Hallo, Micha !

Ich habe bei mir schon früh das Gefühl gehabt, das ich nicht so funktioniere wie die Menschen um mich herum.

Oh ja ...
Ich sage immer, ich habe die falsche Abzweigung genommen und mich falsch inkarniert - gehöre eigentlich in ein anderen Jahrhundert ^^

Ich versuche die Macke irgendwie zu nutzen, indem ich
sie umlenke bzw ihr ein eingezäuntes Gebiet zuweise.

An einer funktionierenden "Sache" weitere dranzuhängen - so macht es auch die FlyLady - ... Aber leider ist für mich die "Verweigerung" der Erledigung des 1. Punktes eines "Routine-Blockes" auch oft der Anfang vom Chaos.

Ich finde sehr viele Ansätze von Flylady gut und bewundernswert, aber bei der Rigidität des Systems blockiert in mir auch etwas.

Aber hey, es gibt soviele Methoden - ich hab alle ausprobiert, ging nicht - und mir dann von jeder Rosinen gepickt und meinen eigenen Stil gebastelt.

Ich versuche dann nicht mich zum Tun zu zwingen, sondern zu ergründen, woher genau der Widerwille kommt.
Meistens hat es nicht direkt mit der "verweigerten Tat" zu tun, sondern ... ist komplizierter.

Das mache ich umgekehrt ,
habe ich nach vielen Jahren der Therapie ganz nach hinten geschoben und verdrängt .
Da gibt es soviele üble Schauplätze in meiner Vergangenheit , da reicht mir ein Leben nicht zum Aufarbeiten.

Etwas anderes steckt meiner Meinung nach hinter dem, was jemand mal als "Schmetterlingsstil" bezeichnete.
Für mich ist es Art von "Baustellen-Hüpfen", bei dem ich wie eine Biene von Blume zu Blume fliege und
überall ein bißchen Nektar einsammle ....
Dadurch das ich nicht an einer Stelle / in einem Raum bleibe, bleibt es Intressant.

So ein schönes Bild !
Mir hilft zum konzentrierteren Dranbleiben an ungeliebten Aufgaben
z. B. ein Korb, ein Kistchen, ein Tablett , das ich mir unter den Arm klemme und in Bewegung bleibe, während ich artfremdes aus dem Zimmer räume und dann wieder ins richtige Zimmer verteile;
oder ich nehme mir ein kleineres Objekt in die Hand, das mich erinnert, woran ich grade arbeite;
oder ich sage mir in Dauerschleife vor, was ich am Stück zu tun vorhabe.
Baustellenanzahl begrenze ich.

Sind keine Lösungen, aber Strategien, mit denen ich weiterkomme.

Bei beliebten oder als notwendig erkannten Aufgaben kann ich erstaunlicherweise mit voller Konzentration bis hin zum Flow arbeiten...

Liebe Grüße, Ruth

Hallo Donna und Uschi,

Ich sehne mich nach Leichtigkeit.

Ich bemerke bei mir, das es bei mir langsam "leichter" wird.
Sowohl weil die Berge mit den "alten Lasten" sich durch stehtiges Bearbeiten verkleinern,
als auch weil dadurch das diese "Verschieberle" (alte Projekte, Hobbys, etc) weniger werden, mehr Platz entsteht.

Momentan bin ich gut im Fluß, aber es sind noch weitere, viele Berge vorhanden …

Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Du tust und schaffst, aber es sind noch weitere, viele Berge vorhanden. -
Ach, ich glaube, die werden nie ein Ende nehmen. Aber müssen wir ständig Berge abarbeiten? Ich weiß nicht ...

Ich weiß nicht aus was eure "Berge" bestehen, aber bei mir ist es oft nicht gemachtes BB, das den Grundstein legt, weil schnell dies und das noch dazu kommt. So das aus wenigen Teilen, die eigentlich nicht viel Zeit bräuchten, aus Nichtbeachten eine größere Mischaufgabe wird. Ob es nun die aktuelle Post ist ... oder die eine Wäscheladung ... wenn ich die Aktion nicht vollständig abarbeite, sondern die letzten 1-2 Schritte "übrig" lasse,
dann ist das der Anfang vom Chaos, bei mir.

Aber oft ist die Unlust zum Fertigmachen größer als die Angst vor neuem Chaos.
Außerdem ist immer wieder die aktuellen Beweise zu beseitigen keine besondere Tat.
Kein Abenteuer, kein WOW-Effekt beim Vorher-Nacher-Vergleich. Lästig, nötig, langweilig.

Ich möchte nicht zur Cleanie mutieren, also das "krasse Gegensteil" zur Messie.
Jemand der seinen Gästen mit dem Staubsauger hinterher eilt, zum Beispiel,
auch möchte ich nicht jede Tasse gleich nach dem Benützen abspülen.
Was das richtige Maß ist, da hat jeder Mensch sein eigenes, imo.

M i c h a

--
Du kannst die Brandung nicht aufhalten, aber du kannst surfen lernen.

Hallo Donna,

Momentan bin ich gut im Fluß, aber es sind noch weitere, viele Berge vorhanden …

also, bei mir haben sich die Altlasten mit der Zeit angesammelt.
Mein Problem sind vor allem zwei Dinge: Papier und Kleidung (Kleidung auch von den Kindern).

Klartext:
Meine Berge bestehen hauptsächlich aus Tageszeitungen und Zeitschriften und dazwischen Briefe oder was sonst auf den Zeitungsstoß darauf und dazwischen gelegt wurde. Im Wohnzimmer und Schlafzimmer sind Berge davon.

@ Micha: wir wohnen in einem Haus mit mehreren Zimmern …

Hallo Uschi,

danke der Nachfrage! Ich weiß nicht ... Ich sehne mich nach Leichtigkeit.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Du tust und schaffst, aber es sind noch weitere, viele Berge vorhanden. - Ach, ich glaube, die werden nie ein Ende nehmen. Aber müssen wir ständig Berge abarbeiten? Ich weiß nicht ...

Liebe Donna,

ich kann es gut nachvollziehen.
Hast Du schon ein paar Tage Urlaub (in Deutschland) geplant? Langsam ist ja wieder manches möglich.

Zur Zeit arbeite ich so gut wie gar nicht außer Haus.
Einerseits gibt es hier immer wieder ein Stück und andererseits möchte ich gerne spontan einen Ausflug machen können und vielleicht auch spontan irgendwo einkehren – aber, es geht leider nicht.
Fast überall muss man einen Tisch vorbestellen …

Es wird noch dauern, aber ich hoffe, dass die Leichtigkeit, die vor Corona da war, es irgendwann wieder geben wird …

Carpe diem = bedeutet: "Genieße den Tag" oder "Pfücke den Tag".
Das Beste aus jeden Tag machen …

Bei mir selber hat sich auch etwas verändert. Früher habe ich sehr oft gedacht, dass ich z.B. später einen Termin habe und es lohnt sich nicht mehr, davor noch für ein Zeitfenster von 15, 30 oder 45 Minuten etwas zu beginnen. Jetzt erledige ich noch etwas. Egal was.

Ich weiß, dass die Berge, die ich in den letzten Jahren gebaut habe, nicht von heute auf morgen abgebaut werden können. Ich will an den Altlasten dran bleiben, an fünf Tagen (Montag bis Freitag) je Woche und auch regelmäßiger wieder Sport treiben.

Liebe Grüße von Uschi