Schlumpfines Essplan für heute, 26.11.03 ((M)Essies)

Schlumpfine, Mittwoch, 26.11.2003, 13:10 (vor 7478 Tagen)

Hallo liebe Mit-(M)Essies [image],

Bewegung:

Ein ausgiebiger Spaziergang in meinem Tempo, anschließend geduscht und gefrühstückt. [image]

Meine geplante Ernährung heute, 26.11.2003:
Frühstück (wie immer, aber ohne Familie,erst nach dem Spaziergang) 8:30 bis 9:00 Uhr: [image]

Zwischendurch
1 Cappucino [image] mit entrahmter Milch [image]
3 Gläser Wasser [image]

[image] Mittagessen 13:30 bis 14:10 Uhr:

2 Vollkornbrötchen mit Rührei
dazu eine Tomate, ½ gelbe Paprika und ein paar Blätter Eisbergsalat als Garnierung
und 2 Gläser Wasser

[image] Zwischendurch
[image] 2 Gläser Tee (=½ Liter)
[image] 3 Gläser Wasser

[image] Abendessen (eine halbe Stunde zwischen 18 und 20 Uhr):

Überraschung: der GöGa kocht.

Liebe Grüße

[image] Schlumpfine (heute mit BMI 44,1)

Re: Schlumpfines Essplan für den 26.11.03 - und was daraus geworden ist

Schlumpfine, Donnerstag, 27.11.2003, 22:57 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

Hallo liebe Mit-(M)Essies [image],

Bewegung:
Ein ausgiebiger Spaziergang in meinem Tempo, anschließend geduscht und gefrühstückt. [image]

Meine geplante Ernährung heute, 26.11.2003:
Frühstück (wie immer, aber ohne Familie,erst nach dem Spaziergang) 8:30 bis 9:00 Uhr: [image]

Zwischendurch
1 Cappucino [image] mit entrahmter Milch [image]
3 Gläser Wasser [image]

Mittagessen 13:30 bis 14:10 Uhr: [image]
2 Vollkornbrötchen mit Rührei [image]
dazu eine Tomate, ½ gelbe Paprika und ein paar Blätter Eisbergsalat als Garnierung [image]
und 2 Gläser Wasser [image]

Zwischendurch
<strike>2 Gläser Tee (=½ Liter)</strike>
2 Gläser Wasser [image]

Abendessen (eine halbe Stunde zwischen 18 und 20 Uhr):
Überraschung: der GöGa kocht. Noch größere Überraschung: Mein Herzliebster kennt immer noch nicht den Unterschied zwischen einer entbehrungsreichen, zeitlich befristeten Hungerkur einerseits und einer Lebensstiländerung mit dem Ziel, sich dauerhaft gesund und schmackhaft zu ernähren, dabei Muskeln aufzubauen, überzählige Fettzählen und übermäßiges Gewicht dauerhaft abzubauen und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Als sog. Abendessen gab es für mich gestern viel zu spät (nach 19 Uhr):

eine kleine Schüssel Eisbergsalat, liebevoll garniert mit Tomaten, fettarmem Käse und einem in hauchdünne Streifen gefitzelten, winzigen Stück gebratener Putenbrust. [image]
Dazu fettarmes Dressing in homöopathischer Menge und [image]
2 kleine Scheiben Vollkorntoast ohne Belag. [image]
3 Gläser Wasser [image]

Mein rücksichtsvoller Herr Gemahl hatte zuvor (damit mir beim Zusehen das Herz nicht blutet) schonmal zwei Scheiben herzhaft belegtes Graubrot gegessen und pickte nun (aufs Sattsein) aus Sympathie mit mir in einem ähnlich frugalen Mahl herum. Als er anfing, den Tisch abzuräumen, hatte ich ernsthaft Hunger, denn so ein Salätchen schätze ich sehr als Vorspeise - anschließend erwarte ich etwas zum Sattessen. Das gab's aber nicht und die Zeit reichte auch nicht mehr, denn ich wollte um 20 Uhr pünktlich beim Elternabend in der Schule sein.

Dort fiel ich prompt in den Teller mit den köstlichen Butterspekulatius, deren Duft meinen anfangs diskret grummelnden Magen zu lautem Röhren veranlassten. Nachdem ich den Teller geleert hatte, war aus meinem sanft knurrenden Magen ein gefährlicher Tiger geworden, der kurz davor stand, mich dazu zu bringen, die eine oder andere appetitlich gerundete Mitschülermutter oder ein ganzes Schwein auf Toast, die Pfötchen nach oben und mit Käse überbacken, zu verschlingen. Beides konnte ich mir knapp verkneifen, dafür lockte mich daheim mit Macht der Brotschrank.

Um 22:30 Uhr (völlig außerhalb jeden Plans):
1 Scheiben Graubrot, eine mit Putenbrust, die andere mit fettarmem Käse belegt. [image]

Danach habe ich mit einer unmenschlichen Willensanstrengung aufgehört zu essen und darauf gewartet, dass sich das Sättigungsgefühl einstellt. Ich habe weder in Ruhe gekaut (dafür war ich viiieeel zu hungrig), noch das Mahl genossen (denn dafür war es viiieeel zu spät) und ich hatte viiieeel zu schnell geschlungen. Logischerweise hatte ich anschließend Sodbrennen und Aufstoßen von den grob zerkleinerten Klumpen im Magen und ärgerte mich über mich selbst, dass ich mit Rücksicht auf meinen hilfsbereiten Mann hungrig vom Abendbrottisch aufgestanden war.

Ich freute mich aber auch, weil ich den Ausrutscher (zu schnell, zu spät, außerhalb der Mahlzeiten mit Heißhunger das Fehlende nachgeholt) nicht als Vorwand genommen habe, mich bis zur Besinnungslosigkeit vollzustopfen. Ich möchte lernen, mich in einer Beziehung gegen "lieb gemeinte" Übergriffe zu schützen.

Zu erwarten, dass ich von der Hungerration satt werde, war so ein Übergriff, der eindeutig darauf hinwies, dass mein Mann von den sinnvollen Strategien zur Genesung von morbider Adipositas nochnichts angenommen hat.

Eine Hungerkur, bei der ich X kg abnehmen kann mit der unausweichlichen Folge, dass mein Körper bei Rückkehr zur Normalkost unweigerlich 1½ X als Reserve für die nächste Hungersnot anlegt ist für stark übergewichtige, essgestörte Menschen nicht nur nutzlos, sondern sogar gefährlich, weil jedes Kilo mehr den Kreislauf und die Gelenke stärker belastet.

Während so einer Hungerkur werden logischerweise zuerst die energiefressenden Muskelzellen abgebaut und die energiesparenden Fettzellen mit den eisernen Reserven möglichst lange geschont. Die Kraft dieser Muskeln fehlt anschließend, um den massigen Körper zu bewegen. So treiben Hungerkuren sehr dicke Menschen immer tiefer in den Teufelskreis aus zu wenig Bewegung, falscher Ernährung und Gewichtszunahme.

Auf dem Weg der Genesung von der Esssucht und vom krankhaften Übergewicht empfehlen erfahrene und seriöse Adipositastherapeuten das Einhalten von drei (höchstens vier, wenn ein Tag außergewöhnlich lang ist) Mahlzeiten am Tag. Bei jeder Mahlzeit sollte der Patient sich in aller Ruhe und mit Genuss sattessen. Nicht gut ist es, aufzuhören, weil der Kopf (das schlechte Gewissen, die innere Stimme mit der Erfahrung der letzten 33333 Diätversuche) denkt "Das ist doch viel zu viel!", sondern wenn der Körper das Signal gibt: "Es ist genug." Zwischen den Mahlzeiten sollten tagsüber miindestens vier und höchstens sechs Stunden liegen, in denen sich der genesende Esssüchtige ganz bewusst mit etwas anderem beschäftigt. der Blick auf die Uhr zeigt dann: "Es ist Zeit, etwas zu essen und das ist auch gut so." oder "Jetzt bin ich frei, mich mit etwas anderem zu beschätigen, das Essen kommt wieder in 2(3, 4) Stunden dran. Kein Esssüchtiger sollte mehr als 24 Stunden und weniger als sechst Stunden seine Mahlzeiten planen. Improvisation ist für Esssüchtige ebenso gefährlich wie das zwanghafte Grübeln über den perfekten Essplan.

Sehr wichtig bei dieser dauerhaften Änderung des Lebensstils ist auch die tägliche, mäßige Bewegung, die allmählich - so wie die Kraft und Ausdauer zunehmen - gesteigert werden kann und richtig Spass machen sollte.

