Messie Angehöriger (Angehörige)

thiloundbeate@yahoo.de, Mittwoch, 24.09.2008, 16:12 (vor 5727 Tagen)

Hallo. Mein Name ist Thilo. Ich weiß nicht so recht, was ich schreiben soll. Es ist für mich das erste Mal, dass ich mich auf diesem Weg an jemanden wende.Ein Freund von mir meinte, dass ein Forum mir helfen könnte. Also bin ich hier. Ich bin seit 15 Jahren Angehöriger eines Messies. Es geht um meine Frau. Wir haben 3 Kinder,die unglaublich viel mitgemacht haben.Auch ich hatte Wochen, da wusste ich nicht wer jetzt eigentlich der Messie ist. Und ich war auch so mit allem überfordert.Hilfe bekam ich in Form von Ratschläge wie:" Du bist ihr der Mann im Haus. Schlag endlich auf den Tisch und schmeiss das Zeug von deiner Frau weg!" Ich habe so was tatsächlich vor Jahren einmal versucht. Meine Frau starb danmach fast an einem Sebstmordversuch. Ich will auch jetzt gar nicht so viel schreiben,weil ich nicht weiß,ob ich hier auch richtig bin.Meine Frau befindet sich seit fast 3 Jahren in Behandlung. Es war ihr eigener Wunsch etwas zu"ändern" wie sie es sagte. Seitdem haben wir !!!!!!!!!!!! vier LKW mit Messieschätze entsorgt. Wir leben fast wieder normal. Und ich kann euch auch mal bei Gelegenheit erzählen, wie es dazu kam. Aber jetzt und wenn es sich grausam anhört, bin ich mir erstmal wichtig.Haltet mich bitte nicht für verrückt oder undankbar. Aber seit es meiner Frau besser geht, geht es mir von Tag zu Tag schlechter. Das macht mich momentan total fertig. Das ist doch nicht normal!? Kennt ihr ähnliche Fälle? Und wie wurden sie gehandhabt?
Liebe Grüße an alle und bitte stempelt mich nicht als undankbar ab. Das bin ich nicht.
Thilo

Re: Messie Angehöriger

Janna, Donnerstag, 25.09.2008, 09:45 (vor 5727 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Hallo,

mit Undankbarkeit hat Dein Verhalten imho nichts zu tun.
Eher mit Unsicherheit, Angst vor Veränderung, Zweifeln
und einem Gefühl der Hilflosigkeit.

Dass die anderen Familienmitglieder mit betroffen werden,
wenn ein Familienmitglied sich verändert, ist normal.
Da Deine Frau sich nun verändert,
ist zwangsläufig auch von Dir eine
Standortbestimmung und Veränderung gefragt,
um Euer weiteres konstruktives Zusammenleben gewährleisten zu können.

Klar ist, dass solche Veränderungen auch Angst auslösen,
denn jeder von Euch beiden muss sich aus
alten, festgefahrenen Verhaltensweisen befreien.

Ich denke, es könnte hilfreich für Dich sein,
wenn Du Dir auch professionelle Hilfe suchst
(Psychologe, mit Überweisung vom Hausarzt kannst Du auf Krankenkassenkarte hin).

Dein Ansatz, dass Du sagst, es geht Dir (auch) um Dich selbst,
ist imho der erste Schritt zu einer positiven Veränderung,
zu einem "achtsam mit sich selbst Umgehen",
denn: nur wenn es Dir gut geht,
kannst Du Deinem Umfeld eine wirkungsvolle Hilfe sein.

Deshalb nochmals meine Idee zu Deiner Frage:
Bitte suche Dir professionelle Hilfe
und bearbeite die Fragestellung mit einem Arzt oder Psychologen.

