Entwarnung wegen Kaffee und Flüssigkeitsbilanz ((M)Essies)

Almut, Sonntag, 25.07.2004, 16:43 (vor 7221 Tagen)

Gute Nachricht für alle Kaffeetanten und -onkel,
aus dem neuesten Öko-Test-Heft:


"Kaffeetrinker können aufatmen. Ihr geliebtes Getränk ist doch nicht so ein Flüssigkeits- und Mineralstoffräuber, wie lange Zeit behauptet wurde. Eine neue Studie beweist, daß koffeinhaltige Getränke und Alkohol in der Flüssigkeitsbilanz des Körpers wie jedes andere Getränk mitzählen.
"Die Meinung, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, beruht auf falsch interpretierten Daten aus früheren Studien", so Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Die neuen Erkenntnisse sollten aber kein Freibrief für literweisen Kaffeegenuss sein. Zu viel von dem aromareichen Getränk können zu Herzrasen, Nervosität oder Muskelzittern führen. Allein schon deshalb wird empfohlen, nicht mehr als 2-4 Tassen täglich zu rinken."

viele grüße

almut

Re: Entwarnung wegen Kaffee und Flüssigkeitsbilanz

Liberty, Montag, 26.07.2004, 08:55 (vor 7220 Tagen) @ Almut

Hallo Almut,

Die neuen Erkenntnisse sollten aber kein Freibrief für literweisen Kaffeegenuss sein. Zu viel von dem aromareichen Getränk können zu Herzrasen, Nervosität oder Muskelzittern führen. Allein schon deshalb wird empfohlen, nicht mehr als 2-4 Tassen täglich zu rinken."

"KAFFEE ZERFRISST DIE KNOCHEN UND GREIFT DIE ARTERIEN UND DEN MAGEN AN

Kaffee enthält Koffein und ist eine Droge die nach dem Absetzen Entzugserscheinungen hervorruft.

[...]

Kaffee bzw. Coffein kann aber schon ohne Missbrauch seelische und körperliche Probleme machen: So drohen - vor allem bei entsprechender Neigung oder Überlastung - nicht nur vermehrte Unruhe, Anspannung und Nervosität, sondern auch Reizbarkeit, Aggressivität, Angstzustände, depressive Verstimmungen u.a. Und in körperlicher Hinsicht Händezittern, Muskelzuckungen, Herzrasen, Herzklopfen oder Herzstolpern, erhöhte Atemfrequenz, ggf. sogar Atemnot, ferner Magen-Darm-Beschwerden, Kopfdruck und vor allem Schlafstörungen.

Bei einer Überdosis, und das kann sehr subjektiv und damit unkalkulierbar ausfallen, je nach zusätzlicher Belastung, nehmen Unruhe, Nervosität und Ruhelosigkeit zu. Der Betroffene wird fahrig, gespannt, wirkt überdreht, kämpft gegen Angstzustände, wird von Schlaflosigkeit gepeinigt und klagt nicht nur über die bereits erwähnten Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und innere Unruhe mit innerlichem Beben und Zittern, sondern auch über Schwindel, Brechreiz, Durchfall, Ohrenklingen, Lichtblitze usw.

Im Extremfall beeinträchtigen Erregungszustände, Sinnestäuschungen, Verwirrtheit und in körperlicher Hinsicht Muskelzuckungen und -schmerzen, ernstere Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Koordinationsstörungen (Schwierigkeiten beim Zusammenspiel der Bewegungen), Atemnot, Temperaturanstieg usw.

Im Endzustand drohen Krampfanfällen, Muskellähmungen, Schock, Herz- und Kreislaufversagen sowie Atemlähmung.

[...]