Mein GöGa hat nichts davon verstanden: Er glaubt immer noch, dass niedrigkalorische Diäten und dauerhafter Gewichtsverlust vereinbar sind. Das macht mich traurig, denn es zeigt mir auch, dass er nichts von dem angenommen hat, was ich ihm seit April wiederholt erklärt und einige Wochen vorgelebt habe. Wenn ich so eine Erfahrung wie gestern mit dem Abendessen mache, bekomme ich den Eindruck, ihn interessiert gar nicht, was ich brauche, um gesund zu werden. Diese Vorstellung finde ich sehr enttäuschend.

Natürlich kann mein Mann (wie alle anderen Menschen auch) denken, sagen und tun was er für richtig hält - ich kann nur enttäuscht werden, wenn ich erwarte, seine Gedanken, Gefühle, Interessen oder sein Verhalten ändern zu können. Aber ich vergleiche es mit meiner Reaktion auf seine Grunderkrankung: Er hatte als Kind Asthma und verträgt bis heute viele Dinge (Tierhaare, Zigarettenrauch, bestimmte Reinigungs- und Duftstoffe) nicht. Ich kenne fast alle diese Dinge (außer denen,die er selbst nicht kennt) und achte aktiv beim Einkaufen und bei unseren Besuchern darauf, dass diese Auslöser nicht in unser Haus kommen bzw. es wieder verlassen, bevor mein Schatz heimkommt. Ich finde dieses Interesse und diese Rücksichtnahme in einer liebevollen Beziehung völlig normal und angemessen und es schmerzt mich, dass mein Mann mein starkes Übergewicht als lebensgefährliches Risiko nicht ebenso ernst nimmt, wie ich seine Atemprobleme.

Mein Gefühl ist: Ob ich gesund bin oder krank stört ihn nicht, solange er in seiner Lebensqualität nicht beeinträchtigt wird. Wo er sich gestört fühlt, sagt er es und schafft selbst Abhilfe, soweit das möglich ist oder erwartet, dass ich Abhilfe schaffe. Er interessiert sich nicht dafür, wie ich abgenommen habe, er will nicht sehen, warum ich wieder rückfällig geworden bin und er hat kein Interesse daran, etwas darüber zu lernen, was ich für meine Genesung und mein Wohlbefinden brauche. [image] Diese Vermutung ist für mich sehr schmerzhaft - aber sie deckt sich mit meinen Erfahrungen der letzten Monate. Was ist nur aus unserer Liebe geworden? [image]


Sehr nachdenkliche Grüße von
[image] Schlumpfine (heute nco nicht auf der Waage gewesen.)

Re: Schlumpfines göga

Kao, Freitag, 28.11.2003, 08:53 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

liebe schlumpfine,

weißt du noch? dein posting zum mitteilen von bedürfnissen und verletzungen?
index.php?id=62605

vielleicht magst du deinen schatz bitten, dir dein bedürfnis zu erfüllen?


liebe grüßleins von
kao
mit hühnersuppe (heute aus dem karton)

Re: mein Beitrag zum Mitteilen von Bedürfnissen und Verletzungen

Schlumpfine, Freitag, 28.11.2003, 13:13 (vor 7476 Tagen) @ Kao

>liebe schlumpfine,
[quote]weißt du noch? dein posting zum mitteilen von bedürfnissen und verletzungen?
index.php?id=62605
[/quote]

Mir war klar, dass diese Machwerk eines sich selbst belügenden und schamlos betrogenen Geistes (in dieser Qualität hatte ich ja noch mehr geschrieben), mich irgendwann einholen würde, liebe Kao. Aus heutiger Sicht lösen diese Sätze:

"Über meine Bedürfnisse und Verletzungen zu sprechen.[...]ist das Einzige, *lächel* das hilft.

ebenso wie der ganze Beitrag, eine Mischung aus Wehmut und Beschämung in mir aus.

CarOla hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass zu solcher Offenheit auch die Bereitschaft beider Partner (bzw. aller Familienmitglieder) gehört, zuzuhören, Verantwortung zu übernehmen und die Bedürfnisse und Grenzen des/der Anderen zu erfüllen bzw. zu respektieren."

Genau da hakt es derzeit ganz gewaltig: Die Bereitschaft meines Mannes, sich zu öffnen, verantwortungsbewusst zu handeln und meine persönlichen Grenzen und Bedürfnisse zu respektieren bezweifle ich derzeit immer öfter und immer stärker.

"Meine Erfahrung aus mehreren gescheiterten und einer derzeit liebevoll gelebten Beziehung(en) ist, dass solcher Umgang mit einander (wie das tägliche BB) nichts ist, was man als "große Aussprache" ab und zu inszenieren kann, sondern die ständige Bereitschaft aller Beteiligten erfordert, auch sich ändernde Bedürfnisse und Grenzen immer wieder neu wahrzunehmen - bei sich selbst und bei anderen."

Dem täglichen Beziehungs-BB, d.h. dem gegenseitigen, offenen Austausch hat mein Mann sich schon vor geraumer Zeit entzogen. Die Konsequenzen daraus führten uns näher als je zuvor an den Rand des Scheiterns unserer Beziehung. Ich habe lange die Augen davor verschlossen, wurde auch vorsätzlich getäuscht und belogen, so dass ich mein ungutes Gefühl immer wieder herunterschlucken (das ist ganz, ganz wörtlich zu verstehen) konnte.

"Ich bin nicht mehr bereit, mit Menschen zusammen zu leben und zu arbeiten, mit denen eine solche Atmosphäre des gegenseiten Interesses und Respekts nicht möglich ist. Ich halte mich für großzügig und hilfsbereit, aber auch für schlampig und unorganisiert. Daran wird sich voraussichtlich in den nächsten vierzig Jahren wenig ändern und ich bin es mir und meinen Mitmenschen schuldig, klar zu machen, was ich kann und will - und was nicht. Beides ist wichtig. Und beides muss ich auch bei anderen respektieren und sehen, wenn ich friedlich mit ihnen zusammenleben und/oder -arbeiten will."

Bezogen auf meine letzte Arbeitsstelle hat diese Haltung dazu geführt, dass ich heute arbeitslos bin - aber nicht länger in einer respektlosen und verlogenen Atmosphäre meinen Lebensunterhalt verdienen muss. Da war ich sehr konsequent und habe gut für mich gesorgt - uach wwenn es finanziell jetzt eher düster aussieht.

"Erst gestern hat mein Mann mir ganz klar und deutlich gesagt, dass er mich genau so wie ich bin achtet und respektiert, liebt und begehrt."

Genau das war eine der "freundlichen" Lügen, mit denen mir vorsätzlich Sand in die Augen gestreut und meine Sorge beschwichtigt wurde. Andere Menschen waren weniger rücksichtsvoll: Sie warfen mir krankhaftes Misstrauen vor, ungerechtfertigte Aggressionen und Wahnvorstellungen und appellierten gleichzeitig an meine Freundschaft und mein Vertrauen.

Ich leichtgläubige, dummgute, vertrauensselige Person habe den ganzen verlogenen Mist geglaubt und mich - als die Wahrheit ans Licht kam und mir klar wurde, dass meine Gefühle und meine Intuition (die Gleichgültigkeit spürte, wo Liebe geheuchelt wurde, die Hass, Neid und den absoluten Willen zu meiner Verdrängung und Vernichtung wahrnahm, wo mir Freundschaft vorgespielt wurde) vom ertsenMoment an berechtigt waren, für die Verletzungen, die andere Menschen mir zugefügthaben, verantwortlich gefühlt, meinen Schmerz und meine Wut verdrängt und ... verschämt geschwiegen.

"Wenn eine/r von uns krank wird, sehen, riechen und fühlen es die anderen oft, bevor es ihm/ihr selbst recht bewusst wird - die Körperhaltung, die Hautfarbe, die Augen, der Körpergeruch, die Stimmfärbung ... es gibt so viele Signale, die uns zeigen, wie es den anderen geht. Und darauf reagieren wir. Wenn ich aktiv, energiegeladen und fröhlich heimkomme, reagiert meine Familie darauf anders, als wenn ich abgespannt, frustriert oder gereizt bin. Heikel wird es manchmal, wenn wir alle drei "einen schlimmen Tag" hatten - aber dann verlangt wenigstens keiner vom anderen ein "Gute-Laune-Programm" und wir hängen oft nur schweigend und missgelaunt "in den Seilen" - bis wir uns allmählich erholen."

Wie naiv ichmir die Misere schöngelogenhabe ... Selbstbetrug ist ein anderes Wort für "Sucht". Wer süchtig ist, darf nicht klar und offen wahrnehmen, was in ihm/ihr und um ihn/sie herum vorgeht. Ich war sooo gutgläubig und blind
"Diese Offenheit ist für uns sehr wichtig. "Wie war Dein Tag? Wie geht es Dir?" sind häufige Fragen bei uns zuhause. Jede/r stellt sie, jede/r hört sie, jede/r weiß ganz sicher, dass seine/ihre Antworten den/die andere/n interessieren.

