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Astarte, Mittwoch, 07.05.2008, 02:01 (vor 6079 Tagen) @ Astarte

Btr. Schwiegereltern

Bei Deinen Schwiegereltern sieht das anders aus.
Sie würde ich, so, wie Euer Verhältnis offenbar war, offen konfrontieren - mit gleichzeitigen Hilferufen!
Am besten ist, wenn Du genaue Vorstellungen davon hast, wasDir Hilfe bedeuten würde, denn um so gezielter kannst Du danach fragen!
(Das schützt (etwas!) davor, daß sie sich in Hilfsaktionen verstricken, die ihnen für Dich hilfreich erscheinen...)

Hier geht von meiner Seite aus nichts mehr. Ich versuchte schon klärende Gespräche, bat sie oft mich mit einzubinden. Und doch sind sie gerade jetzt in der aktuen Krise nicht bereit dazu. Vermutlich aufgrund ihrer eigenen Konfliktunfähigkeit, die sie ihrem Sohn vererbt haben. Aber dann noch zu sehen, wie naiv sie den Ausreden und Ausflüchten ihres Sohnes nach Jahrzehnten immer noch glauben...!!! Ich sehe es leider so, dass sie sich nicht wirklich mit emotionalen Problemen konfrontieren möchten, denn seit Jahren hören sie weg, wenn ich versuche mit ihnen zu reden. Die Kommunikation zwischen Eltern und Kind besteht darin, dass er alles herabspielt, und die Eltern definitiv auch nichts anderes hören wollen , weil ja sonst die arme Mutter wörtlich krank vor Sorge wäre. Da werden 30 min Realitätsverlust aus dem Bilderbuch mal schnell auf einen einfachen „Sekundenschlaf“ heruntergehandelt, das Messitum auf Arbeitslosendepression usw., ganz egal, wie sehr ich vorher erklärte, wie ernst so was ist! Und ADS?! Wenn die begreifen würden, was es ist, müßten sie einsehen, dass der Vater selbst betroffen ist. Und das... ja, das könne ja wohl mal gar nicht sein. Er ist halt etwas "hippelig", jeder hat seine Macken. Punkt.

Da ich meine Schwiegereltern nichtsdestotrotz sehr mag, verletzt es mich sehr. Und ich bin kein sehr leicht verletztlicher Mensch. Nicht mal bei meinen eigenen Eltern geht es mir so nah. Und genau das – dass mich dies noch zusätzlich verletzt und belastet – kann ich mir im Moment nervlich und emotional absolut nicht leisten. Und nach versuchten Aussprachen im letzten und vorletzten Jahr hatten sie leider ihre Chance. Ganz blöd gesagt: Ich hab meinen Messi-Gemahl seit 12 Jahren, mit mir selbst zu kämpfen und ein psychisch mindestens so kranke und uneinsichtige Cleanie-Mutter... da muss ich mich nicht auch noch von ihnen so verletzten und kaputt machen lassen. Auch wenn’s hart ist.

Ich denke, mein Abschiedsbrief war definitiv auch gleichzeitig ein Hilferruf. Ich erwähnte nicht grundlos meine derzeitigen Suizidgedanken und dass ich mich nur mit Hilfen von Freunden, die nahezu tag und nacht für mich da sind, über Wasser halte. Wenn sie „schlau“ sind, erkennen Sie es. Aber da ich sie für konfliktunfähig halte, werden sie vermutlich nichts unternehmen. Welche Art von Hilfe ich gerne gehabt hätte, ja, das habe ich relativ deutlich angeschrieben. Zumindest was emotionalen Beistand angeht.

Man muss folgendes Bedenken: Ihnen macht die Situation so Angst, dass sie es 6 Wochen lang nicht schafften bei mir anzurufen und zu fragen wie es mir und dem geliebten Enkel geht. Selbst wenn ich das noch durchgehen ließe, kommt noch hinzu, dass sie sich in der Zwischenzeit mehrmals mit meinen eigenen Eltern trafen (sind befreundet) und sogar ganze Nachmittage verbrachten, und nicht mal indirekt fragten, wie es dem Kind oder mir geht. Selbst als mein Dad sie darauf ansprach, wurde es totgeschwiegen! Noch erschwerend kommt hinzu, dass mein Gemahl nun mal wirklich krank ist, und ich als Ehefrau absolut nicht erfahre, wie es ihm geht. Null! Nada!


Btr. Umzug

Momentaner Stand ist der, dass ich so überfordert mit der Situation bin, dass nicht daran zu denken ist, Haushalt, verhasste Frustwohnung, Studium in der Abschlussphase („Stress“, Zeit, Organisation!), diese aktue Krise, die Trennung, die eigenen Altlasten auf die Reihe zu bekommen und dabei noch eine fröhliche, ausgelichene Mutter zu geben. Ergo wird meine Tochter diesen Samstag auf jeden Fall 400 km entfernt zu meinen Eltern ziehen. Ich selbst bin immer noch unschlüssig, ob ich komplett mit umziehe, oder nur halb und mir hier als Pendlerin eine WG-Zimmer nehme, um wenigstens nach einer kurze Ruhepause mein Studium noch fertig zu bekommen. Wohnung ist gekündigt, seit gestern auch Nachmieter. Kann sein, dass ich bereits am 15. komplett raus bin, spätestens am 1.6. Was mit dem Vater ist...? Das wissen die Götter! Der sitzt in seiner Messibude und spielt „Vogel Strauß“ auf allen Ebene und wartet auf einen Klinikplatz in ein paar Wochen/Monaten, wenn mal ein Platz frei ist
Da er ja nebenbei eine – verzeih – arme Sau ist, wird er es sich ohnehin nicht leisten können, regelmässig die 400 km Strecke zu fahren um die Kleine zu besuchen. Ganz zu schweigen von der Zeit, die er in der Klinik verbringen wird.


