Verzweifelnde Messie Tochter (Angehörige)

MessieTochter, Mittwoch, 10.06.2009, 21:02 (vor 5457 Tagen)

Ich fang einfach mal an, zu schreiben. Mein schreiben wird etwas durcheinander sein, wie sollte es auch anders sein [image]
Also ich bin Peggy, bin 24 und komme aus Leipzig, dem nächst, das heißt schon in 7 Wochen zieh ich nach Baden-Württemberg, wegen Arbeit meines Freundes, soviel zu mir.
Es geht um meine Mutter, sie ist Messie.
Seit sehr langer zeit, ich kann mich nicht mehr dran erinnern, sieht es bei meiner Mutter unordentlich aus. Meine Mutter war und ist schon immer eine (ich schreib das jetzt mal so) eine faule Person, vielleicht ist sie auch nur überfordert, was ich mir auch sehr gut vorstellen kann.
Von Anfangen kann ich das gar nicht schreiben, mir fällt immer wieder was Neues ein was mal war, ich fang mal vor 24 Jahren an, vielleicht wird da ja was draus.
1985: Meine Eltern haben sich noch vor der Geburt des 4 Kindes (also mir) Scheiden lassen. Mein Vater ist weiter weg gezogen, mit meinen 2 großen Brüdern. Einige Zeit Später (vielleicht nach 4 Jahren) hatte sie dann noch mal 1 1/2 - 2 Jahre einen neuen Partner. In der zeit hatte sie auch noch Arbeit. Die Beziehung ging zum Glück schnell vorbei, er war Alkoholiker. Bis dahin war auch noch einiges an Ordnung, es fing an, als er dann endlich raus war, das war so ca. als ich 6 Jahre war.
Ab 1991 / 1992: Es fing dann an, das immer mehr und mehr Mist und Müll zusammen kam, angefangen bei Joghurtbechern bis hin zu Zeitungen. In unserem „Kinderzimmer“ haben wir immer versucht Ordnung zu halten, was auch lange geling, nur irgendwann haben es 2 Pubertierende Teenies es auch nicht mehr für nötig gehalten die ganze Wohnung aufzuräumen. Ich muss sagen meine Schwester und ich haben lange versucht in der gestammten Wohnung etwas geordnetes Chaos zu halten, aber es ging einfach nicht mehr, wir haben unsere Schule vernachlässigt, was man nun sieht, leider.
Seit dieser zeit ist sie auch schon Arbeitslos, ich merk aber auch nicht das sie Arbeiten wollen würde, eher im Gegenteil, sie will nicht, ihr ist einfach alles zu viel, was sicher auch von der „Ordnung“ kommt.
Meine Schwester ist 3 Jahre älter als ich. Sie ist nach dem sie ein Freund gefunden hatte recht schnell ausgezogen, so das dann alles an mir gehangen hat. Sie ist mit 20 ausgezogen, also 2002. Ich hab es nur noch bis 2003 ausgehalten, war dann selber in Psychologischer Betreuung, in einer Stadionären unterbringen was aber wenig geholfen hat, weil das Chaos nicht von mir kommt sondern von ihr. Nach 12 Wochen bin ich entlassen worden, mit der Aufforderung ans damalige Sozialamt Ausziehen zu müssen, hab damals auch das Problem angesprochen.
Anfang 2003: Ich war also auch weg und sie mit ihrem Müll alleine, Essen ist da eine Zumutung, wir hatten zu 3! Nur ein Messer was man aber hätte nicht wirklich Abspülen können, die Spüle war auch voll mit Geschirr was es mal nötig hätte, mal Wasser zu spüren. Also wurde das eine Messer im Waschbecken abgewaschen, bei den Töpfen (oder sollte ich sagen bei dem Topf?) sah es nicht anders aus, wir hatten nur einen. Der Kühlschrank war schon Jahre lang Kaputt, also wurde Nahrung an einer Schattigen stelle aufbewahrt, vorm TV. Und die Waschmaschine ging auch schon lange zeit nicht mehr, musste damit ich saubere Sachen hab mit der Hand Waschen, klar schadet einem Jungen Weib wie mir damals nicht, aber das ging 2-3 Jahre.

Ja nun wo ich Umziehe und nun gar nix mehr machen kann, aber auch nicht will, weil ich in dieser Wohnung nur noch das ekeln bekomme und ich mir und meinem Ungeborenen Kind das nicht zumuten will, such ich nun andere Hilfe. Habt ihr vielleicht eine Ahnung wo ich mich hinwenden kann? Sie Brauch auch Psychologische Betreuung, aber sie ist Gesund, laut ihrer aussage. Es ist also im Kopf noch nicht angekommen. Gibt es eine Soziale stelle wo ich mich hinwenden kann? Oder sollte ich es mal mit „Schocktherapie“ versuchen? Es war schon viele Jahre niemand aus unserer Familie bei ihr. Allerdings hab ich meinem Freund davon Erzählt, war unvermeidlich in der Therapie wo ich ihn kennen gelernt hatte, und er war auch schon mal mit drin, als meine Mutter bei Oma und Opa war.

Ich Bedanke mich schon mal bei euch fürs Lesen und noch mehr fürs Beantworten.
Ah ja, meine Schwester und ich versuch nach langer Zeit mal wieder am Samstag eine Putzaktion zu starten, mit einem Rucksack voller Mülltüten, aber ich kenn ja meine Mutter, sie mag bestimmt wieder lieber nur TV schauen.

Winke und Liebe Grüße von den Verzweifelnden Töchtern

Re: Verzweifelnde Messie Tochter

Mimi, Dienstag, 07.07.2009, 00:17 (vor 5431 Tagen) @ MessieTochter

Hallo Messie Tochter!

Wie kommt mir dieses bekannt vor!
Meine Mutter hat eine so verdreckte Küche, dass sie sie abschließt!!! Und das seit Jahren! Ich komme nur zu den Weihnachtstagen zu ihr, sonst möchte sie es gar nicht, und es wird von Jahr zu Jahr schlimmerMich belastet das sehr schwer!
Ich war nicht so mittendrin wie Du, aber ich habe 16 Jahre alles verdrängt, weil meine Mutter auch ausreden gefunden hat!
Meine Frage ist HIER nämlich auch wie Deine, wie kann ich meiner Mutter helfen!!!???? Aber nicht mit der Hammermethode sie zu entmündigen oder den Vermieter zu kontaktiern? Weil dann geht alles ruckzuck! Die Mutter muß raus, die Wohnung geräumt usw.! Das möchte ich nicht!
Ich merke, ich bin genauso ratlos, wie Du!
Was machen wir bloß mit unseren Müttern?

Lieben Gruß Mimi

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