Hallo Lisa,
ich kann genau verstehen wie du dich gerade fühlst.Ich bin gerade 18 geworden.
Meine Mutter hortet seit ich lebe Sachen und es werden immer mehr und mehr und mehr.
Es ist nicht nur die Wohnung die so chaotisch ist, sondern auch ihr Inneres.
An manchen Tagen komme ich gut mit ihr klar und an anderen scheint es so als würde sie in einer eigenen Welt leben
und die Realität nicht wahrnehmen können.
Als kleines Kind habe ich oft für Sachen Ärger bekommen die gar nicht meine Schuld waren.
Wenn sie zum Beispiel ihren Haustürschlüssel nicht gefunden hat, war ich daran Schuld.
Irgendwann wurde es so schlimm, dass wir uns nur noch gestritten haben.
Ich konnte sie als Mutter gar nicht mehr ernst nehmen und war einfach nur noch wütend darüber warum sie mir so etwas antut
und warum ausgerechnet ich so leben musste.
Ich habe alles versucht, selbst aufgeräumt, aber dann ist sie richtig wütend geworden und meinte, dass ich kein
Recht dazu habe ihre Sachen einfach so wegzuschmeißen(dabei war es nur Müll).
Irgendwann habe ich sie dann einfach nur noch verachtet und für all das gehasst.
Ich konnte einfach nicht verstehen warum sie nie etwas an ihrer und meiner Situation geändert hat.

Erst heute habe ich begriffen, dass sie es ganz einfach nicht konnte.
Das Horten von Dingen ist nämlich nur ein winziger Teil der Krankheit.
Die betroffenen sind psychisch total fertig und fühlen sich hilflos.
Sie wollen sich und ihre Situation ändern,aber können es schlicht weg nicht.

Wenn du deinem Vater und dir wirklich helfen willst, dann solltet ihr euch vielleicht psychologische Hilfe suchen.
Du bist es dir selbst schuldig, dass du nicht einmal so endest wie er.
Messies sind Menschen, die ihre traumatischen Erlebnisse nie aufgearbeitet habe und ihre innere Leere kurzfristig durch
das kaufen und horten von Sachen ausfüllen.
Das was du durchmachen musstest ist sicherlich keine normale und unbeschwerte Kindheit gewesen.
Auch wenn du so stark warst, dass alles zu ertragen, musst du es irgendwann einmal aufarbeiten und dir bewusst werden,
dass du nichts dafür kannst.
Ebeneso wenig wie dein Vater. Ich bin mir sicher, dass er dich von ganzem Herzen liebt und gerne für dich da gewesen wäre,
aber rein psychisch konnte er das nicht.
Er würde sich bestimmt wünschen sich besser um dich kümmern zu können, doch er ist ganz einfach nicht in der Lage
sich auch nur um sich selbst zu kümmern.

Du musst lernen ihm zu vergeben. Lernen damit zu leben, dass dein Vater ernsthaft krank ist und Hilfe braucht.

Ich wünsche dir noch ganz viel Kraft und Mut.

Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen.

Hallo Lisa,

vielleicht kann ich dir ja helfen.
Bitte kontaktiere mich unter kai.moeremans@shinegermany.de oder unter 0221-998044143.
Ich hatte schon viel mir solchen Fällen zu tun und konnt meistens helfen.

Viele Grüße,

Kai

Hallo, ich bin Lisa und lebe bei einem "Messie" - er wird dieses Jahr 59. Ich weiß, dass er ein ganzes Lager mit seinem Müll voll hatte. Er hat sich ein Haus gekauft, um den Müll nicht wegschmeißen zu müssen - das Haus ist von 1910 und wurde seitdem nicht saniert und renoviert und sieht auch so aus. Er versucht dann z.B. selber das Badezimmer zu sanieren, aber schafft es nicht und fängt nur stückweise an und braucht für so was sehr lange. Zudem kommt auch noch sein Alkoholproblem und, dass er sich mit vielen Minijobs rumschlägt und keine Volleinstllung findet.
Der Garten sieht aus wie ein Schrottplatz und drinnen stapeln sich kaputte Haushaltsgeräte und alte Zeitungen.
Jetzt hat er einen Job beim Schrottplatz und "rettet" (um mit seinen Worten zu sprechen) viele Dinge vor dem Wegwerfen. Er schleppt immer mehr mit...meint er würde das aussortieren und dann weiter verkaufen - so wie mit all den anderen Dingen, die seit jahren im Haus und im Garten rumfliegen.
Meine Beziehung zu ihm ist sehr abgekühlt, ich verachte ihn, hasse ihn.
Ich werde in 6 Monaten volljährig, ...was kann ich tun, damit es mir besser geht?.. soll ich einfach Container bestellen und den Schrott reinwerfen?
Ich bitte euch um Ratschläge, Erfahrungen..eure Meinung. Viele Grüße und danke