Kaffee kann seelisch und körperlich abhängig machen. Damit ist es nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Genussgift. Das ist weitgehend bekannt, wird allerdings in der Regel nicht ernst genommen. Zumeist ist es auch kein Problem. Allerdings sollte man sich auch nichts vormachen. Denn Kaffee oder konkreter Coffein wird ja wie alle Suchtmittel in den Stoffwechsel des Organismus, insbesondere des Gehirns eingebaut. Dort nimmt es dann seine Funktionen wahr (z.B. Anregung, verbesserte geistige Leistungsfähigkeit, Stimmungshebung) - und wenn es fehlt, dann meldet der Organismus das Defizit eben auch an.

Je nach gewohnter Dosis und individuellen Faktoren kann er sogar rebellieren, auch beim Kaffee, und zwar nicht gering.

So etwas nennt man dann Abstinenz- oder Entzugserscheinungen. In leichterer Form ist das schon ohne eindeutige Abhängigkeit möglich. Die Betroffenen sind - mit unterschiedlichem Schwerpunkt - irgendwie resigniert, niedergeschlagen, schwunglos, ängstlich, leicht irritierbar, müde, schläfrig, klagen über verminderte Leistungsfähigkeit und Arbeitsunlust. Manche sind auch ruhelos-getrieben, leiden unter Kopfdruck u.a.

In einem solchen Zustand, besonders morgens, dient die erste Tasse Kaffee nicht der erwünschten Aktivierung, sondern der Milderung der Entzugserscheinungen. Erst die Folgende wirkt wieder stimulierend.

Wer also meint, er sei von "seiner gewohnten Kaffeedosis" nicht abhängig (das Wort süchtig würde man in diesem Falle gar nicht in den Mund nehmen wollen), der wiederhole einfach das allmorgendliche Experiment: Verzicht, bis man spürt, was fehlt - und dann aber auch realisieren, was täglich zugeführt werden muss. [...]

Quellen: APA: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen - DSM-IV. Hogrefe-Verlag für Psychologie, Göttingen-Bern-Toronto-Seattle 1998.
Faust, V., H. Baumhauer: Medikamenten-Abhängigkeit. In: V. Faust (Hrsg.): Psychiatrie - Ein Lehrbuch für Klinik, Praxis und Beratung. Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart-Yena, New York 1996
Poser, W., S. Poser: Medikamente-Missbrauch und Abhängigkeit. Thieme-Verlag, New York 1996"

Ähnliches gilt übrigens auch für Cola. Sowohl was den Koffein-Effekt betrifft natürlich, als auch die Knochen(und Zahn)zersetzung.

Alle Leute, die ich kenne, berichten von 3 Tagen Kopfschmerzen beim Entzug, dann haben sie es geschafft. Ich hatte derlei Entzugsprobleme nicht, hatte allerdings nie viel getrunken.

LG - Liberty

Re: dt. Ges. f. Ernährung und die Entwarnung wegen Kaffee und Flüssigkeitsbilanz

Prof, Dienstag, 27.07.2004, 00:15 (vor 7219 Tagen) @ Almut

Liebe Almut,

was die "deutsche Gesellschaft für Ernährung" empfiehlt, darauf gebe ich gerade mal einen Haufen von dem, was bei der Ernährung am Ende übrigbleibt.

Die "deutsche Gesellschaft für Ernährung" ist ein nix anderes als ein konsolidiertes Sprachrohr des agrarindustriellen Komplex. O.k., sie sind besser geworden und empfehlen inzwischen sogar eine richtiggehend gesunde Grundernährung. Aber bis vor kurzem hat uns die DGE noch weisgemacht, daß Milch ja sooooo gesund ist und daß Fleisch zum gesunden Essen unbedingt jedes mal mit dazu gehört .. überhautp dieses Gefasel von "bei jeder Mahlzeit von jeder 'Nahrungsgruppe' was dabei haben zu müssen".

Sorry, ich schreibe mich da gerade in rage. Aber die DGE ist eine Organisation, deren einzige Aufgabe es ist zu desinformieren.

"INVHO"

Liebe Grüße
    Prof.