Viele Grüße
Janna

Re: Messie Angehöriger

thiloundbeate@yahoo.de, Donnerstag, 25.09.2008, 14:05 (vor 5726 Tagen) @ Janna

Hallo Janna.
Danke dir erstmal für deine aufbauende Worte.Es war für mich schon schwer, in einem Forum zu schreiben. Momentan kann ich mir nicht vorstellen,meine Gefühle einem Menschen preiszugeben,der unmittelbar vor mir sitzt und der mir völlig fremd ist. Erschwerend kommt dazu, dass wir in einer Gegend wohnen, in denen Psychologen wohl schon mal was von Messies gehört haben aber mehr auch nicht. Ich musste dem oder besser gesagt der Psychologin erstmal erklären,was ein Messie eigentlich ist. Selbstverständlich hat sich das später geändert und sie erwies sich als echter Glücksgriff für meine Frau, aus der sich sogar eine Freundschaft bildete. Vor 2 Jahren bemerkte sie einmal, dass sie mich als Angehöriger nicht behandeln könnte und ich solle mir jemanden suchen. Ich sagte ihr ,dass ich keine Behandlung brauche,mir ginge es gut. Nein, ihnen geht es nicht gut ,war ihre Antwort. Damals verstand ich das nicht,heute macht es Sinn. Jedenfalls habe ich echt Schiss, bei irgendjemanden einen Seelenstreaptease hinzulegen.Ich habe Angst, dass er oder sie dann sagt:Ich kann dir nicht helfen.


mit Undankbarkeit hat Dein Verhalten imho nichts zu tun.
Eher mit Unsicherheit, Angst vor Veränderung, Zweifeln
und einem Gefühl der Hilflosigkeit.
Dass die anderen Familienmitglieder mit betroffen werden,
wenn ein Familienmitglied sich verändert, ist normal.
Da Deine Frau sich nun verändert,
ist zwangsläufig auch von Dir eine
Standortbestimmung und Veränderung gefragt,
um Euer weiteres konstruktives Zusammenleben gewährleisten zu können.
Klar ist, dass solche Veränderungen auch Angst auslösen,
denn jeder von Euch beiden muss sich aus
alten, festgefahrenen Verhaltensweisen befreien.
Ich denke, es könnte hilfreich für Dich sein,
wenn Du Dir auch professionelle Hilfe suchst
(Psychologe, mit Überweisung vom Hausarzt kannst Du auf Krankenkassenkarte hin).
Dein Ansatz, dass Du sagst, es geht Dir (auch) um Dich selbst,
ist imho der erste Schritt zu einer positiven Veränderung,
zu einem "achtsam mit sich selbst Umgehen",
denn: nur wenn es Dir gut geht,
kannst Du Deinem Umfeld eine wirkungsvolle Hilfe sein.
Deshalb nochmals meine Idee zu Deiner Frage:
Bitte suche Dir professionelle Hilfe
und bearbeite die Fragestellung mit einem Arzt oder Psychologen.
Viele Grüße
Janna

Re: Messie Angehöriger

Janna, Dienstag, 30.09.2008, 16:18 (vor 5721 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Hi,

Du schreibst:
Jedenfalls habe ich echt Schiss,
bei irgendjemanden einen Seelenstreaptease hinzulegen.
Ich habe Angst, dass er oder sie dann sagt:
Ich kann dir nicht helfen.

Du kannst erst wissen, ob Deine Vermutung stimmt,
wenn Du es ausprobiert hast.
Es kann auch ganz anders kommen, als Du es erwartest.

Ein guter Freund von mir sagt immer
<font color=green>Versuch macht kluch.</font color>

Und mein Lieblingssprichwort heißt:
<font color=green>Nein hast Du,
JA kannst Du kriegen.</font color>

Warum also nicht einfach mal ausprobieren?