Oder sie bildet es sich wenigstens ein ... [image]

"Diese Form des Familienlebens ist keine Einbahnstraße und auch nichts, was ein Mensch für seine Familie "beschließen und verkünden" kann.

Genau das habe ich versucht ... und mich dabei selbst ebenso "verarscht" wie alle, die mir meine schöngefärbten Illusionen abgenommen haben. Mir bleibt das Bewusstsein, nicht vorsätzlich die Unwahrheit gesagt zu haben - aber als ich das schrieb, war "diese Form des Familienlebens" nur noch zwischenmeinem Kind und mir real - zwischen meinem Mann und uns war es nur noch eine schöne Erinnerung an bessere Zeiten. Ich verdrängte was sich immer wieder schmerzhaft in meine Wahrnehmung drängte, weil es zu weh getan hätte, die vielen kleinen Hinweise als das zu deuten was sie waren.

"Diese Nähe müssen alle Familienmitglieder wollen und durch Vertrauen und Offenheit herstellen. Verschlossenheit, Trotz und Prinzipienreiterei kann die offene Atmosphäre leicht beschädigen. Dann ist es doppelt wichtig zu sagen, wie es mir damit geht und wie ich mich derzeit fühle."

Ich nahm die (wie ich hoffte: vorübergehende) Verschlossenheit meines Mannes hin und meine Tochter und ich glaubten ihm, dass der Stress im Job und die Ungewissheit über seine ungewisse berufliche Zukunft die Gründe seines wachsenden, von uns gespürten Unbehagens war. Ich selbst war ja auch nicht glücklich in meinem Job - in den Gesprächen zu diesem Thema spürte ich bei ihm große Aufrichtigkeit, echte Gefühle und fühlte mich auch selbst sehr verstanden. Dass andere Dinge, die mir auffielen von ihm abgewiegelt und heruntergespielt wurden, mochte ich im Bann dieser vertrauensvollen Atmosphäre nicht glauben.
Nur dumm, wenn diese vorgetäuschte Offenheit (Probleme im Job, Unsicherheit bezüglich der beruflichen Zukunft) benutzt wird, um den Blick auf die tiefliegenden Störungen des Wohlbefindens zu verschleiern. Besonders dumm für die, die sich im Wolken-Kuckucks-Heim behaglich eingerichtet hat, brav und bieder ihre Anliegen vor desinteressierten Ohren ausbreitet und ihre zunehmende Verärgerung, ihre Unsicherheit und Angst allein der Essstörung und dem Chaos anlastet - so ist ja immer genug "greifbares" da, um das "Unglaubliche" hinter den dreisten Lügen nicht sehen zu müssen.

Jede/r ist nur für sich und seine Gefühle verantwortlich. <font color="red">Ich glaube nicht, dass meine Tochter mich ärgern oder mein Mann mich verletzen will. Und die beiden unterstellen mir auch nichts dergleichen."</font>

Daran glaube ich bis heute. Vielleicht bin ich immer noch naiv und dummgut - denn wenn ich daranauch noch zweifelte, wäre meine Ehe endgültig zu Ende.

Wenn ich mich ärgere (über meinen Mann oder meine Tochter) waren meine Erwartungen entweder unrealistisch oder unklar."

Stimmt genau. Ich hatte geglaubt, dass Aufrichtigkeit, Loyalität und Treue für meinen Mann so wichtig war, wie es für mich ist. Diese Annahmen waren falsch, deshalb fühlte ich mich unwohl, wenn er vorgab, es zu sein und unwohl, wenn ich annahm, er sei es nicht.

" Wenn mein Mann (auf wen auch immer) sauer ist, ist das zunächst 'mal sein Problem. Für die Beziehung und Verständigung zwischen uns beiden sind mein Mann ich zu jeweils 50% verantwortlich, zwischen Erwachsenen und Kindern haben Erwachsene (je nach Alter des Kindes) mehr als 90% Verantwortung dafür, wie die Beziehung zu und Verständigung mit dem Kind oder Jugendlichen abläuft."

Mein Mann war unzufrieden in unserer Beziehung und hat letztes Jahr einen Weg gewählt, gut für sich zu sorgen, der meine Interessen, meine Gesundheit und meine Achtung vor ihm erheblich gefährdet hat.


>vielleicht magst du deinen schatz bitten, dir dein bedürfnis zu erfüllen?
[quote]
[/quote]

Das habe ich mehr als einmal getan, liebe Kao. Nicht nur derzeit ist es mir sehr wichtig, offen über meine Gefühle und Lösungsmöglichkeiten zur Schadensbegrenzung mit Menschen, denen ich noch vertrauen kann, zu reden. Bisher hat mein Mann dies verhindert, in dem er mir einredete, dass das Problem dadurch nicht gelöst, sondern nur größer werde. Ich sehe das anders und bin es leid, von ahnungslosen Verwandten allein für unsere derzeitige Nervosität, unser Unwohlsein und die Spannungen zwischen uns verantwortlich gemacht zu werden.

Heute werden einige Leute, die ganz klare Vorstellungen davon haben, wer in unserer Familie verantwortungslos und wer anständig ist (erkennt man ja in gewissen Kreisen mühelos an der Konfektionsgröße, den Manieren und Schulleistungen der Kinder und den glänzend geputzten Möbeln, Schuhen und Heiligenscheinen), ein paar ganz neue Einblicke bekommen. Ich habe darauf bestanden und mein Mann, der sehr gerne mit mir verheiratet bleiben möchte, hat zähneknirschend eingewilligt. Ich bin nicht länger bereit, den Sündenbock für unsere Ehekrise zu spielen. Der "arme, ausgebeutet, fleißige, verantwortungsbewusste Ehemann" der "faulen, fetten, psychisch labilen, verantwortungslosen Ehefrau und Mutter" muss jetzt Farbe bekennen - sonst ist er bald auch noch ein "armer verlassener Mann" - und das möchte er auf keinen Fall, denn er weiß sehr genau, was er an mir hat und warum er sich in der Beziehung mit mir wohlfühlt. Da ich das auch weiß, werde ich weiterhin um Offenheit ringen und mit meinem Mann zusammen die Scherben unseres Glücks und meines Vertrauens zu kitten.

>liebe grüßleins von
[quote]kao
mit hühnersuppe (heute aus dem karton)[/quote]

Danke für den Hinweis darauf,liebe Kao, wie ich vor einem Jahr die Welt gesehen habe, woran ich geglaubt habe und welche Werte mir <strike>damals</strike> [/b]bis heute wichtig[/b] <strike>waren</strike> sind. Meine Werte und Vorstellungen sind nicht schlecht, nur weil nicht jeder sie teilt. Jetzt gerade
Was Du von der neuen Frau deines Ex-Partners und dem Betrug auf Deine Kosten geschrieben hast, hat mich sehr berührt. Ich verdanke Klamotta, die mir vorgestern gründlich "den Kopf gewaschen" hat, die wiedergewonnene Überzeugung, dass ich nicht dafür verantwortlichbin, wenn andere Menschen mir vorsätzlich schaden und mein Vertrauen missbrauchen. Liebe Kao: "Du kannst nichts dafür!" rufe ich Dir zu. Sie hat gelogen und Dich bestohlen. Der AVter der Kinder war dabei Komplize oder hat es zumindest weder verhindert noch rückgängig gemacht. Deine Kinder und Du sind die Geschädigten, keine Mittäter.

Niemand hat das Recht, Dich zu übervorteilen, Dir Schaden zuzufügen und Dir deine Ersparnisse abzunehmen, weil Du unordentlich bist. In einem Rechtsstaat hat der Staat (Polizei und Justiz) das Recht und die Pflicht, Geldstrafen zu verhängen, um die regelkonform Handelnden vor den Regelverletzern (z. B. im Strassenverkehr) zu schützen. Eine schlampige Ablage steht eindeutig nicht im Katalog der Ordnungswidrigkeiten und Straftaten. Darauf wird nur so etwas wie "Dummensteuer" erhoben, wenn man seine Ausgaben vor dem Finanzamt nicht belegen kann - aber das ist eine andere Geschichte.

Liebe Kao, bitte zieh Dir den Schuh nicht an. Er passt Dir nicht. Bitte lass die Verantwortung bei denen, die Dir geschadet haben und entlaste sie nicht erneut auf Deine Kosten. Es reicht, dass Du finanzielle Lasten getragen hast, die nicht Deine waren, Du musst nicht auch noch moralische und seelische Lasten von den Tätern übernehmen. Vielleicht hilft Dir Dein Gerechtigkeitssinn beim Loslassen, wenn Du Deinen Ärger zulässt und nur Deine Schuldgefühle abgibst.

