Ist meine Frau ein Messie? (Angehörige)

Hendrik, Donnerstag, 10.05.2012, 09:15 (vor 4382 Tagen)

Hallo zusammen,

es hat doch Überwindung gekostet, mich hier zu melden, aber ich weiß nicht mehr weiter! Ich bin seit 16 jahren verheiratet, habe 2 Töchter, und habe vor 20 Jahren mit meiner Frau einen alten Bauernhof gekauft. Haben zusammen die Sanierung begonnen, sie Garten und Haushalt, ich das Handwerkliche. Sind vor 6 Jahren mit dem Gröbsten fertig geworden, aber jetzt klemmts. das Haus hat 250qm Wohnfläche, und meine Frau bringt es fertig, alles, aber auch wirklich ALLES, mit Zeitungen/Katalogen, Notizzetteln, ausgerissenen Artikeln und Resten alter und aktueller Hobbys zuzustellen. Auch Fensterbretter, Bügelbrett, Couch, Stühle und Küchenablagen sind betroffen. Jeder Feierabend zu Hause ist ein Graus, das klingeln an der Haustür lässt mich zusammenfahren. Hoffentlich keiner, den man hereinbitten muss! Räume müssten gemalert werden, geht nicht! Kein Platz fürs Tapezieren! Das ausgebremst sein bringt mich auf 180! Dazu Dauerstreit, weil meine Frau ebenfalls mit der Stagnation unzufrieden ist. Wird das Thema Aufräumen angesprochen, brennt die Luft! "Du hast doch dein Zimmer!" sagt sie. Sie meint die ungeheizte Werkstatt, die ich mir gesichert habe und hartnäckig gegen die metastasierenden Müllberge verteidige. Habe letztes Jahr ein schriftliches Angebot unterbreitet. "Helfe einmal im Monat beim Aufräumen zu deinen Bedingungen und suche ärztliche Hilfe für mich." Erste und einzige Reaktion von ihr:"Bist du sicher, das ein Arztbesuch im Monat ausreicht, um deine Probleme zu lösen?"
In Sitzungen einer Paartherapie ist nur mein Verhalten Thema, anderes wird von ihr nicht zugelassen.
Das Komische ist nur, angekündigter Besuch der Verwandschaft löst hektisches Aufräumen aus, dessen Ergebnisse allerdings nach ca. 14 Tagen nicht mehr erkennbar sind. Am liebsten würde ich wegziehen, denn der Gedanke nach dem Auszug der Kinder, die ich sehr liebe, allein mit ihr bis an mein Lebensende in diesem Chaos zu hausen, hat was grusliges.
Wäre für Antworten, Anregungen dankbar... Auch nur das Gespräch mit anderen Betroffenen ist bestimmt schon hilfreich.

Gruß Hendrik

Re: Ist meine Frau ein Messie?

Natalija, Montag, 14.05.2012, 23:09 (vor 4377 Tagen) @ Hendrik

Hallo Hendrik,

das hört sich ja schlimm an. Habe ich das richtig verstanden? Ihr habt 16 Jahre lang das Haus saniert? Das ist echt, echt lang und der Ausgang scheint ja nicht abzusehen zu sein. Das Projekt war zu groß und ihr seid stecken geblieben. Es hört sich auch so an, alsob deine Frau sich in dem Haus -ihrem Bereich- ausgebreitet hat.
Einen Ausweg weiß ich nicht. Eine Paartherapie ist ja schon ein guter Ansatz. Wie kommt ihr denn sonst miteinander aus? Habt ihr Konfliktpunkte, redet ihr über Gefühle, könnt ihr zusammen lachen? Wie kommen die Kinder mit der Situation klar?
Ich würde versuchen deiner Frau deine Situation zu schildern, aber ernsthaft, ohne ihr Vorwürfe zu machen, ohne sie aufzufordern, dieses oder jenes zu ändern, einfach nur über dich reden, wie du dich fühlst, dass dir der Raum und die Ordnung fehlt, dass du so nicht wohnen kannst. Vielleicht könnt ihr euch einigen, die Gemeinschaftsräume nach aller Bedürfnisse auszurichten. Vielleicht kann man ihr einen Raum zuweisen, das Dach oder so, wo sie sich ausbreiten kann?