Re: na muß ja fast so sein sonst wäre ich schon verdurstet ;-)

Lämmchen, Dienstag, 27.07.2004, 09:51 (vor 7219 Tagen) @ Almut

Hi,

eigendlich wunderte ich mich schon, denn ich trank bis vor kurzem nur Kaffee (1-2 Tassen) aber dann nur Cola.
Und wenn diese Sachen nicht zählen, sogar noch entziehen dann hätte ich ja schon vertrocknet sein müssen [image]
Aber da mir klar ist *zwinker zu emja* das das nicht gesund war und ist
habe ich schon etwas umgestellt und gebe mir auch mühe wenn es auch nicht imer klappt. Ich trinke morgends immer noch meine Tasse Kaffee, aber dann versuche ich erstmal Apfelschorle und Wasser zutrinken [image], ab Mittags trinke ich dann wieder Cola bis Abends, später dann wieder Apfelschorle.
Das ist schon ein riesiger fortschritt für mich, nur jeden Tag schaffe ich es nicht [image] dann trinke ich wieder von morgends bis abends nur Cola [image]

gruß Lämmchen
(die heute bis jetzt 1 Tasse Kaffee und 1 Glas Cola getrunken hat, obwohl 2 schluck Wasser warens auch *gg*)

Re: Entwarnung wegen Kaffee und Flüssigkeitsbilanz

Kao, Freitag, 30.07.2004, 00:41 (vor 7216 Tagen) @ Almut

oh da muss ich auch noch was schreiben.

JEDES getränk, dass nicht mineralARMES wasser heißt, versaut die flüssigkeitsbilanz. als lösungs- (und damit transport)mittel kann nur eine flüssigkeit dienen, in der bisher so wenig wie möglich gelöst ist. das begreif sogar ich, die kaum noch großes wissen aus den fächern physik oder chemie hat.

imo alles lüge, von wegen alkfreies bier, limonaden und kaffee zählen mit. da wird wohl wieder jemand aus der kaffeelobby kräftig geklappert haben. [image]

*kopfschüttel*

gelöste grüßles
von kao

Re: mineralarmes Wasser und Flüssigkeitsbilanz

Snorkfräulein, Montag, 02.08.2004, 09:41 (vor 7213 Tagen) @ Kao

JEDES getränk, dass nicht mineralARMES wasser heißt, versaut die flüssigkeitsbilanz. als lösungs- (und damit transport)mittel kann nur eine flüssigkeit dienen, in der bisher so wenig wie möglich gelöst ist.

Huhu Kao, das kann ich aber so nicht bestätigen. In der Bilanz ist die Zufuhr von Flüssigkeit (in flüssiger Form [image]) ja nur ein Faktor, auch die Flüssigkeit aus fester Nahrung zählt in hohem Anteil dazu, ebenso Flüssigkeiten, die im Körper beim Stoffwechsel entstehen. Letztere würde man ja nach deinen Folgerungen nicht nutzen können?

Liebe Grüße
Snorkfräulein

Re: mineralarmes Wasser und Flüssigkeitsbilanz

Kao, Montag, 02.08.2004, 18:50 (vor 7213 Tagen) @ Snorkfräulein

JEDES getränk, dass nicht mineralARMES wasser heißt, versaut die flüssigkeitsbilanz. als lösungs- (und damit transport)mittel kann nur eine flüssigkeit dienen, in der bisher so wenig wie möglich gelöst ist.