Sei herzlich [image] umarmt von

[image] Schlumpfine (heute mit BMI 44,0)

@Schlumpfine

Klamotta, Freitag, 28.11.2003, 13:48 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

Heute werden einige Leute, die ganz klare Vorstellungen davon haben, wer in >unserer Familie verantwortungslos und wer anständig ist (erkennt man ja in >gewissen Kreisen mühelos an der Konfektionsgröße, den Manieren und >Schulleistungen der Kinder und den glänzend geputzten Möbeln, Schuhen und >Heiligenscheinen), ein paar ganz neue Einblicke bekommen. Ich habe darauf >bestanden und mein Mann, der sehr gerne mit mir verheiratet bleiben möchte, >hat zähneknirschend eingewilligt.


Hi liebe Schlumpfine,

willst du mich anrufen oder soll ich vorbeikommen???

Klamotta

Re: @Klamotta: CU morgen, wenn Du magst (leer)

Schlumpfine, Sonntag, 30.11.2003, 22:11 (vor 7473 Tagen) @ Klamotta

- kein Text -

Re: mein Beitrag zum Mitteilen von Bedürfnissen und Verletzungen

Kao, Freitag, 28.11.2003, 14:47 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

uff. dein posting hat mich eben total schockiert... ich sah dich immer in einer harmonischen beziehung... weißt du noch, unser chat damals? was ich dir von meinem "wunschtierchen" erzählte? *tiefeinundausatme* oh schlumpfine, ich wußte nicht, dass alles ganz anders ist (mittlerweile..)

Mir war klar, dass diese Machwerk eines sich selbst belügenden und schamlos betrogenen Geistes (in dieser Qualität hatte ich ja noch mehr geschrieben), mich irgendwann einholen würde.

machwerk? oh was bin ich froh, dass am ende deines textes diese zeilen stehen:

Danke für den Hinweis darauf,liebe Kao, wie ich vor einem Jahr die Welt gesehen habe, woran ich geglaubt habe und welche Werte mir <STRIKE>damals</STRIKE> bis heute wichtig <STRIKE>waren</STRIKE> sind. Meine Werte und Vorstellungen sind nicht schlecht, nur weil nicht jeder sie teilt.

SO IST ES! unter anderem dieses deiner postings über bedürfnisse und verletztungen beschreibt genau, wie eine partnerschaft, eine liebe, ein zusammenleben als gefährten lebendig sein kann!!!!!!

wenn deine ahnungen damals schon da waren... vielleicht drückt sich in den formulierungen deines postings auch die tiefe sehnsucht aus, es möge doch so sein, wie du es beschreibst.... *denk*

Aus heutiger Sicht lösen diese Sätze:

...eine Mischung aus Wehmut und Beschämung in mir aus.

wehmut ja, aber warum beschämung? weil du etwas geschrieben hast, was du für richtig erachtest, trotz deiner ahnungen?

liebe schlumpfine, ja es gehören beide partner dazu und wenn sich nur einer dieser wahrheit bewußt ist und der andere sich dem nicht anschließen kann, aus welchen gründen auch immer..... geht alles den bach runter..... *auseignererfahrungsprech*

auslöser war bei mir das erwachen meiner seele (ich meine das erste ehrlich-zu-seinen-bedürfnissen-stehen) durch die intensive beschäftigung mit mir selbst und meinen tiefen problemen während der messbeseitigung. auf einmal lichtete sich da der schleier...es war wie wenn durch sich öffnende fensterläden aufeinmal licht, klarheit und erkennen auf mich trifft und mich erhellt.... faszinierend und brutal zugleich. faszinierend weil sich diese klaren gefühle so gut und einfach anfühlen, brutal weil es alles bisher vorgegaukelte und vorgetäuschte, allen selbstbetrug entlarft

Bezogen auf meine letzte Arbeitsstelle hat diese Haltung dazu geführt, dass ich heute arbeitslos bin - aber nicht länger in einer respektlosen und verlogenen Atmosphäre meinen Lebensunterhalt verdienen muss. Da war ich sehr konsequent und habe gut für mich gesorgt - uach wwenn es finanziell jetzt eher düster aussieht.

ja, auch wenn es düster aussieht, ich finde es richtig und vor allem gut für deine seele, diesen schritt!!!

Heute werden einige Leute....ein paar ganz neue Einblicke bekommen.

was auch immer du vorhast, ich wünsche dir dazu eine urkraft aus der tiefen einsicht, dass du dir und deinen werten selbst treu bleiben musst, um wirklich "leben" zu können. denn nur wenn du "lebst" (und nicht nur "existierst") kannst du anderen ein partner sein. diese entscheidung zu verstehen, zu würdigen und sich davon eine scheibe abzuschneiden, dass wünsch ich deinem mann.

ich weiß nicht, wie offen du mit deiner tochter über beziehungssachen und gefühle diesbezüglich sprichst. ich habe meiner tochter sehr früh ehrlich auf ihre fragen, was mit mir los ist (wenn ich verheult aussah), geantwortet. heute (sie ist 16) haben wir ein sehr tiefes vertrauensvolles verhältnis, man könnte sagen wie zwei freundinnen, wenn da nicht manchmal noch mutter-tochter-auseinandersetzungen wären [image] und es ist eine freude zu sehen, wie grundehrlich meine tochter in ihrer eigenen beziehung mit sich und ihrem partner ist. kommunikationstechnisch klappt das noch nicht so gut, aber sie hat noch viel zeit zum lernen... bei mir siehts da etwas knapper aus *lach*

ich wünsche dir auch eine wunderwundervolle mutter-tochter-beziehung und für deinen mann... siehe oben.
*
*
*

"Du kannst nichts dafür!" rufe ich Dir zu. Sie hat gelogen und Dich bestohlen. Der Vater der Kinder war dabei Komplize oder hat es zumindest weder verhindert noch rückgängig gemacht. Deine Kinder und Du sind die Geschädigten, keine Mittäter. .

ja *schnief*

Bitte lass die Verantwortung bei denen, die Dir geschadet haben und entlaste sie nicht erneut auf Deine Kosten. Es reicht, dass Du finanzielle Lasten getragen hast, die nicht Deine waren, Du musst nicht auch noch moralische und seelische Lasten von den Tätern übernehmen.

so hab ich das noch gar nicht gesehen..... hm. da muss ich mich mal tiefer reinfühlen... danke!

ganz ganz herzliche grüße sendet dir
kao
[image]

Re: Auch Dir danke ich für Deine warmherzigen und klugen Worte, liebe Kao

Schlumpfine, Sonntag, 30.11.2003, 22:06 (vor 7474 Tagen) @ Kao

>uff. dein posting hat mich eben total schockiert... ich sah dich immer in einer harmonischen beziehung...

*lach* Ja, ich mich auch, liebe Kao! Wahrscheinlich ein typisches beispiel dafür, wie Liebe blind machen kann. Was nicht sein darf, dass kann einfach nicht sein.

weißt du noch, unser chat damals? was ich dir von meinem "wunschtierchen" erzählte? *tiefeinundausatme* oh schlumpfine, ich wußte nicht, dass alles ganz anders ist (mittlerweile...)

Ja, an unseren intensiven und vertrauensvollen Chat erinnere ich mich noch.

>>Mir war klar, dass diese Machwerk eines sich selbst belügenden und schamlos betrogenen Geistes (in dieser Qualität hatte ich ja noch mehr geschrieben), mich irgendwann einholen würde.>machwerk? oh was bin ich froh, dass am ende deines textes diese zeilen stehen:
[quote][quote]Danke für den Hinweis darauf,liebe Kao, wie ich vor einem Jahr die Welt gesehen habe, woran ich geglaubt habe und welche Werte mir <STRIKE>damals</STRIKE> bis heute wichtig <STRIKE>waren</STRIKE> sind. Meine Werte und Vorstellungen sind nicht schlecht, nur weil nicht jeder sie teilt.[/quote][/quote]
[quote]SO IST ES! unter anderem dieses deiner postings über bedürfnisse und verletztungen beschreibt genau, wie eine partnerschaft, eine liebe, ein zusammenleben als gefährten lebendig sein kann!!!!!!
wenn deine ahnungen damals schon da waren... vielleicht drückt sich in den formulierungen deines postings auch die tiefe sehnsucht aus, es möge doch so sein, wie du es beschreibst.... *denk*
[/quote]

Beim Lesen meiner Zeilen empfinde ich, dass sehr viel Sehnsucht nach vergangenen Tagen und sehr viel "nicht wahrhaben wollen, was sich seitdem geändert hat" mich vor einem Jahr inspiriert haben.

>>Aus heutiger Sicht lösen diese Sätze:
[quote]...eine Mischung aus Wehmut und Beschämung in mir aus.
wehmut ja, aber warum beschämung? weil du etwas geschrieben hast, was du für richtig erachtest, trotz deiner ahnungen?
[/quote]

Weil ich die Vergangenheit als Gegenwart beschrieben habe, wie sie vor einem Jahr aber schon nicht mehr war. Beschämung über meine Vertrauensseligkeit, meine Leichtgläubigkeit und meine Schönfärberei, die ich heute als eine Mischung aus Selbstbetrug und vorsätzlich belogen werden erkenne.