Wegschmeißen wird aussichtslos sein, ich glaube ihr könnt euch höchstens darauf einigen, dass die allgemeinen Wohnräume einen festgelegten Standard haben. Was sind die Vorwürfe deiner Frau an dich? Gibt es da etwas, was du im Gegenzug sozusagen ändern könntest?

Ich wünsche dir viel Stärke. Meine Erfahrung mit Messis - meine Mutter - ist die: Man erreicht nur etwas, kleine Schritte, wenn man sie nicht bedrängt, ihr nichts wegnimmt, sie ernst nimmt. Sie hat so viel Unordnung in ihrem Gefühlsleben - da versuche ich sie zu stärken und hoffe, dass das andere dann von selbst kommt.


Alles Gute,
Nives


Hallo zusammen,
es hat doch Überwindung gekostet, mich hier zu melden, aber ich weiß nicht mehr weiter! Ich bin seit 16 jahren verheiratet, habe 2 Töchter, und habe vor 20 Jahren mit meiner Frau einen alten Bauernhof gekauft. Haben zusammen die Sanierung begonnen, sie Garten und Haushalt, ich das Handwerkliche. Sind vor 6 Jahren mit dem Gröbsten fertig geworden, aber jetzt klemmts. das Haus hat 250qm Wohnfläche, und meine Frau bringt es fertig, alles, aber auch wirklich ALLES, mit Zeitungen/Katalogen, Notizzetteln, ausgerissenen Artikeln und Resten alter und aktueller Hobbys zuzustellen. Auch Fensterbretter, Bügelbrett, Couch, Stühle und Küchenablagen sind betroffen. Jeder Feierabend zu Hause ist ein Graus, das klingeln an der Haustür lässt mich zusammenfahren. Hoffentlich keiner, den man hereinbitten muss! Räume müssten gemalert werden, geht nicht! Kein Platz fürs Tapezieren! Das ausgebremst sein bringt mich auf 180! Dazu Dauerstreit, weil meine Frau ebenfalls mit der Stagnation unzufrieden ist. Wird das Thema Aufräumen angesprochen, brennt die Luft! "Du hast doch dein Zimmer!" sagt sie. Sie meint die ungeheizte Werkstatt, die ich mir gesichert habe und hartnäckig gegen die metastasierenden Müllberge verteidige. Habe letztes Jahr ein schriftliches Angebot unterbreitet. "Helfe einmal im Monat beim Aufräumen zu deinen Bedingungen und suche ärztliche Hilfe für mich." Erste und einzige Reaktion von ihr:"Bist du sicher, das ein Arztbesuch im Monat ausreicht, um deine Probleme zu lösen?"
In Sitzungen einer Paartherapie ist nur mein Verhalten Thema, anderes wird von ihr nicht zugelassen.
Das Komische ist nur, angekündigter Besuch der Verwandschaft löst hektisches Aufräumen aus, dessen Ergebnisse allerdings nach ca. 14 Tagen nicht mehr erkennbar sind. Am liebsten würde ich wegziehen, denn der Gedanke nach dem Auszug der Kinder, die ich sehr liebe, allein mit ihr bis an mein Lebensende in diesem Chaos zu hausen, hat was grusliges.
Wäre für Antworten, Anregungen dankbar... Auch nur das Gespräch mit anderen Betroffenen ist bestimmt schon hilfreich.
Gruß Hendrik

Re: Ist meine Frau ein Messie?

Hendrik, Dienstag, 15.05.2012, 07:27 (vor 4377 Tagen) @ Natalija

Hallo,
erstmal danke für deine Antwort.
Und ja, das Projekt ist groß. Das ist aber meiner Meinung nach nur Nebenkriegsschauplatz. Hauptgrund der Reibungen ist lt. meiner Frau mein Verhalten ihr gegenüber. Sie fühlt sich mißachtet und nicht verstanden. Konfliktpunkte gibt es reichlich, unsere Art von Humor ist ebenfalls gegensätzlich. Ich schätze ihren Fleiß und ihre Intelligenz, allerdings ihr Perfektionismus, den sie auch von anderen verlangt, nervt nur noch.
Ich habe das Gefühl, funktionieren zu müssen und bei jedem Versuch, meinen Kopf zu benutzen, folgt eine "Belehrung" über die Ineffizienz und Kurzsichtigkeit meiner Handlungen. Die reichlichen verbalen Verletzungen durch sie kontere ich nur noch mit Zynismus, Ignoranz und einer Art von Humor, der mir hilft, meine Wut unter Kontrolle zu halten, sie aber noch mehr auf die Palme bringt. Und ihre Aussage "Ändere dein Verhalten, dann räume ich vielleicht auf." macht wenig Hoffnung auf Änderung.
Die Kinder leiden, ist klar, sie wollen nicht "auf einer Müllhalde leben". Diesen Spruch habe ich mal von mir gegeben, nimmt mir meine Frau ebenfalls übel.
Du hast recht, ernsthafte vorwurfsfreie Forderung einer Veränderung hab ich noch nicht probiert.
Mal sehen.Werde mich nochmal melden.

