Avatar

MIST , TV verpaßt ... :-( .... DIE STEINZEIT-DIÄT ((M)Essies)

Micha @, Donnerstag, 17.06.2004, 22:41 (vor 7258 Tagen)

SÜDWEST Fernsehen
WiesoWeshalbWarum am 17.06.2004 um 21.50 Uhr

_______________________________________________________________________________


DIE STEINZEIT-DIÄT

Obwohl wir immer mehr Light- und Diätprodukte essen, werden die Deutschen
immer dicker. Offensichtlich ernähren wir uns völlig falsch: Weisbrot,
Pizza, Nudeln oder Hamburger liefern für bewegungsarme Bürohengste und
sportliche Internet-Surfer viel mehr Energie und Kalorien als sie überhaupt
verbrauchen können. Dabei sind unsere Gene seit Millionen von Jahren auf
Bewegung programmiert. Wissenschaftler glauben daher, dass die
kohlenhydratarme Kost der Steinzeitmenschen auch für den Homo sapiens die
"artgerechte" Ernährung ist. WiesoWeshalbWarum fragt nach, warum
Kohlenhydrate dick machen, und weshalb man mit Steinzeit-Kost nicht nur
abnimmt, sondern auch gesünder lebt.

Re: ... DIE STEINZEIT-DIÄT ... etwas konfuse gwg-Antwort

Schlumpfine, Freitag, 18.06.2004, 10:04 (vor 7258 Tagen) @ Micha

Hallo Micha,

den Fernseh-Beitrag im SWR habe ich auch nicht gesehen, aber gelesen habe ich zu dieser These (Dass es so etwas wie die "artgerechte Nahrung und Haltung" für Homo Sapiens gäbe) schon einiges ... irgendwie leuchtet mir viels davon auch ein ... aber zu meinen angeborenen menschlichen Bedürfnissen gehört auch sehr stark das Bedürfnis, "es so zu machen, wie die anderen meiner 'Horde'".

Deshalb leide ich an dem Chaos in meiner Umgebung. Das Leid kommt in erster Linie und sehr stark von der Vorstellung anders auf eine sozial nicht akzeptierte Weise zu sein und erst in zweiter Linie und wesentlich schwächer von den ebenfalls vorhandenen, nicht wegzuleugnenden realen Unbequemlicheiten und Einschränkungen.

Ebenso erlebe ich mein Übergewicht. Auch hier kommt vor dem Leid, das durch die realen Schwierigkeiten, mit einem dicken Körper den Alltag zu bewältigen, entsteht, das Leid anders zu sein. Meine Phantasie macht aus dem anders sein als (M)Essie: abartig, irgendwie krank, auf beschämende Weise nicht gut genug zu sein.

Die Vorstellung, mich durch eine wie auch immer geartete <a href=http://www.urkostmitbrigitte.de/>Urkost[/link], <a href=http://home.nikocity.de/mp/instinkt.htm>Instinktive Ernährung[/link] oder <a href=http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-16281939431487175002&zz=8798&artikelnummer=000001370732&site=artikel.asp>Steinzeit-Diät[/link] noch weiter vom Mainstream zu entfernen, macht mir Angst.

Vielleicht ist diese Angst unberechtigt, aber zum giftigen Kern meiner Essstörung gehört auch die Phantasie, dass ich es mit Hilfe der richtigen Ernährung schaffen kann, <a href=http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-16281939431487175002&zz=8798&artikelnummer=000001370732&site=artikel.asp>...für immer glücklich ... leichter durchs Leben[/link] zu kommen.

Meine Wahrheit liegt derzeit irgendwo in der Mitte:

JA, mein Leben wäre in vielerlei Hinsicht leichter, ohne ÜPF, ohne Mess, mit einer vitalstoffreichen Ernährung, erfreulichen Sozialkontakten und wohltuender Bewegung
und

NEIN, auch dann wird das Leben nicht zu einer mühelosen Abfolge von glücklichen Stunden und unbeschwerten Tagen.

und

JA, ich bin liebenswert, gut genug und berechtigt, mein Leben zu genießen, Fehler zu machen und gut für mich zu sorgen. IMMER! Jetzt und Hier!!! Im Chaos oder im HL, während ich zunehmen ebenso, wie wenn ich abnehme. Solange ich lebe.

und

NEIN, ich werde damit nicht warten, bis ich es schaffe, mein Verhalten, meine äußere Erscheinung und meine häusliche Umgebung in Einklang mit meinen Idealvorstellungen zu bringen.

und

JA, Überessen und Chaos sind selbstschädigende, süchtige Verhaltensweisen.

und

NEIN, die Erfahrungen mit diesen Verhaltensweisen und die innere Bereitschaft, in Krisenzeiten darauf zurückzugreifen, wird nicht spurlos aus meinem Leben verschwinden. Nie wieder. Und das ist auch gut so.