>liebe schlumpfine, ja es gehören beide partner dazu und wenn sich nur einer dieser wahrheit bewußt ist und der andere sich dem nicht anschließen kann, aus welchen gründen auch immer..... geht alles den bach runter..... *auseignererfahrungsprech*

Mein Partner vertrat mit Worten dieselben Werte (Aufrichtigkeit, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung), sein Verhalten erlebte ich als ausweichend, verschlossen und zunehmend distanzierter. Wenn ich versuchte, über meine Wahrnehmungen, gefühle und Wünsche zu sprechen, log er mir dreist ins Gesicht und bestritt jede Verhaltensänderung. Nicht er, ich hätte mich geändert, warf er mir vor. Nach einer Weile waren diese Vorwürfe sogar berechtigt ... ich wurde zunehmend unsicherer ... verlor mein Selbst-Vertrauen im selben Maße, wie ich das vertrauen, in meine eigene Wahrnehmung verlor ... für eine Überlebende sexueller Gewalt sind solche Symptome (Zweifel an dem, was sie wahrnehmen und fühlen) typisch. Aber das war mir damals noch nicht klar, das habe ich erst in der Klinik gelernt. Auch dei neigung, mich für das zu schämen, was andere mir antun ist ein typischer Reflex von Überlebenden.

>auslöser war bei mir das erwachen meiner seele (ich meine das erste ehrlich-zu-seinen-bedürfnissen-stehen) durch die intensive beschäftigung mit mir selbst und meinen tiefen problemen während der messbeseitigung. auf einmal lichtete sich da der schleier...es war wie wenn durch sich öffnende fensterläden aufeinmal licht, klarheit und erkennen auf mich trifft und mich erhellt.... faszinierend und brutal zugleich. faszinierend weil sich diese klaren gefühle so gut und einfach anfühlen, brutal weil es alles bisher vorgegaukelte und vorgetäuschte, allen selbstbetrug entlarft...

Du fasst exakt zusammen, was mir in der Klink klarwurde: faszinierend gut und einfach ... schonungslos und brutal ... das beschreibt exakt die Achterbahn der Gefühle, auf der ich fahre, seit ich aus Bad H. zurück bin.

>>Bezogen auf meine letzte Arbeitsstelle hat diese Haltung dazu geführt, dass ich heute arbeitslos bin - aber nicht länger in einer respektlosen und verlogenen Atmosphäre meinen Lebensunterhalt verdienen muss. Da war ich sehr konsequent und habe gut für mich gesorgt - uach wwenn es finanziell jetzt eher düster aussieht.
[quote]ja, auch wenn es düster aussieht, ich finde es richtig und vor allem gut für deine seele, diesen schritt!!!
[/quote]

Oh ja, das ist wahr. Kein Mensch kann mich dafür bezahlen, andere Menschen vorsätzlich zu belügen und zu täuschen. das ist Gift für meine Selbstachtung und führt unmittelbar in jede Form von Sucht.

>>Heute werden einige Leute....ein paar ganz neue Einblicke bekommen.
[quote]was auch immer du vorhast, ich wünsche dir dazu eine urkraft aus der tiefen einsicht, dass du dir und deinen werten selbst treu bleiben musst, um wirklich "leben" zu können.
[/quote]

Liebe Kao, danek für deine guten Wünsche. Ich fühle mich von Dir seeeehr verstanden, ermutigt und unterstützt. Du hast exakt erfasst, dass es um meine Selbstachtung, meine Werte und mein Überleben geht, bei dem Schritt ins Licht, den mein Mann und ich wir heute gemeinsam machen werden.

denn nur wenn du "lebst" (und nicht nur "existierst") kannst du anderen ein partner sein. diese entscheidung zu verstehen, zu würdigen und sich davon eine scheibe abzuschneiden, dass wünsch ich deinem mann.

Ich wünsche es ihm in seinem eigenen Interesse, denn es ist tatsächlich eine ganz andere Form, zu leben.

>ich weiß nicht, wie offen du mit deiner tochter über beziehungssachen und gefühle diesbezüglich sprichst.

Ich habe sehr offen über meine Gefühle gesprochen. Habe die Gründe nicht immer offen gemacht, denn nicht alles was Erwachsene bewegt, ist einer Kinderseele bekömmlich. Ich habe zuuuu früh viiieeeel zuuuu viiiieeele Persönlichkeits- und Beziehungsprobleme meiner Eltern teilen müssen. Soooo genau wollte ich das gar nicht wissen. Vieles erschreckte und überforerte mich, verfolgt mich bis heute in meine Träume. n der Klinik nannten sie diese Form der Offenheit seelischen Missbrauch und Ignorieren der Generationsgrenzen.

ich habe meiner tochter sehr früh ehrlich auf ihre fragen, was mit mir los ist (wenn ich verheult aussah), geantwortet. heute (sie ist 16) haben wir ein sehr tiefes vertrauensvolles verhältnis, man könnte sagen wie zwei freundinnen, wenn da nicht manchmal noch mutter-tochter-auseinandersetzungen wären [image] und es ist eine freude zu sehen, wie grundehrlich meine tochter in ihrer eigenen beziehung mit sich und ihrem partner ist. kommunikationstechnisch klappt das noch nicht so gut, aber sie hat noch viel zeit zum lernen... bei mir siehts da etwas knapper aus *lach*

Wenn Ihr beide Euch damit wohl fühlt, ist doch alles OK. Ich finde es wichtig, authentisch zu sein, ohne meine Kleine als sselischen Mülleimer zu missbrauchen.

>ich wünsche dir auch eine wunderwundervolle mutter-tochter-beziehung und für deinen mann... siehe oben.

Liebe Kao, danke für Deine warmen und klugen Worte.

Wer bis hierher noch nicht das Interesse und die Geduld verloren hat und sich fragt,was das alles in einem Essie-Forum zu suchen hat, dem sage ich: Ohne diesen Austausch über Dinge, die mich wirklich daran hindern,es mir gut gehen zu lassen, kann ich Tipps zur Ernährungsumstellung und zu mehr Bewegung nur schwer beherzigen. Das heisst nicht, dass ich kein Interesse an fettarmen Gerichten oder interessanten Sportarten habe.

*
*
*

>>"Du kannst nichts dafür!" rufe ich Dir zu. Sie hat gelogen und Dich bestohlen. Der Vater der Kinder war dabei Komplize oder hat es zumindest weder verhindert noch rückgängig gemacht. Deine Kinder und Du sind die Geschädigten, keine Mittäter. .>ja *schnief*
[quote][quote]Bitte lass die Verantwortung bei denen, die Dir geschadet haben und entlaste sie nicht erneut auf Deine Kosten. Es reicht, dass Du finanzielle Lasten getragen hast, die nicht Deine waren, Du musst nicht auch noch moralische und seelische Lasten von den Tätern übernehmen.[/quote][/quote]
[quote]so hab ich das noch gar nicht gesehen..... hm. da muss ich mich mal tiefer reinfühlen... danke!
ganz ganz herzliche grüße sendet dir
kao
[image]
[/quote]

Liebe Kao, ich wünsche Dir so sehr wie mir selbst, dass wir ein sicheres Gespür bekommen, wofür wir verantwortlich sind, wo wir handeln, sprechen, schreiben, uns einsetzen müssen, um unsere Interessen zu wahrenund unseren Werten treu zu bleiben und wo wir loslassen und die Verantwortung bei denen lassen müssen, denen sie zusteht.

Liebe Grüße
[image] Schlumpfine (heute mit BMI 43)

Re: schon wieder ein paar ehrliche Worte von

Fatima, Freitag, 28.11.2003, 18:44 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

Ooooh, Schlumpfine,

Du hast zwar schon mal ein paar Andeutungen gemacht, soweit ich mich recht erinnere, dass sich in eurer Beziehung was zum weniger guten verändert hat - aber dass es so schlimm ist!?

Bei der Sache mit dem Salat hab ich mir noch gedacht 'mei, so isser halt, der Marsianer - man muss ihm wirklich ganz klar sagen, was man will'
(das hätte mein Mann ganz genauso gemacht - und da denk ich mir dann halt, dass er viele andere Dinge aus beruflichen Gründen im Kopf haben muss - und dass der gute Wille zählt)

und sonst . . . ich hab kein gutes Gefühl bei dem was du für heute vorhast, ich weiß nicht recht . . . einerseits finde ich es mutig von dir, von deinem GöGa zu verlangen, dass er die Dinge ins rechte Licht rückt.

Aber andererseits . . . bist du sicher, dass die Menschen in den 'gewissen Kreisen' wirklich so negativ über dich denken? Es ist doch oft die eigene Unsicherheit, die eigenen Komplexe, die einen so was glauben machen.