Gruß Hendrik


Hallo Hendrik,
das hört sich ja schlimm an. Habe ich das richtig verstanden? Ihr habt 16 Jahre lang das Haus saniert? Das ist echt, echt lang und der Ausgang scheint ja nicht abzusehen zu sein. Das Projekt war zu groß und ihr seid stecken geblieben. Es hört sich auch so an, alsob deine Frau sich in dem Haus -ihrem Bereich- ausgebreitet hat.
Einen Ausweg weiß ich nicht. Eine Paartherapie ist ja schon ein guter Ansatz. Wie kommt ihr denn sonst miteinander aus? Habt ihr Konfliktpunkte, redet ihr über Gefühle, könnt ihr zusammen lachen? Wie kommen die Kinder mit der Situation klar?
Ich würde versuchen deiner Frau deine Situation zu schildern, aber ernsthaft, ohne ihr Vorwürfe zu machen, ohne sie aufzufordern, dieses oder jenes zu ändern, einfach nur über dich reden, wie du dich fühlst, dass dir der Raum und die Ordnung fehlt, dass du so nicht wohnen kannst. Vielleicht könnt ihr euch einigen, die Gemeinschaftsräume nach aller Bedürfnisse auszurichten. Vielleicht kann man ihr einen Raum zuweisen, das Dach oder so, wo sie sich ausbreiten kann?
Wegschmeißen wird aussichtslos sein, ich glaube ihr könnt euch höchstens darauf einigen, dass die allgemeinen Wohnräume einen festgelegten Standard haben. Was sind die Vorwürfe deiner Frau an dich? Gibt es da etwas, was du im Gegenzug sozusagen ändern könntest?
Ich wünsche dir viel Stärke. Meine Erfahrung mit Messis - meine Mutter - ist die: Man erreicht nur etwas, kleine Schritte, wenn man sie nicht bedrängt, ihr nichts wegnimmt, sie ernst nimmt. Sie hat so viel Unordnung in ihrem Gefühlsleben - da versuche ich sie zu stärken und hoffe, dass das andere dann von selbst kommt.

Alles Gute,
Nives

Hallo zusammen,
es hat doch Überwindung gekostet, mich hier zu melden, aber ich weiß nicht mehr weiter! Ich bin seit 16 jahren verheiratet, habe 2 Töchter, und habe vor 20 Jahren mit meiner Frau einen alten Bauernhof gekauft. Haben zusammen die Sanierung begonnen, sie Garten und Haushalt, ich das Handwerkliche. Sind vor 6 Jahren mit dem Gröbsten fertig geworden, aber jetzt klemmts. das Haus hat 250qm Wohnfläche, und meine Frau bringt es fertig, alles, aber auch wirklich ALLES, mit Zeitungen/Katalogen, Notizzetteln, ausgerissenen Artikeln und Resten alter und aktueller Hobbys zuzustellen. Auch Fensterbretter, Bügelbrett, Couch, Stühle und Küchenablagen sind betroffen. Jeder Feierabend zu Hause ist ein Graus, das klingeln an der Haustür lässt mich zusammenfahren. Hoffentlich keiner, den man hereinbitten muss! Räume müssten gemalert werden, geht nicht! Kein Platz fürs Tapezieren! Das ausgebremst sein bringt mich auf 180! Dazu Dauerstreit, weil meine Frau ebenfalls mit der Stagnation unzufrieden ist. Wird das Thema Aufräumen angesprochen, brennt die Luft! "Du hast doch dein Zimmer!" sagt sie. Sie meint die ungeheizte Werkstatt, die ich mir gesichert habe und hartnäckig gegen die metastasierenden Müllberge verteidige. Habe letztes Jahr ein schriftliches Angebot unterbreitet. "Helfe einmal im Monat beim Aufräumen zu deinen Bedingungen und suche ärztliche Hilfe für mich." Erste und einzige Reaktion von ihr:"Bist du sicher, das ein Arztbesuch im Monat ausreicht, um deine Probleme zu lösen?"
In Sitzungen einer Paartherapie ist nur mein Verhalten Thema, anderes wird von ihr nicht zugelassen.
Das Komische ist nur, angekündigter Besuch der Verwandschaft löst hektisches Aufräumen aus, dessen Ergebnisse allerdings nach ca. 14 Tagen nicht mehr erkennbar sind. Am liebsten würde ich wegziehen, denn der Gedanke nach dem Auszug der Kinder, die ich sehr liebe, allein mit ihr bis an mein Lebensende in diesem Chaos zu hausen, hat was grusliges.
Wäre für Antworten, Anregungen dankbar... Auch nur das Gespräch mit anderen Betroffenen ist bestimmt schon hilfreich.
Gruß Hendrik