Zur Zeit geht es mir gut. Meine Therapie neigt sich dem Ende zu, und obwohl ich zwischendurch daran gezweifelt habe, dass die ganze Mühe, die Schmerzen, die emotionale Arbeit, die Verhaltensänderungen, die Rückschläge und der Aufwand sich lohnen, fühle ich mich jetzt doch wesentlich mutiger, als noch vor drei Monaten.

Ich bin nicht ganz gesund. Ich habe starkes Übergewicht. Meine Knie, meine Füsse und andere Gelenke spüren das deutlich - und mit zunehmendem Alter stärker und schmerzhafter. Meine Phantasie: "Nach der Therapie sind alle Probleme, die mich jetzt noch in die Essucht oder ins Chaos treiben, gelöst und ich kann rank und schlank, wie als Jugendliche oder Kind mein Leben unbeschwert in jeder nur denkbaren Hinsicht genießen." kann ich immer öfter und immer länger loslassen.

Das Leben selbst ist ein Probleme und Konflikte produzierender Prozess.

Ich habe jeden Tag die Wahl, ob ich meine Stärken, meine Fähigkeiten und mein Potenzial nutzen will, um mich diesem Leben mit allen schweren und leichten Herausforderungen zu stellen, meine Erfolge zu feiern und meine Verluste zu verarbeiten oder ob ich in die Sucht flüchte - was die Probleme nicht leichter macht und die Konflikte nicht löst.

Ich bin bisher einen Weg gegangen, der mich durch Höhen und Tiefen geführt hat. Und ich werde in Zukunft leichtere und schwerere Lebensphasen haben.

Es wird weitere Rückschläge geben, Irrtümer, Fallen, Härten und weitere Erfolge, Fortschritte, Genüsse und neue Ziele. Ich werde neue Wege finden und alte Wege ausbauen oder verlassen.

Und ich freue mich, dass ich hier und IRL BegleiterInnen habe, die mich gerne eine längere oder kürzere Strecke mit Interesse und Wohlwollen auf meinem Weg begleiten, ohne dabei von ihrem eigenen Weg abzuweichen. Das tut mir gut. Ich brauche dieses Interesse und Wohlwollen und gebe es gerne zurück.

[image] Schlumpfine

Re: ... DIE STEINZEIT-DIÄT ... etwas konfuse gwg-Antwort

Liberty, Dienstag, 22.06.2004, 18:00 (vor 7254 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Schlumpfine,

Die Vorstellung, mich durch eine wie auch immer geartete <a href=http://www.urkostmitbrigitte.de/>Urkost[/link], <a href=http://home.nikocity.de/mp/instinkt.htm>Instinktive Ernährung[/link] oder <a href=http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-16281939431487175002&zz=8798&artikelnummer=000001370732&site=artikel.asp>Steinzeit-Diät[/link] noch weiter vom Mainstream zu entfernen, macht mir Angst.
Vielleicht ist diese Angst unberechtigt, aber zum giftigen Kern meiner Essstörung gehört auch die Phantasie, dass ich es mit Hilfe der richtigen Ernährung schaffen kann, <a href=http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-16281939431487175002&zz=8798&artikelnummer=000001370732&site=artikel.asp>...für immer glücklich ... leichter durchs Leben[/link] zu kommen.

nun, wenn du dich derart "anders" ernährst, dann gehörst du in der Tat nicht mehr zum "Mainstream", denn du machst eine (völlig überbewertete, IMO) Sache, nämlich die Ernährung, grundlegend anders als die Masse. Leider wird heute bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit gegessen, Essen wird mit allem möglichen verbunden, aber kaum mit dem, was es ist, nämlich Nahrungsaufnahme zugunsten des Körpers. Es ist mehr oder weniger Seelenfutter zu ungunsten des Körpers. Was passiert, wenn du deine Ernährung teilweise (wie es die meisten machen) oder ganz in eine der obigen Richtungen umstellst? Du wirst/bleibst gesund, du fängst an, so ziemlich alles in deinem Leben und um dich herum zu hinterfragen (eine "Nebenwirkung", die man nicht unterschätzen sollte!). Das fängt bei dem an, was uns täglich durch die Medien "serviert" wird und endet beim Verhältnis zu Materiellem. Vielleicht halten dich bestimmte Freunde für verrückt, aber sollte man Freundschaften wirklich über das Essverhalten definieren? Gleichzeitig findest du auch viele neue Freunde, die die Welt ähnlich sehen (lernen), wie du.