Huhu Kao, das kann ich aber so nicht bestätigen. In der Bilanz ist die Zufuhr von Flüssigkeit (in flüssiger Form [image]) ja nur ein Faktor, auch die Flüssigkeit aus fester Nahrung zählt in hohem Anteil dazu, ebenso Flüssigkeiten, die im Körper beim Stoffwechsel entstehen. Letztere würde man ja nach deinen Folgerungen nicht nutzen können?

hallo snorkfräulein!

ich meinte nicht, dass mitaufgenommenes wasser nix zählt.
meiner meinung nach lügt aber die mineralwasserlobby, die auf möglichst viele mineralstoffe im getränk setzt und das wasser deshalb für gut hält.

flüssigkeiten können zwei funktionen haben:

1) ein mineralwasser soll minerale zuführen. gut. wenn man welche braucht ist das ok (wobei es umstritten ist, ob nicht organisch gebundene mineralien überhaupt so vom körper verwertet werden können, wie es angepriesen wird). man nimmt dieses wasser also quasi zur zuführung von stoffen.

2) der körper braucht aber nicht nur nährstoffe, spurenelemente, vitamine... sondern er braucht wasser, um zu funktionieren. und diese funktion des wasser erfüllt nun ein möglichst mineralarmes wasser am besten. auch viel wasserreiches gemüse und obst ist da gut.

die beiden extreme, die ich meine könnten so aussehen: ein kartoffelesser, der als vorspeise kekse und als nachspeise haferflocken ißt versus ein fastender, der nur wasser zur lösung trinkt. der erste verdustet, der zweite verhungert.

damit man weder verdurstet oder verhungert (oder nicht ganz so extrem: sich eine krankheit an land zieht, die auf unzureichende nahrung oder unzureichende wasserzufuhr basiert) muss man halt nahrung UND wasser (als lösungsmittel) zu sich nehmen. und lösungsmittel kann wasser nur sein, wenn es so wenig wie möglich minerale hat und möglichst lebendig ist (also nicht durch druck oder kohlensäure verändert wurde). unsre ernährung ist nun imo a) zusehr auf ernährung und zu wenig auf wasser (als lösungsmittel) ausgerichtet (zuwenig wasserreiche obst und gemüse, zuviel kafee und alkohol, zuviel salze etc..) und die mineralwasserwerbung haut auch noch mit fetten wässern und isotonischen getränken drauf *kopfschüttel*

es gibt da die geschichte von einem arzt in ???, der seine patienten im wartezimmer zuerst 2 liter wasser schluckweisetrinken läßt und sie dann behandelt. die kopfschmerzpatienten gehen dann manchmal gleich nach hause anstatt ins arztzimmer :-)

ich hoffe, ich konnte es einigermaßen rüberbringen, was ich meine.

falls jemand sich dafür intressiert und sich vor typen a la konz (na gut, so schlimm nicht) nicht fürchtet: peter ferreira ist so ein wasserguru. er betrachtet wasser physikalisch und hat in diesem zusammenhang auch einen vortrag über salz. und wenn man sich diesen japaner, der die wasserkristalle fotografiert ansieht - da muss man einfach schlussfolgerungen für den eignen wassergenuss ziehen.


liebe grüße [image]
von der kao

die sich mal wieder zurückzieht, meine zeit langt momentan nicht für viel onlinesein.

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Re: Entwarnung wegen Kaffee und Flüssigkeitsbilanz

Micha @, Dienstag, 17.08.2004, 09:54 (vor 7198 Tagen) @ Almut

Hallo Almut !

Das las ich heute :

<ul>Was gehört zum Tässchen Kaffee?
Wasser! Kaffee hat entwässernde Wirkung. Er erweitert die Blutgefäße in den
Nieren und stimuliert die Ausscheidung von Giftstoffen – nach dem Kaffee muss
man aufs Örtchen. Das ist eigentlich gesund und entgiftend. Dabei wird aber
mehr Wasser ausgeschieden, als Sie mit dem Kaffee zu sich genommen haben.
Diesen Verlust müssen Sie ausgleichen. Am besten durch das berühmte Glas Wasser,
das im Wiener Kaffeehaus zum Braunen oder zur Melange gereicht wird –
nur sollte Ihr Glas größer sein, etwa ½ Liter pro Tasse Kaffee!</ul>

Und , so ... erklärt , kann ich dem zustimmen .

[image] ~ Micha

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