Re: Ist meine Frau ein Messie?

Heike, Mittwoch, 16.05.2012, 16:30 (vor 4375 Tagen) @ Hendrik

Hallo,

also bei euch scheint einiges im Argen zu sein. Du bist genervt von deiner Frau, weil sie alles in Beschlag belegt, sie ist genervt von dir, weil du nur an ihr rummeckerst (in ihren Augen).
Was macht ihr denn, wenn ihr Urlaub habt und weg seid von zu Hause? Versteht ihr euch dann? Müllt sie dann auch innerhalb von 2 Tagen alles zu?
Vielleicht braucht sie einen Raum (vielleicht den ausgebauten Dachboden) wo sie alles sammeln und unordentlich machen kann wie sie will. Ich würde mich dagegen wehren, dass sie die ganzen Wohnräume für ihre Sachen beansprucht.
Aber die größte Frage ist doch: Willst du sie überhaupt noch als Ehefrau haben? Ich weiß die Frage hört sich krass an, aber du bist wegen ihr entweder wütend oder zynisch und das bist du doch gar nicht oder?
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und denke an dich selbst.
Lieben Gruß
Heike

Re: Ist meine Frau ein Messie?

Hendrik, Freitag, 18.05.2012, 13:57 (vor 4373 Tagen) @ Heike

Hallo Heike,

tja, gute Frage, will ich sie noch als Ehefrau !? Ich bin ein ruhiger Kompromissmensch. Wenn ich durchsetzen kann, daß sie einen begrenzten Bereich für sich bekommt und NUR DIESER zugemüllt wird, dann ja. Aber das Sammelproblem hat ihre Mutter auch, ihr erster Mann hat aufgegeben-->Scheidung. Der jetzige LG klagt mir bei jedem Zuammentreffen, was er alles schon versucht hat, ohne Erfolg. Und das Verhalten von Ihr ihm gegenüber ist wie bei meiner Frau und mir auch, bestimmend,belehrend, unnachgiebig.
Der LG hat mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit den Kauf eines Wohnbungalows mitgeteilt!
Die Kompromisslosigkeit der beiden Frauen beim Thema Ordnung, obwohl sie doch nach eigenen Aussagen ein schönes Wohnumfeld wollen, ist mir ein Rätsel.
Sehen sie nicht, was sie bei ihren engsten Vertrauten anrichten?
Im Urlaub ist es das Gleiche, und in Ihrem Auto möchte ich auch nicht in die Werkstatt fahren, ist nur peinlich!
Intelligent, fleißig, im Beruf erfolgreich. Aber zu Hause sowas, das macht mich kaputt.
Es findet sich einfach kein Anknüpfungpunkt, wo ich vernünftig mit ihr darüber reden kann. Blockade und Gegenangriff sind die Folge.Eheleben ebenfalls bei NullUnd ja, ich denk an mich, war letztes Jahr eine Woche mit Freunden in den Dolomiten Motorrad fahren!