Glaubst du nicht, dass der Schuss nach hinten los gehen, und schlafende Hunde wecken könnte?
Ich kenne die Sprüche von Nachbarinnen wie auch meiner eigenen Mutter, dass dieser nette Mann doch was besseres als mich verdient hätte, und dergleichen.
Und dann ist da noch meine Freundin, die der Meinung ist, ich sollte meinen Mann mehr in Ruhe lassen - weil der arme Mann doch schließlich soviel arbeiten muss.
Schließlich bin ich nicht schön, schlank, ordentlich, gestylt etc. genug.
Aber viel rede ich mir auch wohl nur selbst ein.

Wenn mein Mann sich für die Verletzungen mir gegenüber, vor anderen rechtfertigen müsste würde (vermute ich mal) jeder sagen: Ist doch kein Wunder, dass er sowas macht - bei DER Frau.

Und ich würde es auch nicht von ihm verlangen wollen. Mein Mann hat sich für mich entschieden - und ich glaube, er hat es zum ersten Mal RICHTIG (echt?, wahrhaftig?) getan - und das reicht mir.

Sollen sie reden, vermuten, giften was sie wollen - ich werde ihnen kein Wasser auf ihre Mühlen geben oder verlangen, dass mein Mann es tut. Dann lieber Nase hoch und sie weiter im Dunklen tappen lassen - und in der Zwischenzeit an meiner Beziehung arbeiten.
Ich denke es reicht, wenn sich zwei Menschen für ein Leben mit- oder ohne einander entscheiden.

Schwiegereltern, Nachbarn, Onkeln, Tanten und Anverwandte geht das alles gar nichts an.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es abschicken soll . . . aber ich hab es geschrieben, weil es meine Gedanken dazu sind . . . ich hab aber auch fast ein Jahr gebraucht, um so weit zu kommen

Liebe Schlumpfine, tu was gut für dich ist und was du brauchst, damit es dir besser geht.

LG und Kopf hoch [image]
Fatima

Re: danke für Deine ehrlichen Worte, liebe Fatima

Schlumpfine, Sonntag, 30.11.2003, 22:01 (vor 7474 Tagen) @ Fatima

>Ooooh, Schlumpfine,
[quote]Du hast zwar schon mal ein paar Andeutungen gemacht, soweit ich mich recht erinnere, dass sich in eurer Beziehung was zum weniger guten verändert hat - aber dass es so schlimm ist!?
[/quote]

Liebe Fatima, ich finde es schlimmer als ich mir jemals ausgemalt hätte.

>Aber andererseits . . . bist du sicher, dass die Menschen in den 'gewissen Kreisen' wirklich so negativ über dich denken? Es ist doch oft die eigene Unsicherheit, die eigenen Komplexe, die einen so was glauben machen.

Das sehe ich ganz genau so. Und deshalb kann ich jetzt auch keine Rücksicht mehr darauf nehmen, "was die Leute sagen". Ich weiss, dass ich nichts dafür kann, dass mein Mann mit einer anderen Frau ein Kind gezeugt hat, während ich in der ReHa meine geschundene Seele aufmöbeln ließ. Und weil ich weiß, dass ich mich nicht für das verantwortungs- und rücksichtslose Verhalten dieser Menschen schämen muss, darf ich offen die Unterstützung, das Mitgefühl und ide Liebe der Menschen in meiner Umgebung annehmen. Wenn dabei der bisher makellose Ruf meines GöGa leidet ... nun, das kann ich nicht ändern und auch dafür bin ich nicht verantwortlich.

Möglicherweise sind mein Aussehen und meine seelische Befindlichkeit, die sich je nach Tagesform in mehr oder weniger Chaos, Essen oder Depression äußert, glaubhafte Vorwände für das Verlangen nach einem jungen, willigen Körper. Möglicherweise ist das Zusammenleben mit einer depressiven, essgestörten Messie so trostlos, dass Mann sich ein paar verschwiegene, vergnügte Stunden gönnen möchte. Aber ich sehe keinerlei Mitverantwortung bei mir und meinem Verhalten gegenüber meinem Mann und der Frau, die ich für meine Freundin hielt, für die Entscheidung, im Jahr 2003 - während AIDS-Plakate an jeder zweiten Bushaltestelle, die eindringlichen Werbespots rund um die Uhr im TV und sogar die Spots im Vorprogramm zu Kinderfilmen im Kino vor Geschlechtsverkehr ohne Kondom warnen, genau das zu tun und dabei auch noch ein Kind in die Welt zu setzen.

>Glaubst du nicht, dass der Schuss nach hinten los gehen, und schlafende Hunde wecken könnte?

Welche Alternative siehst Du in unserer Situation? Alles unter den Teppich kehren? So tun, als gäbe es kein Kind? Keine Ex-Geliebte? Als hätte ich den Rückfall in Mess, Esssucht und Depri nur gebaut, weil die Klinik nichts taugt?

>Ich kenne die Sprüche von Nachbarinnen wie auch meiner eigenen Mutter, dass dieser nette Mann doch was besseres als mich verdient hätte, und dergleichen.

[quote]Und dann ist da noch meine Freundin, die der Meinung ist, ich sollte meinen Mann mehr in Ruhe lassen - weil der arme Mann doch schließlich soviel arbeiten muss. Schließlich bin ich nicht schön, schlank, ordentlich, gestylt etc. genug.[/quote]

Ja, liebe Fatima, alle diese verletzenden Bemerkungen sind mir vollkommen geläufig. Sie waren jahrelang mein Mantra. Diesen Unsinn und noch viel mehr haben ich mir jahrelang selbst eingeredet und damit den spitzen Bemerkungen Tür und Tor geöffnet. Davon haben sie mich in Bad Herrenalb gründlich geheilt.

>Aber viel rede ich mir auch wohl nur selbst ein.

Dann - und nur dann treffen mich solche Spitzen. Wenn ich nicht selbst daran glaube, prallen sie wirkungslos an meinem intakten Selbstbild ab.

>Wenn mein Mann sich für die Verletzungen mir gegenüber, vor anderen rechtfertigen müsste würde (vermute ich mal) jeder sagen: Ist doch kein Wunder, dass er sowas macht - bei DER Frau.

Ja, schon möglich, dass es Menschen gibt, die das so sehen. Na und? Ich weiß, dass es nicht so ist. Mir reicht das.

Und ich würde es auch nicht von ihm verlangen wollen.

Warum nicht?

Mein Mann hat sich für mich entschieden - und ich glaube, er hat es zum ersten Mal RICHTIG (echt?, wahrhaftig?) getan - und das reicht mir.

Wenn Du Dich wohl dabei fühlst, ist es wohl tatsächlich das Beste für Euch.

Sollen sie reden, vermuten, giften was sie wollen - ich werde ihnen kein Wasser auf ihre Mühlen geben oder verlangen, dass mein Mann es tut. Dann lieber Nase hoch und sie weiter im Dunklen tappen lassen - und in der Zwischenzeit an meiner Beziehung arbeiten.

Diesen Kurs haben wir auch im letzten halben Jahr gesegelt. Eingeigelt, Gespräche ohne Ende und erstmal die eigene Position klären. Nachdem wir als Paar für uns Klarheit gewonnen hatten, haben wir unsere Entscheidung füreinander amtlich gemacht.

Ich denke es reicht, wenn sich zwei Menschen für ein Leben mit- oder ohne einander entscheiden. Schwiegereltern, Nachbarn, Onkeln, Tanten und Anverwandte geht das alles gar nichts an.

Diese innere Haltung habe ich im Einvernehmen mit meinem Mann auch eine ganze Weile gepflegt - aus Scham über das, was er und seine Ex-Geliebte mir und drei unschuldigen Kindern angetan haben. Ich habe mich dafür geschämt, was andere getan haben. Nee, die Zeiten sind vorbei. Da wird in Kürze ein Kind geboren, das seine Existenz der verantwortungslosen Rücksichtslosigkeit seiner beiden untreuen, verlogenen Eltern, der hirnlosen Vergnügungssucht seines Vaters und der zielstrebigen Niedertracht seiner Mutter verdankt, da gibt es eine Halbschwester und einen Stiefvater, eine Stiefschwester und eine Stiefmutter (mich), die alle mit der Existenz dieses kleinen Wesens weiterleben müssen. Und da soll ich helfen, das Kind totzuschweigen? Mit mir läuft das nicht. Das Kind hat Großeltern (meine Schwiegereltern), Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen und ein Recht auf die Zuwendung seines Vaters. Alles andere ist mit meinen Werten unvereinbar.

