Off Topic: Vom glauben wollen.... (Allgemein)

MarLe, Montag, 22.09.2008, 15:53 (vor 5727 Tagen) @ Kirschblüte

Liebe Kirschblüte,
das hat jetzt nichts mit dir zu tun,
allerdings hat dein erzählen bei mir hochgewühlt
Eine Begebenheit, bei der ich (leider) nichts gelernt
habe.
Nicht zuletzt, deswegen der Betreff.

Was macht den Unterschied:
zwischen glauben und glauben wollen ?

Die Frage habe ich mir schon ganz oft gestellt.
...und der Krug geht solange zum Brunen, bis er bricht.
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Ich hab mich entschieden, dir meine Geschichte zu erzählen.
Sie ist schon sehr, sehr lange her.
...ach, les selber:

Es war an einem letzten Tag vor einem Urlaub.
In den fuhr ich mit meinen Eltern..., mit meiner Familie.
Einen Freund hatte ich erst nach der Urlaubsplanung
kennen gelernt und so kam es, dass ich mich verabschieden .(vor allem: wollte.)
Mein Freund arbeitete außerhalb. So hab ich gewartet.
Gewartet auf seinen Feierabend, auf sein Heimkommen.
Gewartet. Gewartet. Gewartet.
Als ich dann auf dem Weg nach Hause war, kam er angeflitzt, außer Atem.
(für mich ein sicheres Zeichen, dass er sich beeilt hatte!)
<font size=-1>aber: meine Interpretation!!</font>

Natürlich war ich enttäuscht. Auch verletzt, beleidigt..und wütend.

So kam es auch bei ihm an. Er entschuldigte sich, er
wäre im Stau stecken geblieben.

...und ich?
Ich konnte mir die Situation nur all zu gut vorstellen.
Im Stau hab ich auch schon oft gestanden.
Ist nicht angenehme.
Und wenn er sich noch verabschieden wollte, *dachte ich*
ist das bestimmt noch unangenehmer. Und dann so lange.

Am Abend telefoniert ich noch mit meiner Freundin und
(natürlich) erzählte ich ihr von dem Warte-Nachmittag.
Sie konnte sich kaum halten vor lachen.
Wollte aber auch nicht mit der Sprache raus.

Mir ließ das aber keine Ruhe. Immer wieder hörte ich sie
kichern und immer wieder bohrte ich nach.
Bis sie es sich erlaubte, anzumerken: "Mit dem Fahrrad?"

Glaub mal, es dauerte eine Weile, bis der Groschen (=heute wohl Cent) fiel.
Er war mit dem Fahrrad im Stau stecken geblieben?

Kannst du dir meine Verwirrung vorstellen?
Vor allem mußte ich zu allererst mal das Mitgefühl abstellen.
<font size=-1>und meine Wut wieder einschalten</font>
ALS ich dann noch erfahren habe, dass er mit zwei meiner
Freundinnen den Nachmittag kaffeetrinkend und schwatzend
verbracht hat...- da war ich sehr froh, erstmal weg zu
fahren und aus der Situation zu sein.
-------
Ich habe nicht alles betrachtet.
Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, eine logische
Erklärung zu haben. Eine, die mein Warten und meine Sorgen
irgendwie auch noch (nachträglich) rechtfertigt.
Auf die Idee, dass etwas anderes wichtiger erschien,
bin ich nicht gekommen und diese Idee wollte ich
auch gar nicht zulassen.
Das - hätte ja vielleicht eine Entscheidung, oder zumindest
eine Handlung hinter sich gezogen.
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Heute weiß ich, daß sowas kein guter Umgang mit mir
ist und das ich das (ganz einfach) nicht nötig habe.
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Sorry, ist weit abgeschweift.
Für mich aber immer noch der Punkt, an dem ich mir
überlege: Glaube ich's - oder - WILL ich es glauben.

Lieben Gruß
Marlene


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