Liebe Grüße Hendrik


Hallo,
also bei euch scheint einiges im Argen zu sein. Du bist genervt von deiner Frau, weil sie alles in Beschlag belegt, sie ist genervt von dir, weil du nur an ihr rummeckerst (in ihren Augen).
Was macht ihr denn, wenn ihr Urlaub habt und weg seid von zu Hause? Versteht ihr euch dann? Müllt sie dann auch innerhalb von 2 Tagen alles zu?
Vielleicht braucht sie einen Raum (vielleicht den ausgebauten Dachboden) wo sie alles sammeln und unordentlich machen kann wie sie will. Ich würde mich dagegen wehren, dass sie die ganzen Wohnräume für ihre Sachen beansprucht.
Aber die größte Frage ist doch: Willst du sie überhaupt noch als Ehefrau haben? Ich weiß die Frage hört sich krass an, aber du bist wegen ihr entweder wütend oder zynisch und das bist du doch gar nicht oder?
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und denke an dich selbst.
Lieben Gruß
Heike

Re: Ist meine Frau ein Messie?

Uschi @, Donnerstag, 12.12.2013, 11:45 (vor 3800 Tagen) @ Hendrik

Hallo Hendrik,

Deine Frau ist ein Messi. Das heißt, sie kann es selbst nicht in den Griff bekommen. Da hilft nur ein guter Therapeut. Mein Mann ist auch ein Messi, daher kann ich mich gut in deine Lage versetzen. Ich kämpfe auch schon seit ungefähr 12 Jahren. Aber solange er kein Einsehen hat, kann ich machen was ich will, es wird sich nichts ändern. Mittlerweile bin ich mit den Nerven am Ende. Wir haben drei Kinder und er ist der Hauptverdiender. Traurig, dass man mit sowas eigentlich ziemlich alleine da steht. Er tut mir ja auch leid, es wird schon seine Gründe haben, warum er so geworden ist. Ich wünsche dir jedenfall viel Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen.

Uschi

Hallo zusammen,
es hat doch Überwindung gekostet, mich hier zu melden, aber ich weiß nicht mehr weiter! Ich bin seit 16 jahren verheiratet, habe 2 Töchter, und habe vor 20 Jahren mit meiner Frau einen alten Bauernhof gekauft. Haben zusammen die Sanierung begonnen, sie Garten und Haushalt, ich das Handwerkliche. Sind vor 6 Jahren mit dem Gröbsten fertig geworden, aber jetzt klemmts. das Haus hat 250qm Wohnfläche, und meine Frau bringt es fertig, alles, aber auch wirklich ALLES, mit Zeitungen/Katalogen, Notizzetteln, ausgerissenen Artikeln und Resten alter und aktueller Hobbys zuzustellen. Auch Fensterbretter, Bügelbrett, Couch, Stühle und Küchenablagen sind betroffen. Jeder Feierabend zu Hause ist ein Graus, das klingeln an der Haustür lässt mich zusammenfahren. Hoffentlich keiner, den man hereinbitten muss! Räume müssten gemalert werden, geht nicht! Kein Platz fürs Tapezieren! Das ausgebremst sein bringt mich auf 180! Dazu Dauerstreit, weil meine Frau ebenfalls mit der Stagnation unzufrieden ist. Wird das Thema Aufräumen angesprochen, brennt die Luft! "Du hast doch dein Zimmer!" sagt sie. Sie meint die ungeheizte Werkstatt, die ich mir gesichert habe und hartnäckig gegen die metastasierenden Müllberge verteidige. Habe letztes Jahr ein schriftliches Angebot unterbreitet. "Helfe einmal im Monat beim Aufräumen zu deinen Bedingungen und suche ärztliche Hilfe für mich." Erste und einzige Reaktion von ihr:"Bist du sicher, das ein Arztbesuch im Monat ausreicht, um deine Probleme zu lösen?"
In Sitzungen einer Paartherapie ist nur mein Verhalten Thema, anderes wird von ihr nicht zugelassen.
Das Komische ist nur, angekündigter Besuch der Verwandschaft löst hektisches Aufräumen aus, dessen Ergebnisse allerdings nach ca. 14 Tagen nicht mehr erkennbar sind. Am liebsten würde ich wegziehen, denn der Gedanke nach dem Auszug der Kinder, die ich sehr liebe, allein mit ihr bis an mein Lebensende in diesem Chaos zu hausen, hat was grusliges.
Wäre für Antworten, Anregungen dankbar... Auch nur das Gespräch mit anderen Betroffenen ist bestimmt schon hilfreich.
Gruß Hendrik

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