Mein Herr Gemahl hat einen Fehler gemacht, als er mit dieser Frau ins Bett ging, die mit allen Mitteln darauf hingearbeitet hat, meine Familie, meine seelische und geistige Gesundheit und mein Ansehen zu zerstören. Er hat den zweiten Fehler gemacht, als er sich dazu erpressen ließ, ungeschützten Verkehr zu haben.

Für diese Fehler und deren Folgen muss er nun gerade stehen, wenn er nicht den letzten Rest meiner Achtung verlieren will. Das Kind kann nichts dafür!!! Es gehört nun zu unserer Familie, ebenso wie die Halbgeschwister väterlicherseits meiner Tochter. Wenn mein Mann diese Verantwortung gegenüber seinem eigenen Fleisch und Blut nicht tragen will, ist er kein Stück besser als der leibliche Vater meiner Tochter, der die Existenz seines Kindes seit 10 Jahren ignoriert und meine Tochter und mich damit sehr kränkt.

>Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es abschicken soll . . . aber ich hab es geschrieben, weil es meine Gedanken dazu sind . . . ich hab aber auch fast ein Jahr gebraucht, um so weit zu kommen.

Liebe Fatima, ich spüre Deinen tiefen Schmerz, Deine Hoffnung auf Heilung der Wunden und den Wunsch, Euch vor bösartigem Klatsch zu schützen. Deinen Schmerz und Deine Hoffnung teile ich, die Angst vor Klatsch habe ich abgelegt.

Böse Zungen können mich nur dann verletzen, wenn deren Aussagen sich mit meinen eigenen Ansichten decken und wenn ich Einstellungen pflege, die im Widerspruch zu den gesunden Grundüberzeugungen stehen:

Ich bin liebenswert. Einfach weil ich existiere.
Ich bin Frau genug. das ist keine Frage des Alters oder des Körpergewichts.
Ich bin gut genug - ich tue, was ich kann. Mehr kann keiner tun.
Ich bin berechtigt - meine Bedürfnisse sind berechtigt.
Ich bin nur für mich selbst und mein Verhalten verantwortlich.
Ich habe keine Macht über das Verhalten anderer Menschen und bin auch nicht dafür verantwortlich.

Wenn Du beim Lesen dieser Zeilen Widerstand spürst, können Angst, Scham und verzerrte Wahrnehmungen der Realität Dich daran hindern, wahrzunehmen, was Du wirklich brauchst. Ich habe wochenlang die Orientierung verloren und mich in einem Nebel aus Scham, Angst und Realitätsverlust verirrt. Dank Almuts Erinnerung an <a href=index.php?id=80582>das Buch von Hirigoyen[/link] und Klamottas schonungsloser Offenheit habe ich meinen klaren Blick für das, was ich wirklich brauche, um in dieser alptraumhaften Situation gut für mich zu sorgen, wieder gewonnen.

Ich schäme mich nicht länger für das, was mein Mann und die Frau, die bis zuletzt vorgab, meine Freundin zu sein, getan haben. Ich war nie gesünder, als an dem Tag, als ich das Flittchen aus unserem Haus geworfen habe. Mein einziger Fehler war, das nicht schon früher getan zu haben. Darin hat mir z. B. gestern mein Schwager zugestimmt. Das hat sooo gut getan.

Ich suche Unterstützung bei meinen Freunden und Verwandten und verschweige nicht länger, was mir das Herz so schwer macht. Die ersten Rückmeldungen, die wir bisher (von unseren jeweiligen Eltern und meiner Schwester) bekommen haben, waren wesentlich liebevoller und unterstützender, als wir es uns in unserer angst- und schamverzerrten Phantasie ausgemalt hatten. Besonders meinen Schwager könnte ich für seine aufrichtigen und lebensklugen Worte in Gold fassen. Und auf diesen ganzen Reichtum von Liebe, Unterstützung, Mitgefühl und Intelligenz haben wir monatelang aus Angst und Scham verzichtet.

>Liebe Schlumpfine, tu was gut für dich ist und was du brauchst, damit es dir besser geht.

Ja, das tue ich. Und damit geht es mir sehr viel besser. Und ich freue mich auf die Klinik, wo sie mich noch einmal so richtig "auf's richtige Gleis stellen" werden, damit ich mit Volldampf in Richtung mehr Gesundheit, mehr Wohlbefinden und mehr Aufrichtigkeit starten kann.

>LG und Kopf hoch [image]
[quote]Fatima
[/quote]

Dasselbe wünsche ich Dir, liebe Fatima und Deine Umarmung [image] erwidere ich gerne.

Liebe Grüße
[image] Schlumpfine (heute mit BMI 43)

;-))))) @Schlumpfine

Klamotta, Montag, 01.12.2003, 13:31 (vor 7473 Tagen) @ Schlumpfine

Hallo liebe Schlumpfine,

ohne jetzt weiter auf dein Thema einzugehen (ich hab, glaube ich, schon genug dazu gesagt;-), möchte ich dir (euch) ganz herzlich zu dem Enschluß "aufzuräumen" gratulieren [image]

Du bist es WERT, dir jeden erdenklichen Trost zu holen, den du bekommen kannst. Bei deinen Freunden und Familie bist du in Guten Händen und sie unterstützen dich gerne. Du mußt dich jetzt nicht mehr verstellen, wenn es dir zum Heulen, Schreien oder sonstwie zumute ist, ich denke das nimmt dir gewaltig den Druck von den Schultern (nein, ich denke nicht - ich weiß;-)

Und dein GöGa hat nicht nur bei dir, sondern auch wieder bei mir (etwas) an Achtung gewonnen. Und gegenseitige Achtung ist in einer Beziehung eine unvermeidliche Größe. Ich freue mich auch sehr, dass ER auf einfühlsame Weise mit eurer Tochter gesprochen hat und, dass diese nun keine Angst mehr haben muß "ihren Papa zu verlieren". Und diese Angst hatte sie vorher, obwohl sie nichts von der ganzen vertrackten Geschichte wußte - doch ganz ganz sicher hat sie euer Unwohlsein gespürt und sich gewaltige Sorgen gemacht. Jetzt weiß sie, dass zwar was furchtbares passiert ist, dass sie sich für die Zukunft aber keine Sorgen machen muß, weil der Papa sie und ihre Mama lieb hat und dass sich an eurer häuslichen Sitation auch nichts ändern wird.

Ich drücke euch (deinen GöGa aber nur ein bisschen - er soll ruhig noch eine Weile leiden;-))))))

Klamotta

Re: @Klamotta *schnief* Ich bin sooo froh, dass Du meine Freundin bist *schneuz* (leer)

Schlumpfine, Montag, 01.12.2003, 21:31 (vor 7473 Tagen) @ Klamotta

- kein Text -

Re: Nun liebe Schlumpfine,

Fatima, Montag, 01.12.2003, 20:17 (vor 7473 Tagen) @ Schlumpfine

Ich konnte wirklich nicht ahnen, dass es SO schlimm ist. Unter diesen Umständen sehe ich die Sache auch etwas anders. Es ist mir auch klar, dass man ein Kind nicht totschweigen darf!

Ich bin erstaunt über welche Kräfte du verfügst!

Und ich würde es auch nicht von ihm verlangen wollen.
Warum nicht?

Weil ich ihn liebe - und Rache mich/uns nicht weiter bringt. Und ich würde in meinem Fall als Rache ansehen, von meinem Mann zu verlangen, dass er seine Gereiztheit, sein ständiges Ausweichen und seine Lügen vor meiner Familie und Freunden erklärt.
Unsere Situation war allerdings auch völlig anders - mein Mann hat mich 'nur seelisch' betrogen -
sich in eine andere Frau verliebt - also eher 'harmlos' im Vergleich zu dem, was dein Mann dir angetan hat.

Eingeigelt haben wir uns allerdings nicht, nach unserer großen Krise - im Gegenteil, wir haben daraus gelernt, dass wir uns wieder mehr gemeinsam in Gesellschaft begeben müssen, weil es uns gut tut.

Ich möchte eigentlich nichts mehr dazu sagen und ich habe wohl auch nicht das Recht dazu, aber glaub mir, ich bewundere deine Stärke - ich denke mal, ich hätte ihn hochkant rausgeworfen.

Noch eine Umarmung [image]
und LG
Fatima

Re: Nun liebe Fatima,

Schlumpfine, Montag, 01.12.2003, 21:57 (vor 7473 Tagen) @ Fatima

>Ich konnte wirklich nicht ahnen, dass es SO schlimm ist. Unter diesen Umständen sehe ich die Sache auch etwas anders. Es ist mir auch klar, dass man ein Kind nicht totschweigen darf!
[quote]Ich bin erstaunt über welche Kräfte du verfügst!
[/quote]

Ich auch *schiefgrins* War wohl doch nicht so nutzlos, die ReHA
>>>Und ich würde es auch nicht von ihm verlangen wollen.
[quote][quote]Warum nicht?[/quote][/quote]
[quote]Weil ich ihn liebe - und Rache mich/uns nicht weiter bringt. Und ich würde in meinem Fall als Rache ansehen, von meinem Mann zu verlangen, dass er seine Gereiztheit, sein ständiges Ausweichen und seine Lügen vor meiner Familie und Freunden erklärt.
[/quote]

Wenn Du selbst das Offenmachen Deiner "nur" seelischen Verletzungen als missgünstig und kleinlich ansiehst, wenn Du zu stolz und zu anständig bist und es gegen Deine persönlichen Werte verstösst ... dann ist Diskretion möglicherweise eine Lösung, die Dir und Deiner BEziehung gut tut.

