Messie? (Angehörige)

Dieter, Samstag, 14.03.2009, 17:46 (vor 5556 Tagen)

Guten Tag, ich heiße Dieter. Meine Frau ist – nach meiner Überzeugung – ein Messie. Wir leben, mit zwei Kindern (13 u 12 Jahre alt) in einem Haus mit ca 150 qm Wohnfläche. Ca. 25 qm sind nicht mehr begehbar. Wenn meine Frau hier etwas raussuchen möchte, muss sie erst einen Teil ausräumen um zu der vermuteten Fundstelle zu gelangen. Alle Schränke die meine Frau nutzt sind derart gefüllt, dass nichts – aber wirklich nichts – mehr hineinpasst. Auch in den Außenanlagen ist eine Garage so „gefüllt“ das sie nicht mehr begehbar ist. Gleiches gilt auch für diverse Holzschuppen. Bei den Dingen handelt es sich in der Regel um niedrigpreisige Artikel, die sie als „Schnäppchen“ gekauft, respektive ersteigert hat und um alte Dinge, von denen sie meint, man könne sie ja vielleicht noch gebrauchen oder auf einem Flohmarkt verkaufen (weder das Eine noch das Andere wurde realisiert).

Hinzu kommt, dass meine Frau in keiner Weise Wert auf Sauberkeit oder Ordnung legt. Putzen läßt sie ganz sein; Sachen wegräumen ist für sie lästig. Hervorzuheben bleibt, dass meine Frau nicht berufstätig ist; sie versorgt jedoch für ca 4 Std. tgl unsere Tiere. Planung (z.B. den Tagesablauf) ist für sie ein Fremdwort. Jegliche Vereinbarungen, auch niedrigschwellige, werden nicht eingehalten.

Alle von mir gestarteten Gesprächsversuche enden bei ihr in verbaler Aggression. Sie hält ihr Verhalten für völlig normal.

Gibt es in NRW Selbsthilfegruppen für Angehörige?

Re: Messie?

Andrea, Sonntag, 15.03.2009, 15:48 (vor 5555 Tagen) @ Dieter

Bei den Dingen handelt es sich in der Regel um niedrigpreisige Artikel

Die Schilderung von vollen Räumen ist eine Sache, aber jetzt geht
es darum, in welche Richtung sich das bewegt. Wenn Deine Frau daran
arbeitet, die Räume allmählich zu leeren, wäre dies günstig, wenn
sie aber unter diesen Umständen noch neuen Müll dazukauft, dann gibt
es wirklich ein Problem.

Alle von mir gestarteten Gesprächsversuche enden bei ihr in verbaler
Aggression. Sie hält ihr Verhalten für völlig normal.

Eventuell ist sie sich zu sicher. Vielleicht hat sie keinen Leidensdruck
oder kein realistisches Bild von ihrer Situation. Vielleicht bist Du auch
zu sehr abhängig von ihr, so daß Du für dich auch nicht alle
Handlungsmöglichkeiten siehst. Wenn das ganze Haus nun vollkommen vermüllt
wäre, dann wäre es auch ernsthaft zu bedenken, ob Du die Situation mit
den Kindern zusammen verläßt. Da aber nur ein kleiner Teil des Hauses
ganz unzugänglich ist, wäre das vielleicht derzeit übertrieben, wenn das
Verhältnis sonst gut ist.

Gibt es in NRW Selbsthilfegruppen für Angehörige?

Vielleicht findest Du hier etwas:

http://www.messie-selbsthilfe.de/termine.htm

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