Solltest du vorhaben, dich auf das Abenteuer natürliche Ernährung einzulassen (ein guter Buchtipp für den Anfang ist Fit for Life aus dem Wiki oder auch die Sonnendiät von David Wolfe), dann ändert sich nicht "nur" die Ernährung und die Gesundheit, sondern so ziemlich alles im Leben wird umgekrempelt und hinterfragt. Wie wir tagtäglich unseren äußeren Ballast abwerfen, Stück für Stück, so wirfst du mit der natürlichen Nahrung den inneren Ballast ab. Und das lohnt sich, das kannst du mir glauben! Für viele ist dieser Schritt aber einfach zu groß und sie gehen ihn erst, wenn sie ernsthaft krank sind. Und viele auch dann nicht, weil sie lieber an alten Gewohnheiten festhalten, als die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Siehst du, wie sich diese beiden Themen (Essen ändern und Ordnungssinn ändern) ähneln. Bei mir führte das eine (Ernährung ändern) zum anderen (Ordnungssinn ändern) zum anderen. Vielleicht ist es ja bei dir andersherum?

Zu deiner obigen Frage noch: Je selbstverständlicher du "anders isst", umso selbstverständlicher ist es auch für deine Umgebung. Angegriffen wird man meist nur, wenn die Umgebung die eigenen Unsicherheiten (noch) spürt.

Wenn du diesen Weg gehen magst, wünsche ich dir viel Spaß, wenn nicht, ist ein anderer Weg vielleicht für dich der richtig(er)e?

LG - Liberty (seit 5 Jahren "roh-vegan" und Spaß dabei)

Re: ... DIE STEINZEIT-DIÄT ... etwas konfuse gwg-Antwort

Liberty, Dienstag, 22.06.2004, 19:09 (vor 7254 Tagen) @ Liberty

Übrigens gibt es neben den psychologischen Ähnlichkeiten/Wechselwirkungen auch noch ganz praktische Vorteile: Man muss nicht mehr kochen, man hat (fast) keinen Abwasch mehr, keine verschmutzte Herde und Backöfen usw. Man kann auch das rohe Essen zu ganz raffinierten Gerichten zubereiten, wenn man mag (somit erspart man sich dann weder Zubereitungszeit noch Abwasch *ggg*), aber man MUSS es nicht. Anfangs tun das aber noch die meisten, zumindest Salate zubereiten, aber später isst man immer mehr von der Hand in den Mund [image] Ich möchte darauf nicht mehr verzichten (auf den Verzicht verzichten *ähm* *g*) und ein weiterer Nebeneffekt ist, dass Dinge wie unangenehmer Körpergeruch und ähnliches verschwinden.

Aber frag einfach, falls es dich interessiert, ich höre lieber auf zu schwärmen, denn ich liebe das Thema sehr und möchte mich nicht in die (Brenn)Nesseln setzen hier.

LG - Liberty

Siehst du, wie sich diese beiden Themen (Essen ändern und Ordnungssinn ändern) ähneln. Bei mir führte das eine (Ernährung ändern) zum anderen (Ordnungssinn ändern) zum anderen. Vielleicht ist es ja bei dir andersherum?

@Liberty: roh-vegane Ernährung und Vit B12?

Snorkfräulein, Freitag, 25.06.2004, 19:06 (vor 7251 Tagen) @ Liberty

Hallo Liberty,

am Ende deiner Ausführungen habe ich gesehen, dass du dich nicht nur roh, sondern auch vegan ernährst. Über Sinn und Unsinn möchte ich gar nicht diskutieren, sondern einfach nur aus deiner Praxis wissen, ob du deinen Vit B12-Gehalt untersuchen lässt bzw. wie du die Versorgung damit sicherst?

Sehr interessierte Grüße
Snorkfräulein

Re: @Liberty: roh-vegane Ernährung und Vit B12?

Liberty, Montag, 26.07.2004, 09:04 (vor 7220 Tagen) @ Snorkfräulein

Hallo Snorkfräulein,

ich lasse meine Werte alle 2 Jahre checken und habe seit dem 1. Test nach der Umstellung keinerlei Mangelwerte mehr (früher u. a. Eisen, B12 Mangel). Sämtliche Nährstoffe, die angeblich in pflanzlichen Produkten nicht vorkommen, sind - teilweise übernormmäßig - in mir vorhanden.
Besser als jeden Test finde ich allerdings, mich selber anzusehen. Ich bin gesund geworden, habe Gewicht zugelegt (war früher stark untergewichtig, jetzt alles normal), habe keine gespaltenen Fingernägel mehr, keinen Körpergeruch usw. Ich würde meine Ernährung und alle Folgen dieser um nichts in der Welt mehr hergeben wollen [image]

LG - Liberty

powered by my little forum