Btr. neue Wohnung und der Illussion alles werde besser:

Da ich grundlegend gelernt habe, Ordnung zu halten und „ledglich etwas“ (haha!) überfordert bin/war die letzten Jahre und resigniert wegen dem Messigemahl, denke ich schon, dass ich in einer neuen Bude Struktur reinbekomme. Zumal die jetzige „ordungsfeindlich“ ist. Hab ich unten schon irgendwo erläutert. (Keine Platz für Kleider- oder Badeschrank wg. Schräge, Fenster, an die nicht zum Putzen komme, fingerdicken Lücken zwischen Dielen). Siehe auch weiter oben: Ich kann Ordnung halten. Für mich alleine. Aber mit all den Faktoren und dem Kind schaffe ich es nicht mehr. Denn er muss ich ja erst mal wieder Ordnung beibringen, und Struktur, was hier nicht geht... ein Teufelskreislauf, wenn Du verstehst? Mein Kind weiß z.B. nicht wo es etwas hinräumen soll, weil nichts einen festen Platz hat, ergo kann ich nicht irgendwelche Regeln aufstellen, an die es sich nicht halten kann. Ich muss als Vorbild voran gehen... dann kann sie... dann wieder ich... usw. Und wie gesagt, denke ich, dass ich in der Lage bin Strukturen zu erstellen... nur hier halte ich es mittlerweiel für vergebens.

Aber eigentlich ist es doch woll 'nur' Dein nach außen getragener Frust, oder?

Ich habe mal meine Art des Durcheinander analysiert. Ach, es ist erstaunlich, wie viele es über die Persönlichkeit etc. aussaugt, wo wann welches Chaos herrscht. Uni-Schreibtisch z.B. immer tipptopp. Wohnzimmer („Geselligkeit“) fast spartanisch eingerichtet (u.a. wegen schlechten Schnitt etc.). Schlafzimmer...*snief*... mit den Klamotten über dem Boden ist es fast so, als ob mein Mann und ich noch zusammen wohnen würden... alle schönen Gegenstände, die mir etwas emotionale bedeuten sind weggeräumt. Je mehr ich versuchte die Sache mit dem Verstand zu lösen... um so unangenehmer wurde die Schwingungen in der Wohnungen. Und so weiter. Es ist faszienierend.

Im anderen Post schrieb ich: „Es gibt kein Platz für mein Ich in meinem Leben“. Wie war es in der Kindheit? Ein riesengroßes drei Familienhaus mit jeder Menge leerem Platz. Da ich sehr viele unterschiedliche, nicht immer vereinbare vielgestaltige Interessen habe, bekam jeder meiner 5 bis 7 Persönlichkeiten einen eigenen, strikt abgesonderten Bereich. Ich bereite mich aus. *g*. Ich bin jemand der wortwörtlich und übertragen VIEL RAUM braucht. Da gibt es die leidenschaftliche Karrierefrau an der Uni, die Spirituelle/Magier (mittlerweile fast völlig eingestellt), die Mutter, die Künstlerin (ich schreibe leidenschaftlich gerne) um nur ein paar meiner Seiten zu nennen. Ich bin Geisteswissenschaftler, Psychologe und Naturwissenschaftlich (in der Ausbildung *zwinker*)... ich bin Student, aber Mutter. Ich passe in keine Schublade. Ich brauch ein „Labor“, eine „Bücherei“, ein magisches „Arcanum“, ein normalen Frau/Mutter-haushalt, ein „Domina-Studio“ (überspitzt gesagt)... aarghh!

Und genauso „partiell desorganisiert“ wie meine Persönlichkeiten sind, ist es wohl auch meine Ordnung, denn nicht jede meiner Facette passt zu den anderen. Aber ... genau auf diese große Leidenschaft und Vielgestaltigkeit sollte ich doch stolz sein! Und ich bin es auch! Funktioniert nur nicht. Denn ein Tag hat nun mal nur 24 h, ein Studium mit Kind ist extrem zeitaufwendig... ach ja... und nebenbei seit Jahren die Probs mit dem Messigemahl. *stöhn* Und Verpflichtungen als Mutter.

Wie sollen sich andere für mich interessieren, wenn ich es selbst nicht tue? Dies war die Frage eines Freundes. Oh, ich interessiere mich durchaus für mich selbst. Ich habe nur kein Platz mehr für mich
... und das ist auch das einzige Gute an dem Zusammenbruch: Das wird sich nun so oder so definitiv ändern. Ich muss es nur irgendwie schaffen, den Übergang hinzukriegen.

LG


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