Viele Grüße
<font color=darkteal>Janna</font color>

Re: Messie Angehöriger

BigBird, Samstag, 04.10.2008, 22:57 (vor 5717 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Hallo Janna.
Danke dir erstmal für deine aufbauende Worte.Es war für mich schon schwer, in einem Forum zu schreiben. Momentan kann ich mir nicht vorstellen,meine Gefühle einem Menschen preiszugeben,der unmittelbar vor mir sitzt und der mir völlig fremd ist. Erschwerend kommt dazu, dass wir in einer Gegend wohnen, in denen Psychologen wohl schon mal was von Messies gehört haben aber mehr auch nicht. Ich musste dem oder besser gesagt der Psychologin erstmal erklären,was ein Messie eigentlich ist. Selbstverständlich hat sich das später geändert und sie erwies sich als echter Glücksgriff für meine Frau, aus der sich sogar eine Freundschaft bildete. Vor 2 Jahren bemerkte sie einmal, dass sie mich als Angehöriger nicht behandeln könnte und ich solle mir jemanden suchen. Ich sagte ihr ,dass ich keine Behandlung brauche,mir ginge es gut. Nein, ihnen geht es nicht gut ,war ihre Antwort. Damals verstand ich das nicht,heute macht es Sinn. Jedenfalls habe ich echt Schiss, bei irgendjemanden einen Seelenstreaptease hinzulegen.Ich habe Angst, dass er oder sie dann sagt:Ich kann dir nicht helfen.

Mir fällt dazu ein Buch ein 'Wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht, gebraucht zu werden', von Robin Norwood. Auch wenn in dem Buch hauptsächlich von Frauen die Rede ist, gibt es auch Männer, die das betrifft. Bei einem Alkoholiker würde man es vielleicht Co-Abhängigkeit nennen. Ihr beide gehört und paßt zusammen, mit allen Facetten Eueres Lebens, einschließlich dessen, daß Deine Frau Messie ist/war. Auch wenn Du darunter gelitten hast, hast Du Deinen Platz und Deine Rolle in dem 'Spiel' gehabt, und wußtest, wo Du hingehörst, und was Deine Aufgabe ist, sozusagen. Wenn Deine Frau sich jetzt ändert, ändert sich auch Deine Rolle und Deine Aufgabe, Du selbst mußt Deinen Platz neu finden. Ja, ich denke auch, daß es gut wäre, wenn Du Dir einen Therapeuten suchst. Aber der muß von Messies eigentlich nichts wissen, es reicht, wenn er sich mit 'Co-Abhängigkeit' im weitesten Sinne auskennt.

Viele Grüße,
Christine

Re: Messie Angehöriger

Astarte, Montag, 29.09.2008, 01:29 (vor 5723 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Ich habe eine Vermutung, aber mehr als Spekulation ist es auch nicht, basierend auf eigenen Erfahrungen:

Könnte es sein, dass du all die Jahre vor lauter Problemen mit dem Mess und der Frau und Sorgen DICH dabei vergessen hast? Dich von deinen eigenen Wünschen, Gefühlen, Bedürfnissen entfremdet hast? Denn als jahrelanger Angehöriger eines Messi ist meist für das eigene ICH kein Platz mehr da. Mehr oder weniger im wahrsten Sinne des Wortes. Und nun bietet sich wieder mehr und mehr der Raum dazu,je besser es läuft. Und da, wo vorher dein Selbst, deine eigenen Wünsche etc. waren, ist nun mehr oder weniger Leere.

Vielleicht mal so formuliert: Man hat solange und verbissen dafür gekämpft ein Ziel zu erreichen (das Messiproblem der Frau lösen), dass man darüber hinaus ganz vergessen hat, wieso man eigentlich das Ziel erreichen wollte, was die Ursprungsmotivation war und was man am "Zielort" eigentlich machen will.

Ob etwas davon auf dich zutreffen könnte, musst du selbst entscheiden. [image]

Astarte

Re: Messie Angehöriger

thiloundbeate@yahoo.de, Donnerstag, 02.10.2008, 07:29 (vor 5720 Tagen) @ Astarte

Ich habe eine Vermutung, aber mehr als Spekulation ist es auch nicht, basierend auf eigenen Erfahrungen:
Könnte es sein, dass du all die Jahre vor lauter Problemen mit dem Mess und der Frau und Sorgen DICH dabei vergessen hast? Dich von deinen eigenen Wünschen, Gefühlen, Bedürfnissen entfremdet hast? Denn als jahrelanger Angehöriger eines Messi ist meist für das eigene ICH kein Platz mehr da. Mehr oder weniger im wahrsten Sinne des Wortes. Und nun bietet sich wieder mehr und mehr der Raum dazu,je besser es läuft. Und da, wo vorher dein Selbst, deine eigenen Wünsche etc. waren, ist nun mehr oder weniger Leere.
Vielleicht mal so formuliert: Man hat solange und verbissen dafür gekämpft ein Ziel zu erreichen (das Messiproblem der Frau lösen), dass man darüber hinaus ganz vergessen hat, wieso man eigentlich das Ziel erreichen wollte, was die Ursprungsmotivation war und was man am "Zielort" eigentlich machen will.
Ob etwas davon auf dich zutreffen könnte, musst du selbst entscheiden.
Astarte