"Wie behandeln Leute nicht prinzipiell gleich, denn die Leute sind alle verschieden." war auch so ein Satz der Klinikleitung in Bad Herenalb, den ich zuerst als unerträgliche Provokation wahrgenommen habe und nach und nach immer besser annehmen konnte.

>Unsere Situation war allerdings auch völlig anders - mein Mann hat mich 'nur seelisch' betrogen -
[quote]sich in eine andere Frau verliebt - also eher 'harmlos' im Vergleich zu dem, was dein Mann dir angetan hat.
[/quote]

Ich glaube, das ist Ansichtssache. Ich finde gerade Trost darin, dass mein Mann mir glaubhaft versichert hat, dass er eine rein körperliche Beziehung zu der anderen hatte - von Liebe sei nie die Rede gewesen. Er habe keine Minute in Erwägung gezogen, mit der anderen zusammenzuleben - und daran könne auch das Kind nichts ändern.

>Eingeigelt haben wir uns allerdings nicht, nach unserer großen Krise - im Gegenteil, wir haben daraus gelernt, dass wir uns wieder mehr gemeinsam in Gesellschaft begeben müssen, weil es uns gut tut.

Das ist mit Sicherheit der springende Punkt. Es macht mir Mut und stärkt meine Hoffnung für unser weiteres Eheglück, dass Ihr beide Euren Weg miteinder weitersucht.

>Ich möchte eigentlich nichts mehr dazu sagen und ich habe wohl auch nicht das Recht dazu, aber glaub mir, ich bewundere deine Stärke - ich denke mal, ich hätte ihn hochkant rausgeworfen.

Das war meinerster Impuls ... und wem hätte das genutzt? Mir??? Meinem Kind?? Dem Mann, den ich immer noch liebe? Der Frau, deren infamer Plan damit aufgegangen wäre?! Jetzt gerade nicht ... meldete sich mein Trotz. Wann und ob wir uns trennen oder zusammenbleiben, entscheiden ganz genau zwei Menschen: Mein Mann und ich. Niemand sonst!!! Und so eine Entscheidung brechen wir nicht übers Knie.

>Noch eine Umarmung [image]
[quote]und LG
Fatima
[/quote]

Beides erwidere ich von Herzen [image], liebe Fatima.

Meine Waage misst übrigens "vom Herzen gefallene Steine" ganz deutlich. *staun* Das habe ich in der Klinik schon bemerkt. Das Gefühl seelischer Erleichterung schlägt sich bei den meisten Menschen unmittelbar in der Körperhaltung (aufrechter), der Stimmfärbung lebhafter), der Gestik (ausgeprägter) und der Beweglichkeit, Bewegungsfreude (leichter, müheloser) nieder - und ist innerhalb weniger Stunden auf der Waage messbar.

Soviel zum Bezug zum Thema dieses Forums.

Liebe Grüße
[image] Schlumpfine (heute gar nicht gewogen, sich spürbar erleichtert fühlend)

Re: Hallo Schlumpfine -

Elfi, Freitag, 28.11.2003, 15:01 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

auch wenn ich zurzeit fast nur mitlese und kaum schreibe, habe ich Deine Beiträge mitverfolgt. Dein Hochgefühl nach der Reha, Deine Zuversicht, Dein Engagement bei der Lösung all Deiner Probleme.

Manchmal habe ich gestaunt, in welch kurzer Zeit Du Veränderungen erreicht hast (hab mich dann manchmal schon selbst als Versager gesehen). Und Dein GöGa hat Dich ja auch (eine Zeit lang) toll unterstützt.

Nun stagniert einiges, kommen Rückschläge, knistert es in der Partnerschaft.
Vielleicht ist auch das normal?
Gehört einfach zu der Veränderung dazu, die Du durchmachst? Rückschläge sowieso.
Wir kennen das alle - drei Schritte vor und zwei zurück.

Aber nicht nur Du veränderst Dich.
Indem Du Dich änderst, brichst Du aus der Rolle aus, die Du Jahre lang in Deinem Umfeld gespielt hast. Das wirkt auch auf Deinen Partner, verunsichert ihn, macht ihm vielleicht sogar Angst.
Z.B. Wird sich die normalgewichtige Schlumpfine noch für Ihren Göga (der mit ihr durch dick und dünn gegangen ist) interessieren, wie wirkt sie auf andere, vielleicht insbesondere auf Männer?

Versteh mich bitte richtig, ich will jetzt keine Partei für Deinen Mann ergreifen. Das könnte ich gar nicht, weil ich Eure Lebensumstände nur aus Deinen Beschreibungen kenne (die zugegeben manchmal unter die Haut gehen).

Ich versuche nur darzustellen, dass Deine Veränderungen ganz natürlich auch eine Belastungsprobe für Eure Partnerschaft darstellen. Und wie Ihr die meistert, kann keiner wirklich voraussehen.

Zu dieser Problematik gibt es übrigens einen interessanten Abschnitt in dem Buch
"Selbstvertrauen gewinnen - die Angst vor Angst verlieren" von Susan Jeffers.
(Übrigens eines meiner Lieblingsbücher, ich lese seit zwei Jahren immer wieder darin, und immer wieder öffnet es mir die Augen und motiviert mich zum Handeln)


Ich wünsche Dir natürlich von ganzem Herzen, dass sich in aller Ruhe alles so entwickelt, wie Du Dir das wünschst.


Alles Liebe
Elfi

Re: Schlumpfine - der Text ist von mir, habe eben erst bemerkt, dass

Elfi, Freitag, 28.11.2003, 15:43 (vor 7476 Tagen) @ Elfi

Paladin mich für's Essieforum freigeschaltet hat.

LG Elfi

Liebe Elfi, danke für Deine Anteilnahme und den Buchtipp! (leer)

Schlumpfine, Sonntag, 30.11.2003, 22:52 (vor 7473 Tagen) @ Elfi

- kein Text -

Re: Liebe Schlumpfine,

Elfi, Freitag, 28.11.2003, 15:36 (vor 7476 Tagen) @ Schlumpfine

nachdem eben eine lange Antwort an Dich in den Tiefen des Web verschwunden ist, starte ich einen zweiten versuch.

Also - auch wenn ich im Moment nur selten schreibe, habe ich Deine Beiträge im wesentlichen verfolgt.
Dein Hochgefühl nach der Reha.
Den Enthusiasmus, mit dem Du Deine Probleme angehst.
Die schnellen Erfolge.
Die harmonische Beziehung mit Deinem GöGa.
Die momentanen Rückschläge.

Manchmal dachte ich, das gibt's doch gar nicht. Wo nimmt Schlumpfine nur die Energie her?

Jetzt scheint es in Eurer Beziehung zu knistern, und das tut weh.

Vielleicht ist der derzeitige Zustand in gewissem Maße normal?

Denn in dem Maße wie Du Dich veränderst, nicht mehr wie gewohnt in der Beziehung reagierst, alte Rollen in Frage stellst, ist auch Dein Mann gefordert, kann sich nicht mehr auf eingeübte Verhaltensmuster verlassen. Das verunsichert nicht nur Dich, sondern auch ihn, macht ihm vielleicht sogar Angst. Kann er seiner geliebten Schlumpfine noch genügen, wenn sie stark ist und ihre Probleme löst?

Versteh mich bitte richtig, ich ergreife jetzt nicht für Deinen Mann Partei. Das kann ich gar nicht. Schließlich weiß ich nur das über Eure Beziehung, was Du hier schreibst und nicht die vielen Facetten, die ein Außenstehender nur ahnen kann.

Ich versuche nur darzustellen, dass die Belastungsprobe, die Du gerade erlebst, ein ganz natürlicher Teil der Veränderung ist, die Du durchmachst.

Zu diesem Thema gibt es übrigens einen interessanten Abschnitt in dem Buch
"Selbstvertrauen gewinnen - die Angst vor der Angst verlieren" von Susan Jeffers.
(Eines meiner Lieblingsbücher, in dem ich seit zwei Jahren immer wieder lese und das mich immer wieder aufs Neue zum Handeln motiviert)

Ich wünsche Dir von Herzen, dass sich alles so entwickelt, wie Du es Dir wünschst.

Liebe Grüße
Elfi

PS: Hier noch der Link

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