Re: ich bin das Chaos leid....@Lucy (Allgemein)

Donna @, Sonntag, 25.09.2011, 20:15 (vor 4758 Tagen) @ Odille

Ansonsten möchte ich im Rest dieses Jahres mein Leben wirklich vollumfänglich auf die Reihe kriegen. Ich bin das Herum-ge-eiere leid. Bin zwar schon weit, aber es ist Zeit, die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen.


oje Odille - m.W. wärst du der erste Mensch auf dieser Welt, dem das gelingt. Und du wärst wahrscheinlich nicht zum Aushalten, wenn es dir gelänge.

Liebe Odille,

dieses Posting geht mir nicht aus dem Kopf. Natürlich weiß ich, was du meinst, und könnte es genauso sagen. Es erinnert mich an ein Gespräch mit einer Messiefreundin, die ihr Leben so gut auf die Reihe kriegt: Beruf - Finanzen - Freundschaften - Hobbies - wenn nur dieses vermaledeite Messietum nicht wäre. Sie strotzt vor Selbstbewusstsein, aber dann gibt es diesen Bereich, wo sie sich klein und mies und unfähig fühlt. Und das brachte mich in dem Gespräch auf die Idee, dass sie das vielleicht braucht, um mit-menschlich zu bleiben. Wenn das auch noch so gut gelingen würde, könnte sie ja andere Menschen gar nicht verstehn, die irgendwas nicht auf die Reihe kriegen. Sie war ganz betroffen und meinte, da wäre was dran.

Ich philosophiere mal ein bisschen: Ich glaube nicht, dass das Leben will, dass wir es vollumfänglich auf die Reihe kriegen. Sondern dass es gelebt werden will in all seinen Facetten. Und dazu gehören auch die schwachen Seiten. Menschen, denen alles gelingt - wenn es sie denn gäbe! -, hätten ja etwas Monsterhaftes.

Natürlich bin ich auch das Chaos leid. Meine Nachbarin ist ihre Krankheit leid. Meine Kollegin ist ihr Singledasein leid. Ein Freund ist seine Arbeitslosigkeit leid. Es geht mir jetzt nicht darum, was selbstverursacht und wie weit es veränderbar ist. Sondern nur, dass jeder seine Themen hat, an denen er leidet und mit denen er zu kämpfen hat. Und dass das möglicherweise einen Sinn hat.

Ich glaube, Sanne war es, die vor einiger Zeit mal schrieb, wie es wäre, wenn sie oder jemand aus der Familie krank würde. Dieser Gedanke kommt mir auch immer mal wieder: Wenn ich ernsthaft krank würde und nicht mehr wandern und reisen und andere Sachen unternehmen könnte, sondern ans Bett gefesselt wäre: "Oh, was hatte ich früher für ein glückliches Leben - und ich habe es gar nicht bemerkt!"
Ich möcht's gern jetzt schon bemerken.

LG
Donna


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