Hallo Astarde
Hmm.Wenn ich dir jetzt sage, dass ich an diese Zeit keine genaue Erinnerung mehr habe,würde dich das überaschen? Es ist tatsächlich so, dass ich erstmal zurückgesteckt hatte. Als Beate auf dem Höhepunkt ihres Messie Dasseins war,hätte ich sie am dringendsten gebraucht. Wir hatten zu dieser Zeit ein gutgehendes Geschäft und da meine Frau als 2. Beruf Steuerfachangestellte gewählt hatte,machte ich mir damals um unsere Buchhaltung keine Sorgen. Was sich später natürlich als fataler Fehler entpuppte.Mein blindes Vertrauen in die Fähigkeiten von Beate endete darin, dass ich mich demnächst wegen Steuerhinterziehung in 12 Fällen zu verantworten habe. Die Papiere, die das Gegenteil beweisen könnten sind verschwunden. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht mehr, was sich damals zugetragen hat. Ich habe, wie an viele Dinge, die Erinnerung komplett verloren. Aber das wird dem Gericht egal sein. Das kann doch nicht sein, dass ich mich nicht mehr an diese Dinge erinnern kann? Ich versteh das nicht und habe natürlich große Angst vor der Strafe. An alle. Ich bin sehr viel unterwegs und werde noch allen antworten. Bitte habt etwas Geduld.
LG Thilo

Re: Messie Angehöriger

Anneliese, Mittwoch, 01.10.2008, 11:59 (vor 5720 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Hallo !

Darf ich mich vorstellen.? Ich bin als 52jähriges "Stehaufweiberl" Dank Hilfe meiner sieben erwachsenen Kinder zwar schon ein "trockener Gegenstandsmessie" geworden aber noch immer ein Papiermessie....und deshalb hab ich seit zwei Jahren eine Ferienwohnung gemietet, in welcher kistenweis Schriftliches auf Sortierung wartet.

Inzwischen kriegt einer meiner Söhne seine Sachen nicht mehr auf die Reih´, , dadurch wurde ich unweigerlich zu einer in Geduld übenden Messieangehörigen .(Puh....immer mehr versteh ich, wie ich früher jahrelang eine fast schon unzumutbargrenzgängerische Ehe- und Hausfrau gewesen sein muss. Therapien, Bücher,Ö1- Radiosendungen , Vorträge und Seminare haben mir zum Teil geholfen und am meisten mein vorübergehendes Aufgeben, wodurch ich einen Zugang zu meinem Inneren Sein gefunden habe.

So bin nicht mehr i.c.h. diejenige ...die ihre Sachen zulange herumliegen lässt, sondern mein Sohn ......und wenn er von seinen Aufräumblockaden befreit sein wird, könnte wahrscheinlich das nächste Familienmitglied diese sichtbare Störung übernehmen....oder eine andersartige......vielleicht solange.....bis wir endlich ehrlich miteinander ins Gespräch kommen ,um den So.tun.als.ob.Schein.Frieden konfliktmutig und echt veröhnungsbereit in ein innerfriedlich- waches Miteinanderleben verwandeln.

Nicht nur eine beziehungsgestörte Familie sondern auch so manche Schulklasse scheint wenigstens e i n e n Quertreiber oder einen Schulkasperl zu brauchen....... Seine Kollegen verlassen sich auf seine Rolle, damit sie sich hinter ihm verstecken können. Falls er aus irgend einem Grund nicht mehr in der Klasse ist, übernimmt automatisch ein anderer Schüler seine Rolle als "Lehrerschreck".

Da Deine Frau seit drei Jahren die Mühe auf sich genommen hat, sich einer Therapie zu unterziehen und es ihr schon besser geht, bist nun D.u. das Signal, das indirekt nach Hilfe und Veränderung ruft.


