden DÜRFEN, die die entsprechenden Gütekriterien (dazu gehört auch die Reproduzierbarkeit) erfüllen. Dafür sorgt die sog. Ethik- Kommission.

Zu der Hyperfokussierung kann ich nur sagen, ja, von mir aus, wenn sie krankhaft ist, und die KINDER leiden, lass ich das mal als Symptom gelten. Aber ich denke es gibt viele Kinder, die aufgrund ihrer Lebensumstände, dazu neigen hyperaktiv zu sein ect. Man muss immer sehen in welcher Umgebung sich das Kind befindet, evt. erfordert die Umgebung das (ich nenns mal) "ADS- Verhalten" - sprich, keine Spielmöglichkeit, den ganzen Tag vorm Fernseher, zuwenig elterliche Zuwendung, Eltern beide arbeiten, Scheidung, Tod in der Familie, Gewalt in der Familie, usw.
Die Erfahrung, die das Kind macht, interagiert mit den Genen. D.h. je nachdem welche "Gene" grad gebraucht werden, werden sie auch aktiviert. - d.h die Umwelteinflüsse sind bei ADS mindestens genauso wichtig, wie die genetische Veranlagung. - daran denken die Ärzte oft nicht, auch nicht, wenn sie die Diagnose stellen.

LG

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Paladin, Montag, 21.01.2008, 18:03 (vor 5963 Tagen) @ Gast

Womit man das ADS mit Medikamenten behandeln kann. - Und das "andere" Messie- Snydrom "nur" durch eine andere Therapie, weil die Medikamente dort gar nix helfen werden!

Das sehe ich skeptisch. Zum Einen gibt es in Deutschland kein Medikament, daß für die Therapie von ADS im Erwachsenenalter zugelassen ist (Ritalin ist nur für Kinder zugelassen). Zum Anderen stehen ein Großteil der Präparate in den USA auf der Drogenliste zusammen mit Heroin & Co.

Aus diesem Grunde würde ich mich einer solchen Therapie verweigern. Abgesehen davon muß eine medikamentöse Therapie auch nicht anschlagen bei eindeutig diagnostiziertem ADS.

So oder so, sollte man Hilfe annehmen!!!

Das ist ein unabdingbare Grundvoraussetzung. Und das ist unabhängig von ADS.

LG vom Paladin

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Gast, Donnerstag, 17.01.2008, 14:21 (vor 5968 Tagen) @ emma

Hallo!

Das, dem du da gegenüberstehst sind keine normalen Probleme mehr, denk ich! Ich find es ja toll, dass die Kinder wenigstens "rausgehen", dadurch können sie wenigstens soziale Kontakte pflegen. Mein Freund lebte jahrelang bei einem Messie - als Folge hat er diverse Allergien, und eine Hautkrankheit. Dass dein Bruder trinkt ist sicherlich nicht unabhängig von den ganzen Problemen die er zuhause hat, aber da ist er selbst dafür verantwortlich, - ist meine Meinung. Ich würde dir raten das Sozialamt einzuschalten. Ich habe die Erfahrung mit Messies gemacht, dass sie sich nicht helfen lassen wollen, vor allem deshalb nicht, weil sie es nicht akzeptieren, dass ihnen jemand sagt wie es "besser" gemacht wird. Scheinbar liegt es in der Messie Mentalität, alles immer selber, aus eigener Kraft schaffen zu wollen. - Keine Ahnung warum genau, aber man kann nicht immer alles selbst schaffen, ich meine die Krankheit hat man sich ja auch nicht selbst zu verdanken, dann kann man sie ja auch nicht selbst "heilen".
-- das ist meine Meinung, und ich denke deiner Schwägerin tust du zwar weh, wenn du die Behörden einschaltest, aber sie wird sehen, dass es nicht schlecht ist. Wenn die Kinder Bettnässer sind, dann ist es höchste Zeit, da etwas zu ändern! Die Frau leidet, warum sonst würde sie sich die Bestätigung die sie für sich selbst braucht von der Gemeinde holen?! Und die Kinder leiden sowieso!
Ich finde das so unverantwortlich das Problem zu ignorieren, wie deine Schwägerin es macht, oder es einfach zu verdrängen, wie es dein Bruder versucht! Man kann den Kindern nur helfen, wenn deine Schwägerin und dein Bruder gemeinsam eine Lösung für das Problem suchen, und vor allem den Kindern mal erlaubt darüber zu reden, was sie stört.
Das ist echt heikel. Ich würde dir raten Hilfe von Profis anzunehmen!
LG

Re: Wie kann ich den Kindern helfen?

Christoph, Dienstag, 17.06.2008, 17:24 (vor 5815 Tagen) @ emma

Sehr geehrte Angehörige!
Wir sind eine TV-Produktionsfirma aus Köln und suchen Mitwirkende für ein neues, seriöses Aufräum-Format. Ein Team bestehend aus einem ausgebildeten Coach und einer psychologischen Beraterin sollen helfen, das Leben zwischen Stapeln und Kisten ein für allemal zu beenden. Nicht durch überfallartiges Ausmisten sondern gemeinsames Erarbeiten einer Strategie. Interesse? Dann melden Sie sich unter aufraeumen@netcologne.de


Meine Schwägerin ist seit einigen Jahren Messie. Mittlerweile ist die Situation so schlimm, daß einem von dem Gestank schlecht wird, wenn man das Haus betritt. Sie hat es geschafft ein Haus von 200 qm Wohnfläche komplett zuzumüllen. Mein Bruder flüchtet sich mittlerweile in den Alkohol. In dem ganzen Müll leben meine zwei Neffen im Alter von 10 und 13 Jahren. Die Kinder können sich keine Freunde einladen, haben keine Kleider in den Schränken und keinen Platz zum Spielen. Wir, meine Schwester und ich haben schon mehrfach versucht mit meiner Schwägerin zu reden, sie sieht auch ein daß es so nicht weitergeht, ist aber trotzdem nicht in der Lage etwas zu ändern. Sie läßt auch nicht zu, daß wir ihr helfen. Unsere größten Sorgen sind die zwei Kinder. Nach außen sind die Kinder immer sauber angezogen, gehen regelmäßig in die Schule, lernen ein Musikinstrument und sind im Sportverein. Trotzdem denke ich, daß die Kinder unter der Situation leiden denn beide sind Bettnässer und Nägelbeisser. Meine Schwägerin ist viel unterwegs, engagiert sich in der Gemeinde, hilft allen und jeden. Da sie in einem kleinen Ort lebt, spricht sich das ganze mittlerweile in der Nachbarschaft und im Freundeskreis (der immer kleiner wird) herum. Nachdem meine Schwester und ich mit ihr geredet haben und ihr Hilfe angeboten haben, hat sie sich von uns zurückgezogen. Mittlerweile denke ich, daß ich ihr nicht helfen kann, würde aber gerne den Kindern helfen.
Kann mir von euch jemand weiterhelfen?

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