Wer will schon freiwillig ein sogenanntes "Schwarzes Schaf" sein?

Der österreichische Psychiater Viktor Frankl antwortete auf die Frage, w.a.r.u.m. er diesen Beruf gewählt habe, mit dem ehrlichen Geständnis, dass er lieber mit Schlüssel draußen ist, als ohne drinnen .

So wünsche ich Dir mit Dir und Deiner Frau eine gemeinsame Entdeckungsreise auf dem ziemlich spannenden aber lohnenden Weg zu einenm verändertes wachen Leben.

Falls Du an Gott und an das Göttliche in Dir, wie an das Göttliche in allen Mitmenschen glauben kannst , füge ich noch ein Gedicht vom 21.03.2005 hinzu, das zwar eine andersgelagerte Störung thematisiert....aber letztendlich doch mit der hoffenden Frage für alle Lebensprobleme endet.


I gschpia die Zukunftsängste pua

mit jedm Tick-Tack aana Uah.

O Gott…..vo Zuversicht koa Schpua.

So miad bin i…..was mach i nua

mit mia und meina Angstnatua?

Mei Hoffnung hängt an aana Schnua,

die abgwetzt wiad , weil i net schpua?.

Mi übertrifft a jede Kuah

mit ihra Wiesnfresskultua,

nua kummt bei mia nix mehr retua.

I ieß a vü zu große Fuah

voa lauta Frust glei in da Fruah.

Den ganzn Tag…….in aana Dua.

I ieß und ieß und kriag net gnua.

Mei inn´ra Schweinehund bleibt schtua

und japst auf englisch :“I`m so schua !“

Des heet er gern , der faule Bua.

I zaag eam jetzt mei neiche Tua

in Form von aana Selfmadekua.

Wonn i mei Jetztmögliches tua

in aus- und einatmender Ruah,

gibt Gott sein Segn dann dazua?


Gegim Anneliese, die inzwischen von Diäten Abstand genommen hat , im Wechsel vom AufdemBodenliegen und Wiederaufstehen weiterhin auf Gottes Hilfe angewiesen ist.

Re: Messie Angehöriger

thiloundbeate@yahoo.de, Donnerstag, 02.10.2008, 07:40 (vor 5720 Tagen) @ Anneliese

Hallo !
Darf ich mich vorstellen.? Ich bin als 52jähriges "Stehaufweiberl" Dank Hilfe meiner sieben erwachsenen Kinder zwar schon ein "trockener Gegenstandsmessie" geworden aber noch immer ein Papiermessie....und deshalb hab ich seit zwei Jahren eine Ferienwohnung gemietet, in welcher kistenweis Schriftliches auf Sortierung wartet.
Inzwischen kriegt einer meiner Söhne seine Sachen nicht mehr auf die Reih´, , dadurch wurde ich unweigerlich zu einer in Geduld übenden Messieangehörigen .(Puh....immer mehr versteh ich, wie ich früher jahrelang eine fast schon unzumutbargrenzgängerische Ehe- und Hausfrau gewesen sein muss. Therapien, Bücher,Ö1- Radiosendungen , Vorträge und Seminare haben mir zum Teil geholfen und am meisten mein vorübergehendes Aufgeben, wodurch ich einen Zugang zu meinem Inneren Sein gefunden habe.
So bin nicht mehr i.c.h. diejenige ...die ihre Sachen zulange herumliegen lässt, sondern mein Sohn ......und wenn er von seinen Aufräumblockaden befreit sein wird, könnte wahrscheinlich das nächste Familienmitglied diese sichtbare Störung übernehmen....oder eine andersartige......vielleicht solange.....bis wir endlich ehrlich miteinander ins Gespräch kommen ,um den So.tun.als.ob.Schein.Frieden konfliktmutig und echt veröhnungsbereit in ein innerfriedlich- waches Miteinanderleben verwandeln.
Nicht nur eine beziehungsgestörte Familie sondern auch so manche Schulklasse scheint wenigstens e i n e n Quertreiber oder einen Schulkasperl zu brauchen....... Seine Kollegen verlassen sich auf seine Rolle, damit sie sich hinter ihm verstecken können. Falls er aus irgend einem Grund nicht mehr in der Klasse ist, übernimmt automatisch ein anderer Schüler seine Rolle als "Lehrerschreck".

Allen Menschen, die sich im Glauben zu seinem Sohn Jesus bekennen, schenkt Gott seinen Segen. Aber auch du darfst in Namen von Jesus segnen.Dazu brauchts keinen Pastor oder Heiligen. Die , die an Jesus glauben sind eh Heilig. Wers glaubt, wird seelig!! Deshalb segne ich dich und du sollst ein Segen sein. Ich werde später noch näher auf deinen Artikel eingehen. Leider fehlt mir etwas die Zeit. Bis dahin erstmal Danke!!!!!!!!
Da Deine Frau seit drei Jahren die Mühe auf sich genommen hat, sich einer Therapie zu unterziehen und es ihr schon besser geht, bist nun D.u. das Signal, das indirekt nach Hilfe und Veränderung ruft.
Wer will schon freiwillig ein sogenanntes "Schwarzes Schaf" sein?
Der österreichische Psychiater Viktor Frankl antwortete auf die Frage, w.a.r.u.m. er diesen Beruf gewählt habe, mit dem ehrlichen Geständnis, dass er lieber mit Schlüssel draußen ist, als ohne drinnen .
So wünsche ich Dir mit Dir und Deiner Frau eine gemeinsame Entdeckungsreise auf dem ziemlich spannenden aber lohnenden Weg zu einenm verändertes wachen Leben.
Falls Du an Gott und an das Göttliche in Dir, wie an das Göttliche in allen Mitmenschen glauben kannst , füge ich noch ein Gedicht vom 21.03.2005 hinzu, das zwar eine andersgelagerte Störung thematisiert....aber letztendlich doch mit der hoffenden Frage für alle Lebensprobleme endet.
I gschpia die Zukunftsängste pua
mit jedm Tick-Tack aana Uah.
O Gott…..vo Zuversicht koa Schpua.
So miad bin i…..was mach i nua
mit mia und meina Angstnatua?
Mei Hoffnung hängt an aana Schnua,
die abgwetzt wiad , weil i net schpua?.
Mi übertrifft a jede Kuah
mit ihra Wiesnfresskultua,
nua kummt bei mia nix mehr retua.
I ieß a vü zu große Fuah
voa lauta Frust glei in da Fruah.
Den ganzn Tag…….in aana Dua.
I ieß und ieß und kriag net gnua.
Mei inn´ra Schweinehund bleibt schtua
und japst auf englisch :“I`m so schua !“
Des heet er gern , der faule Bua.
I zaag eam jetzt mei neiche Tua
in Form von aana Selfmadekua.
Wonn i mei Jetztmögliches tua
in aus- und einatmender Ruah,
gibt Gott sein Segn dann dazua?
Gegim Anneliese, die inzwischen von Diäten Abstand genommen hat , im Wechsel vom AufdemBodenliegen und Wiederaufstehen weiterhin auf Gottes Hilfe angewiesen ist.

@Thilo

Anneliee, Donnerstag, 02.10.2008, 12:28 (vor 5719 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Danke Thilo für Deine promte Meldung.

Gegim Anneliese, die fragt, ob Du folgenden Satz ernst gemeint hast....?

Wer's
glaubt
wird
selig.

P.S.

Ich versteh das mit der Zeit, die einem zum Schreiben fehlt......also lass Dir Zeit ..und wenn´s bis zum Ende vom Oktober ist.....und ich freu mich schon auf Deinen Bericht.[image]

Re: @Thilo

Thilo, Donnerstag, 02.10.2008, 17:56 (vor 5719 Tagen) @ Anneliee

Danke Thilo für Deine promte Meldung.
Gegim Anneliese, die fragt, ob Du folgenden Satz ernst gemeint hast....?
Wer's
glaubt
wird
selig.
P.S.
Ich versteh das mit der Zeit, die einem zum Schreiben fehlt......also lass Dir Zeit ..und wenn´s bis zum Ende vom Oktober ist.....und ich freu mich schon auf Deinen Bericht.

Natürlich habe ich diesen Satz sehr ernst gemeint.Keine Seligkeit ohne Glauben. Eines habe ich in den knapp 3 Jahren Behandlung meiner Frau gelernt.Ohne Gott befänden wir uns in einer Drehtür.
Liebe Grüße Thilo

Re: @ThiloDanke für die entschiedenunerwartetschnelleAntwort:-)

Anneliese, Samstag, 04.10.2008, 15:49 (vor 5717 Tagen) @ Thilo

- kein Text -

Bin auch am Verzweifeln, manchmal...

Angehörige, Mittwoch, 01.10.2008, 14:38 (vor 5720 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Hi Thilo!

Ich bin auch eine Angehörige. Was mich fertig macht ist vor allem dass wenn es meiner Schwiemu besser geht ich immer Angst habe, dass es wieder schlechter wird. Ich habe das Gefühl, auch wenn ich nicht direkt mit ihr zusammenlebe, dass mich ihr ganzer Müll erdrückt und mir die Luft zum Atmen nimmt. Das ist so, dass ich nicht mehr in Räume gehen kann, die nicht zumindest ein Fenster haben und Frischluft und einen freien Boden.
Ich habe ständig Angst, dass sie durchdreht, und wenn ich ein Problem habe, dann trau ichs mir fast nicht zu sagen, weil ich Angst hab alles schlimmer zu machen. Ich fühl mich als Sklave ihrer Krankheit. Obwohl wir getrennt wohnen!!!

Warum geht es dir denn schlecht? Weil du Angst hast? ICh habe immer das Gefühl dass ich mich selbst aufgeben muss, damit ich meine Schwiemu verstehe. Dass ich meine ORdnungsprinzipien und meine Lebensweise aufgeben muss. Dass nur wenn ich mich zurück nehme sie glücklich sein kann. Aber das ist mit Sicherheit FALSCH!

Denk einmal darüber nach was du willst. Was dir wichtig ist. Und auf was du mit Sicherheit nicht verzichten kannst. DU lebst nicht für deine Frau. Du hast ein Recht darauf Ansprüche zu stellen. Du darfst nein sagen, und du darfst auch sagen was du willst. Du darfst aber auch Kompromisse eingehen. ;)

LG!

Re: Bin auch am Verzweifeln, manchmal...

Angehörige, Mittwoch, 01.10.2008, 14:42 (vor 5720 Tagen) @ Angehörige

.. hab noch etwas vergessen. Es ist normal, dass man manchmal unzufrieden ist. Es ist normal, dass man manchmal nicht mehr weiter weiß. Es ist normal, dass man sich manchmal verloren fühlt und kaputt. Und es könnte sein, dass jetzt, wo du nicht mehr so kämpfen musst du merkst dass du vor lauter kämpfen vergessen hast was dir wirklich wichtig ist. Und jetzt stehst du da und darfst wieder frei sein, und dann fällst du in ein Loch, weil du vergessen hast. -- Es ist normal. Kümmer dich wirklich um dich - Du hast das verdient!

Re: Bin auch am Verzweifeln, manchmal...

Helene, Sonntag, 12.10.2008, 21:19 (vor 5709 Tagen) @ Angehörige

Ich bin Angehörige und lebe seit einiger Zeit mit meiner Tochter zusammen. Sie bringt mir das gesamte Zimmer Durcheinander mit ihrem Kram. Ich fürchte, die Whg. endet bald so, wie ihre eigenen vorherigen Wohnungen. Räumungen durch uns. aufräumen, tagelang, wenn sie in der Klinik war. Sie ist wohnungslos und hier hat sie eine ordentliche Whg. vorgefunden, ihre Klamotten sind top und sie vermüllt das gute Zimmer. Ständig sucht sie war und bezichtigt mich, es versteckt zu haben. Sie kann gar nix mehr finden bei dem ganzen Schlamassel an Papierkram. Ich bin berufstätig und habe keine Lust mehr, mich noch abends hinzustellen, ihren Mist wegzuräumen. Fängt im Bad an, lässst alles fallen an Klamotten, lässt es liegen. Alles liegt auf dem Fußboden rum. ich habe die Schnauze voll, Gruss Helene

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